Die ungarischen Wurzeln des Nosferatu
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sogenannter Daywalker (halb Vampir halb Mensch, der durch die tägliche<br />
Verabreichung einer bestimmten Dosis eines Serums auch bei Tag wandeln kann und<br />
trotzdem als Mensch die Fähigkeiten eines Vampirs hat) zum ersten Mal in Blade: The<br />
Vampyre Slayer (1998) mit silbernem Samuraischwert, schwarzer Sonnenbrille und<br />
immer einen coolen Spruch auf den Lippen, - dem Zeitgeist und der Kultur der heutigen<br />
Jugend entsprechend- völlig gefühllos auf Vampirjagd ging. In Blade 2: The Bloodhunt<br />
(2002) und Blade 3: Trinity (2004) wurde er von verschiedenen jungen Stars unterstützt<br />
(bspw. Jessica Biel in Blade III). Durch das neue junge Hollywood, welches immer<br />
wieder neue Vampirfilme auf den Markt bringt (bspw. Josh Harnett in „30 days of<br />
night“, 2007), zeigt sich, dass heutzutage ein Vampirfilm nicht mehr unbedingt zu einer<br />
Verdammung und ewigen Bindung an das Vampirgenre führen muss (vgl. Lugosi oder<br />
Lee).<br />
Der junge schwarze Star Will Smith konnte ebenso dem Lockruf <strong>des</strong> Vampirs nicht<br />
wiederstehen („I am Legend“- ein 50-er Jahre Remake (2007)), wie Stephen King als<br />
Meister <strong>des</strong> Horrors in „Salem´s Lot“ (samt dazugehöriger Verfilmung).<br />
Geradezu schon Kultstatus hat der Film „Tanz der Vampire“ von Roman Polanski 112<br />
erreicht, der Komik (der dusselige Professor als Vampirjäger oder der als schrägschwuler<br />
Vampir angelegte Sohn <strong>des</strong> Grafen) und Elemente <strong>des</strong> Horrors mit der Erotik<br />
(in Gestalt der jungen badenden Dorfschönheit, während sie von der Außenseite <strong>des</strong><br />
Dachfensters durch den Vampir beobachtet wird) perfekt miteinander vereint. Auch<br />
eine Musical- Version <strong>des</strong> Filmes, unterlegt mit Rockmusik, wurde in den 90-er Jahren<br />
<strong>des</strong> 20. Jahrhunderts (zu Recht) weltweit zu einem riesigen Erfolg.<br />
Bedingt durch die Filme wurde der Vampir- wie es eben bei Stars ganz normal ist- auch<br />
als Zugkraft für Werbungen entdeckt. Wenn auch meist mit einem Augenzwinkern die<br />
Lichtempfindlichkeit der nächtlichen Wesen aufs Korn genommen wird (bspw. in der<br />
Ray-Ban Werbung: Eine Gruppe junger, gestylter Menschen sitzen am Strand und<br />
warten auf den Sonnenaufgang. Als sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, greifen alle<br />
in die Westentasche und setzen eine Ray-Ban Sonnebrille auf. Lediglich ein einziger hat<br />
auf seine Brille vergessen und verbrennt vor den Augen seiner lachenden Freunde), so<br />
wird aber auch bewusst mit dem Coolness-Faktor der Nacht (oft wird der Eindruck<br />
112 Seine attraktive Frau, die ebenfalls in dem Film mitspielte, wurde später als Schwangere, von Satanisten<br />
rund um den berüchtigten Charles Manson, brutalst ermordet.<br />
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