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Die ungarischen Wurzeln des Nosferatu

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9. Der moderne Vampir in den Medien oder „a star is born“<br />

Wenn der Vampir, durch die Zeitungsberichte der aufgeklärten Zeit und dann Jahre<br />

später durch den Vampirroman bedingt, es zu einem ungeheuren Bekanntheitsgrad<br />

brachte und dann durch die Wirren der großen Kriege, in denen genug Abscheuliches<br />

geschehen war, sodass die Menschen keinen Erzählungen und erfundenen<br />

Grässlichkeiten bedurften, diese Beliebtheit wieder schwand, so begann sein erneuter<br />

Höhenflug mit dem Ausbreiten <strong>des</strong> Kinos. Fantastische Geschichten wurden mit der<br />

fantastischen Erfindung der sich bewegenden Bilder, neu erzählt.<br />

Film-Legenden wie „<strong>Nosferatu</strong>- Symphonie <strong>des</strong> Grauens“ 1922, mit Max Schreck in<br />

der Hauptrolle <strong>des</strong> Vampirs oder Schauspieler-Legenden wie die ewigen Vampire<br />

Christopher Lee und Béla Lugosi (dieser war übrigens ein nach Amerika<br />

ausgewanderter Ungar und ließ sich nach seinem Tod im Vampirkostüm bestatten),<br />

wurden geboren.<br />

Nach und nach kamen die ersten schwarzen (Blacula von William Crain, USA 1972 mit<br />

Shakespeare-Darsteller William Marshall als Graf Blacula) und asiatischen Vampire<br />

(The blood drinkers, von de Leon, USA 1966) zum Biss.<br />

Einen regelrechten Hype lösten Filme aus, in denen Teenagerschwärme Hauptrollen<br />

spielten. Alles begann mit der Verfilmung <strong>des</strong> Romans Dracula, mit Winona Ryder als<br />

Mina Harker, welcher als „Bram Stokers Dracula“ in die Lichtspieltheater eingeführt<br />

wurde und den Kinobesuchern erneut das Fürchten lehrte.<br />

In „Interview with a vampire“ (ebenfalls eine Romanverfilmung von Anne Rice)<br />

bildeten die Schwärme Tom Cruise, Brad Pitt und Antonio Banderas das ein wenig<br />

homo-erotisch angehauchte Trio, während in Quentin Tarantinos „From Dusk till<br />

Dawn“ die schwarzhaarige mexikanische Schönheit Salma Hayek ihren großen Auftritt<br />

als Schlangen-Tänzerin hatte, nur um sich im nächsten Augenblick in einen<br />

abscheulichen Vampir zu verwandeln und sie und all die anderen Blutsauger, von<br />

George Clooney und seinen Gefährten auf äußerst coole Art und Weise getötet werden.<br />

Der Faktor „Coolness“ erreichte schließlich auch beim jugendlichen Publikum<br />

(während die ersten Vampirfilme als reine Erwachsenenfilme galten) ihr Ziel.<br />

Massenweise strömten sie in die Kinos, als der muskelbepackte Wesley Snipes, als<br />

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