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Die ungarischen Wurzeln des Nosferatu

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Person“´ das Blut auszusaugen. Einzig um dem sicheren Tod der jungen Dame<br />

entgegenzusteuern, suchte die Kommission bei Anbruch der Nacht das Grab <strong>des</strong> vor<br />

drei Jahren Verstorbenen auf und stellte fest, dass ,„man auf selbigem einen Schein wie<br />

von einer Ampel, doch nicht so hell“´sehen konnte. Bei der Grabesöffnung wurde der<br />

darin enthaltene Leichnam (nach drei Jahren!) als im folgenden Zustand befindlich,<br />

beschrieben:<br />

, „Als man das Grab öffnete, fand man den Todten so gantz, und dem Ansehen nach so frisch<br />

und gesund, als einen unter uns Anwesenden: Seine Haar, Nägel, Zähn und halb offene Augen<br />

hielten so fest am Leib und waren so lebhaft wie an uns, die wir leben, und sein Hertz<br />

klopfte.“´63<br />

Mit dem Leichnam wurde nach der altbewährten Methode umgegangen- Pfählen, Kopf<br />

abschlagen und Verbrennen (wobei angemerkt wird, dass beim Pfählen viel Blut und<br />

eine eigenartige weiße Substanz herausfloss und bei diesem Vorgang nicht im<br />

Geringsten übler Geruch wahrgenommen werden konnte (warum also kein Heiliger?)),<br />

sodass die schöne Enkelin durch diese Maßnahmen gerettet werden konnte.<br />

Ein weiterer Fall wurde Calmet, nach einer Erzählung <strong>des</strong> Hauptmannes <strong>des</strong><br />

Alandettischen Regimentes im Ober<strong>ungarischen</strong> Haidamar, mündlich berichtet, der sich<br />

vor dem Jahr 1730 ereignet haben soll.<br />

Vor etwa anderthalb Dekaden- also in der Zeit um 1715 herum- wurde ein Soldat in<br />

Haidamar an der <strong>ungarischen</strong> Grenze, bei einer Bauernfamilie einquartiert. Als er einen<br />

Abends mit seinem Unterkunftsgeber und <strong>des</strong>sen Familie zu Abend aß, öffnete sich die<br />

Tür und ein alter Mann setzte sich zu ihnen wortlos zum Tisch. <strong>Die</strong> Gastfamilie<br />

erschrak sehr, doch sagte diese zu dem Soldaten- der dem Ganzen nicht viel Bedeutung<br />

zumaß- nichts. Erst am nächsten Tag, als der Hauswirt tot aufgefunden wurde,<br />

erkundigte sich der Soldat nach dem seltsamen Vorfall. Ihm wurde erzählt, dass der alte<br />

Mann vom Vortag, der vor zehn Jahren verstorbene Vater <strong>des</strong> Hauswirtes gewesen sei.<br />

63 aus: ebendort, ebenda.<br />

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