Die ungarischen Wurzeln des Nosferatu
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Vlad Tepes wurde auch nach seinem Tod auf Grund der nationalistischen Strömungen<br />
in der Moderne, zum Spielball der nationalistischen Forschung. Während er von<br />
Miodrag Bulatovic (Schriftsteller <strong>des</strong> ehemaligen Jugoslawiens) in seinem Buch 1992<br />
als ein mit wahrem Glauben für die Ideale <strong>des</strong> Christentums kämpfenden Meister oder<br />
als den tapfersten Held <strong>des</strong> XV. Jahrhunderts beschrieben wird, so wird er- vor allem<br />
auch durch die politische Propaganda <strong>des</strong> Diktators Nicolai Caucescu (dieser verehrte<br />
Vlad IV. dermaßen, dass er einen Stammbaum anfertigen ließ, wo er quasi als<br />
Nachfolger Vlads aufscheint)- in Rumänien bis heute als Nationalheld verehrt.<br />
Bulatovic sieht weiters in den 100 Pamphleten der Siebenbürger Sachsen in den<br />
achtziger Jahren <strong>des</strong> XV. Jahrhunderts einen geglückten Versuch, um den Nachruf Vlad<br />
IV. zu denunzieren, da dieser den Handel der Sachsen und dadurch ihre<br />
Einnahmequellen stark beschnitten hatte (die in Siebenbürgen ansässigen Deutschen,<br />
heute nur mehr eine kleine Minderheit, mussten also wieder einmal für eine Erklärung<br />
herhalten- die Gräueltaten Tepes´ wurden allerdings auch in anderen Chroniken und<br />
Aufzeichnungen, nicht nur in deutschen, festgehalten).<br />
2.3. Báthory Erzsébet alias die Blutgräfin<br />
Eine weit entfernte Verwandte Vlads, sollte laut den nicht veröffentlichten<br />
Aufzeichnungen Stokers, ebenso als Vorbild für die Figur <strong>des</strong> Dracula dienen, die er<br />
ursprünglich als Frau anlegen wollte: nämlich Báthory Erzsébet 25 , die Blutgräfin. 26<br />
Báthory entstammt einer der bekanntesten Magnatenfamilien aus Siebenbürgen (der<br />
behauptete Verwandtschaftsgrad zwischen Báthory Erzsébet und Vlad IV. kann nicht<br />
angegeben werden und ist auch in der Fachliteratur nicht zu finden), und lebte in der<br />
Burg von Csejte in der heutigen Slowakei. Wie de Rais umgab sie sich mit Alchemisten<br />
und betätigte sich angeblich in den dunklen Künsten der Magie. <strong>Die</strong> Legende besagt,<br />
dass sie einmal eine Magd- ein junges Mädchen-, die zu grob mit ihr beim Ankleiden<br />
umgegangen war, so hart geschlagen hätte, dass diese zu Bluten begonnen habe. Seit<br />
25 Báthory Erzsébet, geboren in Nyírbátor, am 7. August 1560- gestorben in Csejte, am 21 August 1614.<br />
<strong>Die</strong> Gräfin stammt aus einer der damals reichsten und bekanntesten <strong>ungarischen</strong> Magnatenfamilie. Ihr Vater<br />
war Báthory György, ein Onkel mütterlicherseits Báthory István, der spätere polnische König. Im Alter von 11<br />
Jahren wurde sie mit Nádasdy Ferenc (später beseelter Kämpfer gegen die Türken) verlobt; von diesem erhielt<br />
sie als Hochzeitsgeschenk die Burg von Csejte samt umliegenden zwölf Dörfern. Der Ehe mit Nádasdy<br />
enspringen 5 Kinder, von denen zwei früh sterben. Nádasdy selbst stirbt 1604 in Sárvár; ab diesem Zeitpunkt<br />
lebt Báthory Erzsébet alleine als Witwe bis zu ihrem Tod im Jahre 1614.<br />
in: www.wikipedia.hu/ Báthory Erzsébet [Stand 02.11.2008]<br />
26 vgl. Janion, Maria: A vámpír. Szimbolikus biográfia [S. 56]<br />
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