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20 08 HB - USKA

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Thema<br />

Zuger Amateure allerdings nicht ab: Ein<br />

70-cm-Relais zur Versorgung der Zuger<br />

Gemeinden östlich des Zugerbergs auf<br />

einem Turm der früheren Bloodhound-<br />

Raketenstellung bei Menzingen konnte<br />

nicht realisiert werden.<br />

Gericht entschied<br />

gegen Funkturm<br />

Das Verwaltungsgericht entschied<br />

gegen die Benutzung des Funkturms,<br />

der nach Meinung von verschiedenen<br />

Ämtern der Zuger Kantonsverwaltung<br />

ohnehin abgebrochen werden sollte.<br />

Bereits früher war ein Projekt, bei dem<br />

der Turm für ein Windkraftwerk hätte<br />

genutzt werden sollen, negativ beurteilt<br />

worden. So sind die Zuger Notfunker<br />

weiterhin auf das tiefer liegende Relais<br />

in Hünenberg angewiesen. «Dadurch<br />

lassen wir uns nicht entmutigen», betont<br />

der Zuger Notfunk-Verantwortliche<br />

Josef Meier, <strong>HB</strong>9AJW. <strong>HB</strong>9MQM<br />

Notfunk-Antrag an die<br />

Delegiertenversammlung<br />

Notfunk wird auch an der ordentlichen<br />

Delegiertenversammlung<br />

der <strong>USKA</strong> vom 23. Februar <strong>20</strong><strong>08</strong><br />

in Olten ein Thema sein: Von der<br />

Sektion Zug liegt ein Antrag vor,<br />

es sei der Vorstand durch eine Statutenänderung<br />

um einen Notfunk-<br />

Manager zu ergänzen und damit<br />

um eine Person zu erweitern. Zur<br />

Begründung verweisen die Zuger<br />

auf ihre Leistungsvereinbarung mit<br />

der Notorganisation des Kantons.<br />

Die grosse Bedeutung des Notfunks<br />

für den Amateurfunk rechtfertigt es<br />

in den Augen der Sektion Zug, für<br />

diesen Bereich im Vorstand einen<br />

speziellen Verantwortlichen zu bezeichnen.<br />

«Mit Notfunk-Aktivitäten<br />

durch Funkamateure kommt unser<br />

Hobby der Allgemeinheit zu Gute.<br />

Als Nebeneffekt baut sich ein positives<br />

Image bei Behörden und<br />

Bevölkerung auf. Der daraus resultierende<br />

Goodwill unterstützt den<br />

Funkamateur in vielen Bereichen,<br />

unter anderem bei Bewilligungsverfahren<br />

für seine Antennenprojekte»,<br />

heisst es im Antrag der Sektion Zug.<br />

<br />

<strong>HB</strong>9MQM<br />

Peter Folini, <strong>HB</strong>9BWK, Funkexperte der Polizei:<br />

«Amateurfunk kann Alternative sein»<br />

Für den Fall, dass behördliche<br />

Funknetze in ausserordentlichen<br />

Situationen ausfallen, könnte<br />

Amateurfunk eine Alternative sein,<br />

sagt Peter Folini, <strong>HB</strong>9BWK.<br />

Folini befasst sich beruflich als<br />

Präsident der Fachgruppe Übermittlung<br />

und Elektronik der<br />

Schweizerischen Polizeitechnischen<br />

Kommission (STPK) und Chef der<br />

Technischen Abteilung der Kantonspolizei<br />

Zürich intensiv mit Fragen der<br />

Verfügbarkeit von Funknetzen.<br />

Wie sinnvoll ist Notfunk durch Radioamateure<br />

angesichts der hoch entwickelten<br />

Kommunikationssysteme,<br />

welche zum Beispiel der Polizei zur<br />

Verfügung stehen?<br />

Peter Folini: Auf Seiten der Behörden<br />

sind wir bestrebt und setzen dafür auch<br />

grosse finanzielle Mittel ein, eine hohe<br />

Verfügbarkeit unserer Funkinfrastruktur<br />

zu erreichen. Aber bei jeder Anlage<br />

besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit,<br />

dass sie ausfällt. Wenn dieser Fall<br />

eintritt, sind wir angewiesen auf Alternativen.<br />

Das können Meldeläufer sein<br />

wie im Kanton Uri beim Hochwasser<br />

<strong>20</strong>05. Man kann aber auch versuchen,<br />

sich mit alternativen Funksystemen zu<br />

behelfen, die nicht auf der gleichen Infrastruktur<br />

wie die Behördennetze basieren,<br />

beispielsweise Amateurfunk.<br />

Wie konkret hat man sich den Einsatz<br />

von Radioamateuren vorzustellen?<br />

Peter Folini: Es gibt zwei denkbare<br />

Szenarien: Amateurfunker stellen ihre<br />

Geräte den Einsatzkräften zur Verfügung.<br />

Das dürften in der Regel Handfunkgeräte<br />

sein. Sie müssen einfach zu<br />

bedienen sein, damit es nicht zwingend<br />

einen Funker dazu braucht. Oder die<br />

zweitbeste Variante: Man hat - wie<br />

früher im Militär - einen Radioamateur<br />

als Funker, der für die Einsatzkräfte die<br />

Informationen übermittelt.<br />

Welche Voraussetzungen müssen die<br />

Radioamateure in der Schweiz schaffen,<br />

damit sovlche Unterstützungseinsätze<br />

denkbar sind?<br />

Peter Folini: Eine erste Bedingung ist<br />

technischer Art: Die Amateur-Relaisstationen<br />

müssen auch in speziellen<br />

Situationen - ich denke da vor allem<br />

an Stromausfälle – noch funktionieren.<br />

Die Voraussetzungen dafür sind häufig<br />

nicht schlecht, da die Relaisstationen<br />

nicht im Tal stehen, sondern auf<br />

Höhenstandorten, wo oft auch Notstromversorgungen<br />

vorhanden sind.<br />

Zweitens muss die Möglichkeit, auf<br />

Amateurfunk zurückzugreifen, bei<br />

den Behörden überhaupt bekannt<br />

sein. Da wurden die ersten Schritte<br />

bereits gemacht. <strong>USKA</strong>-Präsident Willy<br />

Rüsch, <strong>HB</strong>9AHL präsentierte die Notfunk-Möglichkeiten<br />

des Amateurfunks<br />

mit Schwerpunkt Relaisfunk bei der<br />

Schweizerischen Polizeitechnischen<br />

Kommission (SPTK) und beim Bundesamt<br />

für Bevölkerungsschutz. Für den<br />

Ereignisfall schliesslich brauchen wir<br />

Kontaktpersonen, die auf Amateurseite<br />

die nötigen Schritte einleiten und zum<br />

Beispiel Aufgebote erlassen.<br />

(Die Fragen stellte <strong>HB</strong>9MQM)<br />

<strong>HB</strong> Radio 1 - <strong>20</strong><strong>08</strong>

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