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20 08 HB - USKA

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Thema<br />

Erste Sektion mit Notfunk-Leistungsvereinbarung<br />

Schweizer Premiere in Zug<br />

Vorreiter des Notfunks in der<br />

Schweiz sind die Zuger Amateurfunker:<br />

Als erste <strong>USKA</strong>-Sektion<br />

haben die Zuger im November<br />

<strong>20</strong>06 eine Leistungsvereinbarung<br />

mit dem Kanton über den Einsatz<br />

in ausserordentlichen Lagen abgeschlossen.<br />

Ganz am Anfang stand ein<br />

klares Nein: «Ich brauche<br />

keine Hobbyfunker in meiner<br />

Organisation», sagte Adolf Durrer,<br />

als sich die Zuger Radioamateure erkundigten,<br />

ob ihre Teilnahme an der<br />

kantonalen Katastrophenübung <strong>20</strong>03<br />

erwünscht sei. Doch der damalige Leiter<br />

der Stabsstelle Notorganisation des<br />

Kantons Zug liess sich sehr rasch davon<br />

überzeugen, dass Funkamateure keine<br />

unbedarften «Hobbyfunker» sind,<br />

sondern dank ihrer Ausbildung und<br />

Erfahrung in Notsituationen sehr gut<br />

Kommunikationsaufgaben übernehmen<br />

können.<br />

Jedenfalls nahmen dann Zuger Radioamateure<br />

mit einem Backup-Netz<br />

für die Übungsleitung auf 70 cm an<br />

der Katastrophenübung <strong>20</strong>03 teil. Und<br />

der gleiche Adolf Durrer war es auch,<br />

der für den Kanton Zug am 30. November<br />

<strong>20</strong>06 die Leistungsvereinbarung<br />

über Notfunk mit der <strong>USKA</strong> Sektion<br />

Zug unterzeichnete. Für die Sektion<br />

unterschrieb Präsident Peter Sidler,<br />

<strong>HB</strong>9PJT.<br />

«Sorgfältig ausgewählte<br />

Mitarbeiter»<br />

Dieser Vertrag, eine Schweizer Premiere,<br />

regelt die Zusammenarbeit der<br />

Zuger Amateure mit der Notorganisation<br />

des Kantons. Der Kanton sichert sich<br />

damit für Notfälle «die Unterstützung<br />

der Amateurfunker <strong>USKA</strong> Sektion Zug<br />

mit ihrem ausgebildeten Personal und<br />

mit ihrem Übermittlungsmaterial», wie<br />

es in der Vereinbarung heisst. Die wichtigsten<br />

Punkte des Vertrages sind:<br />

• Der Einsatz der Funkamateure<br />

der <strong>USKA</strong>-Sektion Zug erfolgt auf<br />

Anforderung der Notorganisation.<br />

«Nach einer Anforderung sind<br />

einzelne Mitglieder innert Minuten<br />

und mindestens 10 Mitglieder<br />

innert einer Stunde einsatzbereit»,<br />

gibt die Vereinbarung vor.<br />

Bei Hochwasser können Funknetze durch Stromausfall lahmgelegt werden.<br />

• Die Zuger Amateure können zu<br />

Übungen der Notorganisation<br />

beigezogen werden.<br />

• Die <strong>USKA</strong> verpflichtet sich, für<br />

Notfunk-Aufgaben «nur sorgfältig<br />

ausgewählte und gut ausgebildete<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter»<br />

einzusetzen.<br />

• Der Bereitschaftsdienst der<br />

Amateure erfolgt ehrenamtlich, für<br />

Übungen und Ernstfalleinsätzen<br />

wird eine Entschädigung nach kantonalem<br />

Recht ausgerichtet.<br />

Zwanzig Amateure<br />

erforderlich<br />

In der Sektion Zug ist Josef Meier,<br />

<strong>HB</strong>9AJW, Verantwortlicher für den Notfunk:<br />

«Es ist eine gute Sache, wenn<br />

man durch Amateurfunk Menschen<br />

helfen kann», ist er überzeugt. Er<br />

selbst hat Erfahrung damit: Am Glärnisch<br />

konnte er einst über das 70-cm-<br />

Relais Pilatus die Rettungsflugwacht<br />

alarmieren, um einen Bergsteiger mit<br />

ausgerenkter Schulter zu bergen.<br />

Mit der Vereinbarung sind die Zuger<br />

Amateure grosse Verpflichtungen eingegangen<br />

hinsichtlich Einsatzbereitschaft<br />

und Material. «Ich habe gestaunt, aber<br />

selbst in unserem kleinen Kanton brauchen<br />

wir doch zwanzig Leute, damit<br />

wir die geforderten Alarmierungszeiten<br />

einhalten können», sagt <strong>HB</strong>9AJW. Die<br />

Mitglieder- und Materialliste ist erstellt;<br />

in diesem Jahr geht es nun darum, ein<br />

Betriebsreglement auszuarbeiten, die<br />

Übermittlung von Meldungen zu üben<br />

und die Mobilisation der Mitglieder der<br />

Notfunkorganisation zu testen.<br />

Die Zuger Amateure sehen ihren<br />

möglichen Einsatz in einer ausserordentlichen<br />

Lage als «Redundanzeinsatz»,<br />

als ergänzenden Einsatz in den<br />

ersten Stunden, bis Militär oder Zivilschutz<br />

einsatzbereit sind. Im Gegensatz<br />

zu andern Leistungserbringern müssen<br />

bei den Amateuren die Übermittlungsgeräte<br />

nicht zuerst gefasst werden,<br />

sondern sind sofort verfügbar.<br />

Ganz ohne Enttäuschungen ging der<br />

Aufbau der Notfunkorganisation für die<br />

<strong>HB</strong> Radio 1 - <strong>20</strong><strong>08</strong>

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