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Technik - USKA

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<strong>USKA</strong><br />

The YL corner of HB9TYY<br />

Joan Hauser HB9TYY (trad. HB9TTI)<br />

Mach Radio, gehe auf Reisen<br />

Ich liebe es zu reisen und habe dafür<br />

einen Trick. Wenn ich ein anderes<br />

Land besuchen möchte, muss<br />

ich meinem Mann, Ueli, nur sagen:<br />

„Möchtest Du auf die nächste Reise<br />

deine Geräte mitnehmen, zum Beispiel<br />

mit dem Auto nach Kroatien:“<br />

Man stelle sich vor, mein Mann sitzt<br />

an seinem Schreibtisch, über die<br />

Tastatur seines Computers gebeugt<br />

wie ein versteinertes Stück Holz.<br />

Nachdem er den Vorschlag vernahm,<br />

springt er auf wie ein Junge und<br />

beginnt seine Gerätschaften zusammen<br />

zu tragen. Ich frage ihn, was das<br />

sein soll. „Ich bereite mich auf die<br />

Reise vor.“ Ich erkläre ihm, dass die<br />

Abreise nicht morgen sondern in ein<br />

paar Wochen sein würde. „Das ist<br />

schon gut so, aber ich möchte nichts<br />

vergessen“, ist seine Antwort. Nun,<br />

mit dem Alter lässt das Gedächtnis<br />

etwas nach. Das verstehe ich.<br />

Seine Aktivität schaltet auch bei mir<br />

die Planung eine Stufe höher. Ich<br />

überlege mir, was ich alles einpacken<br />

muss und wieviel Platz ich brauche,<br />

welche Koffergrösse. Wenn wir<br />

reisen, gehen wir gerne mal an einen<br />

hübschen Ort zum Essen. Auch<br />

kann das Wetter plötzlich umschlagen.<br />

Für meinen Mann sind die Kleider<br />

Nebensache und oft entwischen<br />

ihm Sachen, die aus meiner Sicht<br />

wichtig sind. Manchmal nimmt er<br />

an, ich treffe die Auswahl für ihn und<br />

so lege ich auf das Bett Empfehlungen,<br />

die auch farblich und stilistisch<br />

zusammenpassen. Er kann es dann<br />

nach seinem Gutdünken und mit<br />

seiner Packordnung verstauen. Diese<br />

Arbeit ist Pflicht, denn er möchte<br />

ja schliesslich mal zu Bett gehen.<br />

Dieses Prozedere haben wir in den<br />

Jahren zunehmend verfeinert und es<br />

funktioniert einwandfrei.<br />

OK, der Ball rollt. Die Reiseführer<br />

sind angeschafft und mit dem Computer<br />

sind die Reservationen in Kürze<br />

gemacht. Der Abreisetag ist gekommen<br />

und wir starten mit einem voll<br />

beladenen Auto. Die erste Etappe<br />

fahre jeweils ich, denn Ueli ist immer<br />

noch damit beschäftigt, die verschiedenen<br />

Möglichkeiten und Lösungen<br />

durchzudenken. Es wäre gefährlich,<br />

ihn ans Steuer zu lassen, bevor sich<br />

die Gedanken geordnet haben. Auch<br />

ist er ziemlich „abgekämpft“ nach<br />

dem Beladen des Autos, denn alles<br />

muss am richtigen Platz sein. Nach<br />

ein paar Stunden der erste Kaffeehalt<br />

- dann ist alles auf gutem Geleise und er ist<br />

gelöst und bereit<br />

für die Reise<br />

wie ein Junge.<br />

Und so begann<br />

vor ein paar<br />

Jahren die Reise<br />

nach Kroatien.<br />

Wir fuhren von<br />

Zürich nach Lugano.<br />

Ein kurzer<br />

Spaziergang<br />

und ein Espresso,<br />

dann weiter<br />

nach Verona<br />

für zwei Nächte.<br />

Das kleine<br />

Hotelzimmer<br />

in der Innenstadt<br />

war nicht<br />

dafür geeignet, eine Antenne aufzubauen.<br />

So genossen wir den Beginn der<br />

Reise mit Besichtigung und entspanntem<br />

Nachtessen. Natürlich brauchte<br />

ich meinen Koffer mit dem hübschen<br />

Rock, und ich fühlte mich wieder mich<br />

selbst. Wir genossen es, egal was noch<br />

vor uns lag. Natürlich war dies ein<br />

Kontrast zu unseren Camping-Reisen<br />

durch Australien und Tasmanien. Doch<br />

auch das würde ich wieder machen.<br />

Unsere Flexibilität ist die Basis für unser<br />

Zusammenleben.<br />

„Auf Wiedersehen Verona“ und weiter<br />

geht es an Venedig vorbei nach<br />

Triest. Eine kurze Stadtbesichtigung<br />

an einem Ort, den wir noch nicht<br />

besucht haben. Es gibt immer etwas,<br />

was man in der Erinnerung mitnehmen<br />

kann. Anfänglich hatten wir Befürchtungen<br />

bezüglich Schikanen bei<br />

der Durchfahrt von Slowenien, doch<br />

nichts dergleichen. Bald fuhren wir<br />

auf Landstrassen durch das kroatische<br />

Istrien nach Rovinj. Die Landschaft<br />

ist beruhigend schön. Es war<br />

der richtige Entscheid, ein paar Tage<br />

hier zu verweilen.<br />

Alle Habseligkeiten wurden ausgeladen<br />

und auf unser Zimmer, auf der<br />

obersten der fünf Etagen, gebracht.<br />

Während ich das Zimmer begutachtete,<br />

erkundigte sich Ueli beim Hotelmanager,<br />

ob er eine Antenne auf dem<br />

Rovinj: OP Ueli, HB9TTI hat freie Sicht auf viele schöne Dinge. Er benützt eine<br />

Art "HB9IQY-Präsidenten-Antenne" (s. HBradio 4/2011, S. 10)<br />

Balkon aufstellen dürfe, um eine Amateurfunkstation<br />

zu betreiben. Natürlich<br />

würde er Rücksicht auf eventuelle<br />

Reklamationen nehmen. Der Manager<br />

hatte noch nie eine solche Anfrage erhalten<br />

und zeigte sich offen, das Projekt<br />

zu bewilligen.<br />

Unser Balkon war nach oben offen<br />

und mit Blick auf den Yachthafen und<br />

die Adria mit dem glasklaren Wasser,<br />

wie in einer Badewanne. Ueli konnte<br />

nicht warten und errichtete seinen<br />

Fiberglas-Masten, umwickelt mit einem<br />

15m langen Draht. Die Erdung<br />

war die Dachwasserrinne und das<br />

Geländer. Der Tuner des TS-480 hatte<br />

keine Probleme, ein akzeptables SWR<br />

herzustellen. Auch die Stromversorgung<br />

aus der Steckdose klappte für die<br />

100 W einwandfrei. Bald waren die<br />

ersten Kontakte hergestellt mit 9A als<br />

Ergänzung zum Rufzeichen. Die Radiostation<br />

unter dem freien Himmel war<br />

der ideale Erholungsort für Ueli.<br />

HBradio 6/2012 69

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