Technik - USKA
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<strong>Technik</strong><br />
Numerische Digitalfilter-Experimente mit Excel (2)<br />
worin S(t) das gefilterte<br />
Signal, s(t-i)<br />
das ungefilterte<br />
Signal, und f(i) die<br />
aus m+1 Punkten<br />
bestehende Filterfunktion<br />
(der Filterkern)<br />
sind. Ein<br />
Filter mit engerem<br />
Frequenz-Stoppband<br />
oder -Passband<br />
erfordert<br />
mehr Datenpunkte<br />
im Filterkern;<br />
ebenso ein Filter<br />
mit besserer<br />
Stoppband-Unterdrückung.<br />
Bessere Resultate erhält man, wenn<br />
man diesen beschnittenen Filterkern<br />
mit einem 13 Punkte weiten<br />
Hamming-Window der Form:<br />
0.54-0.46*COS(2*N*π/12) multipliziert;<br />
N läuft dabei von 0 bis 12.<br />
Figur 3b zeigt diesen neuen Filterkern,<br />
zusammen mit der dazugehörigen<br />
Zeitfunktion (Figur 3b1). Die<br />
Welligkeit ist jetzt verschwunden,<br />
und über die je 8 äussersten Punkte<br />
beträgt die Filterdämpfung 30 dB.<br />
Tabelle 1 illustriert die implizierten<br />
numerischen Werte.<br />
Das neue Filter erfordert noch blosse<br />
drei Multiplikationen pro Datenpunkt:<br />
Figure 2<br />
breiter ist, je enger der herauszufilternde<br />
Frequenzbereich ist. Dies<br />
entspricht der bekannten Reziprozität<br />
der Fourier-Transformation: Ausgedehnte<br />
Merkmale im Zeitbereich<br />
entsprechen feinen Strukturen im<br />
Frequenzbereich, und umgekehrt.<br />
Rechenaufwand<br />
Der Rechenaufwand eines Digitalfilters<br />
im Zeitbereich ergibt sich aus<br />
der Anzahl zu multiplizierenden Datenwerte:<br />
S(t) = ∑<br />
<br />
<br />
s(t − i) ∗ f(i)<br />
Der günstigste Fall,<br />
d.h. der kürzeste<br />
und am schnellsten<br />
abfallende Filterkern<br />
im Zeitbereich,<br />
ergibt sich<br />
für die Halbierung<br />
des Frequenzbereiches.<br />
Ein zusätzlicher<br />
Bonus bei<br />
diesem Filterkern<br />
ist seine maximale<br />
Anzahl an Nullstellen,<br />
d.h. jeder<br />
zweite Wert des<br />
Filterkerns ist Null.<br />
Dieser Filterkern<br />
hat bloss 17 Elemente,<br />
und nachdem<br />
der Filterkern<br />
gerade und sein<br />
Zentralelement =1 ist, erfordert er<br />
nur 8 Multiplikationen pro Datenpunkt,<br />
auf eine Länge von total 32<br />
Punkten.<br />
Um den Rechenaufwand einzuschränken<br />
möchten wir diesen Filterkern<br />
aber noch weiter verkürzen. Figur 3a<br />
zeigt einen auf 5 Elemente links und<br />
rechts des Zentrums beschnittenen<br />
Halbfrequenz-Tiefpass-Kern, sowie<br />
die dazugehörige Zeitfunktion (Figur<br />
3a1). Diese hat aber eine ausgeprägte<br />
Welligkeit sowohl im Passband als<br />
auch im Stoppband, was das Filter<br />
ziemlich unbrauchbar macht.<br />
S(t) = 0.0165605*(s(t)+s(t-10))<br />
-0.11125884*(s(t-2)+s(t-8))<br />
+0.59546548*(s(t-4)+s(t-6)) + s(t-5)<br />
→ Nur jeder zweite Datenpunkt wird<br />
berechnet (Dezimierung der Datenrate<br />
für die halbierte Bandbreite).<br />
→ Netto-Rechenaufwand für die Halbierung<br />
der Bandbreite: 1.5 Multiplikationen<br />
pro ursprünglichen Datenpunkt!<br />
Filterkaskade<br />
Das derart erhaltene Filter hat eine<br />
gute Stoppband-Dämpfung im äussersten<br />
Viertel des Frequenzbereiches,<br />
und eine ausgezeichnete<br />
Durchlass-Charakteristik im innersten<br />
Viertel des Frequenzbereiches.<br />
Die mittleren zwei Viertel der Filter-<br />
Charakteristik enthalten eine Übergangszone,<br />
die bei der Dezimierung<br />
auf sich selbst zurückgefaltet wird,<br />
und damit die äussere Hälfte des<br />
aus der Dezimierung resultierenden<br />
halben Frequenzbereiches kontaminiert.<br />
Da jedoch die innere Hälfte des<br />
dezimierten Frequenzbereiches<br />
nicht kontaminiert ist, kann man<br />
Frequenzbereich erneut nach dem<br />
gleichen Schema halbieren, und<br />
diese Methode im gleichen Sinne<br />
weiter iterieren, bis der innere, gute<br />
38 HBradio 6/2012