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Technik - USKA

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<strong>Technik</strong><br />

Deep-Space Antennen (1. Teil)<br />

Willi Göldi HB9PZK<br />

Internationales Teamwork mit Schweizer<br />

Beteiligung: Die äusseren Einflüsse<br />

und technischen Anforderungen für<br />

Funkverbindungen im Mikrowellenbereich<br />

unterscheiden sich teilweise<br />

deutlich von den Randbedingungen<br />

im HF-Bereich. Diese Unterschiede<br />

führen auch zu verschiedenen Konzepten<br />

und Prioritäten im Empfangspfad.<br />

Da die meisten Funkamateure<br />

eigene Erfahrungen hauptsächlich im<br />

HF-Bereich haben, werden im Folgenden<br />

einige wichtige Unterschiede aufgezeigt.<br />

Damit ein Signal vom Empfänger zuverlässig<br />

gelesen werden kann, muss<br />

ein ausreichender Signal-Rauschabtand<br />

erreicht werden. Das Rauschen<br />

ist darum eine wesentliche Grösse in<br />

einer Link-Analyse. Die Theorie rund<br />

um das Thema Rauschen ist sehr umfangreich.<br />

Wer sich in diese interessante<br />

Thematik einarbeiten möchte,<br />

findet in [1] und [2] einen guten Einstieg.<br />

Rauschen wird von der Antenne<br />

aus der Umgebung aufgenommen.<br />

Zusätzliches Rauschen entsteht aber<br />

auch im Feed-System der Antenne<br />

und im Empfänger. Abb. 1 zeigt die<br />

Rauschpegel der wichtigsten externen<br />

Rauschquellen im HF-Frequenzbereich.<br />

Der Rauschpegel der Atmosphäre ist<br />

von vielen Faktoren abhängig, wie<br />

beispielsweise Tages- und Jahreszeit<br />

sowie von der Sonnenaktivität. Die<br />

Kurven A und B zeigen die Bandbreite<br />

der atmosphärischen Rauschpegel<br />

auf. Auch die Störpegel, verursacht<br />

von Maschinen und elektronischen<br />

Geräten, werden als eine Art Rauschen<br />

wahrgenommen und sind in<br />

städtischen Gebieten deutlich höher,<br />

als in ländlichen Gegenden (Kurven C<br />

und E). Oberhalb von 2.5 MHz macht<br />

sich noch das galaktische Rauschen<br />

(Kurve D) bemerkbar. Viele HF-Antennen<br />

haben ein hemisphärisches<br />

Strahldiagramm mit geringer Richtwirkung.<br />

In Abb. 2 ist die Analogie<br />

eines hemisphärischen Dipol-Strahldiagramms<br />

(Dipol 0.1 λ über realem<br />

Grund) mit einer Fischaugaufnahme<br />

dargestellt. Die Antenne nimmt gewollte<br />

und ungewollte Signale aus allen<br />

Richtungen auf. Die Rauschpegel<br />

in Abb. 1 gelten für omnidirektionale<br />

Antennen. Das zusätzliche Rauschen,<br />

dass im Empfänger erzeugt wird, ist<br />

im Vergleich zum extern aufgenommenen<br />

Rauschen im HF-Frequenzbereich<br />

vernachlässigbar klein. Es bringt<br />

darum kaum eine Verbesserung des<br />

Signal-Rauschabstands, wenn versucht<br />

wird das letzte 1/10 dB Verluste<br />

z.B im Koaxialkabel zu optimieren.<br />

Die Kabeldämpfung verkleinert das<br />

aufgenommene Störsignal ebenso,<br />

F a versus Frequency (0.01 to 100MHz)<br />

wie das Nutzsignal. Das resultierende<br />

Zusatzrauschen, verursacht von den<br />

ohmschen Verlusten, ist in Bezug zum<br />

externen Rauschen unbedeutend.<br />

Oberhalb von 100 MHz ändern sich<br />

die Verhältnisse zusehends. Auf der<br />

einen Seite sinken die Rauschpegel<br />

deutlich. Auf der anderen Seite treten<br />

für Mikrowellensignale Verluste<br />

in der Atmosphäre auf, die ein thermisches<br />

Rauschen verursachen. Im<br />

Mikrowellen- und Millimeterbereich<br />

ist es einfach Richtantenne (Pencil-<br />

Beam Antennen) zu realisieren. Es<br />

gibt einige natürliche Rauschquellen,<br />

die aus einer definierten und<br />

bekannten Raum-Richtung stammen,<br />

wie beispielsweise das Rauschen der<br />

Sonne (Kurve H) oder das Rauschen<br />

vom Supernova-Überrest Cassiopeia<br />

A. Ist eine Pencil-Beam Antenne nicht<br />

auf den entsprechenden Raumwinkel<br />

ausgerichtet, sind die Rauschbeträge<br />

dieser Quellen wegen der Richtcharakteristik<br />

der Antenne meistens sehr<br />

klein und unbedeutend.<br />

Wolken, Regen und Bodenemissionen<br />

beeinflussen eine SHF-Übertragungsstrecke<br />

auch (Abb. 3). Wolken<br />

und Regen können sogar zu einem<br />

Unterbruch einer Verbindung führen.<br />

Wetterabhängige Beiträge müssen<br />

mit Hilfe statistischer Daten berück-<br />

160<br />

140<br />

120<br />

A<br />

A: atmospheric noise, value exceed 0.5% of time<br />

B: atmospheric noise, value exceed 99.5% of time<br />

C: man-made noise, quiet receiving site<br />

D: galactic noise<br />

E: median city area man-made noise<br />

100<br />

F a [dB]<br />

80<br />

60<br />

C<br />

40<br />

20<br />

B<br />

E<br />

D<br />

0<br />

0.1 1 10 100<br />

Frequency [MHz]<br />

Abb. 1: Frequenzabhängige Rauschpegel im HF-Bereich<br />

HBradio 6/2012 29

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