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Historik<br />

Grosser Dank an unser Ehrenmitglied <strong>HB</strong>9MF<br />

50-jähriges Gründungsjubiläum der Abendschule<br />

für Funker Bern<br />

Das Jahr 2011 ist das 50-jährige<br />

Jubiläum des ersten Kurses der<br />

Abendschule für Funker, Bern, die<br />

bei den Absolventen anerkennend<br />

unter dem Namen «Colombo-Uni»<br />

in Erinnerung geblieben ist.<br />

Zur Sicherstellung der Landesversorgung<br />

stellte der Bundesrat<br />

während des Krieges 1941, mit<br />

Frachtschiffen der schweizerischen<br />

Reedereien, eine<br />

Handelsflotte unter<br />

Schweizer-Flagge<br />

bereit. Noch heute<br />

kommt diesen<br />

etwa 35 Schiffen<br />

massgebliche Bedeutung<br />

zu um in<br />

Krisenzeiten eine<br />

unabhängige Landesversorgung<br />

sicher zu stellen.<br />

Ein Schiff durfte<br />

nicht auslaufen<br />

ohne einen Funker<br />

an Bord; doch<br />

die Ausbildung der<br />

Schiffsoffiziere war<br />

nur in Schulen in<br />

Deutschland, Frankreich,<br />

England, usw.<br />

möglich. Die 1960<br />

von Viktor Colombo,<br />

<strong>HB</strong>9MF, gegründete Abendschule für<br />

Funker, Bern, war und blieb die einzige<br />

Ausbildungsmöglichkeit für den Beruf<br />

eines Schiffsfunkers in der Schweiz.<br />

Aber schon lange fehlte in der Schweiz<br />

auch eine Schule für Sendeamateure.<br />

Weil damals für die Sende-Amateur-<br />

Prüfung noch eingehende technische<br />

Kenntnisse verlangt wurden, war insbesondere<br />

die technische Ausbildung für<br />

Schiffsfunker wie für die Sendeamateure<br />

praktisch gleich. Dazu kamen dann nur<br />

Zusatzstunden für die Reglemente. Die<br />

Ausbildung für Schiffsfunker dauerte<br />

2 Jahre, für Sendeamateur 1 Jahr. Die<br />

Morseausbildung bis Tempo 60 Zeichen<br />

pro Minute im ersten Jahr war somit<br />

ebenfalls die gleiche.<br />

Der Erfolg der Funkerschule bildete,<br />

nach einigen Jahren ihres Bestehens,<br />

eine Erweiterung des Schulungsangebotes<br />

zur Weiterbildung mit praktischen<br />

Kursen. So stand für die Schiffsfunker,<br />

in der Schweiz, wohl einmalig, eine<br />

betriebsbereite Schiffsfunkstation für<br />

den professionellen Übungsverkehr mit<br />

Bern-Radio, wie auch eine betriebsbereite<br />

See-Radar-Anlage, mobil auf<br />

einem VW-Bus, zur Verfügung. Zur<br />

Motivation wurde auch gemeinsam<br />

ein Bausatz eines QRP-Transceivers<br />

von Heathkit zusammengestellt und<br />

einfache Messtechnik vermittelt.<br />

Zur praktischen Einführung der angehenden<br />

Schiffs- und Amateurfunker<br />

Die Kurse wurden im Auditorium der Abteilung Forschung und Entwicklung<br />

der damaligen PTT-Betriebe in Bern-Ostermundigen belegt<br />

in die Funktechnik und das künftige<br />

Tätigkeitsfeld wurde im Rahmen der<br />

Schule ein VW-Bus mit eingebauter<br />

Amateur-Funkstation zur Verfügung<br />

gestellt und gruppenweise konnte auch<br />

eine Amateurstation besucht werden<br />

um die Faszination von Kurzwellen-<br />

Funkverbindungen mit zu erleben.<br />

Bis zur Einführung des vollautomatischen<br />

GMDSS (Global Maritime<br />

Distress and Safety-System) wurden<br />

während en 25 Jahren rund 120<br />

Schiffsfunker und Schiffsfunkerinnen<br />

wie auch über 1’000 Sendeamateure<br />

ausgebildet. Die Handys und das Internet<br />

haben inzwischen das Interesse am<br />

Amateurfunk stark geschmälert aber<br />

auch die rasche Weiterentwicklung<br />

der Technik gestattet heute nur noch<br />

wenigen Sendeamateuren mitzuhalten.<br />

Der Technikkurs der Abendschule hat<br />

jedoch zweifellos vielen Absolventen<br />

beruflich massgebliche Vorteile<br />

gebracht.<br />

Das Kursgeld war gering und wurde laufend<br />

in technische Geräte und Hilfsmittel<br />

investiert. Geblieben ist dem Lehrkörper<br />

bis heute die Genugtuung eine Hilfe<br />

zur Erfüllung eines Berufswunsches<br />

oder einer Hobby-Tätigkeit erbracht<br />

zu haben. Das Treffen der ehemaligen<br />

Schiffsfunker der Abendschule auf<br />

dem Thunersee 2009 hat viele schöne<br />

Erinnerungen an die Ausbildungs- und<br />

insbesondere die Berufszeit zur See<br />

aufleben lassen.<br />

Die Abendschule<br />

wurde 1985 der<br />

Radio-Schweiz AG<br />

übergeben, die sodann<br />

im Rahmen ihrer<br />

«Telecole» noch<br />

weiterhin einige<br />

Funker für andere<br />

Einsätze, so für das<br />

Rote Kreuz, die Katastrophenhilfe<br />

oder<br />

den Botschaftsfunk<br />

ausbildete. Die<br />

Schulungsunterlagen<br />

wurden aber<br />

auch schweizweit<br />

verschiedenen Interessenten<br />

und<br />

Amateurgruppen<br />

zur Organisation<br />

von Kursen zur<br />

Verfügung gestellt,<br />

sodass noch heute weiterhin Ausbildungsmöglichkeiten<br />

für Sendeamateure<br />

bestehen.<br />

Funkverbindungen über die ganze<br />

Welt mit anderen Menschen mit einer<br />

eigenen Anlage selbst herstellen zu<br />

können, wird immer eine Faszination<br />

bleiben.<br />

Viktor Colombo, <strong>HB</strong>9MF, verdankt diesen<br />

Rückblick und grüsst zum Jubiläum die<br />

«Kommilitonen der Colombo-Universität»<br />

und freut sich über jedes Feedback<br />

(colombo@bluewin.ch)<br />

<strong>HB</strong>radio 3 - 2011 31

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