CeraNews 1/2013 DE
Das Magazin für Orthopäden
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Das Durchschnittsalter der Patienten zum Operationszeitpunkt<br />
lag bei 44 (22–69) Jahren. Die Hauptdiagnosen<br />
waren Hüftkopfnekrose (84,3 %) und<br />
Dysplasiecoxarthrose (8,6 %). Das durchschnittliche<br />
Follow-up betrug 13 (10–16) Monate.<br />
Während des Follow-up-Zeitraums wurden keine<br />
Fälle von Osteolyse, Quietschen oder Infektion<br />
beobachtet. Der durchschnittliche HHS verbesserte<br />
sich von präoperativ 49,5 auf 94 postoperativ (p <<br />
0,05). Bei einem Patienten mit anormaler Muskelspannung<br />
kam es zu einer Luxation.<br />
Die Autoren folgerten, dass die Frühergebnisse mit<br />
Ke/Ke-HTEP dank der hervorragenden Gelenkstabilität<br />
und der beeindruckenden Verbesserung der<br />
ROM sehr vielversprechend sind. Sie empfahlen ein<br />
sorgfältiges operatives Vorgehen, um exzellente<br />
Langzeitergebnisse zu erzielen.<br />
Die Luxation stellt eine häufige Komplikation der<br />
HTEP dar. Xisheng Weng et al. (China) untersuchten<br />
106 Ke/Ke-HTEP (BIOLOX ® delta), die bei 106<br />
Patienten (69 männlich, 37 weiblich) zwischen 2010<br />
und 2012 eingesetzt wurden. Das Durchschnittsalter<br />
zum Operationszeitpunkt betrug 50,8 (19–81)<br />
Jahre. In 4 Fällen (3,8 %) kam es zu einer Luxation.<br />
Alle Patienten mit Luxation konnten entweder<br />
durch eine konservative Behandlung (in 2 Fällen)<br />
oder Reoperation (in 2 Fällen) erfolgreich behandelt<br />
werden. Beim letzten Follow-up waren die Hüftgelenke<br />
stabil.<br />
Aufgrund der Ergebnisse dieser retrospektiven Studie<br />
empfahlen die Autoren ein sorgfältiges operatives<br />
Vorgehen, um eine Instabilität des Hüftgelenkes<br />
bei Ke/Ke-HTEP zu vermeiden.<br />
Jianchun Zeng et al. (China) evaluierten 87 Patienten,<br />
die zwischen 2008 und 2011 mit Ke/Ke-HTEP<br />
(BIOLOX ® delta, 36 mm) primär versorgt wurden. In<br />
allen Fällen wurde dasselbe Prothesensystem verwendet.<br />
Hauptdiagnosen waren Hüftkopfnekrose<br />
(n = 39) und Arthrose (n = 35). Das Durchschnittsalter<br />
zum Operationszeitpunkt lag bei 50,4 (28–56)<br />
Jahren. Das durchschnittliche Follow-up betrug 18,6<br />
(6-38) Monate. Der durchschnittliche HHS verbesserte<br />
sich signifikant von 57 ± 7,2 präoperativ auf<br />
93,5 ± 3,7 postoperativ.<br />
In 2 Fällen wurden Geräusche festgestellt, die jedoch<br />
nicht wieder auftraten. Es wurden keine Fälle von<br />
Luxation, Keramikfraktur oder Anzeichen für Lockerung<br />
beobachtet.<br />
Die Autoren folgerten, dass die Frühergebnisse mit<br />
Ke/Ke-HTEP (BIOLOX ® delta) vielversprechend sind.<br />
Sie hoben hervor, dass eine sorgfältige Operationstechnik,<br />
die korrekte Positionierung der Komponenten<br />
und die sachgerechte Handhabung der<br />
keramischen Komponenten grundlegende Voraussetzungen<br />
für das Erzielen hervorragender Langzeitergebnisse<br />
sind.<br />
COA-EFORT-Kurs (von links nach rechts): Prof. Dr. Karl Knahr, Dr. Aldo Toni,<br />
Prof. Dr. Michael Morlock, Prof. Dr. Christoph H. Lohmann, Prof. Dr. Robert Streicher<br />
Quelle: Orthonline<br />
Studie:<br />
Geringe Komplikationsrate von keramischen<br />
Komponenten in einer großen<br />
Patientenkohorte<br />
Hong Zhang et al. (China) berichteten, dass<br />
Ke/Ke-Gleitpaarungen wegen ihrer geringen<br />
Abriebraten zu einer beliebten Versorgungsoption<br />
bei jüngeren Patienten in China geworden sind. Das<br />
Risiko eines frühzeitigen Versagens aufgrund von<br />
Keramikfraktur gebe jedoch noch Anlass zu Bedenken.<br />
Deshalb führten die Autoren eine retrospektive<br />
Evaluierung der Komplikationsrate von 2.311 Ke/<br />
Ke-HTEP (BIOLOX ® forte) durch.<br />
Keramikfrakturen traten in 2 Fällen (0,1 %) auf: In<br />
einem Fall war das Insert nicht vollständig in der<br />
Pfanne fixiert, im anderen Fall kam es infolge eines<br />
Traumas zur Fraktur des Kugelkopfes. In dieser Studie<br />
wurde keine weitere Kugelkopffraktur beobachtet.<br />
Die unvollständige Verankerung des Keramik-<br />
Inserts lässt sich durch einen technischen Fehler<br />
während der Operation erklären. Dieses Problem<br />
wurde bereits in der Fachliteratur beschrieben.<br />
Die Autoren folgerten, dass die sorgfältige Operationstechnik,<br />
die korrekte Positionierung der Endoprothese<br />
und der sichere Umgang mit keramischen<br />
Komponenten eine bedeutende Rolle als vorbeugende<br />
Maßnahmen zur Vermeidung von Keramikfrakturen<br />
und für das Erzielen hervorragender Langzeitergebnisse<br />
spielen.<br />
<strong>CeraNews</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />
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