Schwarzer Hautkrebs / Malignes Melanom dr ... - Hautarzt-basel.ch
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dermatologie<br />
aes<strong>ch</strong>e<br />
57<br />
<strong>dr</strong> med martin s<strong>ch</strong>ermesser<br />
dermatologie-venerologie fmh<br />
dermato<strong>ch</strong>irurgie vod-lasermedizin fm<strong>ch</strong><br />
dipl eth nds medizinphysik<br />
telefon 0041 (0) 61 271 74 84<br />
fax 0041 (0) 61 271 74 85<br />
aes<strong>ch</strong>envorstadt 57 4051 <strong>basel</strong><br />
www.hautarzt-<strong>basel</strong>.<strong>ch</strong><br />
<strong>S<strong>ch</strong>warzer</strong> <strong>Hautkrebs</strong> / <strong>Malignes</strong> <strong>Melanom</strong><br />
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,<br />
Bei Ihnen wurde ein <strong>Malignes</strong> <strong>Melanom</strong> (s<strong>ch</strong>warzer <strong>Hautkrebs</strong>) entdeckt oder bereits<br />
operativ entfernt. Bei diesem handelt es si<strong>ch</strong> um einen ho<strong>ch</strong>gradig bösartigen Tumor, der<br />
von den melaninbildenden (hautfarbstoffbildenden) Zellen (Melanozyten) ausgeht. Das<br />
Maligne <strong>Melanom</strong> kann metastasieren (Ableger ma<strong>ch</strong>en bzw. Zellen in andere Teile des<br />
Körpers setzen) auf lymphogenem (über die Lymphbahnen) und hämatogenem (über die<br />
Blutbahn) Weg. Die <strong>Melanom</strong>zellen wandern ras<strong>ch</strong> in die dünnwandigen Lymphgefäße der<br />
oberen Lederhaut und metastasieren (streuen) dadur<strong>ch</strong> frühzeitig.<br />
Vorkommen des Malignen <strong>Melanom</strong>s<br />
Die Erkrankungshäufigkeit der Malignen <strong>Melanom</strong>e hat in den letzten Jahrzehnten<br />
kontinuierli<strong>ch</strong> zugenommen. Je mehr man si<strong>ch</strong> dem Äquator nähert, desto größer ist die<br />
Erkrankungshäufigkeit innerhalb der hellhäutigen Bevölkerung. Besonders hohe Zahlen<br />
werden von der hellhäutigen Bevölkerung Australiens beri<strong>ch</strong>tet. (20 Erkrankte pro<br />
100’000 Einwohner pro Jahr). Die asiatis<strong>ch</strong>e und die s<strong>ch</strong>warze Bevölkerung erkrankt nur<br />
¼ bis 1/6 mal so häufig. Europäer entwickeln <strong>Melanom</strong>e häufiger am Stamm und an den<br />
Extremitäten, während Afrikaner und Asiaten <strong>Melanom</strong>e besonders im Berei<strong>ch</strong> der wenig<br />
pigmentierten Areale wie Fußsohlen und Handinnenflä<strong>ch</strong>en sowie im Berei<strong>ch</strong> der<br />
S<strong>ch</strong>leimhäute entwickeln. Frauen sind fast doppelt so häufig wie Männer befallen. Vor der<br />
Pubertät tritt ein <strong>Malignes</strong> <strong>Melanom</strong> sehr selten auf. Nur 2% der <strong>Melanom</strong>erkrankten sind<br />
unter 20 Jahren (Tendenz jedo<strong>ch</strong> steigend!). In der 3. Lebensdekade befinden si<strong>ch</strong> ca.<br />
10% der Erkrankten, zwis<strong>ch</strong>en dem 30 - 70. Lebensjahr ca. 80%.<br />
Li<strong>ch</strong>tempfindli<strong>ch</strong>e Haut (Hauttyp I und II) ist ein genetis<strong>ch</strong> determinierter prädisponierter<br />
Faktor für die Entwicklung eines Malignen <strong>Melanom</strong>s. Darüber hinaus kommen ca. 10%<br />
der <strong>Melanom</strong>e familiär gehäuft vor.<br />
Risikofaktoren für die Entstehung eines Malignen <strong>Melanom</strong>s sind<br />
• Mehr als 50 Muttermale am ganzen Körper<br />
• Rötli<strong>ch</strong> - keltis<strong>ch</strong>e Hautfarbe und rötli<strong>ch</strong>e Haare<br />
• Viele starke Sonnenbran<strong>dr</strong>eaktionen in Jugend und Kindheit.<br />
Wie kann man ein <strong>Melanom</strong> erkennen?<br />
In 20% der Fälle entsteht ein <strong>Malignes</strong> <strong>Melanom</strong> aus einem seit Jahren bestehendem<br />
Muttermal und in 80% auf klinis<strong>ch</strong> gesunder Haut. Deshalb sind alle neu entstehenden<br />
braunen Flecken bis zum Beweis des Gegenteils als potentiell bösartig zu betra<strong>ch</strong>ten.<br />
Maligne <strong>Melanom</strong>e sind in der Regel in Ihrer Farbintensität unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e, tiefbraune<br />
bis blaus<strong>ch</strong>warze Tumoren. Dur<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>ieden s<strong>ch</strong>nelles Längen- und Höhenwa<strong>ch</strong>stum<br />
können Hautveränderungen auftreten wie oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Blutungen, Verkrustungen oder<br />
zum Teil narbige Veränderungen. Mitunter finden si<strong>ch</strong> im Tumor weißli<strong>ch</strong>e Areale, selten<br />
ist ein <strong>Melanom</strong> völlig ohne Pigment. Die meisten <strong>Melanom</strong>e befinden si<strong>ch</strong> bevorzugt im<br />
Berei<strong>ch</strong> des Rückens, der Brust und der Extremitäten. Lentigo-maligna-<strong>Melanom</strong>e (s.u.)<br />
finden si<strong>ch</strong> bevorzugt im Gesi<strong>ch</strong>t, an Hals, Armen und Unters<strong>ch</strong>enkeln.<br />
Vom klinis<strong>ch</strong>en Ers<strong>ch</strong>einungsbild lassen si<strong>ch</strong> folgende <strong>Melanom</strong>typen unters<strong>ch</strong>eiden:<br />
1. Knotiges <strong>Melanom</strong> (noduläres malignes <strong>Melanom</strong>)<br />
Ca. 16% der Malignen <strong>Melanom</strong>e in der kaukasis<strong>ch</strong>en Bevölkerung sind knotige<br />
<strong>Melanom</strong>e. Sie entstehen entweder neu auf gesunder Haut oder aus einem Muttermal.<br />
Die bevorzugte Lokalisation sind Rücken, Brust und die Extremitäten. Der Altersgipfel<br />
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liegt zwis<strong>ch</strong>en 20 und 40 Jahren. Die Krankenvorges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te ist in der Regel kurz (Monate<br />
bis 2 Jahre). Klinis<strong>ch</strong> liegt meist ein brauner - blaus<strong>ch</strong>warzer, meist glatter bis höckeriger<br />
oder au<strong>ch</strong> zerfallender Knoten mit Blutungsneigung vor. Das knotige <strong>Melanom</strong> wä<strong>ch</strong>st<br />
ras<strong>ch</strong> in die Tiefe und hat somit die s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>teste Prognose von allen <strong>Melanom</strong>formen.<br />
2. Oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ausbreitendes <strong>Melanom</strong> (Superfiziell spreitendes malignes <strong>Melanom</strong>)<br />
Der Anteil der superfiziell spreitenden <strong>Melanom</strong>e bei den hellhäutigen erkrankten beträgt<br />
ca. 70%. Die bevorzugten Lokalisationen sind wie beim knotigen <strong>Melanom</strong> der Rücken,<br />
die Brust und die Extremitäten. Der Altersgipfel liegt zwis<strong>ch</strong>en 40 und 60 Jahren. Das<br />
superfiziell spreitende <strong>Melanom</strong> zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> relativ langes Wa<strong>ch</strong>stum in<br />
horizontaler Ri<strong>ch</strong>tung aus. Aus diesem Grund findet man bei diesem <strong>Melanom</strong>typ<br />
mitunter au<strong>ch</strong> Formen, die die Basalmembran der Haut no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong>bro<strong>ch</strong>en haben<br />
und daher ni<strong>ch</strong>t metastasieren (<strong>Melanom</strong>a in situ). Ein im Frühstadium erkanntes<br />
superfiziell spreitendes <strong>Melanom</strong> hat eine relativ gute Prognose. Klinis<strong>ch</strong> sieht man einen<br />
fla<strong>ch</strong>en Tumor, der von weißgrau über rosa bis blaus<strong>ch</strong>warz pigmentiert sein kann.<br />
Vereinzelt können au<strong>ch</strong> knotige Areale auftreten.<br />
3. Lentigo-maligna–<strong>Melanom</strong>e<br />
Etwa 5% der <strong>Melanom</strong>e sind Lentigo-maligna-<strong>Melanom</strong>e. Das LMM entwickelt si<strong>ch</strong> auf<br />
dem Boden einer sog. Melanosis praeblastomatosa Dubreuilh (Lentigo maligna). Diese<br />
kann Jahre bis Jahrzehnte als Vorstufe bestehen, bevor sie in die bösartige<br />
Wa<strong>ch</strong>stumsform übergeht. Die bevorzugte Lokalisation sind die sonnenexponierten<br />
Areale der Haut (Gesi<strong>ch</strong>t, Hals, Hände, Arme und Unters<strong>ch</strong>enkel). Die meisten Patienten<br />
sind über 60 Jahre alt. Man sieht einen fla<strong>ch</strong>en relativ großen Herd von 2 -6 cm Größe.<br />
Die Farbe variiert von hellbraun bis zu s<strong>ch</strong>warzen Knöt<strong>ch</strong>en, in denen das Tiefenwa<strong>ch</strong>stum<br />
stattfindet.<br />
4. Akrolentiginöses <strong>Melanom</strong> (Akral, d.h. an den Körperenden lokalisiertes <strong>Melanom</strong>)<br />
Ein kleiner Prozentsatz der <strong>Melanom</strong>e entwickelt si<strong>ch</strong> primär im Berei<strong>ch</strong> der Finger und<br />
Zehen, der Handinnenflä<strong>ch</strong>en und Fußsohlen oder im Berei<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>leimhäute und<br />
Übergangss<strong>ch</strong>leimhäute. Diese <strong>Melanom</strong>e zählen zu der Gruppe der akrolentiginösen<br />
<strong>Melanom</strong>e. Bei dunkelhäutigen oder orientalis<strong>ch</strong>en Völkern ist dies der häufigste<br />
<strong>Melanom</strong>typ. Die ALM können im Berei<strong>ch</strong> der Mund-, Genital-, Anal- und<br />
Darms<strong>ch</strong>leimhaut vorkommen und werden wegen der häufig unzugängli<strong>ch</strong>en Lokalisation<br />
meist erst in einem späten Tumorstadium diagnostiziert. Es finden si<strong>ch</strong> fla<strong>ch</strong>e, zum Teil<br />
uns<strong>ch</strong>arf begrenzte Flecken in den Farbs<strong>ch</strong>attierungen hellbraun bis s<strong>ch</strong>warz. In den<br />
dunklen Arealen können bereits knotige Veränderungen auftreten, die je na<strong>ch</strong><br />
Lokalisation dur<strong>ch</strong> me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Belastung zur Blutung neigen. Sie können im Berei<strong>ch</strong> des<br />
Nagelbettes zunä<strong>ch</strong>st als unter dem Nagel befindli<strong>ch</strong>e Verfärbung imponieren und dur<strong>ch</strong><br />
eine Nagelwa<strong>ch</strong>stumsstörung auffallen.<br />
5. Sonderformen<br />
Weiterhin gibt es no<strong>ch</strong> seltene Sonderformen wie das amelanotis<strong>ch</strong>e <strong>Melanom</strong>, das kein<br />
Pigment bilden kann und daher hautfarben ers<strong>ch</strong>eint sowie das Aderhautmelanom des<br />
Auges.<br />
Therapie des <strong>Melanom</strong>s<br />
Die Therapie der Wahl ist die <strong>ch</strong>irurgis<strong>ch</strong>e Entfernung des <strong>Melanom</strong>s mit einem<br />
festgelegten Si<strong>ch</strong>erheitsabstand, der abhängig ist von der Ein<strong>dr</strong>ingtiefe des <strong>Melanom</strong>s<br />
und dem <strong>Melanom</strong>typ und von 0.5 cm bis 3 cm variiert.<br />
Die Behandlung von metastasierenden Malignen <strong>Melanom</strong>en erfolgt in speziellen Zentren.<br />
Na<strong>ch</strong>sorge<br />
Da beim <strong>Melanom</strong> no<strong>ch</strong> lange na<strong>ch</strong> der Entfernung des Primärtumors Metastasen<br />
auftreten können, sind Kontrolluntersu<strong>ch</strong>ungen in einem festgelegten Abstand besonders<br />
wi<strong>ch</strong>tig, um Metastasen, aber au<strong>ch</strong> allfällige neu aufgetretenen Zweitmelanome<br />
re<strong>ch</strong>tzeitig zu erkennen und zu entfernen.<br />
Zu Ihrer Si<strong>ch</strong>erheit wird Ihnen ein Na<strong>ch</strong>sorgekontroll-S<strong>ch</strong>ema bespro<strong>ch</strong>en, in dem die<br />
Untersu<strong>ch</strong>ungsintervalle festgelegt und alle melanomverdä<strong>ch</strong>tigen Hautveränderungen<br />
dokumentiert werden.<br />
Folgende Untersu<strong>ch</strong>ungsintervalle haben si<strong>ch</strong> bewährt können jedo<strong>ch</strong> individuell (von der<br />
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Art des <strong>Melanom</strong>s) abwei<strong>ch</strong>en:<br />
• In den ersten 2 Jahren na<strong>ch</strong> der Operation vierteljährli<strong>ch</strong>,<br />
• vom 3.-5. Jahr halbjährli<strong>ch</strong><br />
• ab dem 6.Jahr jährli<strong>ch</strong>e Kontrolluntersu<strong>ch</strong>ungen.<br />
Falls Ihnen zwis<strong>ch</strong>en den Vorstellungen eine melanomverdä<strong>ch</strong>tige Hautveränderung<br />
auffallen sollte, stellen Sie si<strong>ch</strong> bitte früher als vereinbart, und baldmögli<strong>ch</strong>st vor. Je<br />
früher ein <strong>Melanom</strong> entdeckt wird desto besser sind die Behandlungs<strong>ch</strong>ancen und die<br />
Prognose.<br />
Dr. med. M. S<strong>ch</strong>ermesser und Team<br />
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