Kapitel 3 - Doctor Duve
Kapitel 3 - Doctor Duve
Kapitel 3 - Doctor Duve
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Das KinDerHautbucH<br />
nenden eitrigen Entzündungen begleitet. Diese Effloreszenzen (siehe auch <strong>Kapitel</strong><br />
4.1.) sind wiederum ein Hinweis auf die unterschiedlichsten Krankheiten<br />
oder neue Krankheitsschübe eines atopischen Ekzems (Neurodermitis), einer<br />
Urtikaria (Nesselsucht), Windpocken oder verschiedener Allergien und bakterieller<br />
Hautentzündungen. Die bekannteste Ursache für den Juckreiz ist natürlich<br />
ein Insektenstich. Eltern sollten aber auch besonders auf die<br />
Folgeerscheinungen achten. Hat das Kind eine starke, ungewöhnliche allergische<br />
Reaktion? Das können Anzeichen für einen allergischen Schock sein.<br />
Dann muss unbedingt die entsprechende Soforthilfe eingeleitet werden. Auch<br />
durch das Aufkratzen entstehende Verunreinigungen (Infektionen z. B. durch<br />
schmutzige Fingernägel) können gefährlich werden (Blutvergiftung).<br />
Was aber, wenn sich keine sichtbaren Hautveränderungen zeigen und das<br />
Kind dennoch unter Juckreiz leidet? Selbst dann muss ein Arzt aufgesucht<br />
werden. Eine Erkrankung der Organe könnte sich dahinter verbergen. Dazu<br />
zählen Cholestasesyndrom (Gallenstauung) und biliäre Zirrhose (seltene Autoimmunerkrankung<br />
der Leber) durch Anstieg der Gallensäure im Blutplasma,<br />
Niereninsuffizienz, Urämie (Harnvergiftung), Diabetes mellitus, Leukämie, Lymphome<br />
(Lymphknotenvergrößerung) oder Tumore – alle diese Erkrankungen<br />
sind jedoch glücklicherweise eher seltene Juckreizauslöser bei Kindern. Wie<br />
findet man nun die genaue Ursache des Juckreizes heraus?<br />
Anhand des Quickfinders kann man sehr schnell feststellen, welche Erkrankung<br />
möglicherweise dahinter steckt. Kinder sollten darum auch sehr genau<br />
befragt und ihr Verhalten beobachtet werden, um die entsprechenden Rückschlüsse<br />
ziehen zu können. Mit dieser so genannten Eigenanamnese lässt<br />
sich die Krankheit manchmal bereits richtig einordnen. Danach sollten Eltern<br />
entscheiden, ob sie mit ihrem Kind beim Hautarzt vorstellig werden müssen<br />
oder nicht.<br />
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