Kapitel 3 - Doctor Duve
Kapitel 3 - Doctor Duve Kapitel 3 - Doctor Duve
Das KinDerHautbucH sollte. Eine mittelschwere bis schwere Neurodermitis muss unbedingt vom Arzt betreut werden. Neben den schulmedizinisch bewährten Behandlungsmethoden gibt es eine Vielzahl von Allgemeinmaßnahmen, die genau auf das persönliche Krankheitsbild des Kindes abgestimmt sind. Dazu zählen vor allem die Reduktion und Vermeidung aller Provokationsfaktoren. Die Behandlung des Juckreizes steht natürlich an oberster Stelle. Zu den nicht medikamentösen Therapiemöglichkeiten zählen: • eine gute Basispflege • Vermeidung von Provokationsfaktoren • Eliminationsdiät bei nachgewiesener Nahrungsmittelallergie • längerer Aufenthalt in sogenanntem pollenarmen Reizklima (Hochgebirge oder Nordsee) • Schulungs- und Rehamaßnahmen • Entspannungstechniken wie autogenes Training Welche Medikation ist die richtige? Basispflege Der Grundpfeiler der Therapie ist die richtige Basistherapie, die die gestörte Hautbarriere stabilisiert, fehlende Lipide ergänzt und den Feuchtigkeitsverlust reduziert. Der täglichen Pflege kommt eine mindestens genauso große Bedeutung wie der eigentlichen Therapie zu. Es sollten immer Pflegeprodukte ohne Emulgatoren verwendet werden die einen Spender haben, so dass man nicht selbst mit dem Pflegeprodukt in Berührung kommt. Dadurch wird verhindert, dass Bakterien in das Pflegeprodukt geraten. Die Eltern sind auf der sicheren Seite, wenn sie gezielt auf dermatologisch getestete Produkte aus der Apotheke oder Empfehlungen vom Facharzt setzen. Sollten allerdings bereits Stellen infiziert sein, müssen sie unbedingt vom Hautarzt behandelt werden. Bei akut geschädigter Haut sind Badezusätze nur sehr sparsam zu 61
Das KinDerHautbucH verwenden, und wenn, dann nur welche, die rückfettend sind. Nach dem Baden oder Waschen muss die Neurodermitis-Haut immer rückgefettet werden. Cremes sollten frei von Duft- und Konservierungsstoffen sein. Man hat aber nie die Gewähr, dass ein Produkt ohne Konservierungsstoffe auch geeignet ist. Eltern müssen einfach ausprobieren, welches Produkt von ihrem Kind am besten angenommen wird. So individuell das atopische Ekzem ist, so individuell ist eben auch die Pflege, mit der man der betroffenen Haut begegnet. Ob eine fettige Salbe, eine Creme oder eine leichte Lotion angewendet wird, hängt immer vom aktuellen Krankheitszustand ab. Grundsätzlich gilt der alte dermatologische Grundsatz: „Feucht auf feucht, trocken auf trocken.“ In akuten, nässenden Ekzemphasen sollten kühlende feuchte Umschläge oder wasserreiche Lotionen angewendet werden. Während subakuten und chronischen Ekzemphasen mit trockenen Ekzemen müssen stärker rückfettende Präparate wie fettreiche Cremes, Lipolotionen oder Salben zum Einsatz kommen. Die Auswahl der pflegenden Inhaltsstoffe sollte altersentsprechend erfolgen: Bei Säuglingen und Kleinkindern sind harnstoffhaltige Produkte noch nicht zu verwenden, da diese zu Brennen und Spannungsgefühl der Haut führen können. Hier werden gerne Dexpanthenol und Glycerol als feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe verwendet. Von älteren Kindern wird der stark feuchtigkeitsbindende Harnstoff meist gut vertragen. Der oft unerträgliche Juckreiz kann mit Hilfe von Juckreiz lindernden Zubereitungen wie Menthol- oder Polidocanol-haltigen Lotionen sowie mit gekühlten Pflegeprodukten abgemildert werden. Medikamentöse Therapie Akute und schwere Schübe müssen medikamentös behandelt werden. Man unterscheidet die Lokaltherapie in Form wirkstoffhaltiger Cremes und Salben und die innerliche Therapie. Ausgeprägte Ekzeme benötigen den richtigen 62
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verwenden, und wenn, dann nur welche, die rückfettend sind. Nach dem<br />
Baden oder Waschen muss die Neurodermitis-Haut immer rückgefettet werden.<br />
Cremes sollten frei von Duft- und Konservierungsstoffen sein. Man hat<br />
aber nie die Gewähr, dass ein Produkt ohne Konservierungsstoffe auch geeignet<br />
ist. Eltern müssen einfach ausprobieren, welches Produkt von ihrem<br />
Kind am besten angenommen wird. So individuell das atopische Ekzem ist,<br />
so individuell ist eben auch die Pflege, mit der man der betroffenen Haut begegnet.<br />
Ob eine fettige Salbe, eine Creme oder eine leichte Lotion angewendet<br />
wird, hängt immer vom aktuellen Krankheitszustand ab. Grundsätzlich gilt<br />
der alte dermatologische Grundsatz: „Feucht auf feucht, trocken auf trocken.“<br />
In akuten, nässenden Ekzemphasen sollten kühlende feuchte Umschläge<br />
oder wasserreiche Lotionen angewendet werden. Während subakuten und<br />
chronischen Ekzemphasen mit trockenen Ekzemen müssen stärker rückfettende<br />
Präparate wie fettreiche Cremes, Lipolotionen oder Salben zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Die Auswahl der pflegenden Inhaltsstoffe sollte altersentsprechend erfolgen:<br />
Bei Säuglingen und Kleinkindern sind harnstoffhaltige Produkte noch nicht zu<br />
verwenden, da diese zu Brennen und Spannungsgefühl der Haut führen können.<br />
Hier werden gerne Dexpanthenol und Glycerol als feuchtigkeitsspendende<br />
Inhaltsstoffe verwendet. Von älteren Kindern wird der stark feuchtigkeitsbindende<br />
Harnstoff meist gut vertragen. Der oft unerträgliche Juckreiz<br />
kann mit Hilfe von Juckreiz lindernden Zubereitungen wie Menthol- oder Polidocanol-haltigen<br />
Lotionen sowie mit gekühlten Pflegeprodukten abgemildert<br />
werden.<br />
Medikamentöse Therapie<br />
Akute und schwere Schübe müssen medikamentös behandelt werden. Man<br />
unterscheidet die Lokaltherapie in Form wirkstoffhaltiger Cremes und Salben<br />
und die innerliche Therapie. Ausgeprägte Ekzeme benötigen den richtigen<br />
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