Kapitel 3 - Doctor Duve
Kapitel 3 - Doctor Duve
Kapitel 3 - Doctor Duve
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Das KinDerHautbucH<br />
Danach erfolgt die Untersuchung des gesamten Hautorgans. Der Arzt erstellt<br />
auf Basis seiner Befunde schließlich auch Differenzialdiagnosen, um andere<br />
Hautkrankheiten wie Pilzerkrankungen, ein seborrhoisches Ekzem, Windeldermatitis<br />
oder sonstige Ekzeme, die sich mit Neurodermitis verwechseln lassen,<br />
sicher ausschließen zu können. Ein weiterer Schwerpunkt der<br />
Untersuchung ist die Objektivierung des Schweregrades. Mit dem sogenannten<br />
Haut-Score werden die betroffenen Hautflächen genau lokalisiert und eine<br />
Diagnose in Bezug auf Komplikationen der aufgekratzten Haut, zusätzliche<br />
Pilzerkrankungen, bakterielle Infektionen mit Strepto- oder Staphylokokken<br />
oder Viruserkrankungen und Herpes gestellt.<br />
Da das atopische Ekzem selten allein auftritt, werden zusätzlich bestehende<br />
Allergien wie zum Beispiel Nahrungsmittelallergien oder eine Pollenallergie<br />
erfragt und eventuell mittels Allergietestungen und Bluttests diagnostiziert. Ein<br />
positives Ergebnis im Allergietest ohne nachweisbare Verschlechterung des<br />
Befundes im Alltagsleben sollte jedoch nicht zu strikten Diäten führen! Um hier<br />
genau Klarheit zu schaffen, empfiehlt sich für Eltern das Führen eines Krankentagebuchs.<br />
Was isst das Kind? Gibt es Vorfälle im Magen-Darm-Trakt?<br />
Finden erneute Krankheitsschübe statt? Wie lange dauert es, bis die akuten<br />
Schübe wieder abklingen? Hat das Kind Appetit und wie ist die allgemeine<br />
Stimmungslage? Gibt es Nahrungsmittel, die mein Kind nicht mag? Denn oftmals<br />
essen betroffene Kinder intuitiv keine allergieauslösenden Speisen. Selbst<br />
den aufmerksamsten Eltern entgeht in der Alltagshektik manchmal, dass sich<br />
ihr Kind zurückzieht und in einer stillen Ecke leise vor sich hin wimmert. Diese<br />
selbst gewählte Isolation ist nicht selten bei Kleinkindern zu beobachten. Die<br />
Feststellung und genaue Beschreibung eines solchen psychologischen Faktors<br />
ist wichtig, um die Vorzeichen eines neuerlichen Krankheitsschubes auch<br />
später im Vorfeld besser erkennen zu können und vielleicht durch entsprechende<br />
Maßnahmen am Ausbruch zu hindern oder zumindest die Möglichkeit<br />
zu haben, sie abzumildern.<br />
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