Kapitel 3 - Doctor Duve

Das KinDerHautbucH
Bei Jugendlichen kommen zu den Körperbeugen, Gesicht, Hals und Nacken
auch noch häufig die Hände und Füße ins Spiel. Die Haut der betroffenen
Stellen ist häufig gerötet und es zeigen sich Lichenifikationen. So heißen die
Hautvergröberungen, die durch das ständige Kratzen ein wenig wie Baumrinde
aussehen.
Man sollte jedoch wissen, dass die Neurodermitis sehr unterschiedlich verlaufen
kann. Von den oben genannten Minimalvarianten bis hin zu einem vollständigen
Befall der Haut.
Der wichtigste Schritt, um den Symptomen der Neurodermitis vorzubeugen,
ist die richtige Basispflege und die gute Schulung der Betreuungspersonen.
Wie wird Neurodermitis untersucht?
Es gibt kaum eine Erkrankung, bei der es so viele Behandlungsmodelle und
damit verbundene Irrtümer gibt. Bei schwer betroffenen Kindern grenzt es fast
an unterlassene Hilfeleistung, wenn bewährte Therapieschemata zugunsten
von zum Teil fragwürdigen Therapieversprechen aufgegeben werden. Die
Diagnostik und spätere Eingrenzung des atopischen Ekzems hängt in erster
Linie von der Gewissenhaftigkeit ab, mit der Eltern und Arzt zusammenarbeiten
und gemeinsam eine vertrauensvolle Basis entwickeln. Das fängt bereits
bei der Erhebung der Krankengeschichte, der sogenannten Anamnese, an.
Die Eigenanamnese können bereits die Eltern durchführen. Treffen mehrere
Hinweise auf eine atopische Erkrankung (Atopie-Stigmata) zu? Haben die
Eltern atopische Erkrankungen oder zeigen sich bereits bei einer Schwester
oder einem Bruder die typischen Merkmale der Neurodermitis? Gibt es
weitere direkte Familienangehörige, die die Krankheit hatten oder haben?
Schon vor dem ersten Arztbesuch kann man für sich diese Fragen klären und
wertvolle Hinweise für die Diagnostik geben. Der Arzt selbst wird dann noch
einmal alle Aspekte durchgehen und, wenn nötig, hinterfragen.
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