Kapitel 3 - Doctor Duve

Das KinDerHautbucH
Nahrungsmittelallergien deutlich seltener als vermutet und man sollte daher
auch nicht vorschnell mit massiven Diätmaßnahmen das Leben des Kindes
einschränken. Weitere mögliche Trigger-Faktoren sind die Luftallergene wie
Hausstaubmilben, Tierhaare und Pollen, die bei nachgewiesener Allergie gemieden
werden sollten. Selbst wenn es schwer zu akzeptieren ist: Haustiere
haben in der Regel einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. So gut
Haustiere sicher für die Entwicklung eines Kindes sind, hier sind sie leider die
Förderer neuer Neurodermitis-Schübe. Tierhaarallergien verschlimmern den
Krankheitsverlauf deutlich.
Aber auch psychische Komponenten können einen Neurodermitisschub auslösen
oder verstärken: neben Stress gehören in erster Linie Streit, Angst,
Trauer aber auch übermäßige Freude dazu. Darum ist es wichtig, dass Eltern
besonders bei persönlichen Veränderungen, wie bei Beginn der Kindergartenzeit
oder der Einschulung, verstärkt für ihr Kind da sind und ihm das Gefühl
von Akzeptanz und Geborgenheit geben.
Abrupte Klima- oder Jahreszeitenwechsel oder klimatische Bedingungen, wie
sehr kaltes oder schwüles Wetter, können auch als Trigger fungieren. Immer
wieder berichten Neurodermitispatienten, dass sie „ihre“ Zeiten haben, in
denen ihnen die Krankheit besonders zu schaffen macht. Auch die falsche
Pflege, wie zu häufiges Waschen, Baden oder Duschen, Seife und alkalische
Reinigungsmittel, zu hartes Wasser und der nachlässige Umgang mit der Haut
können immer wieder akute Krankheitsschübe zur Folge haben. Die richtige
Basispflege ist der wichtigste Baustein im Behandlungsplan. Ein Krankheitsschub
kann sogar durch die falsche Kleidung ausgelöst werden. Pullover,
Hosen, Hemden und Unterwäsche aus reiner Wolle und erst recht aus Kunststofffasern
sorgen für eine weitere Reizung und Austrocknung der Haut.
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