Kapitel 3 - Doctor Duve
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Das KinDerHautbucH<br />
Es kann danach zu einem schuppigen Ausschlag kommen. Im Extremfall ist<br />
sogar der ganze Körper davon betroffen. Wie bei allen Entzündungen empfiehlt<br />
die Hebamme hier ein klassisches Allheilmittel: Muttermilch. Betupft man<br />
die betroffenen Stellen damit, setzt meist schon nach kurzer Zeit eine deutliche<br />
Linderung ein. Dermatologen benutzen für eine Gesamttherapie diese Abkürzung<br />
aus dem Englischen: ABCDE. A = air. Luft heilt, eine kurzfristige Windelpause<br />
kann schnell lindernd wirken. B = barriers. Gemeint ist damit die Regeneration<br />
der Hautbarriere. Mit einer Zinksalbe wird die gereizte Haut vor<br />
Bakterien geschützt und die betroffenen Stellen können sich gleichzeitig regenerieren.<br />
C = cleansing. Das bedeutet, die Windel sollte häufiger – alle drei<br />
Stunden – gewechselt werden. D = diapers. Man sollte, wenn noch nicht geschehen,<br />
auf moderne Windeln mit mehr Saugkraft umsteigen. E = education.<br />
Kurz gesagt: Eltern müssen wirklich aufgeklärt werden. Windeldermatitis ist<br />
vermeidbar.<br />
Die beste Vorbeugemaßnahme: Windeln regelmäßig, aber spätestens alle drei<br />
bis vier Stunden, wechseln und locker anlegen, um Wärmestauungen zu vermeiden.<br />
Gerade im Säuglingsalter bitte keine Pflegeprodukte, die Duft- und<br />
Konservierungsstoffe enthalten, verwenden. Bewährt haben sich Nässe abweisende<br />
Cremes und Salben mit mineralischen Substanzen. Sie enthalten<br />
meistens Zinkoxid, das Nässe absorbierende Eigenschaften und einen<br />
schwach desinfizierenden Effekt hat. Ganz wichtig: Die sorgfältige Reinigung<br />
mit seifenfreiem 36°C warmem Wasser und auch Trocknung im Windelbereich,<br />
insbesondere der Hautfalten, steht dabei im Vordergrund. Man darf übrigens<br />
sein Kind auch hin und wieder einmal mit nacktem Po strampeln und<br />
krabbeln lassen, damit so viel Luft wie möglich an die Haut kommen kann.<br />
Eine Windeldermatitis wird aber auch durch die Ernährung der Mutter begünstigt<br />
oder provoziert: Mütter, die ihre Kinder stillen, sollten bei der Ernährung<br />
berücksichtigen, dass saure wie auch scharfe Speisen den Po<br />
besonders reizen können. Ist das Baby bereits abgestillt, sollte man darauf<br />
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