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RICHTIG VERMIETEN IN DER PRAXIS - hausverein.ch

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12.09.13 <br />

<strong>RICHTIG</strong> <strong>VERMIETEN</strong> <strong>IN</strong><br />

<strong>DER</strong> <strong>PRAXIS</strong>!<br />

1 <br />

REFERENT <br />

!<br />

MICHEL WYSS <br />

IMMOBILIENBEWIRTSCHAFTER <br />

mit Eidgenössis<strong>ch</strong>em Fa<strong>ch</strong>ausweis <br />

WYSS LIEGENSCHAFTEN GMBH <br />

DITTL<strong>IN</strong>GERWEG 3 <br />

3005 BERN <br />

031 534 00 14 <br />

www.wyssligens<strong>ch</strong>aLen.<strong>ch</strong> <br />

mi<strong>ch</strong>el@wyssliegens<strong>ch</strong>aLen.<strong>ch</strong><br />

<br />

2 <br />

1


12.09.13 <br />

<strong>IN</strong>HALTSVERZEICHNIS <br />

!<br />

• DIE SCHWEIZ E<strong>IN</strong> VOLK VON <br />

MIETERN <br />

• RECHTLICHE GRUNDLAGEN <br />

• WIE ENTSTEHT E<strong>IN</strong> <br />

MIETVERHÄLTNIS <br />

• DAS ANMELDEFORMULAR & <strong>DER</strong> <br />

DATENSCHUTZ <br />

• <strong>DER</strong> MIETVERTRAG <br />

• DIE MIETDAUER <br />

• SPEZIELLE MIETVERTRÄGE <br />

• DIE UNTERMIETE <br />

• VERMIETUNG E<strong>IN</strong>ES <br />

E<strong>IN</strong>FAMILIENHAUSES <br />

• <strong>DER</strong> MIETZ<strong>IN</strong>S <br />

• MIETERKAUTION/DEPOT/<br />

SICHERHEITSLEISTUNG <br />

• MIETZ<strong>IN</strong>SANPASSUNGEN <br />

• DIE NEBENKOSTEN <br />

• KÜNDIGUNGSFRIST/-­‐TERM<strong>IN</strong> <br />

• KÜNDIGUNGEN <br />

• ERSTRECKUNG <br />

• DIE WOHNUNGSÜBERGABE <br />

• ALTERUNG/ALTERSENTWERTUNG <br />

• <strong>IN</strong>STANDHALTUNG, -­‐SETZUNG & <br />

ERNEUERUNG <br />

• UNTERSCHIED ZWISCHEN <br />

WERTERHALTEN<strong>DER</strong> O<strong>DER</strong> <br />

WERTVERMEHREN<strong>DER</strong> <strong>IN</strong>VESTITION <br />

• HAUSWARTUNG <br />

• SCHLICHTUNGSAMT/-­‐BEHÖRDE <br />

• VERMIETER/EIGENTÜMERSCHAFT/<br />

VERWALTER <br />

• <strong>DER</strong> VERWALTUNGSAUFTRAG <br />

3 <br />

DIE SCHWEIZ E<strong>IN</strong> VOLK VON MIETERN I <br />

!<br />

Im Jahre 2010 <br />

• gab es 3‘437‘228 Haushalte <br />

• davon waren 2‘172‘328 Haushalte (63.2%) zur Miete <br />

• und 1‘264‘900 Haushalte (36.8%) im Eigentum <br />

• Seit 1970 sgeg der Anteil an Eigentum von 28.5% auf 36.8% <br />

(2010) <br />

• davon waren 373‘500 im Stockwerkeigentum (STWE) und <br />

891‘400 Einfamilienhäuser (EFH) <br />

• Am stärksten zugenommen hat der Anteil an STWE <br />

• Der grösste Anteil an Vermieter sind die Privaten mit rund <br />

73%. Die übrigen Eigentümer sind jur. Personen, <br />

Pensionskassen, Versi<strong>ch</strong>erungen, Banken, etc. <br />

4 <br />

2


12.09.13 <br />

DIE SCHWEIZ E<strong>IN</strong> VOLK VON MIETERN II <br />

!<br />

Im Jahre 2010 <br />

• die Ø Mieten waren in Zug mit CHF 1‘284.-­‐ doppelt so ho<strong>ch</strong> <br />

wie im Jura <br />

• die teuersten Mieten waren in den Kantonen ZG, ZH & SZ <br />

• die günsggsten Mieten waren in den Kantonen JU, NE, VS & <br />

GL <br />

• die meisten Wohnungen waren 3-­‐Z-­‐Whg. mit 666‘700 <br />

Einheiten (32%) mit einem ø Wohnungspreis von CHF 1‘216.-­‐ <br />

(im 2000 no<strong>ch</strong> CHF 976.-­‐) <br />

5 <br />

RECHTLICHE GRUNDLAGEN I <br />

!<br />

• Vermieter = Eigentümer/Vertreter der Wohneigentum andern <br />

gegen Entgelt zur Nutzung überlässt <br />

• Mieter = Besitzer <br />

• Der Vermieter kann glei<strong>ch</strong>zeigg Eigentümer/Inhaber & <br />

Verwalter sein <br />

• Letzte grosse Revision des Mietre<strong>ch</strong>ts war 1990 <br />

• 2010 s<strong>ch</strong>eiterte eine weitere Revision (Dabei ging es um die <br />

Ablösung des Hypozinssatzes der Kantonalbanken als <br />

Grundlage für Mietzinsänderungen <br />

6 <br />

3


12.09.13 <br />

RECHTLICHE GRUNDLAGEN II <br />

!<br />

• BASIS MIETRECHT (re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Ents<strong>ch</strong>eidungsgrundlage): <br />

• Bisherige Gesetze <br />

• Re<strong>ch</strong>tspre<strong>ch</strong>ung/Geri<strong>ch</strong>tspraxis (längere Re<strong>ch</strong>tspre<strong>ch</strong>ung) <br />

• Praxiserfahrung/ausführenden Literatur (Kommentare) <br />

• Verhandlungen der Interessensvertreter <br />

• OBLIGATIONENRECHT (OR) <br />

• Miete Art. 253 – 274g <br />

• Pa<strong>ch</strong>t Art. 275 – 304 <br />

• VMWG Art. 1 – 27 (Verordnung über die Miete und Pa<strong>ch</strong>t von <br />

Wohn-­‐ und Ges<strong>ch</strong>äLsräumen) <br />

• NACHBARS-­‐ & VERTRAGSRECHT <br />

7 <br />

RECHTLICHE GRUNDLAGEN III <br />

!<br />

• Bei den Argkeln muss zwis<strong>ch</strong>en zwingenden, relagv <br />

zwingenden & disposigven Argkel unters<strong>ch</strong>ieden werden <br />

• Zwingender Argkel (abs<strong>ch</strong>liessend geregelt): z.B. OR Art. 257 <br />

• Relagv zwingender Argkel (dürfen ni<strong>ch</strong>t zu Ungunsten der <br />

Mieters<strong>ch</strong>aL abgeändert werden): z.B. OR Art. 262 <br />

• Disposigver Argkel: z.B. 266a Abs. 1 <br />

8 <br />

4


12.09.13 <br />

WIE ENTSTEHT E<strong>IN</strong> MIETVERHÄLTNIS <br />

!<br />

• dur<strong>ch</strong> konkludentes Verhalten <br />

• Vermieter ma<strong>ch</strong>t eine Offerte im Sinne von Objekt, Preis, <br />

Termin und der Mieter nimmt diese Offerte an <br />

• dur<strong>ch</strong> Mietzinsentgegennahme & S<strong>ch</strong>lüsselübergabe <br />

• Mit der Entgegennahme und dem Einbehalten des Mietzinses/ <br />

bzw. der S<strong>ch</strong>lüssel ist der Mietvertrag ebenfalls zustande <br />

gekommen <br />

• ein s<strong>ch</strong>riLli<strong>ch</strong>er Vertrag ist ni<strong>ch</strong>t notwendig, jedo<strong>ch</strong>: <br />

• Beweispfli<strong>ch</strong>t bei späteren Problemen s<strong>ch</strong>wer mögli<strong>ch</strong> <br />

• Empfehlung lautet, s<strong>ch</strong>riLli<strong>ch</strong>er Mietvertrag <br />

• persönli<strong>ch</strong>es & ges<strong>ch</strong>äLli<strong>ch</strong>es ni<strong>ch</strong>t vermis<strong>ch</strong>en; dies stellt kein <br />

Mangel an Vertrauen dar <br />

9 <br />

DAS ANMELDEFORMULAR & <strong>DER</strong> DATENSCHUTZ <br />

!<br />

• siehe Beilage, Beispiel Anmeldeformular Hausverein <br />

10 <br />

5


12.09.13 <br />

!<br />

<strong>DER</strong> MIETVERTRAG / RECHTE UND PFLICHTEN I <br />

DEF<strong>IN</strong>ITION <br />

• Gesetzli<strong>ch</strong>e Grundlagen OR 253 ff / VMWG <br />

• Ist ein zweiseigges Re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äL <br />

• Bedarf keiner besonderen Form (einfa<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riLli<strong>ch</strong>keit empfohlen) <br />

• Individuelle oder Formular-­‐Mietverträge (Vorsi<strong>ch</strong>t bei irgendwel<strong>ch</strong>en <br />

Formular-­‐Mietverträgen) <br />

• Pro Objekt ein Mietvertrag empfohlen <br />

11 <br />

!<br />

<strong>DER</strong> MIETVERTRAG / RECHTE UND PFLICHTEN II <br />

• <strong>IN</strong>HALT <br />

• fast bei jedem Vertrag findet si<strong>ch</strong> ein zusätzli<strong>ch</strong>es Blax mit <br />

Ergänzungen, die speziell mit dem Mieter vereinbart werden <br />

können. <br />

• Mit der Unterzei<strong>ch</strong>nung des Vertrages kommt das zweiseigge <br />

Re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äL, mit Re<strong>ch</strong>ten und Pfli<strong>ch</strong>ten für beide Seiten <br />

zustande. <br />

• Vermieter und Mieter erhalten je ein Exemplar des <br />

Mietvertrages und allfälliger Zusatzvereinbarungen. <br />

• siehe Beilage, Beispiel Mietvertrag Hausverein <br />

12 <br />

6


12.09.13 <br />

DIE MIETDAUER <br />

!<br />

• BEFRISTET <br />

• Mietverhältnis endet ohne Kündigung mit dem Ablauf der <br />

vereinbarten Dauer oder auf einen besgmmten Termin oder ein <br />

Ereignis <br />

• Keine Mietzinserhöhungen während der festen Vertragsdauer <br />

• Ausnahmen: <br />

• Staffelung (Abs<strong>ch</strong>luss auf mindestens 3 Jahre) <br />

• Indexierung (Abs<strong>ch</strong>luss auf mindestens 5 Jahre) <br />

• UNBEFRISTET <br />

• Parteien haben die Mögli<strong>ch</strong>keit, den Mietvertrag unter <br />

Einhaltung der vertragli<strong>ch</strong>en oder gesetzli<strong>ch</strong>en <br />

Kündigungsfristen und –termine aufzulösen <br />

13 <br />

SPEZIELLE MIETVERTRÄGE I <br />

!<br />

• <strong>IN</strong>DEXVERTRÄGE <br />

• Feste Vertragsdauer von mindestens 5 Jahren <br />

• Landesindex der Konsumentenpreise <br />

• Mietzinsbere<strong>ch</strong>nung: <br />

• STAFFELVERTRÄGE <br />

• Laufzeit mindestens drei Jahre <br />

• Erhöhung bei Abs<strong>ch</strong>luss bekannt <br />

• Erhöhung hö<strong>ch</strong>stens einmal jährli<strong>ch</strong> <br />

• Mixeilung Erhöhung frühestens 4 Monate vor Mietzinserhöhung <br />

14 <br />

7


12.09.13 <br />

SPEZIELLE MIETVERTRÄGE II <br />

!<br />

• UMSATZMIETVERTRAG <br />

• Bei Vermietung von Ges<strong>ch</strong>äLsflä<strong>ch</strong>en <br />

• Im Mietre<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t erwähnt, gemäss Geri<strong>ch</strong>tspraxis zulässig <br />

• Vor allem für Lokale an frequenzstarken Standorten geeignet <br />

• Kontrolle über den erzielten Umsatz kann s<strong>ch</strong>wierig sein <br />

• Als Bemessungsgrundlage gilt der Umsatz vor Steuern <br />

• Mindestmietzins vereinbaren <br />

• MIETVERTRÄGE MIT M<strong>IN</strong>DESTDAUER <br />

• Unbefristetes Mietverhältnis wenn die Auflösung eine <br />

Kündigung bedarf <br />

15 <br />

DIE UNTERMIETE I <br />

!<br />

Die Zusgmmung zu einem Untermietverhältnis kann in folgenden Fällen <br />

verweigert werden: <br />

• Die Mieters<strong>ch</strong>aL weigert si<strong>ch</strong>, dem Vermieter die Bedingungen der <br />

Untermiete bekannt zu geben. Darunter fallen: <br />

• V <br />

• Idengtät der Untermieters<strong>ch</strong>aL, Dauer, Mietzins <br />

• Zweckbesgmmung, Anzahl der Bewohner <br />

• der Vermieter kann eine Kopie des Untermietvertrags verlangen. Allfällige <br />

Veränderungen im Untermietverhältnis müssen dem Vermieter gemeldet <br />

werden <br />

• Die Bedingungen der Untermiete sind missbräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>. Wenn der Mietzins <br />

erhebli<strong>ch</strong> über demjenigen im Hauptmietverhältnis liegt sind die <br />

Bedingungen der Untermiete als missbräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zu qualifizieren <br />

• Aus der Untermiete entstehen dem Vermieter wesentli<strong>ch</strong>e Na<strong>ch</strong>teile. <br />

Annahme, die Zweckbesgmmung der Mieträumli<strong>ch</strong>keiten wird beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> <br />

geändert <br />

16 <br />

8


12.09.13 <br />

DIE UNTERMIETE II <br />

!<br />

• Die Zusgmmung des Vermieters bedarf keiner besonderen Form <br />

• Die Zusgmmung der Vermieters<strong>ch</strong>aL ist keine Gülggkeitsvoraussetzung der <br />

Untermiete. Ist die Zusgmmung erteilt, kann sie ni<strong>ch</strong>t mehr zurückgenommen <br />

werden <br />

• Die Zusgmmung ist für die ganze Dauer des Hauptmietverhältnisses wirksam <br />

• Der Hauptmietvertrag kann na<strong>ch</strong> OR 257f (Sorgfalt & Rücksi<strong>ch</strong>tnahme) <br />

ausserordentli<strong>ch</strong> gekündigt werden. Die Kündigung verlangt im Allgemeinen <br />

eine vorgängige s<strong>ch</strong>riLli<strong>ch</strong>e Kündigungsandrohung des Vermieters <br />

• Die Erstreckung eines Untermietverhältnisses ist mögli<strong>ch</strong>. Die <br />

Erstreckungsfrist darf allerdings den Endtermin des Hauptmietverhältnisses <br />

ni<strong>ch</strong>t übers<strong>ch</strong>reiten <br />

• Die Mieters<strong>ch</strong>aL behält gegenüber dem Vermieter alle Re<strong>ch</strong>te und Pfli<strong>ch</strong>ten. <br />

Die Mieters<strong>ch</strong>aL haLet für das Verhalten der Untermieters<strong>ch</strong>aL na<strong>ch</strong> den <br />

Regeln über die HaLung von Hilfspersonen <br />

17 <br />

VERMIETUNG E<strong>IN</strong>ES E<strong>IN</strong>FAMILIENHAUSES <br />

!<br />

• eigener Mietvertrag <br />

• Fotos vom Garten als Bestandteil vom Mietvertrag <br />

• Nebenkosten direkt über die Mieters<strong>ch</strong>aL laufen lassen <br />

(Öleinkauf, etc.) <br />

• jährli<strong>ch</strong>e Begehung <br />

• Mietzinsdepot über 3 Mietzinse erstellen <br />

• A<strong>ch</strong>tung Versi<strong>ch</strong>erung <br />

18 <br />

9


12.09.13 <br />

<strong>DER</strong> MIETZ<strong>IN</strong>S I <br />

!<br />

• Für die Bere<strong>ch</strong>nung des Mietzinses für die Erst-­‐ wie die <br />

Wiedervermietung gibt es keine klare gesetzli<strong>ch</strong>en Vorgaben und <br />

somit können die Empfehlungen sowie die Bere<strong>ch</strong>nungsarten sehr <br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> erfolgen <br />

• Was ist der ri<strong>ch</strong>gge Mietzins? Der Hausverein wird am Ende 2013 zu <br />

diesem Thema eine Bros<strong>ch</strong>üre rausgeben <br />

• In dieser Präsentagon mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> Ihnen das Zustande kommen eines <br />

Mietzinses auf Basis der Kostenmiete aufzeigen. <br />

• siehe Beilage, Beispiel Kostenmiete <br />

• mehr dazu im Kapitel Mietzinsanpassungen <br />

19 <br />

<strong>DER</strong> MIETZ<strong>IN</strong>S II <br />

!<br />

MAHN-­‐ & <strong>IN</strong>KASSOWESEN <br />

• Mietzinse sind Brings<strong>ch</strong>ulden <br />

• der Mieter hat seine Pfli<strong>ch</strong>t erfüllt, wenn er die Zahlung am letzten <br />

Tag vor Ablauf der Frist der Post oder Bank übergibt <br />

• Unkosten im Zusammenhang mit der Überweisung sind vom Mieter <br />

zu beglei<strong>ch</strong>en <br />

• die Betreibung erfolgt mixels Formular am Wohnsitz des S<strong>ch</strong>uldners <br />

20 <br />

10


12.09.13 <br />

MIETERKAUTION/DEPOT/SICHERHEITSLEISTUNG I <br />

!<br />

• dürfen bei der Miete von Wohnräumen hö<strong>ch</strong>stens im Ausmass von 3 <br />

Monatsmietzinsen verlangt werden (bei Ges<strong>ch</strong>äLsmieten ist dies <br />

offen) <br />

• wenn die Si<strong>ch</strong>erheit in Geld oder Wertpapieren geleistet wird, so <br />

muss der Vermieter dies bei einer Bank auf einem Sperrkonto oder <br />

einem Depot, lautend auf den Namen des Mieters hinterlegen. Falls <br />

der Mieter diese Kaugon ni<strong>ch</strong>t zum Mietantrix oder zur <br />

vereinbarten Zeit bezahlt, ist dies glei<strong>ch</strong>bedeutend, wie ein <br />

ausstehender Mietzins. <br />

• Bank darf Si<strong>ch</strong>erheit nur mit Zusgmmung beider Parteien oder <br />

gestützt auf einen re<strong>ch</strong>tskräLigen Zahlungsbefehl oder auf ein <br />

re<strong>ch</strong>tskräLiges Geri<strong>ch</strong>tsurteil herausgeben <br />

21 <br />

MIETERKAUTION/DEPOT/SICHERHEITSLEISTUNG II <br />

!<br />

• Diese Kaugon ist als Si<strong>ch</strong>erheit für den Vermieter geda<strong>ch</strong>t, wenn z.B. <br />

Mietzinsen ausstehen oder S<strong>ch</strong>äden zu Lasten des Mieters zu <br />

beheben sind. <br />

• Mieter hat Anre<strong>ch</strong>t auf Ertrag (Zins) der hinterlegten Si<strong>ch</strong>erheit <br />

• ein Jahr na<strong>ch</strong> Beendigung des Mietverhältnisses verfällt das Depot zu <br />

Gunsten des Mieters, sofern der Vermieter auf eine re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e <br />

Geltendma<strong>ch</strong>ung verzi<strong>ch</strong>tet hat <br />

• eine Mieterkaugon darf au<strong>ch</strong> während eines laufenden <br />

Mietverhältnisses erhoben werden. Es kann sein, dass Sie zu Beginn <br />

keine Kaugon verlangt haben. Oder Sie merken im laufenden <br />

Verhältnis, dass Sie einen höheren Betrag benöggen, weil der Mieter <br />

ein Risiko darstellt. Dann können Sie mit dem amtli<strong>ch</strong>en Formular für <br />

die Anzeige von Mietzinsänderung eine Kaugon erheben und zwar <br />

auf den nä<strong>ch</strong>sten mögli<strong>ch</strong>en Kündigungstermin hin. <br />

22 <br />

11


12.09.13 <br />

MIETZ<strong>IN</strong>SANPASSUNGEN I <br />

!<br />

• FORMVORSCHRIFTEN <br />

• Mixeilung auf offiziellem Formular (ausser reine Mietzinssenkungen) <br />

• Begründete Erhöhung <br />

• Einhaltung Kündigungstermin und –frist <br />

• Bea<strong>ch</strong>tung der zehntägigen Bedenkfrist & der postalis<strong>ch</strong>en Zustellung <br />

• ni<strong>ch</strong>t kombinieren mit Kündigungsandrohung oder Kündigung <br />

• ANPASSUNGSGRÜNDE <br />

• Referenzzinssatz <br />

• Teuerung auf risikotragenden Kapital (relagv) <br />

• Kostensteigerung (relagv) <br />

• Mehrleistungen/Wertsteigerungen (relagv) <br />

• Orts-­‐ und quargerübli<strong>ch</strong>e Mietzinse (absolut) <br />

• Kostendeckende Bruxorendite (absolut) <br />

• Mögli<strong>ch</strong>keit Mietzinsvorbehalt <br />

23 <br />

MIETZ<strong>IN</strong>SANPASSUNGEN II <br />

!<br />

• REFERENZZ<strong>IN</strong>SSATZ <br />

Eine Referenzzinserhöhung von 1/4% bere<strong>ch</strong>ggt in der Regel zu <br />

einer Mietzinserhöhung von hö<strong>ch</strong>stens: <br />

• 2 % bei Referenzzinssätzen von mehr als 6 % <br />

• 2.5 % bei Referenzzinssätzen zwis<strong>ch</strong>en 5% und 6 % <br />

• 3 % bei Referenzzinssätzen unter 5 % <br />

Bei Referenzzinssenkungen sind die Mietzinse entspre<strong>ch</strong>end <br />

herabzusetzen oder mit der Kostensteigerungen und Teuerung zu <br />

verre<strong>ch</strong>nen. <br />

• TEUERUNG <br />

damit der Vermieter den Kau}raLverlust auf seinem Eigenkapital <br />

ausglei<strong>ch</strong>en kann, darf er den Mietzins um hö<strong>ch</strong>stens 40 % der <br />

Steigerung des Landesindex der Konsumentenpreise anheben <br />

(Unabhängig vom effekgven Anteil des Eigenkapitals) <br />

24 <br />

12


12.09.13 <br />

MIETZ<strong>IN</strong>SANPASSUNGEN III <br />

!<br />

• KOSTENSTEIGERUNG ergibt si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>: <br />

• Gebühren und öffentli<strong>ch</strong>en Abgaben <br />

• Objektsteuern / Baure<strong>ch</strong>tszinsen <br />

• Versi<strong>ch</strong>erungsprämien / Unterhaltskosten <br />

• Eine Erhöhung von 0.5 – 1% pro Jahr war früher übli<strong>ch</strong>, ist heute jedo<strong>ch</strong> <br />

umstrixen. Wo viele Nebenkosten dem Mieter separat belastet <br />

werden, ist der Satz zu reduzieren. <br />

• WERTVERMEHRENDE <strong>IN</strong>VESTITIONEN <br />

• wertvermehrende Verbesserungen <br />

• Vergrösserung der Mietsa<strong>ch</strong>e/Wohnraumerweiterung <br />

• zusätzli<strong>ch</strong>e Nebenleistungen <br />

• Mietzinserhöhungen gelten ni<strong>ch</strong>t als missbräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>, wenn ein <br />

angemessener Satz an Verzinsung, Amorgsagon und Unterhalt ni<strong>ch</strong>t <br />

übers<strong>ch</strong>rixen wird <br />

25 <br />

MIETZ<strong>IN</strong>SANPASSUNGEN IV <br />

!<br />

• DIE ORTS-­‐ & QUARTIERÜBLICHKEIT <br />

• Art. 11 VMWG &11 Art. 269a Bst. a OR <br />

• 1 Massgebli<strong>ch</strong> für die Ermixlung der orts-­‐ und quargerübli<strong>ch</strong>en <br />

Mietzinse im Sinne von Argkel 269a Bu<strong>ch</strong>stabe a OR sind die Mietzinse <br />

für Wohn-­‐ und Ges<strong>ch</strong>äLsräume, die na<strong>ch</strong> Lage, Grösse, Ausstaxung, <br />

Zustand und Bauperiode mit der Mietsa<strong>ch</strong>e verglei<strong>ch</strong>bar sind. <br />

• 2 Bei Ges<strong>ch</strong>äLsräumen kann der Verglei<strong>ch</strong> im Sinne von Argkel 269a <br />

Bu<strong>ch</strong>stabe a OR mit den quargerübli<strong>ch</strong>en Quadratmeterpreisen <br />

glei<strong>ch</strong>argger Objekte erfolgen. <br />

• 3 Ausser Betra<strong>ch</strong>t fallen Mietzinse, die auf einer Marktbeherrs<strong>ch</strong>ung <br />

dur<strong>ch</strong> einen Vermieter oder eine Vermietergruppe beruhen. <br />

• 4 Amtli<strong>ch</strong>e Stagsgken sind zu berücksi<strong>ch</strong>ggen. <br />

• Zur Ermixlung des orts-­‐ oder quargerübli<strong>ch</strong>en Mietzinses dürfen au<strong>ch</strong> <br />

Verglei<strong>ch</strong>sobjekte beigezogen werden, die von der glei<strong>ch</strong>en Verwaltung <br />

bewirts<strong>ch</strong>aLet werden, aber vers<strong>ch</strong>iedenen Vermietern gehören. Zu <br />

berücksi<strong>ch</strong>ggen ist, in wel<strong>ch</strong>em Ausmass die Nebenkosten bei den <br />

Verglei<strong>ch</strong>sobjekten ausges<strong>ch</strong>ieden sind (GBE vom 24.04.2009) <br />

26 <br />

13


12.09.13 <br />

MIETZ<strong>IN</strong>SANPASSUNGEN V <br />

!<br />

DIE ROLLE <strong>DER</strong> BRUTTO-­‐ & NETTORENDITE <br />

• BRUTTORENDITE <br />

• Festlegung Anfangsmietzins bei Erstvermietung (nur bei Neubauten) <br />

• die Bruxorendite darf den jeweiligen Referenzzinssatz um ni<strong>ch</strong>t mehr <br />

als 2% übersteigen <br />

• NETTORENDITE <br />

• dabei geht es um die Verzinsung des Eigenkapitals <br />

• findet Verwendung bei Herabsetzungsbegehren des Mieters <br />

• bei Mietzinserhöhung dur<strong>ch</strong> den Vermieter <br />

• die Nexorendite gilt ni<strong>ch</strong>t als missbräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>, wenn diese den <br />

Referenzzinssatz um ni<strong>ch</strong>t mehr als 0.5% übersteigt <br />

27 <br />

MIETZ<strong>IN</strong>SANPASSUNGEN VI <br />

!<br />

• MIETZ<strong>IN</strong>SE sind somit MISSBRÄUCHLICH im Zusammenhang mit: <br />

• Übersetztem Ertrag aus der Mietsa<strong>ch</strong>e <br />

• Übersetztem Kaufpreis <br />

• MIETZ<strong>IN</strong>SE sind somit NICHT MISSBRÄUCHLICH im Rahmen der: <br />

• Referenzzinsanpassung <br />

• Kostensteigerung <br />

• Teuerung auf dem risikotragenden Kapital <br />

• Mehrleistung (Wertvermehrung) <br />

• kostendeckenden Bruxorendite <br />

• „Orts-­‐ und Quargerübli<strong>ch</strong>keit“ <br />

28 <br />

14


12.09.13 <br />

DIE NEBENKOSTEN I <br />

!<br />

• DEF<strong>IN</strong>ITION = Die Nebenkosten (NK) sind das Entgelt für die <br />

Leistungen des Vermieters oder eines Drixen, die mit dem Gebrau<strong>ch</strong> <br />

der Sa<strong>ch</strong>e zu tun haben <br />

• Die Übersi<strong>ch</strong>t über die NK finden Sie ebenfalls in den VMWG OR <br />

• Die NK unterteilen si<strong>ch</strong> in: <br />

• Heiz-­‐ und Warmwasserkosten <br />

• übrige Nebenkosten 29 <br />

• die NK müssen im Mietvertrag speziell vereinbart werden <br />

• die NK werden einmal jährli<strong>ch</strong> abgere<strong>ch</strong>net <br />

• die Kosten für Unterhalt und Reparaturen sind ni<strong>ch</strong>t Bestandteil der <br />

Nebenkosten <br />

29 <br />

DIE NEBENKOSTEN II <br />

!<br />

• ÜBERSICHT HEIZ-­‐ & WARMWASSERKOSTEN <br />

• Brennstoffe und Energie <br />

• Elektrizität zum Betrieb von Brennern und Pumpen <br />

• Betriebskosten von Alternagvenergien <br />

• Kaminfeger / Brennerservice / Heizungsbedienung <br />

• Tankreinigung / Boiler-­‐Entkalkung / Service Wärmezähler <br />

• ÜBERSICHT ÜBRIGE BETRIEBSKOSTEN <br />

• Wasserverbrau<strong>ch</strong>, ARA-­‐Gebühren <br />

• Kosten für Wasserau ereitung <br />

• Allgemeinstrom / Gemeins<strong>ch</strong>aLsantennenanlage <br />

• Serviceabonnement LiL / Hauswart / Gärtner <br />

• Eine detailliertere NK-­‐Übersi<strong>ch</strong>t finden Sie zur Präsentagon beigelegt <br />

30 <br />

15


12.09.13 <br />

DIE NEBENKOSTEN III <br />

!<br />

• VERRECHNUNGSMETHODEN: <br />

• Akontozahlungen <br />

• Paus<strong>ch</strong>alisierung (Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nix der letzten 3 Jahre) <br />

• Im Bruxomietzins inbegriffen <br />

• Direktzahlung an Drixe (EFH) <br />

• AUFTEILUNG <strong>DER</strong> KOSTEN: <br />

• na<strong>ch</strong> m2 <br />

• na<strong>ch</strong> m3 <br />

• zu glei<strong>ch</strong>en Teilen <br />

• Verbrau<strong>ch</strong>sabhängig (VHKA) <br />

• Na<strong>ch</strong> Wohnungspunkten (WP = Anzahl Zimmer + 1) <br />

31 <br />

KÜNDIGUNGSFRIST/-­‐TERM<strong>IN</strong> <br />

!<br />

• KÜNDIGUNGSFRIST (ZEITRAUM) <br />

• Beträgt im Minimum: <br />

• 3 Monate für Wohnungen <br />

• 6 Monate für Ges<strong>ch</strong>äLsräume <br />

• 2 Wo<strong>ch</strong>en für möblierte Zimmer und Einstellplätze <br />

• Diese Fristen können verlängert, ni<strong>ch</strong>t aber zu Ungunsten des <br />

Mieters im voraus gekürzt werden <br />

• KÜNDIGUNGSTERM<strong>IN</strong> (ZEITPUNKT) <br />

• Zeitpunkt, auf wel<strong>ch</strong>er der Mietvertrag aufgelöst werden kann: <br />

• auf jedes Monatsende (ausser auf den 31. Dezember) <br />

• Ortsgebrau<strong>ch</strong> <br />

• Bern (teilweise 30. APR & 31. OKT sowie auf jedes Monatsende) <br />

• Freiburg (30. MAR, 30. JUN, 30. SEP & 31. DEZ) <br />

• Solothurn, Aargau (31. Mär, 30. JUN & 30. SEP) <br />

• Wallis (keine ortsübli<strong>ch</strong>e Termine) <br />

32 <br />

16


12.09.13 <br />

KÜNDIGUNGEN I <br />

!<br />

• ORDENTLICHE KÜNDIGUNG <br />

• Muss immer s<strong>ch</strong>riLli<strong>ch</strong> erfolgen (Mieter &Vermieter) <br />

• Vermieter mit vom Kanton genehmigten Formular <br />

• Zusgmmung Ehepartner bei Familienwohnungen <br />

• Kündigung dur<strong>ch</strong> Vermieter an beide Ehepartner mit separater <br />

Post bei Familienwohnungen <br />

• Tod eines Mieters <br />

• AUSSERORDENTLICHE KÜNDIGUNG <br />

• Zahlungsrückstand des Mieters <br />

• Verletzung der Sorgfaltspfli<strong>ch</strong>t <br />

• Kündigung aus wi<strong>ch</strong>ggen Gründen <br />

• Konkurs der Mieters<strong>ch</strong>aL <br />

• Beseiggung eines s<strong>ch</strong>weren Mangels (Objekt ni<strong>ch</strong>t mehr <br />

bewohnbar..) <br />

33 <br />

KÜNDIGUNGEN II <br />

!<br />

• MAHNUNGEN/KÜNDIGUNGSANDROHUNG <br />

• siehe Beilage <br />

• VORMERKUNG IM GRUNDBUCH gem. OR Art 261 <br />

• Personen, wel<strong>ch</strong>e eine Liegens<strong>ch</strong>aL mit einem vorgemerkten <br />

Mietvertrag erwerben, dürfen den Mietvertrag ni<strong>ch</strong>t vor dessen <br />

Ablauf kündigen, selbst wenn dringender Eigenbedarf besteht <br />

• die Vormerkung verlangt eine s<strong>ch</strong>riLli<strong>ch</strong>e Vereinbarung <br />

• die Dauer der Vormerkung ist gesetzli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t limigert, sie <br />

ergibt si<strong>ch</strong> aus dem Vertrag und kann längstens bis zum ersten <br />

vereinbarten End-­‐ oder Kündigungstermin vorgemerkt werden <br />

34 <br />

17


12.09.13 <br />

ERSTRECKUNG I <br />

!<br />

ERSTRECKUNG mögli<strong>ch</strong>: <br />

• Die Mieters<strong>ch</strong>aL kann eine Erstreckung verlangen, wenn kumulagv <br />

folgende Voraussetzungen erfüllt sind: <br />

• Mietvertrag ist gülgg beendet <br />

• Erstreckung ist von Gesetzes wegen ni<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>lossen <br />

(ausges<strong>ch</strong>lossen bei Pfli<strong>ch</strong>tverletzung) <br />

• Kündigung stellt einerseits eine Härte für die Mieters<strong>ch</strong>aL oder deren <br />

Familie dar und andererseits stehen keine überwiegenden Interessen <br />

der Vermieters<strong>ch</strong>aL einer Erstreckung entgegen <br />

35 <br />

ERSTRECKUNG II <br />

!<br />

ERSTRECKUNG ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>: <br />

• Kündigung infolge Zahlungsrückstand der Mieters<strong>ch</strong>aL gem. OR 257 <br />

d <br />

• Kündigung infolge s<strong>ch</strong>werer Verletzung der Sorgfalts-­‐ + <br />

Rücksi<strong>ch</strong>tnahmepfli<strong>ch</strong>t <br />

• Kündigung infolge Konkurs der Mieters<strong>ch</strong>aL gem. OR 266h <br />

• Wenn ein Mietervertrag dur<strong>ch</strong> einen geplanten Umbau oder <br />

Abbru<strong>ch</strong> ausdrückli<strong>ch</strong> nur für die bes<strong>ch</strong>ränkte Zeit bis Baubeginn <br />

oder bis zum Erhalt der Baubewilligung abges<strong>ch</strong>lossen worden ist <br />

• Wenn der Vermieter den Mietern glei<strong>ch</strong>wergge Wohn-­‐ oder <br />

Ges<strong>ch</strong>äLsräume anbieten kann <br />

36 <br />

18


12.09.13 <br />

ERSTRECKUNG III <br />

!<br />

• MÖGLICHKEITEN <strong>DER</strong> ERSTRECKUNG: <br />

• erste Erstreckung, an deren Ende eine zweite Erstreckung beantragt <br />

werden kann <br />

• eine einmalige Erstreckung (erste und zweite Erstreckung kumuliert) <br />

• Die maximale Dauer der zwei Erstreckungen beträgt: <br />

• 4 Jahre für Wohnräume <br />

• 6 Jahre für Ges<strong>ch</strong>äLsräume <br />

• Die Mieters<strong>ch</strong>aL muss das Erstreckungsbegehren an die <br />

S<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>tungsbehörde ri<strong>ch</strong>ten: <br />

• innert 30 Tagen na<strong>ch</strong> Empfang der Kündigung bei unbefristeten <br />

Verträgen <br />

• Spätestens 60 Tage vor Vertragsablauf bei befristeten Verträgen <br />

• Die Frist beginnt an dem Tag zu laufen, der auf den Empfang der <br />

Kündigung folgt <br />

37 <br />

DIE WOHNUNGSÜBERGABE I <br />

!<br />

• Art. 257 f Abs. 1 OR, der Mieter hat die Mietsa<strong>ch</strong>e sorgfälgg zu <br />

gebrau<strong>ch</strong>en <br />

• Art. 267 Abs. 1 OR, der Mieter hat die Sa<strong>ch</strong>e in dem Zustand <br />

zurückzugeben, der si<strong>ch</strong> aus dem vertragsgemässen Gebrau<strong>ch</strong> ergibt <br />

• der Mieter haLet ni<strong>ch</strong>t für Abnützung aus vertragsgemässer <br />

Benutzung <br />

• Art. 79 OR, der Mieter muss die Mietsa<strong>ch</strong>e spätestens am letzten <br />

Tag der Mietdauer „während den gewöhnli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>äLszeiten“ <br />

zurückgeben <br />

38 <br />

19


12.09.13 <br />

DIE WOHNUNGSÜBERGABE II <br />

!<br />

• der Mieter hat nebst der Bezahlung der Mietzinse <br />

grundsätzli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für die Erfüllung sämtli<strong>ch</strong>er vertragli<strong>ch</strong>en <br />

Pfli<strong>ch</strong>ten einzustehen <br />

• die Pfli<strong>ch</strong>ten des Mieters bei der Rückgabe sind: <br />

• Mietsa<strong>ch</strong>e vollständig räumen <br />

• Mieträumli<strong>ch</strong>keiten reinigen und kleine Ausbesserungen <br />

vornehmen <br />

• Instandstellungen vornehmen <br />

• Gas-­‐ und Stromlieferungsverträge kündigen/abmelden <br />

• S<strong>ch</strong>lüsselrückgabe <br />

39 <br />

DIE WOHNUNGSÜBERGABE III <br />

!<br />

SCHADENERSATZPFLICHT BEI: <br />

• SCHÄDEN AUS ÜBERMÄSSIGER ABNÜTZUNG <br />

• Ersatz (Zeitwert) <br />

• Reparatur oder Minderwert <br />

• KLE<strong>IN</strong>REPARATUREN <br />

Art. 259 OR – der Mieter muss Mängel, die dur<strong>ch</strong> kleine, für den <br />

gewöhnli<strong>ch</strong>en Unterhalt erforderli<strong>ch</strong>e Reinigungen oder <br />

Ausbesserungen behoben werden können, na<strong>ch</strong> Ortsgebrau<strong>ch</strong> auf <br />

eigene Kosten beseiggen <br />

• WIE<strong>DER</strong>HERSTELLUNG URZUSTAND <br />

Änderung dur<strong>ch</strong> Mieter ohne Zusgmmung dur<strong>ch</strong> Vermieter oder mit <br />

Zusgmmung aber mit Verpfli<strong>ch</strong>tung zum Rückbau <br />

40 <br />

20


12.09.13 <br />

DIE WOHNUNGSÜBERGABE IV <br />

!<br />

FOLGESCHÄDEN (BEI UNTERLASSUNG MELDEPFLICHT) <br />

Art. 267 a OR <br />

II. Prüfung der Sa<strong>ch</strong>e und Meldung an den Mieter <br />

1 Bei der Rückgabe muss der Vermieter den Zustand der Sa<strong>ch</strong>e <br />

prüfen und Mängel, für die der Mieter einzustehen hat, diesem <br />

sofort melden. <br />

2 Versäumt dies der Vermieter, so verliert er seine Ansprü<strong>ch</strong>e, <br />

soweit es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um Mängel handelt, die bei übungsgemässer <br />

Untersu<strong>ch</strong>ung ni<strong>ch</strong>t erkennbar waren. <br />

3 Entdeckt der Vermieter sol<strong>ch</strong>e Mängel später, so muss er sie dem <br />

Mieter sofort melden. <br />

41 <br />

ALTERUNG/ALTERSENTWERTUNG <br />

!<br />

• WIRTSCHAFTLICHE ALTERUNG <br />

die wirts<strong>ch</strong>aLli<strong>ch</strong>e Alterung ist die Wertminderung des Neuwertes <br />

zufolge neuer Erkenntnisse in der Baukunde, den Baustoffen, im <br />

Komfort und vor allem im Installagons-­‐ und Ausbauberei<strong>ch</strong>. <br />

Qualitätsdefizite aufgrund Demodierung und ni<strong>ch</strong>t mehr <br />

zeitgemässer Bauweise <br />

• TECHNISCHE ALTERUNG <br />

Die Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Alterung ist die Wertminderung des Neuwertes <br />

infolge Alter, Baumängel oder Baus<strong>ch</strong>äden. Also, natürli<strong>ch</strong>e <br />

Alterung (Lebensdauer), wexerbedingte Zerstörung, Abnützung <br />

und Vers<strong>ch</strong>leiss, Verna<strong>ch</strong>lässigung von Pflege und Unterhalt <br />

• SOZIALE ALTERUNG/ÄN<strong>DER</strong>UNG <br />

neue Marktbedürfnisse, neue Te<strong>ch</strong>nologie, Mobilität der Benutzer, <br />

neues Wohnverhalten, neue Komfortansprü<strong>ch</strong>e, neue <br />

Raumansprü<strong>ch</strong>e, etc. <br />

42 <br />

21


12.09.13 <br />

<strong>IN</strong>STANDHALTUNG, -­‐SETZUNG & ERNEUERUNG <br />

!<br />

Die bauli<strong>ch</strong>en Unterhaltsmassnahmen unterteilen si<strong>ch</strong> <br />

gemäss SIA Norm 469 wie folgt: <br />

• <strong>IN</strong>STANDHALTUNG <br />

umfasst das Bewahren der Gebrau<strong>ch</strong>staugli<strong>ch</strong>keit dur<strong>ch</strong> <br />

einfa<strong>ch</strong>e und regelmässige Massnahmen. <br />

• <strong>IN</strong>STANDSETZUNG <br />

hat das Wiederherstellen der Si<strong>ch</strong>erheit und der <br />

Gebrau<strong>ch</strong>staugli<strong>ch</strong>keit für eine festgelegte Dauer zum Ziel. <br />

• ERNEUERUNG <br />

umfasst das Wiederherstellen eines gesamten Bauwerks <br />

oder von Bauteilen in einen mit dem ursprüngli<strong>ch</strong>en Neubau <br />

verglei<strong>ch</strong>baren Zustand. <br />

43 <br />

UNTERSCHIED ZWISCHEN WERTERHALTEN<strong>DER</strong> O<strong>DER</strong> <br />

WERTVERMEHREN<strong>DER</strong> <strong>IN</strong>VESTITION <br />

!<br />

• WERTERHALT <br />

• = Gebäudeunterhalt <br />

• Kosten von den Steuern abziehbar <br />

• Beispiel: Kühls<strong>ch</strong>rank wird dur<strong>ch</strong> dasselbe Modell ersetzt <br />

• WERTVERMEHREND <br />

• = Steigerung des Wohnkomforts <br />

• Kosten ni<strong>ch</strong>t von den Steuern abziehbar <br />

• relevant für die Grundstückgewinnsteuer <br />

• energegs<strong>ch</strong>e Massnahmen (kantonal unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>) <br />

• Beispiel: alter Backofen wird mit neuem ersetzt, dieser hat <br />

mehr Funkgonen <br />

• Beispiel: Tumbler wel<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>t vorhanden war wurde jetzt <br />

eingebaut. <br />

44 <br />

22


12.09.13 <br />

HAUSWARTUNG I <br />

!<br />

• Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Betreuung der Liegens<strong>ch</strong>aL <br />

• Reinigung und Pflege der Anlage <br />

• Aufsi<strong>ch</strong>t <br />

• Bindeglied Verwaltung und Mieter <br />

45 <br />

HAUSWARTUNG II <br />

!<br />

• <strong>IN</strong>HALT PFLICHTENHEFT/HAUSWARTUNGSVERTRAG: <br />

• Vertragsparteien / Liegens<strong>ch</strong>aL <br />

• Beginn, Dauer und Kündigung <br />

• Aufgaben / Arbeitszeiten <br />

• Salär, Sozialabzüge, Auszahlung <br />

• Spesen, Kompetenzsumme, Überstunden <br />

• Stellvertretung / Ferien / Ferienents<strong>ch</strong>ädigung <br />

• Versi<strong>ch</strong>erungen <br />

• Koppelung Mietvertrag <br />

• Geri<strong>ch</strong>tsstand, Ort, Datum, Unters<strong>ch</strong>riLen <br />

• Beilagen <br />

46 <br />

23


12.09.13 <br />

SCHLICHTUNGSAMT/-­‐BEHÖRDE <br />

!<br />

• Neue Regelungen der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Zivilprozessordnung (ZPO) per <br />

01.01.2011 <br />

• unterstehen kantonalem Mietgeri<strong>ch</strong>t (gewisse Punkte) <br />

• gewisse Details sind kantonal geregelt <br />

• kein eigentli<strong>ch</strong>es Geri<strong>ch</strong>t <br />

47 <br />

VERMIETER/EIGENTÜMERSCHAFT/VERWALTER <br />

• ZIELE <br />

• akgve Bewirts<strong>ch</strong>aLung & ni<strong>ch</strong>t passive Verwaltung <br />

• Ertrag (Rendite) <br />

• Substanzerhaltung (Unterhalt) <br />

• Wertsteigerung (Invesggonen) <br />

• AUFGABEN <br />

• Vermietung (Vermeidung von Leerständen) <br />

• Betreuung Mietverträge <br />

• Liegens<strong>ch</strong>aLsunterhalt (R&U sowie Erneuerungen) <br />

• Garangewesen <br />

• Kontrollen (z.B. jährli<strong>ch</strong>e Begehung) <br />

• Administragon (BuHa, Vertragswesen, etc.) <br />

• Aus-­‐ und Weiterbildung (Fa<strong>ch</strong>zeits<strong>ch</strong>riLen, Kurse, etc.) <br />

• Umgang mit stakeholdern <br />

!<br />

48 <br />

24


12.09.13 <br />

<strong>DER</strong> VERWALTUNGSAUFTRAG <br />

!<br />

<strong>IN</strong>HALT <br />

• Parteien / Objekt <br />

• Vertragsbeginn, Dauer, Kündigung <br />

• Aufgabenberei<strong>ch</strong> und Vollma<strong>ch</strong>ten <br />

• Kompetenzsumme / Abre<strong>ch</strong>nungstermine <br />

• Regelung Zahlungsverkehr <br />

• Besondere Vereinbarungen <br />

• Honorar und Spesen / Geri<strong>ch</strong>tsstand <br />

• Ort, Datum und Unters<strong>ch</strong>riLen <br />

49 <br />

!<br />

VIELEN DANK FÜR <br />

IHRE AUFMERKSAMKEIT <br />

50 <br />

25

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