harting.de
harting.de
harting.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Topthema<br />
TECHNOLOGIE<br />
Michael Grätz<br />
Erfolgreich im Kleinen und Feinen: Micro Packaging-Lösungen<br />
von HARTING wer<strong>de</strong>n durch eine Kooperation mit LPKF gestärkt<br />
Immer kleiner und leistungsfähiger<br />
– diese Marktanfor<strong>de</strong>rungen<br />
zu erfüllen, ermöglicht <strong>harting</strong><br />
Electro-Optics anhand von Micro<br />
Packaging-Lösungen. Diese wer<strong>de</strong>n<br />
als Projektdienstleistungen<br />
angeboten. Eine Schlüsselfunktion<br />
kommt dabei <strong>de</strong>m LPKF-LDS-Verfahren<br />
(Laser-Direkt-Strukturierung) zu, mit <strong>de</strong>m es möglich<br />
ist, individuell auf Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse zugeschnittene 3D-<br />
Schaltungsträger in Serie und kostengünstig zu fertigen.<br />
KOOPERATIONSVERTRAG<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Fachmesse productronica 2003 wur<strong>de</strong> am 10. November<br />
ein Kooperationsvertrag zwischen <strong>harting</strong> Electro-Optics<br />
und <strong>de</strong>r Firma LPKF aus Garbsen zur gemeinsamen Entwicklung<br />
und Qualifizierung <strong>de</strong>s LDS-Verfahrens unterzeichnet. LPKF ist<br />
bekannt als Ausrüstungshersteller und Dienstleister auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />
<strong>de</strong>r Lasermikrobearbeitung. Das Spektrum umfasst u.a. Mikrobohren,<br />
Strukturieren, Schnei<strong>de</strong>n und Oberflächenbehandlungen<br />
im Mikrometerbereich mit Hilfe von Laserausrüstungen für<br />
verschie<strong>de</strong>nste Anwendungsfel<strong>de</strong>r. Mit <strong>de</strong>m Kooperationsvertrag<br />
und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Ausrüstungsbasis erhält die Firma<br />
<strong>harting</strong> seit<strong>de</strong>m Zugang zu einem patentierten, hochmo<strong>de</strong>rnen<br />
und flexibel einsetzbaren Verfahren.<br />
BEARBEITEN MIT LPKF-LDS-VERFAHREN<br />
Das LPKF-LDS-Verfahren ist ein additives Verfahren zur Herstellung<br />
von 3D-Leiterbahnstrukturen auf einem Kunststoffträger.<br />
Das Verfahrensprinzip beruht auf <strong>de</strong>r Laseraktivierung eines<br />
Metallkomplexes. Zu diesem Zweck wird <strong>de</strong>m verwen<strong>de</strong>ten<br />
Kunststoff (zurzeit können LCP, PBT und PP angeboten wer<strong>de</strong>n)<br />
<strong>de</strong>r Metallkomplex in feinverteilter Form beigemischt.<br />
Aus <strong>de</strong>m so entstan<strong>de</strong>nen Spezialkunststoff wer<strong>de</strong>n im herkömmlichen<br />
Spritzgussverfahren die Rohlinge für die Schaltungsträger<br />
gespritzt, die typischerweise Abmessungen im Bereich zwischen<br />
2 x 2 x 1 mm und 100 x 100 x 30 mm haben dürfen.<br />
Im nachfolgen<strong>de</strong>n Strukturierungsprozess wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Laseranlage<br />
in einem 3D-Strukturierungsprozess mit einem Laserstrahl<br />
die Leiterbahnen auf <strong>de</strong>n Rohling „geschrieben“. In diesem<br />
Prozess wird <strong>de</strong>r Metallkomplex zerstört und die Metallkeime für<br />
die nachfolgen<strong>de</strong>n Metallisierungsprozesse wer<strong>de</strong>n freigelegt.<br />
STRUKTURIERUNGSPROZESS<br />
Der Strukturierungsprozess ermöglicht Bearbeitungszeiten im<br />
Sekun<strong>de</strong>nbereich, durch eine Batch-Bearbeitung (Chargenbearbeitung<br />
o<strong>de</strong>r auch Fertigungslosbearbeitung) können die durchschnittlichen<br />
Bearbeitungszeiten pro Teil weiter gesenkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Daten für die Strukturierung wer<strong>de</strong>n direkt aus <strong>de</strong>n CAD-Daten<br />
generiert und in <strong>de</strong>r Laseranlage unmittelbar verarbeitet, was<br />
eine Strukturierung ohne jegliche Maskenherstellung ermöglicht.<br />
Nach einem Reinigungsschritt zur Entfernung <strong>de</strong>r Ablationsprodukte<br />
(Ablation: Abtragung von Material durch große Hitzeeinwirkung)<br />
und <strong>de</strong>r Schaffung einer sauberen Oberfläche wer<strong>de</strong>n in<br />
einem mehrstufigen nasschemischen Prozess die Metallschichten<br />
aufgebracht, die die späteren Leiterbahnen bil<strong>de</strong>n.<br />
SCHICHT UM SCHICHT<br />
Eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle kommt hierbei <strong>de</strong>r Startschicht zu, die<br />
im Wesentlichen die Haftungseigenschaften <strong>de</strong>s gesamten Metallaufbaues<br />
bestimmt. Diese Startschicht wird immer durch eine<br />
rein chemische Abscheidung erzeugt. Bei einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Prozessführung wächst die Startschicht nur auf <strong>de</strong>n Stellen auf,<br />
an <strong>de</strong>nen vorher die Metallkeime freigelegt wur<strong>de</strong>n, so dass das<br />
abgeschie<strong>de</strong>ne Metall ein genaues Abbild <strong>de</strong>r vorherigen Strukturierung<br />
darstellt. Die nachträglich aufgebrachten weiteren<br />
Schichten sorgen nun für entsprechen<strong>de</strong> Schichteigenschaften,<br />
die eine Weiterverarbeitung mit <strong>de</strong>n typischen Aufbau- und Verbindungstechniken<br />
wie z.B. SMD-Löten, Leitkleben, Chip- und<br />
Drahtbon<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Flipchip-Technik<br />
ermöglichen.<br />
Eine dafür üblicherweise verwen<strong>de</strong>te<br />
Schichtkombination<br />
ist Kupfer-Nickel-Gold mit<br />
einer Gesamtschichtdicke<br />
von ca. 8 – 11 µm. Die chemische<br />
Abscheidung kann im Mit <strong>de</strong>m LDS-Verfahren<br />
Abb. 1:<br />
gefertigtes Teil.<br />
Anschluss durch galvanische<br />
46<br />
HARTING tec.News 12-I-2004