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Topthema<br />
EDITORIAL<br />
Dr. Joachim Belz<br />
Innovations build new Markets<br />
Liebe Leserinnen und Leser <strong>de</strong>r tec.News,<br />
mit technologischem Vorsprung und neuen, innovativen<br />
Produkten schafft unser Land <strong>de</strong>n Sprung zurück an die<br />
Spitze <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Wirtschaftsnationen. Hierin sind<br />
sich Wirtschafts- und Forschungspolitiker völlig einig mit<br />
vielen Verantwortlichen in <strong>de</strong>n Unternehmen. Die konkrete<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r plakativen For<strong>de</strong>rung nach Technologie und<br />
Innovation in neue, wettbewerbsfähige Produkte obliegt wie<br />
selbstverständlich <strong>de</strong>r Industrie. Die Notwendigkeit, hierzu<br />
seitens <strong>de</strong>r Politik die richtigen Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen, liegt auf <strong>de</strong>r Hand, kann und soll aber nicht das<br />
Thema dieses Editorials sein.<br />
Lassen Sie mich vielmehr einige Anmerkungen zu <strong>de</strong>n Begriffen<br />
Technologie und Innovation machen.<br />
Eine mo<strong>de</strong>rne Wirtschaft bezieht ihre spezifische Innovationskraft<br />
zum einen aus <strong>de</strong>r systematischen Nutzung <strong>de</strong>s sich ständig<br />
fortentwickeln<strong>de</strong>n, wissenschaftlich fundierten technologischen<br />
Know-hows, zum an<strong>de</strong>ren aus <strong>de</strong>r positiven Wirkung <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />
innerhalb einer Marktwirtschaft. Technologie im Sinne<br />
<strong>de</strong>r Verfügbarkeit und Anwendung von Wissen, Fähigkeiten und<br />
Können zur Herstellung von Produkten ist eine Grundvoraussetzung<br />
für Innovationen. Innovation dabei ausschließlich auf<br />
Produkte zu beschränken, was lei<strong>de</strong>r nur zu häufig vorkommt,<br />
ist unzureichend und irreführend.<br />
Innovation muss sich, um als Wachstumsmotor wirken zu können,<br />
gleichermaßen auf Produktionsverfahren und -prozesse, Logistik,<br />
Marketing & Vertrieb, Nutzung von Informationstechnologie,<br />
pragmatische Anwendung von Wissen, alternative Unternehmensstrukturen<br />
und – nicht zuletzt – die staatlichen Rahmenbedingungen<br />
beziehen. Das innovative Produkt ist also das Resultat<br />
eines interne und externe Faktoren umfassen<strong>de</strong>n Innovationsprozesses,<br />
an <strong>de</strong>m nicht nur Entwicklungsingenieure, son<strong>de</strong>rn auch<br />
all diejenigen, die zur gesamten Wertschöpfungskette beitragen<br />
o<strong>de</strong>r diese zumin<strong>de</strong>st beeinflussen, beteiligt sind.<br />
Die genannte For<strong>de</strong>rung nach Innovation bedarf noch einer weiteren<br />
Anmerkung. Innovation gerät zum gefährlichen Selbstzweck,<br />
sofern diese sich nicht am geplanten Markterfolg messen lässt.<br />
Letzterer wird sich nur dann einstellen, wenn sich die innovativen<br />
Produkte am Kun<strong>de</strong>nnutzen, an <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Menschen<br />
orientieren. Technologischer Fortschritt und Innovation haben<br />
somit nur unmittelbar innerhalb unserer Lebenswelt Bestand<br />
und können nur im permanenten Wechselspiel zu <strong>de</strong>ren Verbesserung<br />
beitragen.<br />
Die Erkenntnis, dass sich Innovationen nur dann för<strong>de</strong>rnd auf das<br />
nationale Wirtschaftswachstum auswirken, wenn neben <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
weitere Glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette wettbewerbsfähig<br />
in Deutschland verbleiben, vornehmlich die Produktion,<br />
sollte inzwischen vorhan<strong>de</strong>n sein. Der Wertschöpfungsprozess<br />
4<br />
HARTING tec.News 12-I-2004