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Schwerpunkt<br />
Neuausrichtung der Bundeswehr<br />
Die Neuausrichtung des<br />
Verteidigungsministeriums<br />
Ziel ist, die Arbeitsfähigkeit des BMVg in der neuen Struktur<br />
zum 1. April 2012 zu erreichen<br />
Bei den Organisationsarbeiten sind die<br />
innerdienstlichen, sozialen und persönlichen<br />
Angelegenheiten der Beschäftigten<br />
des Ministeriums zu beachten und<br />
bestmöglich zu berücksichtigen.<br />
Die daraus entwickelte Struktur des<br />
BMVg ist am 10. Oktober 2011 bekannt<br />
gegeben worden. Das an diesem<br />
Tag eingeleitete Beteiligungsverfahren<br />
wurde zwischenzeitlich abgeschlossen<br />
und die Struktur ist vom Minister abschließend<br />
entschieden worden.<br />
1. Ausgangslage<br />
Grundlage für die Neuorganisation des<br />
BMVg sind die in der Gemeinsamen Geschäftsordnung<br />
der Bundesministerien<br />
(GGO) beschriebenen Grundsätze. Die<br />
Aufbauorganisation ist auf die Funktion<br />
des Ministers als Mitglied des Bundeskabinetts<br />
und Inhaber der Befehls- und<br />
Kommandogewalt über die Streitkräfte<br />
ausgerichtet.<br />
Die dabei wahrzunehmenden ministeriellen<br />
Kernaufgaben bestehen u.a. in der<br />
strategischen Gestaltung und Koordination<br />
von Politikfeldern, der Realisierung<br />
von politischen Zielen, Schwerpunkten<br />
und Programmen, der internationalen<br />
Zusammenarbeit, der Beteiligung am<br />
Gesetzgebungsverfahren sowie in der<br />
Durchführung von Steuerungs- und Aufsichtsfunktionen<br />
gegenüber dem nachgeordneten<br />
Bereich (§ 3 GGO). Zudem<br />
gehört zu den Kernaufgaben des BMVg<br />
eine sach- und ebenengerechte Wahrnehmung<br />
von Regierungsfunktionen<br />
innerhalb der Bundesregierung.<br />
Aufbauend auf diesen Grundsätzen<br />
hat der Bundesminister der Verteidigung<br />
am 18. Mai 2011 festgelegt, die<br />
Abteilungsstruktur auf neun Abteilungen<br />
und den Dienstpostenumfang auf<br />
rund 2.000 Dienstposten zu reduzieren.<br />
Das führt im Zusammenwirken mit<br />
den allgemeinen Vorgaben der GGO<br />
zu einem Umfang von 26 Unterabteilungen<br />
und rd. 150 Referaten.<br />
Weiterhin ist festgelegt worden, dass<br />
die Inspekteure ihre militärischen<br />
Organisationsbereiche künftig außerhalb<br />
des Ministeriums führen. Fachliche<br />
und organisatorische Kompetenz sind<br />
zusammenzuführen. Zudem ist, einem<br />
integralen Ansatz folgend, eine sachgerechte<br />
organisatorische Abbildung<br />
der Statusanteile ziviler und militärischer<br />
Dienstposten innerhalb der<br />
Organisationseinheiten aufgabengerecht<br />
vorzusehen.<br />
Während der Umsetzung zur Einnahme<br />
der Zielstruktur ist die Funktionsfähigkeit<br />
der gesamten Führungsorganisation<br />
sicherzustellen.<br />
2. Feinausplanung<br />
Nachdem die Aufgaben des Ministeriums<br />
bestimmt, die Anzahl der dafür<br />
insgesamt benötigten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter festgelegt und die<br />
Struktur entschieden worden sind, galt<br />
es in einem nächsten Schritt festzulegen,<br />
wie sich die Dienstposten konkret auf<br />
die Abteilungen, Unterabteilungen und<br />
Referate verteilen.<br />
Im Einzelnen ist die Verteilung der<br />
Dienstposten wie folgt vorgesehen:<br />
a) Abteilung Politik (Abt. Pol)<br />
Für die Abteilung Politik sind insgesamt<br />
92 Dienstposten vorgesehen. Davon erhält<br />
die Unterabteilung Sicherheitspolitische<br />
Angelegenheiten der Bundeswehr<br />
mit insgesamt fünf Referaten 45 Dienstposten<br />
und die Unterabteilung Verteidigungs-<br />
und Rüstungspolitik mit insgesamt<br />
ebenfalls fünf Referaten 45 Dienstposten.<br />
Für die Referate sind zwischen<br />
7 und 12 Dienstposten eingeplant.<br />
18<br />
HHK 1/2012
Neuausrichtung der Bundeswehr<br />
Schwerpunkt<br />
b) Abteilung Haushalt und<br />
Controlling (Abt. HC)<br />
Für die Abteilung Haushalt und<br />
Controlling sind insgesamt 102 Dienstposten<br />
vorgesehen. Davon erhält die<br />
Unterabteilung Grundsatzangelegenheiten<br />
Haushalt, Haushaltsaufstellung<br />
und Haushaltsvollzug mit insgesamt<br />
sechs Referaten 58 Dienstposten und<br />
die Unterabteilung Controlling und<br />
Rechnungswesen mit insgesamt fünf<br />
Referaten 42 Dienstposten. Für die<br />
Referate sind zwischen 5 und 13 Dienstposten<br />
eingeplant.<br />
c) Abteilung Recht (Abt. R)<br />
Für die Abteilung Recht sind insgesamt<br />
106 Dienstposten vorgesehen. Davon<br />
erhält die Unterabteilung Rechtsberatung,<br />
Gesetzgebung, Prozessführung<br />
mit insgesamt sechs Referaten 53<br />
Dienstposten und die Unterabteilung<br />
Rechtspflege, Sicherheit mit insgesamt<br />
fünf Referaten 51 Dienstposten. Für die<br />
Referate sind zwischen 3 und 13 Dienstposten<br />
eingeplant.<br />
d) Abteilung Planung (Abt. Plg)<br />
Für die Abteilung Planung sind insgesamt<br />
156 Dienstposten vorgesehen. Davon<br />
erhält die Unterabteilung Zukunftsentwicklung<br />
Bundeswehr mit insgesamt<br />
sechs Referaten 58 Dienstposten, die<br />
Unterabteilung Fähigkeitsmanagement<br />
Bundeswehr mit fünf Referaten 48<br />
Dienstposten und die Unterabteilung<br />
Planungsumsetzung mit insgesamt<br />
ebenfalls fünf Referaten 48 Dienstposten.<br />
Für die Referate sind zwischen<br />
8 und 10 Dienstposten eingeplant.<br />
e) Abteilung Führung<br />
Streitkräfte (Fü SK)<br />
Für die Abteilung Führung Streitkräfte<br />
sind insgesamt 199 Dienstposten vorgesehen.<br />
Davon erhält die Unterabteilung<br />
Grundlagen/Gesamtlage Einsatzbereitschaft<br />
Streitkräfte, Militärische Fachaufgaben,<br />
Militärische Organisation mit insgesamt<br />
sechs Referaten 63 Dienstposten,<br />
die Unterabteilung Personelle Einsatzbereitschaft,<br />
Innere Führung, Ausbildung,<br />
Sanitätsdienst mit sieben Referaten 74<br />
Dienstposten und die Unterabteilung<br />
Materielle Einsatzbereitschaft, Logistik,<br />
Führungsunterstützung mit insgesamt<br />
fünf Referaten 60 Dienstposten. Für die<br />
Referate sind zwischen 9 und 18 Dienstposten<br />
eingeplant.<br />
f) Abteilung Strategie<br />
und Einsatz (Abt. SE)<br />
Für die Abteilung Strategie und Einsatz sind<br />
insgesamt 164 Dienstposten vorgesehen.<br />
Davon erhält die Unterabteilung Militärisches<br />
Nachrichtenwesen mit insgesamt<br />
fünf Referaten 52 Dienstposten, die<br />
Unterabteilung Militärpolitik und Einsatz<br />
mit fünf Referaten 52 Dienstposten<br />
und die Unterabteilung Unterstützung<br />
mit insgesamt ebenfalls fünf Referaten<br />
56 Dienstposten. Für die Referate sind<br />
zwischen 7 und 13 Dienstposten eingeplant.<br />
g) Abteilung Personal (Abt. P)<br />
Für die Abteilung Personal sind insgesamt<br />
213 Dienstposten vorgesehen.<br />
Davon erhält die Unterabteilung Führung,<br />
Personalmarketing, Bildung und<br />
Qualifizierung mit insgesamt sieben<br />
Referaten 78 Dienstposten, die Unterabteilung<br />
Personalentwicklung mit<br />
ebenfalls sieben Referaten 78,5 Dienstposten<br />
und die Unterabteilung Soziale<br />
Angelegenheiten mit insgesamt fünf<br />
Referaten 41,5 Dienstposten. Für die<br />
Referate sind zwischen 5,5 und 10<br />
Dienstposten eingeplant.<br />
h) Abteilung Ausrüstung,<br />
Informationstechnik und<br />
Nutzung (Abt. AIN)<br />
Für die Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik<br />
und Nutzung sind insgesamt<br />
269 Dienstposten vorgesehen.<br />
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HHK 1/2012<br />
19
Schwerpunkt<br />
Neuausrichtung der Bundeswehr<br />
Davon erhält die Unterabteilung Zentrale<br />
Aufgaben mit insgesamt fünf<br />
Referaten 47 Dienstposten, die Unterabteilung<br />
Forschung und Technologie,<br />
Internationale Angelegenheiten mit<br />
fünf Referaten 43 Dienstposten, die<br />
Unterabteilung Modernisierung, Beteiligungsangelegenheiten<br />
mit insgesamt<br />
fünf Referaten 41 Dienstposten, die<br />
Unterabteilung Informationstechnik, IT-<br />
Direktor mit insgesamt fünf Referaten<br />
57 Dienstposten und die Unterabteilung<br />
Ausrüstung, Nutzung mit insgesamt<br />
sechs Referaten 62 Dienstposten.<br />
Für die Referate sind zwischen 7 und 13<br />
Dienstposten eingeplant.<br />
i) Abteilung Infrastruktur,<br />
Umweltschutz und<br />
Dienstleistungen (Abt. IUD)<br />
Für die Abteilung Infrastruktur, Umweltschutz<br />
und Dienstleistungen<br />
sind insgesamt 496 Dienstposten vorgesehen.<br />
Davon erhält die Unterabteilung<br />
Infrastruktur mit insgesamt sechs<br />
Referaten 64 Dienstposten, die Unterabteilung<br />
Dienstleistungen, Gesetzliche<br />
Schutzaufgaben mit sechs Referaten<br />
60 Dienstposten und die Unterabteilung<br />
Dienstleistungen BMVg mit<br />
insgesamt fünf Referaten 370 Dienstposten.<br />
Für die Referate sind zwischen<br />
7 und 20 Dienstposten eingeplant.<br />
Der Anteil Dienstleistungen für das<br />
BMVg (Innerer Dienst) hat 300 Dienstposten.<br />
3. Verteilung auf die<br />
beiden Dienstsitze<br />
a) Grundsätzliche Überlegungen<br />
Das BMVg wird künftig auf die ministeriellen<br />
Kernaufgaben konzentriert. Die<br />
Wahrnehmung dieser Aufgaben unterstützt<br />
den Minister in seinen Funktionen<br />
als Mitglied der Bundesregierung,<br />
Spitze des Ressorts und Inhaber der Befehls-<br />
und Kommandogewalt über die<br />
Streitkräfte.<br />
Eine effektive und den hohen Anforderungen<br />
der Regierungsarbeit adäquate<br />
Unterstützung der Leitung des BMVg<br />
gebietet es, dass die Organisationseinheiten,<br />
die der Leitung regelmäßig unmittelbar<br />
zuarbeiten und dabei wiederum<br />
eng, persönlich sowie vertrauensvoll<br />
zusammenarbeiten müssen, in unmittelbarer<br />
Nähe der Leitung des BMVg und<br />
damit in Berlin ausgebracht werden.<br />
Neben der Festlegung der Aufgaben<br />
des BMVg, des sich daraus ergebenden<br />
organisatorischen Aufbaus und des<br />
Personalumfangs sind im Hinblick auf<br />
schlankere und flexiblere Strukturen<br />
auch Überlegungen nötig, wie die Zusammenarbeit<br />
möglichst effizient funktionieren<br />
kann. Um dies zu erreichen,<br />
müssen diejenigen, die eng miteinander<br />
zusammenarbeiten, an einem Ort zusammengezogen<br />
werden. Das bedeutet,<br />
dass Referate, Unterabteilungen und<br />
Abteilungen, die unmittelbar und regelmäßig<br />
der Leitung des BMVg zuarbeiten<br />
bzw. intensiv an parlamentarischen und<br />
interministeriellen Prozessen teilnehmen,<br />
in Berlin anzusiedeln sind.<br />
b) Aufteilung des BMVg<br />
Am 1. Dienstsitz Bonn werden folgende<br />
Organisationseinheiten verbleiben:<br />
– von der Abteilung Haushalt Controlling<br />
die Unterabteilung II mit allen<br />
Referaten<br />
– von der Abteilung Recht die Unterabteilung<br />
II mit allen Referaten<br />
– von der Abteilung Planung die Unterabteilung<br />
I mit den Referaten 2, 3, 4,<br />
5 und 6 und die Unterabteilung II mit<br />
allen Referaten<br />
– von der Abteilung Führung Streitkräfte<br />
die Unterabteilung III mit allen<br />
Referaten<br />
– von der Abteilung Personal die Unterabteilungen<br />
II und III mit jeweils allen<br />
Referaten<br />
– von der Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik<br />
und Nutzung die<br />
Unterabteilung I mit dem Referat 3,<br />
die Unterabteilung IV mit den Referaten<br />
2, 3, 4 und 5 und die Unterabteilung<br />
V mit allen Referaten<br />
20 HHK 1/2012
Neuausrichtung der Bundeswehr<br />
Schwerpunkt<br />
– von der Abteilung Infrastruktur, Umweltschutz,<br />
Dienstleistungen die<br />
Unterabteilung I mit den Referaten<br />
1, 3, 4, 5 und 6 sowie von Unterabteilung<br />
III die in Bonn benötigten<br />
Serviceanteile.<br />
Am 2. Dienstsitz Berlin werden folgende<br />
Bereiche ausgebracht:<br />
– die Abteilungen Politik und Strategie<br />
und Einsatz<br />
– von der Abteilung Haushalt Controlling<br />
die Unterabteilung I mit allen<br />
Referaten<br />
– von der Abteilung Recht die Unterabteilung<br />
I mit allen Referaten<br />
– von der Abteilung Planung die<br />
Unterabteilung I mit dem Referat 1<br />
und die Unterabteilung III mit allen<br />
Referaten<br />
– von der Abteilung Führung Streitkräfte<br />
die Unterabteilungen I und II<br />
jeweils mit allen Referaten<br />
– von der Abteilung Personal die Unterabteilung<br />
I mit allen Referaten<br />
– von der Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik<br />
und Nutzung die<br />
Unterabteilung I mit den Referaten 1,<br />
2, 4 und 5, die Unterabteilungen II<br />
und III mit jeweils allen Referaten<br />
und die Unterabteilung IV mit dem<br />
Referat 1<br />
– von der Abteilung Infrastruktur,<br />
Umweltschutz, Dienstleistungen die<br />
Unterabteilung I mit dem Referat 2,<br />
die Unterabteilung II mit allen Referaten<br />
sowie von Unterabteilung III die<br />
in Berlin benötigten Serviceanteile.<br />
Die Verlagerung nach Berlin ist für<br />
ca. 360 Dienstposten zum Herbst 2012<br />
vorgesehen. Dies betrifft den Stab<br />
Organisation und Revision, die Abteilung<br />
Politik, die Unterabteilung I<br />
der Abteilung Recht, Teile der Unterabteilung<br />
I und die Unterabteilung II<br />
der Abteilung Führung Streitkräfte,<br />
die Abteilung Strategie und Einsatz,<br />
Teile der Unterabteilung I der Abteilung<br />
Personal, Teile der Unterabteilung<br />
I, II, III und IV der Abteilung<br />
Ausrüstung, Informationstechnik und<br />
Nutzung sowie Teile der Unterabteilungen<br />
I, II und III der Abteilung<br />
Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen.<br />
Hierzu soll zeitnah ein geeignetes<br />
Objekt angemietet werden. Nach Abschluss<br />
der Sanierungsarbeiten an den<br />
Bauteilen C und E (ca. 2014/2015) erfolgt<br />
der Umzug in den Bendlerblock.<br />
Die Verlagerung von weiteren ca. 350<br />
Dienstposten nach Berlin (im ODP als<br />
„Berlin 2“ gekennzeichnet) in das<br />
dann wieder leer gezogene angemietete<br />
Objekt wird zu einem späteren<br />
Zeitpunkt entschieden.<br />
Bei Verlagerungen von Personal nach<br />
Berlin ist beabsichtigt, wo immer möglich<br />
auf die persönlichen Wünsche des<br />
betroffenen Personals Rücksicht zu<br />
nehmen.<br />
4. Weiterer Ablauf<br />
Bezüglich der hierzu vorgelegten<br />
Organisationsgrundlagen ist am 7.<br />
Dezember 2011 das Beteiligungsverfahren<br />
eingeleitet worden. Für die<br />
Personalvertretungen sowie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des<br />
Ministeriums besteht bis zum Abschluss<br />
des Beteiligungsverfahrens die Möglichkeit<br />
sich einzubringen und Änderungsvorschläge<br />
zu machen. Der Abschluss<br />
des Verfahrens ist für Anfang 2012<br />
vorgesehen.<br />
Ziel ist es, die Arbeitsfähigkeit des<br />
Ministeriums in der neuen Struktur zum<br />
1. April 2012 zu erreichen.<br />
Text und Grafiken: BMVg<br />
HHK 1/2012<br />
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