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AUFGABENSTELLUNG

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<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Das Palais Epstein ist eines der bedeutendsten und denkmalpflegerisch<br />

wertvollsten Wiener Ringstraßenpalais. Seine Adaptierung wird auf die<br />

zukunftsorientierte Erfüllung der Anforderungen eines Abgeordnetenhauses<br />

ausgerichtet. Moderne und funktionale Arbeitsplätze für Abgeordnete zum<br />

Nationalrat und Mitglieder des Bundesrates und deren Mitarbeiter sollen<br />

entstehen.<br />

Im Kern besteht die Wettbewerbsaufgabe darin, eine Symbiose zwischen<br />

Denkmalschutz und Funktionalanforderung zu finden. Das Ergebnis soll<br />

zeitgemäß in der Architektursprache, angemessen für die repräsentative<br />

Demokratie und mit dem Bundesdenkmalamt umsetzbar sein.<br />

Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

Palais Epstein<br />

Parlament<br />

Für das Parlament sind derzeit Büroflächen in verschiedenen Objekten angemietet. Wegen der<br />

unmittelbaren Nähe zum Parlamentshauptgebäude bietet sich das Palais Epstein als geeigneter<br />

Standort für eine Zusammenführung an.<br />

Palais Epstein<br />

Das heute denkmalgeschützte Gebäude wurde in den Jahren 1868 – 1871 nach den Plänen des<br />

dänischen Baumeisters Theophil Hansen für den jüdischen Bankier Gustav Ritter von Epstein als<br />

Wohn- und Bankhaus erbaut. Im 3. Stock waren Mietwohnungen untergebracht. Die Bauaufsicht<br />

lag bei dem damals jungen Otto Wagner.<br />

Das Haus hat eine bewegte Geschichte: Nach der Wirtschaftskrise 1873, in der die Familie Epstein<br />

ihr Vermögen verlor, hatte die englische Gas-Gesellschaft dort ihren Sitz. Später, nach der<br />

Kommunalisierung der Gasversorgung, wurde sie vom Verwaltungsgerichtshof abgelöst, 1922<br />

zog der Stadtschulrat ein, ab 1938 war hier das Reichsbauamt eingerichtet. Mit Ende des<br />

2. Weltkrieges kamen die Sowjets und schlugen im Haus den Sitz ihrer Zentralkommandantur<br />

auf. Zuletzt, von 1958 bis 2000, nutzte wieder der Wiener Stadtschulrat das Palais als Bürogebäude.<br />

Gestaltung<br />

Stilistisch der frühen „Ringstraßenzeit“ zuzuordnen – gleichzeitig im Stil des reifen Historismus –<br />

trägt das Gebäude vorwiegend Züge der italienischen Renaissance.<br />

Theophil Hansen zeigt in seinem Entwurf große Strenge und Konzentration auf reine Architekturformen.<br />

Das Gebäude – in blockhaftem Bau – zeigt in vier Geschossen keine deutliche Vertikalgliederung.<br />

Die generelle Gleichmäßigkeit fällt auf; es gibt zwei Nobelgeschosse, die durch, von<br />

Karyatiden getragene, Balkone betont sind.<br />

Adaptierung Palais Epstein<br />

aufgabenstellung.doc Seite 1 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Die Aufnahme der plastischen Künste in den Bau sowie die noble Farbigkeit erzeugen den Eindruck<br />

eines Gesamtkunstwerkes, besonders deutlich konzentriert im Innenhaus. Bedeutende<br />

Maler, Holzbildhauer, Plastiker und Stuckateure der Zeit waren an der Ausgestaltung, an der der<br />

Bauherr mit seinem untrüglichen Kunstverständnis mitwirkte, beteiligt.<br />

Erdgeschoss<br />

Das Erdgeschoss hatte die Funktion, von der äußeren in die innere Repräsentationssphäre überzuleiten.<br />

Das Vestibül ist so konzipiert, dass es als Einfahrt für Wagen, mit denen man bis zur<br />

Feststiege vorfahren konnte, diente. Optischer Endpunkt ist die Brunnenanlage mit der Statue der<br />

Hygieia.<br />

An der Rückseite des Innenhofes befanden sich die Remisen für Wagen und Pferde, auf der<br />

rechten Seite das „Comptoir“, die Bank Epsteins, auf der linken Seite das „Gewölbe“, d. h. die<br />

Geschäftslokale.<br />

Innenhof<br />

Feststiege<br />

Auffallend ist die Gestaltung des Treppenhauses<br />

in wirkungsvoller Polychromie,<br />

freitragend bis in den 2. Stock,<br />

jeweils mit Säulenpaaren an den Wendepodesten,<br />

wodurch möglichste Weitläufigkeit<br />

angedeutet wird. Die Säulenschäfte<br />

sind in rotem Marmor, die Kapitelle<br />

weiß, die Basen und Postamente<br />

schwarz gehalten. Die Wände sind grau<br />

und rot, in marmoriertem Stucco Lustro<br />

ausgeführt.<br />

Im Gegensatz zu den Außenformen zeigt der Innenhof<br />

größere Abwechslung der formalen Mittel.<br />

Der glasgedeckte Innenhof ist in drei Zonen geteilt,<br />

wobei eine nach innen gewendete Außenarchitektur<br />

verwendet wird: Im Erdgeschoss finden sich rundbogige<br />

Blendarkaden mit dorischen Pilastern, die beiden<br />

Mittelgeschosse sind gleichartig gerahmt und nur<br />

im unteren Geschoss mit Dreiecksgiebeln bekrönt.<br />

Im obersten Konsolengeschoss gibt es rundbogige<br />

Öffnungen, die in den Seitenmitten zu zweiteiligen<br />

bzw. dreiteiligen Fenstern gekoppelt werden.<br />

Bemerkenswert ist der Brunnen, dessen Nische ursprünglich<br />

mit rotem Marmor verkleidet war. Er stellt<br />

die griechische Göttin der Gesundheit, Hygieia mit<br />

der Aisklepios-Schlange und der Schale dar.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 2 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Erster Stock<br />

Spielzimmer:<br />

Wintergarten:<br />

Tanzsaal,<br />

Empfangssaal:<br />

Kleiner<br />

Sitzungssaal:<br />

Speisezimmer:<br />

Bibliothek:<br />

Boudoir der Dame<br />

des Hauses:<br />

Die Plafonddekoration ist eine detailgetreue Wiedergabe der Kirche Santa<br />

Maria die Miracoli in Venedig aus der Renaissancezeit.<br />

Ursprünglich durch Schiebetüren mit dem Tanzsaal verbunden. Bemerkenswert<br />

ist die in der Frieszone erhaltene Kopie des Basrelief-Frieses „Triumphzug<br />

Alexander des Großen in Babylon“ von Bertel Thorwaldsen (1768 –<br />

1844).<br />

Die Deckengemälde im Tanzsaal und im Empfangssaal der Dame des Hauses<br />

gehen auf Skizzen von Carl Rahl (1812 – 1865), einem bedeutenden<br />

Vertreter des Klassizismus, zurück. Die Deckengemälde wurden durch Christian<br />

Griepenkerl (1839 – 1916), einem Schüler Carl Rahls, in den Jahren<br />

1871 – 1872 ausgeführt. Das Deckengemälde stellt die Geburt der Venus<br />

und andere mythologische Szenen der griechischen Antike dar.<br />

Besonders erwähnenswert sind die Groteskenfüllungen an den Pilasterschäften<br />

und Türen, die zu den grandiosesten Schöpfungen dieser Art in den<br />

Ringstraßenpalais gehören: Ein Rabe beißt einen Putto in die große Zehe.<br />

Auch für diese Motive lässt sich ein Vorbild in der Kirche Santa Maria die<br />

Miracoli in Venedig finden.<br />

Südlich an den großen Saal schließt das Empfangszimmer der Dame des<br />

Hauses an. Hier sind mit seltener Konsequenz die Wände in gesättigten Tönungen<br />

von Marmorierung flächig gehalten. Die Hauptzone ist dunkelblau.<br />

Diese Farbe dürfte durch die Einwirkung der Zeit entstanden sein, der ursprüngliche<br />

Farbton soll dunkelgrün gewesen sein.<br />

Die Deckengemälde im Kleinen Sitzungssaal stellen rund um den Luster vier<br />

Allegorien von Frieden, Liebe, Treue und Fleiß dar. Vier Genienpaare symbolisieren<br />

Kunst, Musik, Schauspiel und Tanz; die Harmonie wird auf einem<br />

Löwen sitzend gezeigt.<br />

Auch für diese interessante Plafondgestaltung findet sich ein italienisches<br />

Vorbild; diesmal das Deckensystem von San Lorenzo fuori le Mura in Rom.<br />

Dieser Raum war als Studierzimmer gedacht. In Schränken aus Kirschholz<br />

befanden sich Werke aller Literaturgattungen. Epstein sammelte archäologische<br />

und ethnographische Merkwürdigkeiten, Marmorbüsten und Trachtengruppen,<br />

die auch hier ausgestellt waren.<br />

Das Zimmer war mit himmelblauem Seidendamast bespannt, den eine Bordüre<br />

in Purpur und Gold einfasste. Der Plafond war zartgelb, die Rankenwerke<br />

und Amoretten darstellenden Stuckaturen waren ursprünglich vergoldet.<br />

In den Ecken befinden sich Abgüsse von Darstellungen der Vier Jahreszeiten<br />

von Bertel Thorwaldsen. Das Relief des Frühlings ist in der Ecke von Empfangssaal<br />

und Fensterwand der Hauptfassade angebracht. Die drei weiteren<br />

Reliefs – Sommer, Herbst und Winter – folgen im Uhrzeigersinn.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

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<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Theophil Hansen<br />

Theophil Hansen war ein Praktiker des Gesamtkunstwerkes von internationaler Bedeutung, mit<br />

der hervorragenden Fähigkeit, einen Bau zu entwerfen und sowohl technisch als auch mit der<br />

zugehörigen plastischen und malerischen Ausstattung zu konzipieren und sie in der künstlerischen<br />

Durchführung zu bestimmen, um die höchste erreichbare Einheitlichkeit zu gewährleisten.<br />

Nicht nur bei äußeren Gestaltungen, auch bei der sorgfältigen Innenausstattung, bis zu Details<br />

wie Beschlägen und Türdrückern, war alles auf einander abgestimmt.<br />

Theophil Hansen wurde am 13. Juli 1813 in Kopenhagen geboren, nach einschlägigen Kunstund<br />

Architekturstudien ging er ab dem Jahre 1838 auf Studienreisen, die ihn über Berlin, Innsbruck,<br />

Trient, Verona bis nach Venedig brachten. Von hier aus begab er sich nach Athen, wo er<br />

bis 1846 blieb. Er erforschte die Antike, studierte besonders die Anwendung byzantinischer<br />

Kunstformen und hatte schließlich großen Anteil an der Neugestaltung Athens nach der Errichtung<br />

des Königreiches unter dem Wittelsbacher Otto I. Besonders das Erechteion hat Hansen<br />

fasziniert – von diesem antiken Gebäude finden sich in seinen Werken immer wieder Details<br />

(z. B. die ionischen Kapitelle, die er sogar bei Türrahmen im Palais Epstein immer wieder verwendet).<br />

Im Jahr 1846 übersiedelte Theophil Hansen nach Wien. Sein erster Bau war das Arsenal.<br />

Ab dem Jahr 1859 unternahm er wieder vermehrt Reisen nach Italien. Von da an ist bei seinen<br />

Entwürfen ein deutlicher Stilwandel hin zur Renaissance erkennbar.<br />

Im selben Jahr erhält er den Auftrag zum Bau der Evangelischen Schule auf dem Karlsplatz. Kurz<br />

danach plant er den „Heinrichshof“, vis-à-vis der Oper, dessen „Kastelltypus-Lösung“ in seiner<br />

Zeit als „schönstes Wohnhaus der Welt“ bezeichnet wurde.<br />

Im Zusammenhang mit der Aufgabenstellung ist hervorzuheben, dass Theophil Hansen auch das<br />

Parlamentsgebäude plante. In seinen Erläuterungen legt er die Wahl des klassischen hellenistischen<br />

Baustils dar: „Die Hellenen waren das erste Volk, welches die Freiheit und Gesetzmäßigkeit<br />

über alles liebte und ihr Stil ist auch derjenige, welcher neben der größten Strenge und Gesetzmäßigkeit<br />

zugleich die größte Freiheit in der Entwicklung zulässt.“<br />

Weitere bedeutende Gebäude: Palais Todesco, Palais Erzherzog Wilhelm, Palais Ephrussi,<br />

Musikverein, Börse (alle in Wien).<br />

Parlamentarische Fraktionen<br />

Als Nutzer des adaptierten Palais Epstein sind komplette parlamentarische Fraktionen oder Teile<br />

von Fraktionen vorgesehen, die nicht im Parlamentsgebäude untergebracht werden können. Die<br />

Zuweisung der Flächen an die jeweiligen Fraktionen erfolgt anhand der Wahlergebnisse und<br />

ändert sich mit jeder Nationalratswahl.<br />

Die parlamentarischen Fraktionen bestehen im engeren Sinn aus<br />

− Abgeordneten zum Nationalrat und<br />

− Mitgliedern des Bundesrates.<br />

Daneben sind den Fraktionen<br />

− parlamentarische Mitarbeiter und<br />

− Mitarbeiter der Abgeordneten<br />

zuzurechnen.<br />

Die Anwesenheit der Abgeordneten ist zwar von Fraktion zu Fraktion unterschiedlich, konzentriert<br />

sich aber generell auf die Sitzungstage (Plenar- und Ausschusssitzungen). – Die Abgeord-<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 4 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

neten bestimmen Ihre Anwesenheit selbst. Die Anwesenheit der übrigen Mitarbeiter ist mit üblichen<br />

Büronutzungen vergleichbar.<br />

Denkmalbezogene Bestandsaufnahme<br />

Die denkmalbezogene Bestandsaufnahme erfolgte durch Architekt Wolfgang Brenner unter<br />

Zugrundelegung einer Aufnahme von Restauratoren. Das Ergebnis umfasst:<br />

* Bestandspläne<br />

* Baualterpläne<br />

* Raumbuch<br />

* Fotodokumentation<br />

* Raumbuch zur ursprünglichen Innenraumdekoration<br />

In den Bestandsplänen ist die Aufnahme des Palais durch Geometer und Architekt im Jahre 2001<br />

dargestellt. Wenige nicht zugängliche, jedoch unwesentliche Bereiche und Leitungsführungen<br />

wurden nicht aufgenommen. Die Raumbezeichnungen (nicht jedoch die Raumnummern) nehmen<br />

auf die Vornutzung durch den Stadtschulrat Bezug. Diese Raumbezeichnungen sind nicht auslobungsrelevant.<br />

In den Baualterplänen sind die Änderungen von der Einreichplanung bis zur Baufertigstellung im<br />

Jahre 1872, Änderungen aus dem Jahre 1884 durch den Besitzer „Central Bureaux der Gasbeleuchtungs-Anstalt<br />

der Imperial Continent Gas-Association in Wien und schließlich Änderungen<br />

nach dem Jahr 1900, die hauptsächlich durch den Eigentümer k. u. k. Ärar für den Verwaltungsgerichtshof<br />

verursacht wurden, dargestellt. Geringfügige spätere Veränderungen wurden nicht<br />

gesondert dargestellt und sind unter der Bezeichnung „Änderungen nach 1900“ enthalten.<br />

In den Datenblättern zum Raumbuch werden die Lage des Raumes im Gebäude, Photohinweise,<br />

Raumabmessungen, Oberflächen, Fenster- und Türbeschreibungen, sonstige Einrichtungen und<br />

Sanitärausstattungen angegeben.<br />

Vom vorgenannten Raumbuch ist das Raumbuch zur ursprünglichen Innenraumdekoration zu<br />

unterscheiden. In diesem wurden von den Restauratoren Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Mag. Wolfgang<br />

Baatz und Mag. Claudia Riff-Podgorschek die Ergebnisse der Basisuntersuchung, die Studenten<br />

im Rahmen des Unterrichts der Akademie der bildenden Künste angestellt hatten, zusammengefasst<br />

und interpretiert.<br />

Anforderungen des Denkmalschutzes<br />

Das Palais Epstein steht unter Denkmalschutz.<br />

Die Beibehaltung und Erhaltung der Fassaden, des Innenhofes mit seinem Glasdach, der Gebäudestruktur<br />

und Zonen mit hochwertiger Ausstattung (Naturstein-, Kunstmarmor und Holzverkleidungen,<br />

Stuck- und Holzdecken, Wand- und Deckenmalereien) sowie die Erhaltung und<br />

Restaurierung historischer Bauelemente (Fenster, Türen, Beschläge, Kachelöfen, ...) sind durch<br />

den Denkmalschutz vorgegeben.<br />

Alle Planungen, die zu Bauarbeiten im Palais Epstein führen, werden dem Bundesdenkmalamt<br />

zur Bewilligung vorzulegen sein.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 5 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Studie: Einschränkungen aus Gründen des Denkmalschutzes<br />

Architekt Wolfgang Brenner hat in engem Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat<br />

Wien, die „Einschränkungen aus Gründen des Denkmalschutzes“ in Geschossgrundrissen<br />

dargestellt. Seine Studie beschreibt:<br />

* zu erhaltende Raumstrukturen<br />

* zu erhaltende Gesimse<br />

* empfohlene Rekonstruktionen<br />

* empfohlenen Abbruch<br />

und<br />

* freigegebene Zonen<br />

Die Studie basiert auf dem Raumbuch zur ursprünglichen Innenraumdekoration (s. o.).<br />

Bauzustand und Statik<br />

Die Aufnahme des Bauzustandes erfolgte ebenfalls durch Architekt Wolfgang Brenner, die der<br />

Statik unter Beiziehung des Zivilingenieurs für Bauwesen Dipl.-Ing. Peter Schedl.<br />

Von einer Generalsanierung des Palais in allen Bauteilen ist auszugehen. Augenscheinlich ist die<br />

Substanz des Gebäudes, dem Alter entsprechend, gut. Im Rahmen der Untersuchungen und<br />

Bauaufnahmen konnten keine gravierenden Schäden festgestellt werden.<br />

Die vorhandene Feuchtigkeit im Kellermauerwerk wird derzeit durch eine Lüftungsanlage gering<br />

gehalten.<br />

Fenster<br />

Ein Sanierungsbedarf ist gegeben. Teilweise ist der Rückbau auf Kastenfenster (Verbundfenster<br />

in Kastenstöcken) erforderlich.<br />

Fassaden<br />

Ein Sanierungsbedarf ist gegeben, insbesondere an keramischen Bauteilen (Terrakotten). Der<br />

Originalputz ist zu restaurieren: Festigung erforderlich, spätere Zementplomben sind zu entfernen.<br />

Dach<br />

Das Dach ist insbesondere im Bereich der Balustrade erneuerungsbedürftig.<br />

Glasdach über Innenhof<br />

Das Glasdach ist an mehreren Stellen undicht.<br />

Geschossdecken<br />

Die Tragfähigkeit von Geschossdecken ist normgemäß auf 3 kN/m² bei Büronutzung und 5 kN/m²<br />

bei Mehrzweckräumen auszulegen. Die zulässige Durchbiegung beträgt 1/300 der Spannweite<br />

[l/300].<br />

Im Palais Epstein wurden die Decken über dem Keller und dem Erdgeschoss massiv errichtet. In<br />

den Geschossen darüber finden sich Holzdecken, ausgebildet als Tramdecken und Fehltramde-<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 6 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

cken. Die statische Berechnung für die Tragfähigkeit der Holzdecken von Dipl.-Ing. Schedl stehen<br />

den Teilnehmern im Extranet zur Verfügung.<br />

Die Aufbauhöhe der Fußböden beträgt im Mittel 15 cm ab der Holzbalkenoberkante.<br />

Decke über: Typ, Aufbau Tragfähigkeit Anmerkung<br />

Keller Gewölbe und Kappendecken ausreichend<br />

Erdgeschoss Gewölbe und Kappendecken ausreichend<br />

Mezzanin Tramtraversendecke ausreichend<br />

1. Stock<br />

Vorderseite<br />

1. Stock<br />

Rückseite<br />

2. Stock<br />

Vorderseite<br />

2. Stock<br />

Rückseite<br />

3. Stock<br />

Seite Schmerlingplatz<br />

3. Stock<br />

Rückseite<br />

Holzbalkendecken mit<br />

eingeschobener Schalung und<br />

Untersichtschalung<br />

Holzbalkendecken mit<br />

eingeschobener Schalung und<br />

Untersichtschalung<br />

Holzbalkendecken mit<br />

eingeschobener Schalung und<br />

Untersichtschalung<br />

Holzbalkendecken mit<br />

eingeschobener Schalung und<br />

Untersichtschalung<br />

Holzbalkendecken mit<br />

eingeschobener Schalung und<br />

Untersichtschalung<br />

p [l/200]<br />

p [l/250]<br />

p [l/300]<br />

p [l/200]<br />

p [l/250]<br />

p [l/300]<br />

p [l/200]<br />

p [l/250]<br />

p [l/300]<br />

p [l/200]<br />

p [l/250]<br />

p [l/300]<br />

p [l/200]<br />

p [l/250]<br />

p [l/300]<br />

8,00 kN/m²<br />

5,80 kN/m²<br />

4,30 kN/m²<br />

10,00 kN/m²<br />

8,30 kN/m²<br />

6,35 kN/m²<br />

6,00 kN/m²<br />

4,20 kN/m²<br />

3,00 kN/m²<br />

10,00 kN/m²<br />

8,70 kN/m²<br />

6,55 kN/m²<br />

6,50 kN/m²<br />

4,35 kN/m²<br />

2,85 kN/m²<br />

Fehltramdecke<br />

teilweise Fehltramdecke<br />

teilweise Stahlbetondecke ausreichend nicht untersucht<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 7 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Brandschutz, Fluchtwegsituation<br />

Anpassung der Fluchtwegsituation<br />

Schaffung eines zweiten, unabhängigen Rettungsweges<br />

Entrauchung des Innenhofes<br />

Brandmeldeanlage<br />

Höhe der Rauchschicht<br />

BRE<br />

Im Bestand wird die maximal zulässige Fluchtweglänge<br />

von 40 m z. T. erheblich überschritten.<br />

Das ovale Stiegenhaus ist als eigener Rauchabschnitt<br />

auszubilden.<br />

Ein zusätzliches Fluchtstiegenhaus ist herzustellen<br />

und als eigener Brandabschnitt auszubilden.<br />

Derzeit ist der Haupteingang zum Ring der<br />

einzige Flucht- und Rettungsweg. Ein zweiter,<br />

davon unabhängiger Rettungsweg im Erdgeschoss<br />

ist erforderlich. Dieser kann auch über<br />

eine bestehende Fensteröffnung geführt werden.<br />

Brandrauch, der in den glasüberdeckten Innenhof<br />

gelangt, kann über die bestehenden Ventilatoren<br />

nicht in auseichendem Maß abgeführt<br />

werden.<br />

Der vorgegebene Standard des Parlaments ist eine Brandmeldeanlage in Vollschutzausführung.<br />

Die Lautsprecheranlage und die Einläuteanlage (vgl. Technische Gebäudeausrüstung) werden für<br />

die Alarmierung herangezogen.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 8 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Erschließung<br />

Die Erschließung muss folgenden Aspekten besonders Rechnung tragen:<br />

* Zutrittskontrolle<br />

* Öffentliche Zugänglichkeit – Zonierung<br />

* Barrierefrei, behindertengerecht<br />

* Variable Fraktionsgrößen<br />

* Adaptierung der Mehrzweckräume<br />

* Anlieferung und Entsorgung<br />

Zutrittskontrolle<br />

Der Zutritt zum Objekt wird überwacht.<br />

Für Parlamentsangehörige wird ein elektronisches Zutrittskontrollsystem mit automatischen<br />

Schleusen (Vereinzelung) eingerichtet. Angemeldete Besucher der Fraktionen bekommen eine<br />

temporäre Berechtigung für dieses System. (Eine Systementscheidung für das elektronische<br />

Zutrittskontrollsystem ist noch nicht gefallen.)<br />

Für geführte Gruppen und bei Veranstaltungen erfolgt die Zutrittskontrolle konventionell über<br />

einen Portier.<br />

Öffentliche Zugänglichkeit – Zonierung<br />

Das Palais Epstein soll für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese Öffnung soll im<br />

Rahmen von Veranstaltungen und Führungen erfolgen.<br />

Eine Zusammenfassung der öffentlich zugänglichen Bereiche ist anzustreben, eine Durchmischung<br />

aus organisatorischen Gründen zu vermeiden (Zutrittskontrolle, Sicherheit, ...).<br />

Die klare Zonierung zwischen<br />

* öffentlich zugänglichen Bereichen,<br />

* temporär öffentlich zugänglichen Bereichen und<br />

* den übrigen Bereichen<br />

ist eine wesentliche Betriebsführungsvoraussetzung insbesondere für die sicherheitstechnische<br />

Konzeption.<br />

Die Zonierung ist für Veranstaltungsszenarien darzustellen.<br />

Barrierefrei, behindertengerecht<br />

Die Erschließung ist barrierefrei und behindertengerecht auszurichten. Hiervon ausgenommen<br />

sind lediglich die Flächen der technischen Betriebsführung.<br />

Personenaufzüge sollen eine Kabinengröße von mindestens 110 x 140 cm aufweisen.<br />

Variable Fraktionsgrößen<br />

Die Flächenzuweisung erfolgt unter dem Primat, zusammenhängende Fraktionsflächen zu<br />

schaffen. Dabei werden möglichst ganze Geschosse geschlossen vergeben und die Geschoss-<br />

Erschließungsflächen den Fraktionsflächen zugeschlagen.<br />

Da die Flächenzuweisung den Wahlergebnissen folgt, ohne jedoch eine völlige Neuanordnung<br />

der Fraktionsflächen im Gebäude nach sich zu ziehen, ist periodisch von Teilungen der Geschosse<br />

oder Verschiebungen der Fraktionsgrenzen innerhalb eines Geschosses auszugehen.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 9 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Das Erschließungssystem ist so auszulegen, dass Flächen mehrerer, im Umriss variabler Fraktionen<br />

auf einem Geschoss angeordnet werden können. Der Raster für das Wachsen und<br />

Schrumpfen der Fraktionsflächen soll nicht größer als 50 m² sein.<br />

Adaptierung der Mehrzweckräume<br />

Die Mehrzweckräume werden im Raumpool der Parlamentsdirektion geführt und nach Bedarf<br />

* als Ausschusslokal,<br />

* für die Fraktionen oder<br />

* für Veranstaltungen des Parlaments<br />

* für externe Veranstaltungen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Die, für die Anpassung und Umrüstung ( Bestuhlung, Podien, Ausstellungstafeln etc.) der Mehrzweckräume,<br />

erforderlichen Transportwege (Gänge, Rampen, Türen, Lastenaufzüge etc.) müssen<br />

den rationellen Einsatz von Transporthilfsmitteln ermöglichen.<br />

Anlieferung und Entsorgung<br />

Die Entflechtung der Anlieferung und Entsorgung vom Personenzugang ist erwünscht.<br />

Die Schaffung eines eigenen Betriebseinganges für<br />

* Anlieferung Büros: Papier, Büromaschinen, ...<br />

* Anlieferung (und Abtransport) Veranstaltungen: Catering, Ausstellungsobjekte, ...<br />

* Müllentsorgung<br />

wird angeregt. Dies stellt jedoch keine verbindliche Vorgabe dar.<br />

Lastenaufzüge sollen eine Kabinengröße von mindestens 200 x 140 cm aufweisen.<br />

Verkehr<br />

Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist hervorragend.<br />

Die Schaffung von PKW-Stellplätzen ist ausdrücklich nicht Gegenstand dieser Aufgabenstellung.<br />

In zumutbarer Entfernung sind Garagen vorhanden und in Planung.<br />

Beim bestehenden Eingang ist eine Ladezone o. ä. nicht erwünscht.<br />

Technische Gebäudeausrüstung<br />

Grundsätzlich ist die Technische Gebäudeausrüstung nach dem Stand der Technik auszulegen.<br />

Auf bestehende Anlagen ist bei der Neukonzeption keine Rücksicht zu nehmen.<br />

Für den Wettbewerb ist davon auszugehen, dass das Objekt an das Kanalnetz, Trinkwassernetz,<br />

Stromnetz (Mittelspannung) und Fernwärmenetz angeschlossen ist.<br />

Die technische Betriebsführung erfolgt durch eine Abteilung der Parlamentsdirektion. Eine Fernüberwachung<br />

der haustechnischen Anlagen ist vorzusehen.<br />

Das Palais Epstein wird über einen Kollektor mit dem Parlamentsgebäude verbunden, der die<br />

Leitungen der Sprach- und Datenkommunikation und der Rohrpost aufnimmt. Die Anbindung<br />

dieses Kollektors, jedoch nicht der Kollektor selbst, ist Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 10 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Standard der Raumluftkonditionierung:<br />

* Kühlung der Büroräume erforderlich<br />

* Kühlung der Mehrzweckräume erforderlich<br />

* Be-/Entlüftung und Be-/Entfeuchtung der Mehrzweckräume erwünscht<br />

Die Technische Gebäudeausrüstung weist einige parlamentarische Besonderheiten auf:<br />

* Ersatzstromversorgung, USV<br />

* Rohrpost<br />

* parallele EDV-Netze<br />

* TV-Anlage<br />

* Lautsprecheranlage<br />

* Einläuteanlage<br />

* Uhrenanlage<br />

Ersatzstromversorgung, USV<br />

Die Ersatzstromversorgung ist auf den gesamten Leistungsbedarf des Objektes zu dimensionieren.<br />

Für sämtliche EDV-Anlagen ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicherzustellen.<br />

Rohrpost<br />

Pro Bürogeschoss sind 2 Rohrpost-Stationen vorzusehen.<br />

Parallele EDV-Netze<br />

Die EDV-Abteilung unterhält ein LAN („parlinkom“) mit strukturierter Verkabelung und ergänzt<br />

dieses mittelfristig um ein drahtloses LAN.<br />

Die Fraktionen unterhalten jeweils eigene LANs mit strukturierter Verkabelung, die in Teilbereichen<br />

auch parallel zum Parlaments-LAN bestehen. Mit jeder Änderung der Flächenzuordnung<br />

(Wahlergebnisse) werden auch die Fraktions-LANs umgebaut.<br />

Aus den (potentiell) häufigen Veränderungen der LANs resultiert, dass die Platzvorhaltung in der<br />

Installationsführung für mehrere LAN-Verkabelungen (z. B. LAN-Generationen) zu dimensionieren<br />

ist.<br />

TV-, Lautsprecher-, Einläute- und Uhrenanlage<br />

Über die TV-Anlage wird das Sitzungsgeschehen aus dem Plenarsaal live auf einem eigenen<br />

Kanal übertragen. In allen Büro- und Aufenthaltsräumen sind Anschlüsse für TV-Geräte vorzusehen.<br />

Die Lautsprecheranlage überträgt ebenfalls das Sitzungsgeschehen, wird aber auch für Alarmdurchsagen<br />

verwendet. Die Lautsprecheranlage ist in allen Büro-, Aufenthalts- und Sitzungsräumen<br />

zu installieren.<br />

Die Einläuteanlage zeigt den Sitzungsbeginn und bevorstehende Abstimmungen an und wird<br />

auch für die Alarmierung herangezogen. Die Einläuteanlage ist in allen Büro-, Aufenthalts- und<br />

Sitzungsräumen, aber auch in Gängen zu installieren.<br />

Uhren der zentralen Uhrenanlage sind in allen Büro-, Aufenthalts- und Sitzungsräumen, aber<br />

auch in Gängen anzubringen.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

aufgabenstellung.doc Seite 11 von 15


<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Dachgeschossausbau<br />

Auch wenn eine rationelle Nutzung des Dachgeschosses durch die geringe Dachneigung zu den<br />

Straßenfassaden erschwert ist, legt die Beachtung des Denkmalschutzes einen Dachgeschossausbau<br />

unter Beibehaltung des bestehenden Umrisses nahe.<br />

Auch ein Dachgeschossausbau im bestehenden Umriss wird seitens des Bundesdenkmalamtes<br />

aber als stadtbildwirksam eingestuft.<br />

Aus statischer Sicht ist ein „leichter“ Dachgeschossausbau unproblematisch.<br />

Kostenobergrenze<br />

Als Kostenobergrenze für die Errichtungskosten gemäß ÖNORM B 1801-1, jedoch ohne die<br />

Kostenbereich Aufschließung und Reserven, werden netto EUR 14 Mio. vorgegeben.<br />

2 Bauwerk-Rohbau<br />

3 Bauwerk-Technik<br />

4 Bauwerk-Ausbau<br />

5 Einrichtung<br />

6 Außenanlagen<br />

7 Honorare<br />

8 Nebenkosten<br />

Σ = netto EUR 14 Mio.<br />

In der Kostenobergrenze nicht enthalten:<br />

* Freilegungs- und Restaurierungsarbeiten am Stuck sowie Restaurierungen im Bereich der<br />

Malerei<br />

* Restaurierungskosten in den folgenden Prunkräumen:<br />

– Spielzimmer<br />

– Wintergarten<br />

– Tanzsaal, Empfangssaal<br />

– Kleiner Sitzungssaal<br />

– Speisezimmer<br />

– Bibliothek<br />

– Boudoir der Dame des Hauses<br />

– Feststiege<br />

(aber: planungsbedingte Änderungen an Prunkräumen sind enthalten)<br />

* Maßnahmen zur Brandrauchentlüftung des Innenhofes oder äquivalente Maßnahmen<br />

* Kollektor zum Parlamentsgebäude<br />

* Einrichtung der Archive der Parlamentsdirektion<br />

* Rohrpostanlage<br />

(aber: Trassenführungen und Platzvorhaltungen sind enthalten)<br />

* TV-, Lautsprecher-, Einläute- und Uhrenanlage<br />

(aber: Trassenführungen und Platzvorhaltungen sind enthalten)<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

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<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

* aktive LAN-Komponenten<br />

(aber: Trassenführungen und Platzvorhaltungen sind enthalten)<br />

Bürokonzeption<br />

Neben den heute weit verbreiteten Zellenbüros, die sich bei hoher Individualität durch ihren Mangel<br />

an Begegnungsqualität, einen starren Aufbau und geringer Flexibilität auszeichnen, werden<br />

− variable (wandelbar für unterschiedliche Nutzungen),<br />

− aufgabenbezogen (anpassungsfähig an verschiedene Aufgaben)<br />

− flexible (veränderbar für neue Anforderungen)<br />

Arbeitsszenarien auf Nutzerseite diskutiert.<br />

Im Vorfeld war die Congena Gesellschaft für Planung, Training und Organisation mbH, München<br />

eingebunden und hat den parlamentsinternen Diskussionsprozess begleitet.<br />

Zellenbüro Gruppenraum Kombi-Büro Business-Club<br />

Kriterien<br />

Definition<br />

Einzel- u. Doppelzimmer,<br />

Gruppenräume Einzel- und Doppel-<br />

temporär genutzte<br />

Korridor teils abgeschirmt büros, Mittelzone Arbeitsszenen<br />

Eignung<br />

Routine-<br />

Sachbearbeitung wissensbasierte selbststeuernde<br />

Sachbearbeitung in Gruppen<br />

Dienstleistung Spezialisten/Teams<br />

Wege / Synergie <br />

Konzentration <br />

Kommunikation <br />

Flexibilität <br />

Variabilität <br />

Tabelle Congena<br />

Weiters wurden von Congena folgende Maximen der Nutzungsplanung vorgeschlagen:<br />

− Gleichwertigkeit aller Arbeitsplätze<br />

− weitestgehend standardisierte, modulare Einrichtung, dadurch wären Umzüge ohne Möbel<br />

möglich<br />

− Nutzungsbausteine für die bürobezogenen Infrastruktur- und Kommunikationseinrichtungen<br />

(Teeküchen, Fax, Drucker, Kopierer, Gruppenablage, Lounge etc.)<br />

− Anordnung der bürobezogenen Infrastruktur- und Kommunikationseinrichtungen auf kurzen<br />

Wegen zwischen den Arbeitsplätzen<br />

− möglichst gleichteilige Unterteilbarkeit zugunsten der Veränderbarkeit und Flexibilität der<br />

Büros<br />

Die Entscheidung für ein bestimmtes Bürokonzept ist weder gefallen, noch in absehbarer Zeit zu<br />

erwarten. Es ist daher wünschenswert, dass die Objektplanung neben konventionellen Zellenbüros<br />

auch das Kombibüro und den Business-Club zulässt.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

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<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

Inwieweit die hier angesprochenen, aktuellen Entwicklungstendenzen in der Bürokonzeption<br />

(Kombibüro, Business-Club) tatsächlich auf Parlamentsfraktionen zutreffen, soll hier anhand von<br />

Positionen andeutet werden, die charakteristisch für den kontroversiellen Verlauf der Diskussion<br />

sind:<br />

− Abgeordnete erscheinen unregelmäßig, dann aber alle gleichzeitig an den Arbeitsplätzen<br />

und<br />

− Abgeordnete bilden keine Teams<br />

andererseits<br />

− bilden parlamentarische Mitarbeiter Teams oder könnten Teams bilden<br />

Diskussion zu Allgemeinflächen und Mehrzweckräume<br />

Die parlamentsinterne Diskussion zu Allgemeinflächen und Mehrzweckräumen wurde von Congena<br />

begleitet, in Grundriss-Layouts dargestellt und zusammengefasst.<br />

Das dokumentierte Ergebnis dieser Diskussionen wird hier dargestellt, stellt aber keine verbindliche<br />

Vorgabe dar.<br />

Erdgeschoss<br />

1. Stock<br />

Eingangshalle (Anm.: glasüberdachter Hof):<br />

− Erschließungsbild dem denkmalpflegerischen Ansprüchen entsprechend, neuer Bodenbelag<br />

− Soll auch für Versammlungen nutzbar sein (mobile Bestuhlung und Bühne)<br />

− Wartebereich für Gäste in der Nähe des Empfangs<br />

− Belüftungs- und Klimakonzept für Veranstaltungen geeignet (anliegende Büroflächen in<br />

Halle), wenn überhaupt notwendig bzw. möglich<br />

− Schallschutz/Akustik (anliegende Büroflächen in Halle)<br />

− Einfache Erreichbarkeit eines Personenlifts (lastengeeignet)<br />

− Einfache Sicherheitsabtrennung Erdgeschoss (Mehrzweckraum, Halle) zu den<br />

Obergeschossen<br />

− Den Vorschriften entsprechende Sanitärräume (behindertengerecht)<br />

Mehrzweckräume, historische Sitzungsräume:<br />

− Medientechnik soll in allen Räumen nach dem heutigen Stand der Technik vorgesehen werden.<br />

Dabei ist das Problem der denkmalgeschützten Bauteile besonders zu berücksichtigen.<br />

− Belüftungs- und Klimakonzept ist zu prüfen, wenn überhaupt notwendig bzw. möglich<br />

− Alle Fenster im Erdgeschoss als Sicherheitsfenster<br />

− Mehrzweckräume verdunkelbar, Licht regelbar<br />

− Mehrzweckräume im 1. Stock mit Foyer, Garderobe<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

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<strong>AUFGABENSTELLUNG</strong><br />

−<br />

Bewirtung von Etagestützpunkten, Hauptlager im Keller<br />

Raum- und Funktionsprogramm<br />

Für die Adaptierung des Palais Epstein ist ein Raum- und Funktionsprogramm vorgegeben.<br />

Das Farbschema des Raum- und Funktionsprogramms ist für die Darstellung der Grundrisse und<br />

der Funktionsdiagramme anzuwenden.<br />

Adaptierung Palais Epstein Wettbewerb<br />

EPSTEIN<br />

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