06.01.2014 Aufrufe

pdf, 2MB - Architekturwettbewerb.at

pdf, 2MB - Architekturwettbewerb.at

pdf, 2MB - Architekturwettbewerb.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Bericht Architektur<br />

Städtebau<br />

Drei nordsüdlich ausgerichtete Neubauten für das geri<strong>at</strong>rische Pflegezentrum lassen in<br />

Verknüpfung mit dem denkmalgeschützten Bestand eine allseitig offen strukturierte<br />

Pavillonanlage um einen umschlossenen Grünraum entstehen.<br />

Die durch die Gebäude des neuen Pflegezentrums spannungsreich geformten Außenräume<br />

sind Abbilder der innerräumlichen Volumina, wie sie für eine milieugerechte Raumgestaltung<br />

in pflegerisch genutzten Wohnbereichen entwickelt wurden.<br />

Das geri<strong>at</strong>rische Pflegezentrum fügt sich mit nur 3 Obergeschossen und einem unter<br />

Ausnutzung der Hanglage freigestellten Erdgeschoss maßstäblich in die umgebende<br />

Bebauung ein und bildet mit den vier denkmalgeschützten Pavillons von repräsent<strong>at</strong>ivem<br />

Rang ein den Stadtteil aufwertendes Ensemble.<br />

Grünstruktur und Außenanlagen<br />

Die geplante Grünstruktur unterstreicht die städtebauliche Struktur. Ausgehend von den<br />

vorhandenen „grünen Fugen“ an der Hütteldorfer Straße zwischen Pavillion 5 und Pavillion 1<br />

bzw. Pavillion 6 erstrecken sich dichte Baumreihen nach Norden bis zwischen die<br />

Neubauten.<br />

Diese Baumreihen bilden das Grundgerüst der Grünanlage und gliedern die Außenlagen in<br />

intimere Bereiche unter einem dichten Blätterdach am Rand des Grünraumes und offenere<br />

Bereiche in der Mitte der Anlage.<br />

Die weitere Gliederung der Freianlagen differenziert sich entsprechend der differenzierten<br />

Nutzung von Norden nach Süden in drei Abschnitte:<br />

Im Norden befinden sich die sog. Demenzgärten, die ausschließlichen den Bewohnern der<br />

Demenzst<strong>at</strong>ionen zugeordnet sind.<br />

Nach Süden folgend liegen die Therapiegärten und die Terrassenfläche des<br />

Personalspeiseraumes und des Cafés, die sich als abgeschlossene Innenhöfe zwischen den<br />

Neubauten befinden und im Sommer durch Absenken von Glaswänden der<br />

Verbindungsgänge zum Grünraum hin geöffnet werden können.<br />

Weiter südlich schließt sich der allgemein zugängliche Grünraum an.<br />

Zur durchgängigen Gestaltung der Außenlagen sollen einheitliche Baumarten zum Eins<strong>at</strong>z<br />

kommen, die eine freundliche, warme Atmosphäre ausstrahlen. Die Belagsflächen können<br />

durch farbige Mastixbeläge mit heller Einstreu ein mediterranes Flair erzeugen; integrierte<br />

Pflasterungen dienen dem Gehtraining.<br />

- Demenzgärten<br />

Der über 800 m² große, ebene Demenzgarten befindet sich auf der Decke der geplanten<br />

Ver- und Entsorgungsspange im Nordteil des Geländes.<br />

Die Hauptbereiche des Gartens befinden sich zwischen den drei neuen Gebäudeteilen und<br />

sind somit von den einzelnen St<strong>at</strong>ionen sehr gut erreichbar und einsehbar. Der<br />

Demenzgarten besteht aus zwei getrennten Wegeschleifen, die durch einen Weg entlang der<br />

Heinrich Collin Straße verbunden sind. Damit bleibt der Garten überschaubar. Kontakte<br />

zwischen den benachbarten St<strong>at</strong>ionen sind auf kurzem Wege möglich. Der Garten selbst<br />

kann auf einfache Weise entlang der Heinrich Collin Straße eingezäunt werden; zur<br />

südlichen Abschlußkante über den Therapiegärten wird ein großer Abstand von 4 Metern<br />

zum Schutz der dementen Bewohner eingehalten. Dies wird durch die Anlage von<br />

Hochbeeten mit Duft- und farbiger Staudenpflanzung unterstützt. Die Besucher der Gärten<br />

können somit in Hand- bzw. Augenhöhe die Pflanzung ertasten und „erriechen“.<br />

- Therapiegärten<br />

Die Therapiegärten – ebenfalls circa 800 m² groß - liegen auf Erdgeschoßebene direkt vor<br />

den Therapieräumen des Geri<strong>at</strong>riezentrums. Die Gärten sind allseitig von den Neubauten<br />

und Verbindungsgängen windgeschützt umgeben. Die Therapiehöfe werden unterschiedlich<br />

jeweils für Gruppen- bzw. Einzeltherapie genutzt und sind dementsprechend gestaltet:<br />

Seite 1 von 6


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Kleine Sitzgruppen im Westhof zur Einzeltherapie sowie eine große Terrasse für die<br />

gymnastische Gruppentherapie bzw. eine Gehschule mit unterschiedlichen Belägen und<br />

Untergründen, um verloren gegangene Mobilität wiederzuerlangen.<br />

Auch hier soll die Farbe und der Duft der Staudenpflanzung die Genesung begleiten.<br />

- Grünraum<br />

Der zentrale, nahezu verkehrsfreie Grünraum ist von der erdgeschossigen Magistrale aus<br />

unmittelbar und bequem zu erreichen. Er ist ohne Freifläche der Kindertagesstätte 3000 m²<br />

groß.<br />

Der Serpentinenweg ermöglicht den Bewohnern auf angenehme Weise auch die untere<br />

Hangfläche zu erreichen. Darüber hinaus ist durch den Weg die weitere Anbindung bis zur<br />

Haltestelle der Straßenbahn gegeben.<br />

Im südwärts geneigten Hang befinden sich eine Reihe von Themengärten, die in den<br />

Bewohnern Erinnerungen an ihre eigenen Lebensabschnitte wach rufen sollen – von der<br />

Kindheit über die Jugend und das Erwachsenwerden bis ins Alter.<br />

Blumenwiesen, Heilkräuterbeete, Blütenteppiche, auch Magerrasen und Steingärten sollen<br />

als Vorbilder dienen.<br />

Diese Themengärten sind vom Serpentinenweg erlebbar. Ein direkter Weg zwischen Pavillon<br />

1 und Therapiezentrum durchschneidet diese, um eine schnelle Verbindung für das Personal<br />

zu ermöglichen.<br />

Entlang des Serpentinenweges sind Übungspunkte in das Konzept integriert, um auch hier -<br />

quasi beiläufig - die nötige Mobilität des Alltags eigenständig einüben zu können. Ein<br />

Spielpl<strong>at</strong>z für Enkel- und Besucherkinder kann ebenfalls in der Hangfläche pl<strong>at</strong>ziert werden.<br />

- Spielpl<strong>at</strong>z Kindertagesheim<br />

Vom Kindertagesheim im Erdgeschoß wird der Kinderspielpl<strong>at</strong>z mit direktem Ausgang ins<br />

Freie betreten. Er erstreckt sich ganz bewusst bis in die Mitte des Grünraumes, denn viele<br />

alte Menschen beobachten mit Vorliebe spielende Kinder. Dies ist zum Teil direkt von den<br />

Bewohnerzimmern aus möglich als auch von der oberen Grünzone und dem<br />

Serpentinenweg.<br />

Der Grünraum ist für die Öffentlichkeit von Süden, Westen und Osten zugänglich. Seine<br />

Nutzung durch die Anwohner wird gewünscht. Der intensiv gestaltete und nutzbare<br />

Grünraum soll ein Treffpunkt für Be- und Anwohner werden.<br />

Besonderer Wert wurde auf einen harmonischen, n<strong>at</strong>ürlichen Anschluß der Gebäude zur<br />

Grundstücksgrenze gelegt. Daher wurde das neue Pflegezentrum dem topographischen<br />

Verlauf der anschließenden Straßen folgend landschaftlich eingebettet.<br />

Abschließend wird zur Steigerung des repräsent<strong>at</strong>iven Eindrucks der drei<br />

denkmalgeschützten Pavillions an der Hütteldorferstraße vorgeschlagen, ihren Vorpl<strong>at</strong>z mit<br />

einer großzügig bemessenen Wasserfläche zu schmücken.<br />

Erschließung, Entwurfsanordnung<br />

Der Haupteingang ist das Schaufenster und die Drehscheibe des neuen Geri<strong>at</strong>riezentrums;<br />

hier liegen alle Serviceeinrichtungen in großzügiger Anordnung versammelt: Eingangsfoyer,<br />

Mehrzwecksaal, Café und Personalspeiseraum mit andienender Gastronomie, eine<br />

repräsent<strong>at</strong>ive Treppenanlage sowie Eingang und Speisesaal des Tageszentrums mit<br />

Friseur. Eine diesen Bereichen vorgelagerte, zusammenhängende Sonnenterrasse reicht bis<br />

in den Grünraum des Innenhofes.<br />

Eine magistrale, diagonal vom östlichen Haupteingang an der Seckendorfstraße zum<br />

westlichen Personaleingang an der Salisstraße verlaufende Erschließungsachse verbindet<br />

die drei Bauteile des neuen Geri<strong>at</strong>rischen Zentrums; drei tangential angebundene<br />

Treppenanlagen führen in die drei darüber angeordneten Pflegegeschosse.<br />

Die Magistrale ist dabei so ausgerichtet, dass sie die Zentralfunktionen im Erdgeschoß<br />

programmgerecht aufteilt und gliedert.<br />

Seite 2 von 6


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Dementsprechend sind die Funktionsbereiche<br />

Service, Speiseversorgung, Mehrzwecksaal - Tageszentrum,<br />

Untersuchung/Behandlung<br />

- Therapiezentrum,<br />

Verwaltung<br />

- Personalumkleiden<br />

gegenüberliegend zu beiden Seiten der Magistralen klar nach Funktionseinheiten<br />

angeordnet.<br />

Die am Haupteingang positionierte, augenfällige Treppenanlage mit Aufzug führt in die<br />

Pflegegeschosse und in die PKw- Garage mit integrierter Krankenvorfahrt.<br />

Nach einem verglasten, im Sommer geöffneten Verbindungsgang mit freiem Ausblick folgen<br />

einerseits die Arzt- und gemeinsamen Sozialräume, andererseits die Räume für<br />

Physikalische Therapie und Ergometrie mit ihren Nebenräumen. Eine großzügig gestaltete<br />

Treppenanlage mit Aufzug führt in die darüberliegenden Pflegegeschosse. Gegenüber in<br />

zentraler Anordnung, liegt der baulich hervorgehobene Andachtsraum mit Prosektur in<br />

direkter Verbindung zur nördlichen Ver-und Entsorgungsspange, zu den Pflegegeschossen<br />

und zur PKw-Garage mit Zufahrt für den Best<strong>at</strong>ter.<br />

Der in den letzten Bauteil weiterführende, verglaste Verbindungsgang führt zur Verwaltung<br />

und zu Räumen für den Haus- und Reinigungsdienst. Wiederum in einer besonderen zur<br />

Magistrale ausgerichteten Bauform zeigt sich das Zentralarchiv sowie das n<strong>at</strong>ürlich<br />

belichtete und belüftete Kompetenzzentrum. Gegenüberliegend sind unmittelbar am<br />

Personaleingang die Zentralgarderobe für das Personal mit einer einladend begrünten<br />

Vorzone zur Begegnung und als Treffpunkt sowie dazugehörige Räume für saubere,<br />

gebrauchte und zu probierende Personalwäsche untergebracht. Die Zentralgarderobe ist<br />

durch eine mittlere Nasszellenzone mit Toiletten, Waschräumen und Duschen in zwei<br />

übersichtliche Abschnitte aufgeteilt; eine mit Glaskuppeln belichtete Teilfläche bietet sich für<br />

Gymnastik zur Entspannung an.<br />

Der nördliche Ver- und Entsorgungsflur im Erdgeschoss läuft n<strong>at</strong>ürlich belichtet, raumhoch<br />

verglast an beiden Therapiegärten entlang und erschließt: die Wäscheversorgung, Lager und<br />

Güterumschlag, Speisenversorgung sowie Wartung und Repar<strong>at</strong>ur.<br />

Der Ver-und Entsorgungsflur am Ladehof mit Warenannahme/Kontrolle erschließt im UG:<br />

Leergut, Containerräume, Stellflächen für Hubstapler, Abfallbeseitigung, Gärtnerlager, Lager<br />

für Geräte und Reinigungsmittel sowie die technischen Zentralen. Der Ladehof wird von der<br />

Salisstraße angefahren; in den Ladehof führt eine 5m breite Rampe mit Ampel gesteuerter<br />

Zu- und Abfahrt.<br />

Logistikverteilcenter<br />

Im Norden wurde hangseitig eine von Osten nach Westen durchlaufende Verteilerspange mit<br />

in sie einmündenden Ver- und Entsorgungsknoten aus den drei Neubauten eingeplant.<br />

Sie ist im Interesse getrennter und kurzer Wege logistische Verteilerachse im EG und UG mit<br />

angeschlossenem Ladehof für die interne Ver- und Entsorgung als Pendant zur magistralen<br />

Erschließungsachse vorgesehen, die Bewohnern, Besuchern und Personal vorbehalten ist.<br />

- Speisenversorgung<br />

Die im Ladehof angelieferten Großgebinde und Waren werden mit Hubwägen/Container in<br />

die Kühllager und Räume der Verteilerküche gebracht.<br />

Die Speisentransporte erfolgen auf direktem Wege aus der Verteilerküche über den<br />

Verteilerflur EG und die Ver- und Entsorgungsknoten in die St<strong>at</strong>ionen. Auf dem umgekehrten<br />

Weg wird das benutzte Geschirr zur Geschirrspüle zurück gebracht. Nächtliche<br />

Küchenanlieferungen erfolgen von der PKw-Garage direkt in die darüber liegende Küche.<br />

Seite 3 von 6


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

- Wäscheversorgung<br />

Vom Ladehof aus erfolgt die Flachwäscheversorgung über den UG-Flur und die Ver- und<br />

Entsorgungsknoten unmittelbar in die St<strong>at</strong>ionen. Die Schmutzwäsche nimmt den<br />

umgekehrten Weg. Die Personalwäsche gelangt vom Ladehof über den nächstliegenden<br />

Verkehrsknoten zu den Wäscheräumen am Vorpl<strong>at</strong>z der Personalgarderobe.<br />

- Abfall<br />

Abfall gelangt in die Sammelcontainer am Ladehof zum Abtransport durch die MA 48.<br />

- Lagerhaltung und Güterumschlag<br />

Vom Ladehof gelangen Wirtschaftsgut, M<strong>at</strong>erial, Waren in die Räume für Lagerhaltung und<br />

Güterumschlag, die in zentraler Mittellage zu den Verbraucherstellen angeordnet sind.<br />

- Verstorbene<br />

Verstorbene werden aus den St<strong>at</strong>ionen über die Ver- und Entsorgungsknoten und den EG-<br />

Flur in die daran anschließende Prosektur mit kurzer Verbindung zur Zufahrt für den<br />

Best<strong>at</strong>ter ohne Wegekreuzung gebracht.<br />

- Krankentransport<br />

Die Krankenanfahrt liegt in der PKw-Garage mit angeschlossenem Verkehrsknoten an der<br />

magistralen st<strong>at</strong>ionsgebundenen Erschließungsachse. Der Kranke wird auf direktem Weg<br />

aus oder in die St<strong>at</strong>ion gebracht.<br />

Insgesamt wurde auf Art und Häufigkeit von Verkehrsbeziehungen bei der Anordnung der<br />

einzelnen Funktionsflächen geachtet, um möglichst kurze Wege in der Kommunik<strong>at</strong>ion zu<br />

erreichen.<br />

Denkmalschutz<br />

Der Pavillon 4 ist Teil des Planungsgebiets und kann somit als Gegenstand der<br />

Aufgabenstellung auch für die Aufnahme von Funktionen herangezogen werden.<br />

Die drei denkmalgeschützten Pavillons an der Hütteldorferstraße sollen zukünftig zentralen<br />

Verwaltungsaufgaben dienen, damit ihr Bestand dauerhaft gesichert ist. Ebenso<br />

wünschenswert erscheint uns im Interesse der Gesamtplanung eine konkrete<br />

Bestandssicherung für das Baudenkmal Pavillon 4. Wir haben daher in einer optimierten<br />

Planung nachgewiesen, dass das bestehende Kindertagesheim vorteilhaft ebenerdig und mit<br />

einem direktem Ausgang zum Kinderspielpl<strong>at</strong>z, eine St<strong>at</strong>ion Betreutes Wohnen (gemäß<br />

Aufgabenstellung/Raumprogramm Seite 15) im 1.OG mit unterirdischem Anschluß an das<br />

Geri<strong>at</strong>rische Pflegezentrum sowie Verwaltungsräume im EG und Zwischengeschoß - alle<br />

drei Nutzungen mit separ<strong>at</strong>em Eingang - ohne Veränderung der st<strong>at</strong>ischen Baustruktur<br />

tragender Wände und der Fassade in Pavillon 4 optimal und dauerhaft untergebracht werden<br />

kann.<br />

Konstruktion und Technik<br />

- Rohbau<br />

Es ist ein Stahlbetonskelettbau mit Stützen in der Fassaden- und Flurflucht mit<br />

Ausfachungen der Längs- und Querwände nach Vorgaben des Brand- und Schallschutzes<br />

vorgesehen. Der Innenflurbereich ist auskragend bzw. mit zusätzlichen Stützen versehen.<br />

Das st<strong>at</strong>ische System wird in der Regel unmittelbar vertikal abgetragen. Die<br />

Loggiendeckenpl<strong>at</strong>ten mit 60 cm hohen Brüstungen werden, getrennt von den<br />

Geschossdecken als Betonfertigteile auf wärmetechnisch vergüteten Unterzügen versetzt;<br />

gebäudehohe Wandscheiben werden mit hinterlüfteten großform<strong>at</strong>igen Betonfertigteilen<br />

verkleidet. Die gewählte Rohbaukonstruktion erfordert keinen weiteren baulichen Aufwand;<br />

Seite 4 von 6


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

eine warm anmutende Farbgebung der Neubauten ist durch entsprechende Einfärbung der<br />

Betonbauteile gegeben.<br />

Die lastabtragenden Bauteile (Wände und Stützen) beschränken sich im Wesentlichen auf<br />

die Außentragspuren und die Flurwände. Die Unterzugsdecken werden auf Einzelstützen<br />

bzw. tragenden Wandscheiben gelagert. Die Zimmertrennwände werden mit nichttragenden<br />

leichten Trennwänden gebildet, sodaß eine Zimmererweiterung ohne Eingriff ins Tragwerk<br />

unkompliziert möglich ist. Die Unterzüge im Bereich der Loggien werden allseitig gedämmt.<br />

Loggiafertigteilpl<strong>at</strong>ten werden auf den Unterzügen elastisch gelagert.<br />

Die Decken der Flure und Aufenthaltsbereiche werden zur Gewährleistung der<br />

Installierbarkeit.als Flachdecken ausgebildet.<br />

Die Lufträume / Deckenausschnitte werden mit einem umlaufenden Randunterzug und<br />

aufgehender tragender Brüstung eingefasst.<br />

Im Erdgeschoss werden überwiegend die Stahlbeton-Flurwände des 1. bis 3.OG als<br />

wandartige Träger auf Einzelstützen aufgelöst. Somit können größere Bereiche, z.B.<br />

Mehrzweckraum, stützenfrei überspannt werden.<br />

Im Bereich der PKw-Garage und des überbauten Ladehofes werden die Tragstützen aus<br />

dem EG im Bereich der Fahrspuren mit einer trägerrostartigen Unterzugsstruktur<br />

überspannt. Die Decken über PKw-Garage und Ladehof werden vollflächig von unten<br />

gedämmt.<br />

Durch die Ausführung aller tragenden Bauteile in Stahlbeton ist der Brandschutz ohne<br />

besondere zusätzliche Maßnahmen gewährleistet.<br />

Als Gründung ist eine Flachgründung mit Streifen- und Einzelfundamenten vorgesehen.<br />

Die Außenwände gegen Erdreich werden außenseitig abgedichtet. Eine Drainage zur<br />

Fassung des Hangwassers ist vorzusehen.<br />

Weitere Einzelheiten zum Tragwerk sind dem Bericht Tragwerkskonzept zu entnehmen.<br />

Exemplarisch werden hier Untersichten für den West- und Ostflügel mit den gewählten<br />

Tragstrukturen erläuternd dargestellt.<br />

Der Mittelflügel wird analog ausgebildet.<br />

Die Dächer sind als Kiespressdächer, gegebenenfalls extensive Gründächer vorgesehen.<br />

Sie erhalten in Flucht der Nasszellenschächte einen ringförmig geführten, abgeschlossenen<br />

Install<strong>at</strong>ionsraum zur Rohr- und Kanalführung, der an zentraler Stelle in Treppennähe zur<br />

Aufnahme lufttechnischer Geräte verbreitert wird.<br />

- Ausbau<br />

Plastische Loggienarchitektur vor den Bettenzimmern in Abfolge und Wechselwirkung zur<br />

flächigen Metallfassade als Raumabschluß für alle übrigen Räume verleiht den Neubauten<br />

des Geri<strong>at</strong>rischen Pflegezentrums eine dem Stadtquartier adäqu<strong>at</strong>e Maßstäblichkeit.<br />

Dementsprechend erhalten die Bettenzimmer in den St<strong>at</strong>ionsgeschossen als Raumabschluß<br />

zur 2m tiefen Loggia Fassadenelemente aus Holz mit Schiebetüren ohne Sonnenschutz; die<br />

Fassaden aller sich nach außen öffnenden Flurbereiche, Tages-, Funktionsräume und<br />

Treppen in den Obergeschossen werden wie auch die Fassaden im gesamten Erdgeschoß<br />

als verglaste Metallkonstruktionen mit außenliegendem Sonnenschutz ausgeführt. Weitere<br />

Einzelheiten zu bauphysikalischen Aspekten sind dem Bericht Bauphysik zu entnehmen.<br />

Die Magistrale im Erdgeschoß kann im Sommer im Bereich der verglasten<br />

Verbindungsgänge durch bodenbündig absenkbare Glaswände zu den Therapiegärten und<br />

zum Grünraum ganz geöffnet werden.<br />

Mit Ausnahme der Bettenzimmer erhalten deren Nasszellen sowie die öffentlichen Bereiche<br />

in den St<strong>at</strong>ionsgeschossen und im Erdgeschoß abgehängte Decken für Install<strong>at</strong>ionszwecke.<br />

Haustechnische Erschließungs- und Ausbauvarianten sind dem Bericht HLSW zu<br />

entnehmen.<br />

Zur leichteren Orientierung ist vorgesehen, den Linoleumfußboden in den Fluren jeder<br />

St<strong>at</strong>ion andersfarbig auszulegen. Mit diesem im hygienischen Interesse gewählten M<strong>at</strong>erial<br />

können Demenzschleifen auf dem Fußboden im St<strong>at</strong>ionsinneren gut dargestellt und<br />

wahrgenommen werden.<br />

Seite 5 von 6


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Die Tagesräume sollen Parkettbeläge und Wandverkleidungen aus Holz sowie hölzerne<br />

Möblierung erhalten und zu einem behaglichen Aufenthalt beitragen. In den St<strong>at</strong>ionen sind<br />

hölzerne Türblätter vorgesehen.<br />

Die 3 Haupttreppen der 3 Bauteile sind in zentrale Stellung gerückt und zur besseren<br />

Unterscheidung verschieden ausgeformt.<br />

Die nördliche Ver- und Entsorgungsspange und PKw-Garage erhalten einen<br />

Industrieestrichbelag. Die Treppen der Ver-und Entsorgungsknoten werden aus<br />

Stahlbetonfertigteilen gefertigt. Die der Ver- und Entsorgung dienenden Räume erhalten<br />

Stahltüren.<br />

Gestaltung<br />

Leben in Alterspflege will wohl niemand so recht. Es gilt also Vorbehalten, wie<br />

eingeschränkte Selbstbestimmung und Intimität, Angst vor Hospitalisierung, fremde<br />

Umgebung etc. mit freundlicher Milieugestaltung, Erlebnis- und Anim<strong>at</strong>ionsbereichen,<br />

Kontakt- aber ebenso Rückzugsmöglichkeiten, großzügiger Bewegungsfreiheit durch Eins<strong>at</strong>z<br />

räumlich gestalterischer Mittel, freundlich wirkender M<strong>at</strong>erialien, frischer Farben, von<br />

n<strong>at</strong>ürlichem Licht und <strong>at</strong>traktiver künstlicher Beleuchtung zu begegnen. Die<br />

Voraussetzungen, ein für Bewohner gerechtes Milieu zu entwickeln, nehmen ihren Anfang<br />

bereits im Entwurfsstadium mit der Ausformung individueller Baukörper und den ihnen<br />

immanenten Innen- und Außenräumen. Dementsprechend ergeben sich unterschiedliche<br />

Wohngruppenausbildungen, im vorliegenden Fall vier St<strong>at</strong>ionstypen, die qualit<strong>at</strong>iv<br />

gleichwertige Eigenschaften aufzuweisen haben; daher haben wir sie, durchgängig mit<br />

gleichen Gestaltungsmitteln ausgest<strong>at</strong>tet:<br />

Über drei Pflegegeschosse reichende begrünte Lichthöfe schaffen weiträumige<br />

Sichtbeziehungen, Bepflanzung, Aquarien, Terrarien und Steingärten in Form eingestellter<br />

Möblierung dienen als Blickfang und sollen die erweiterten und gegliederten Aufenthaltsund<br />

Gangbereiche bereichern und <strong>at</strong>traktiv machen.<br />

Die in rhythmischer Abfolge geplanten Tagesräume, Aufenthaltsbereiche, Treppenanlagen<br />

und nicht zuletzt die verglasten Verbindungsgänge zwischen den drei Bauteilen strukturieren<br />

und bereichern den Innenraum mit hellem Licht und schaffen Blickkontakte nach außen.<br />

Von den Loggien aus können die Bewohner mit Sicht auf Straßen, Gärten, Kinderspielpl<strong>at</strong>z<br />

und in den Grünraum hinein am Leben im Freien teilnehmen.<br />

Im Eingangsbereich wird die organische Ausformung der Servicefunktionen Info/Rezeption,<br />

Cafe/Bistro, Free-flow/ Personalspeiseraum sowie der Mehrzweckraum mit Garderobe in<br />

einem Zug in Holz gestaltet.<br />

Der Fußbodenbelag in öffentlichen und in Kernbereichen (Service, Andachtsraum, Archiv<br />

und Zentralgarderobenzone) des Erdgeschosses besteht einheitlich aus N<strong>at</strong>urstein mit<br />

gestalterischer Betonung der richtungweisenden Magistrale.<br />

Mehrzwecksaal, Andachtsraum, Kompetenzzentrum, Archiv und die drei<br />

Haupttreppenanlagen im Verlauf der Magistralen nehmen in ihrer baulichen Ausprägung und<br />

durch ihre zentralen Lage im Neubau eine augenfällige und hervorgehobene Stellung ein.<br />

Die erdgeschossigen Zentralfunktionen sind sinnfällig und damit leicht auffindbar<br />

untergebracht.<br />

Die beschriebenen eingesetzten gestalterischen Mittel sollen mit dazu beitragen, daß sich<br />

Bewohner, Personal und Besucher im neuen geri<strong>at</strong>rischen Pflegezentrum wohl, heimisch<br />

und geborgen fühlen.<br />

Seite 6 von 6


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Bericht HKLS<br />

Vor der eigentlichen Beschreibung der einzelnen Gewerke und ihrer Anlagen wird auf die<br />

grundsätzliche Konzeption im Hinblick auf die Energiebilanz eines solchen<br />

Gebäudekomplexes eingehen.<br />

Nur bei frühzeitiger Berücksichtigung aller differenzierten Einzelparameter seitens Fassade,<br />

Geometrischer Aufteilung und Nutzerverhalten lässt sich ein Gebäudekomplex schaffen, der<br />

dem Anspruch einer vertretbaren Erstinvestition als auch einer nachhaltigen und dauerhaft<br />

im Unterhalt kostenoptimierten Architektur gerecht wird.<br />

Klimakonzept Erschließungsflächen:<br />

Die Eingangs- und Empfangsbereiche werden soweit möglich n<strong>at</strong>ürlich be- und entlüftet. Im<br />

Falle von Autom<strong>at</strong>iktüren werden intelligente Türluftschleieranlagen mit Bodenluftabsaugung<br />

vorgesehen, die im Winter die Kälte und im Sommer die Wärme abschotten.<br />

Die mehrgeschossig offenen Erschließungsflächen (Magistrale) sowie die verglasten<br />

Verbindungsgänge zwischen den Gebäuden sollen neben einfachen Laufflächen mit<br />

Witterungsschutz auch als aktiver „Klimapuffer“ in das Energiekonzept des Gebäudes<br />

eingebunden werden:<br />

- Im Winter wird die in den Verbindungsgängen gewonnene SOLARE<br />

WÄRMEENERGIE in die offenen, geschossübergreifenden<br />

Erschließungsbereiche geleitet und dort zur Verringerung der Gesamtheizlast<br />

eingesetzt.<br />

- Im Sommer werden Glasfassadenteile im Erdgeschossbereich vollflächig nach<br />

unten weggefahren, was zu einer Öffnung der einzelnen Gebäudes hin zu den<br />

Gärten führt. Dies ermöglicht im Zusammenspiel mit den autom<strong>at</strong>isierten<br />

Entrauchungsöffnungen im Dachbereich eine n<strong>at</strong>ürliche und kostengünstige Beund<br />

Entlüftung dieser Glaskörper und der angrenzenden Verkehrsflächen in den<br />

Obergeschossen.<br />

Zum einen kann eine dauerhaft kostenintensive Kühlung dieser Allgemeinflächen im<br />

Sommer somit vermieden werden, zum anderen wird somit eine Einbindung der N<strong>at</strong>ur in das<br />

Gebäude bei Erhalt eines Wetterschutzes gewährleistet.<br />

Der außen liegende Sonnenschutz hält dennoch wirksam die direkte Sonneneinstrahlung ab.<br />

Klimakonzept Wohnebenen in den Pflegegeschossen:<br />

Grundsätzlich haben alle Wohnräume die Möglichkeit über öffenbare und<br />

witterungsgeschützte Fenster und Fenstertüren die Räumlichkeiten n<strong>at</strong>ürlich zu belüften.<br />

Zusätzlich erlauben diese Fenster / -türen eine kostengünstige, manuelle Nachtauskühlung<br />

im Sommer.<br />

Der Eins<strong>at</strong>z einer ressourceschonenden BAUTEILAKTIVIERUNG mit Grund- bzw.<br />

Oberflächenwasser ermöglicht darüber hinaus den autom<strong>at</strong>isierten Abbau der<br />

Temper<strong>at</strong>urspitzen des Gebäudes.<br />

Zur Sicherstellung der EU-Anforderungen hinsichtlich des baulichen Wärmeschutzes und der<br />

Anforderungen im Bereich der Frischluftversorgung werden Zu- und Abluftanlagen mit Heiz- /<br />

Kühlregistern und Wärmerückgewinnung (> 65%) für alle Wohnbereiche sowie die<br />

vorgelagerten Flure und Nebenräume auf den Dächern der einzelnen Gebäude vorgesehen.<br />

Seite 1 von 4


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Die str<strong>at</strong>egische Anordnung ermöglicht eine kostengünstige Install<strong>at</strong>ion und effektive<br />

Luftverteilung in alle zu versorgenden Räumen.<br />

Gewerk Heizung:<br />

Die wärmetechnische Erschließung des gesamten Anlagenkomplexes erfolgt aus dem<br />

städtischen Fernwärmenetz. In den technischen Zentralen an der Nordseite des Neubaues<br />

im 1.UG kommt eine Fernwärme-Übergabest<strong>at</strong>ion mit Wärmetauschern zur indirekten<br />

Versorgung als geschlossen Anlage zur Aufstellung.<br />

Von dort werden Sekundärverteiler mit unterschiedlichen Temper<strong>at</strong>urniveaus versorgt:<br />

Heizkreis 1: Tieftemper<strong>at</strong>ur 60° / 45° C st<strong>at</strong>. Hzg. „Wohnflächen /<br />

Etagenst<strong>at</strong>ionen“<br />

Heizkreis 2: Niedertemper<strong>at</strong>ur 70° / 50° C st<strong>at</strong>. Hzg. Allgemeinflächen“<br />

Heizkreis 3: Niedertemper<strong>at</strong>ur 70° / 50° C Hzg. „Lufttechnische Anlagen“<br />

Heizkreis 4:<br />

Reserve<br />

Zur gleichmäßigen und konstanten Versorgung der Etagenst<strong>at</strong>ionen über den kompletten<br />

Jahreszyklus hinweg werden Pufferspeicher (ca. 3000 ltr.) in das Heizungssystem eingebaut.<br />

Heizkreis1 versorgt sogenannte „Etagenst<strong>at</strong>ionen“ in den Nassräumen der Zimmer (1 St<strong>at</strong>ion<br />

für 2 Räume) ganzjährig mit einem niedrigen Temper<strong>at</strong>urniveau (60°/45°C). In diesen wird<br />

bei Bedarf „just in time“ das benötigte Warmwasser für die Nutzer erzeugt und ebenso die<br />

Fußbodenheizung der Wohnbereiche im Heizfall versorgt. Durch diese innov<strong>at</strong>ive<br />

Anlagenschaltung steht ganzjährig Wärme an den Fussbodenheizungen an, was zu<br />

behaglichen Situ<strong>at</strong>ion in den Übergangszeiten und an kalten Sommertagen führen kann<br />

(warmer Fussboden in Bädern oder auch warme Handtuchtrockner-HK möglich).<br />

Heizkreis 2 versorgt die gemäß Heizlast notwendigen Heizflächen in allen<br />

Allgemeinbereichen (Eingänge / Medizinische Bereiche / Flure / Cafe etc.). Art und Form der<br />

Heizflächen (Kompakt-HK, Unteflurkonvektoren, Sitzradi<strong>at</strong>oren etc.) werden an die jeweilige<br />

Architektur angepasst und unauffällig oder bei Bedarf auch praktisch in das Gebäude<br />

integriert.<br />

Heizkreis 3 versorgt alle Heizregister der Lufttechnischen Aggreg<strong>at</strong>e mit der notwendigen<br />

Wärmemenge.<br />

Die horizontale Versorgung erfolgt im 1.UG bzw. in nicht unterkellerten Bereichen im EG<br />

unter der Decke bis zu den jeweiligen Steigschächten. Von dort ist eine vertikale Verteilung<br />

über Schächte zwischen jeweils zwei Nassbereichen vorgesehen. Auf diese Weise werden<br />

die Rohrdimensionen sehr klein gehalten.<br />

Die Wärmedämmung erfolgt mit Mineralwolle A1, je nach Verlegeort alukaschiert oder mit<br />

Ummantelung mit Isogenopak-Folie. Alle Arm<strong>at</strong>uren sind regulier- und voreinstellbar und<br />

erhalten Dämmkappen.<br />

Die Anlagenstuktur und ihr niedriges Temper<strong>at</strong>urniveau ermöglichen eine Einbindung von<br />

geothermischen Komponenten (Erdwärme- / Grundwassernutzung über Wärmepumpe,<br />

Solarkomponenten, Erdkollektoren, etc.), auf die derzeit aus wirtschaftlichen Gründen und<br />

fehlender Fördermaßnahmen verzichtet wird. Ebenso wäre eine Kraft-Wärme-Kälte-<br />

Kopplung bei einem Komplex dieser Größenordnung sinnvoll, jedoch aus unserer Sicht<br />

wirtschaftlich derzeit schwer darstellbar.<br />

Seite 2 von 4


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Gewerk Lüftung:<br />

Der Gebäudekomplex benötigt aufgrund der definierten Anforderungen und der Geometrie in<br />

einigen Bereichen verschiedene Lüftungsanlagen. Aus praktischen Überlegungen aus der<br />

Sicht des Pflegepersonals wird auch in den Wohnbereichen eine Mindestversorgung mit dem<br />

notwendigen Frischluftanteil für notwendig gehalten.<br />

Generell wurde aus Gründen der Energieeinsparung versucht, möglichst viele Bereich durch<br />

manuelle Be- und Entlüftung mittels öffenbarer Fenster zu lüften. Hierzu wurden im UG viele<br />

Licht- / Luftschächte eingeführt, soweit technisch realisierbar. Diese übernehmen auch<br />

weitgehend die behördlich geforderte Kaltentrauchung dieser Bereiche.<br />

Die Lüftungsanlagen für alle Sonderbereiche im UG / EG werden in den Technikbereichen<br />

im nördlichen Teil des 1.UG aufgestellt und versorgen über Luftkanalnetze (im<br />

Deckenbereich horizontal verzogen) alle versorgten Räume. Zur Aufstellung kommen<br />

kombinierte Zu- und Abluftgeräte mit Wärmerückgewinnung (mind. 70%), die da wären:<br />

- Küchenbereiche<br />

- Personalkantine<br />

- Cafe<br />

- Mehrzweck-Versammlungshalle<br />

- innenliegende Nebenräume und Ärztezimmer<br />

- Umkleiden / Duschen / WC-Anlagen<br />

- innenliegende Lagerbereiche<br />

Die Wohnbereiche werden über Steigschächte zwischen den Nasszellen vertikal erschlossen<br />

und werden von Zu- / Abluftgeräten mit Wärmerückgewinnung und Heizungs-/Kälte vom<br />

Dach aus versorgt. Auf dem Dach der Gebäude stehen insgesamt vier Lüftungsgeräte,<br />

welche über ein horizontales Luftkanal-Verteilnetz die jeweiligen Steigschächte anfahren. In<br />

den Zimmern wird die geringe Luftmenge deckennah in den Wohnraum adiab<strong>at</strong> (Temper<strong>at</strong>ur<br />

Zuluft = Raumluft) eingeblasen und im Bereich der Eingangstüre wieder abgesaugt. Die hier<br />

vorgesehene geringe Luftmenge ermöglicht eine effiziente Versorgung der Bewohner mit der<br />

notwendigen Frischluftmenge ohne die Fenster öffnen zu müssen.<br />

Die Flure und Nebenräume der Wohnebenen werden von den gleichen Lüftungsgeräten auf<br />

den Dächern der Gebäude mitversorgt, die Verteilung der Luft erfolgt jedoch aus<br />

Brandschutzgründen innerhalb der Flure und Nebenflächen in den abgehängten Decken.<br />

Die Anlieferung im 1.UG sowie die Tiefgarage werden mit Abluftanlagen (Hochdruck-<br />

Ventil<strong>at</strong>oren) ausgerüstet. Die Regelung / Steuerung dieser Anlagen erfolgt gemäß den<br />

Behördlichen Auflagen über CO-Warnanlagen um unnötige Stromverbräuche sowie<br />

Auskühlverluste dieser Bereiche zu vermeiden.<br />

Gewerk Kälteerzeugung:<br />

Die Kälteerzeugung erfolgt kosten- und flächeneffizient mittels Kältemaschinen mit „FREIER<br />

KÜHLUNG“ die auf dem Dach aufgestellt werden. Durch das optimierte Temper<strong>at</strong>urniveau<br />

(10° / 16°C) für die adiab<strong>at</strong>e Frischluftversorgung erhöht sich der Eins<strong>at</strong>zzeitraum der<br />

energiesparenden „Freien Kühlung“ erheblich.<br />

Lediglich die konventionellen Lüftungsanlagen im Erdgeschoss mit hohen Anteil von inneren<br />

Lasten (Küche, Casino, Cafe, etc.) werden mit einem niedrigeren Temper<strong>at</strong>urniveau 6°/12°C<br />

versorgt.<br />

Seite 3 von 4


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Gewerk Sanitäre Anlagen:<br />

Die Schmutzwasser-Entwässerung erfolgt über das städtische Kanalsystem. Das<br />

Regenwasser wird auf dem Grundstück versickert.<br />

Die Trinkwasserversorgung erfolgt aus dem städtischen TW-Netz. Auf eine zentrale<br />

Warmwasserbereitung in großen Speichern wird sowohl aus hygienischen als auch aus<br />

energetischen Gründen verzichtet.<br />

Bei Speicher-Warmwasser-Systemen ist zwingend eine „Legionellen-Prophylaxe“<br />

erforderlich, d.h. neben permanenter Warmwasser-Umwälzung müssen technische<br />

Lösungen zur thermischen Behandlung bzw. Desinfektion vorgesehen werden.<br />

Um sowohl diese Them<strong>at</strong>ik als auch das verzweigte Warmwasser- und Zirkul<strong>at</strong>ions-Rohrnetz<br />

mit Stagn<strong>at</strong>ion von Kaltwasser zu vermeiden, werden „Etagenst<strong>at</strong>ionen“ zur direkten<br />

Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip dezentral installiert. Die Wärmeversorgung erfolgt<br />

ganzjährig über die Heizungsverrohrung. Im Gebäude gibt es somit nur noch eine<br />

permanent gespülte Kaltwasserleitung sowie die Vor- und Rücklaufleitungen der Heizung<br />

(minimiertes Rohrnetz).<br />

Wasseraufbereitungsanlagen (Osmose, Enthärtung etc.) werden je nach Bedarf in<br />

Abhängigkeit der Nutzungen (Küche, Spülküche, Wäscherei, medizinische Anwendungen)<br />

individuell geplant und installiert.<br />

Gewerk Sprinkler / Hydranten / Brandschutz:<br />

Auf eine Sprinkleranlage soll soweit möglich verzichtet werden, lediglich Sonderbereiche<br />

(Anlieferung, Garagenbereich, Rettungs- / Fluchtwege) können mit einer autom<strong>at</strong>ischen<br />

Löschanlage (Sprinklersystem nass oder trocken) versorgt werden.<br />

Notwendige Hydranten zur Löschwasserentnahme innen und aussen sind jedenfalls<br />

vorgesehen.<br />

Gewerk Elektro:<br />

In der Technikspange wird ein Mittelspannungstrafo mit Niederspannungshauptverteilung<br />

(NSHV) vorgesehen. Zur elektrischen Notversorgung wird ein Notstromaggreg<strong>at</strong> (ca. 800 –<br />

1000 kVA) mit USV-Anbindung vorgesehen, welches alle notwendigen Verbraucher<br />

(Aufzüge, medizinische Aggreg<strong>at</strong>e, Brandmelde- und Brandbekämpfungs-Einrichtungen,<br />

Entrauchungen, etc.) unterbrechungsfrei mit Spannung versorgt.<br />

Zur Steuerung und Regelung der wichtigsten Funktionen (Haustechnik, Beleuchtung,<br />

Rufsysteme, EDV, WLAN, Telekommunik<strong>at</strong>ion, Zutrittskontrolle, usw.) wird ein<br />

erweiterbares BUS-System nach Wahl des Auftraggebers installiert, welches alle<br />

differenzierten Anlagenteile miteinander vernetzt.<br />

Betriebs- und Störmeldungen werden visualisiert angezeigt. Eine Einbindung externer<br />

Dienstleister muss gewährleistet werden können.<br />

Seite 4 von 4


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Bericht Brandschutz<br />

Pflegeebenen (Pflegegeschosse)<br />

Besonderes Augenmerk wird auf eine optimale Ausbildung des vorbeugenden baulichen<br />

Brandschutzes bei den Bewohnerzimmern gelegt. In den für das Pflegepersonal nicht<br />

ständig kontrollierbaren bzw. nicht einsehbaren Bereichen der Bewohnerzimmer soll ein<br />

etwaiger Brandherd möglichst lange (90 Minuten) in der betroffenen Einheit gehalten werden<br />

können, damit ausreichend Zeit für die Evakuierung der St<strong>at</strong>ion in gesicherte Bereiche<br />

verbleibt.<br />

Die Nutzflächen der Bewohnerzimmer werden zu den notwendigen Gangbereichen und<br />

angrenzenden anderen Nutzflächen mit feuerbeständigen Wänden (F90) abgetrennt. Die<br />

Türen in den Wänden zum Gang werden feuerhemmender Bauart, ggfs. auch<br />

selbstzufallend ausgebildet. Die Bewohnerzimmer untereinander werden mit paarweise<br />

(aufgrund der Schachtanordnung) mit feuerhemmenden Wänden (F30) abgetrennt.<br />

Zimmerbrände werden durch Rauchmelder entdeckt.<br />

Die Wände und Türen der Funktions- und Pflegeräume werden analog zu den<br />

Bewohnerzimmern ausgeführt.<br />

Die wichtigen Aufenthaltsflächen der Tagräume sollen dem architektonischen Konzept<br />

folgend offen und wohnlich ausgebildet werden. Die Tagräume sind so situiert, dass mit<br />

wenigen Handgriffen Abschlüsse über verglaste Türen mit Aufhaltevorrichtung<br />

(rauchmeldergesteuerte Feststellanlage) problemlos möglich sind. Zur Vermeidung von<br />

Raumabschlüssen mit Brandschutzeigenschaften kann für diese Flächen der Eins<strong>at</strong>z einer<br />

autom<strong>at</strong>ischen Löschanlage (Sprinkleranlage) diskutiert werden.<br />

In den Pflegegeschossen werden die Bereiche außerhalb der brandschutztechnisch<br />

gesicherten Bereiche (notwendigen Gänge) von Brandlasten freigehalten bzw. kommen<br />

nichtbrennbare/lediglich schwerentflammbare M<strong>at</strong>erialien zum Eins<strong>at</strong>z.<br />

Die geschossübergreifenden Lichthöfe werden mit feuerhemmender Verglasung (F30)<br />

ausgeführt.<br />

Die Abtrennung der außen liegenden Stiegenhäusern an der Nord- bzw. Südseite von den<br />

angrenzenden Gängen erfolgt in F30/T30 Ausführung.<br />

Zu den Stiegenhäusern an der Magistrale erfolgt die Trennung mittels Schiebewänden F30,<br />

die rauchmeldergesteuert im Brandfall schließen; darin integrierte Türen sichern die<br />

Benutzbarkeit als Durchgang. Die Stiegenhäuser werden bis ins Erdgeschoss mit direkten<br />

Ausgängen ins Freie geführt. An oberster Stelle sind Rauchabzüge vorgesehen.<br />

Die Abschlüsse der einzelnen Gebäude zu den freien Übergängen werden rauchdicht<br />

ausgeführt, die Türen erhalten rauchmeldergesteuerte Feststelleinrichtungen.<br />

Angriffswege für die Feuerwehr<br />

Die rückwärtigen Stiegenhäuser an der Heinrich-Collin-Straße können direkt von der Straße<br />

aus zur Brandbekämpfung im Eins<strong>at</strong>zfall von der Feuerwehr erschlossen werden. Die<br />

Pflegegeschosse können damit schnell und auf kurzem Weg erreicht bzw. verlassen werden.<br />

Entlang der Stiegenhäuser werden nasse Lösch-Wassersteigleitungen mit Entnahmestelle<br />

(Hydrant) in jedem Geschoss eingerichtet.<br />

Seite 1 von 2


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Horizontale Schutzbereiche in den Verbindungsgängen<br />

Im Evakuierungsfall steht das rasche Räumen des betroffenen Geschossabschnittes<br />

(St<strong>at</strong>ion) in gesicherte Bereiche innerhalb der Geschossebene im Vordergrund. Das<br />

Entleeren nach unten ins Freie ist aus verschiedenen Aspekten wie Witterung, bettlägerige<br />

und verwirrte Bewohner problem<strong>at</strong>isch. Die zwischen den einzelnen Gebäuden<br />

angeordneten Verbindungsgänge sind ideale Pl<strong>at</strong>tformen für gesicherte Bereiche für die<br />

Bewohner im Evakuierungsfall vor einem kontrollierten Entleeren nach unten bzw. in<br />

angrenzende, nicht betroffene St<strong>at</strong>ionen.<br />

Brandabschnitte<br />

Jede St<strong>at</strong>ion bildet einen eigenen Brandabschnitt. Die St<strong>at</strong>ionen im 1.OG haben zur<br />

Heinrich-Collin-Straße direkte Ausgänge ins Freie. Die Ausbildung der Brandabschnitte<br />

erfolgt horizontal in jedem Geschoss (geschossweise) und vertikal in den jedem<br />

Gebäudeteil.<br />

Im EG und UG werden die Brandabschnitte nach zusammengehörigen Nutzungsblöcken<br />

unterteilt.<br />

Zufahrts- und Aufstellmöglichkeiten für Feuerwehrfahrzeuge<br />

An den zu den Straßen zugewandten Seiten kann direkt über den Straßenraum angefahren<br />

werden. Die Aufstellmöglichkeiten im Hof bestehen in Nord-Süd- bzw. Ost-West-Richtung<br />

entlang den vorgegebenen Befestigungen. Die Zufahrten in den Hofbereich erfolgen über die<br />

Salisstraße an der LKW-Zufahrt zum Ladehof sowie Seckendorfstraße bei der PKW-Zufahrt<br />

Garage.<br />

Auf diese Weise konsequent angelegter Feuerwehrzufahrten können von der Feuerwehr<br />

auch die Loggien und Fenster aller Gebäude zu Rettungszwecken angefahren werden.<br />

Eine von der allgemeinen Stromversorgung unabhängige Notstromversorgung für<br />

Sicherheitsbeleuchtung, Fluchtwegsbeschilderung, Rettungszeichen etc. sowie speziell für<br />

die Aufzüge zur Rettung von bettlägerigen Bewohnern ist vorgesehen.<br />

Es wird eine Brandmeldeanlage zur Alarmierung der Gebäudenutzer und der Feuerwehr<br />

beim Auslösen der Anlage (Rauch- und Brandmelder) eingerichtet.<br />

Im Bereich Ladehof wird eine autom<strong>at</strong>ische Löschanlage vorgeschlagen.<br />

Seite 2 von 2


T30<br />

BA Tiefgarage<br />

Brandschutzkonzept<br />

Untergeschoß<br />

BA Ladehof / Lager<br />

BA Haustechnik<br />

T30<br />

T30 T30<br />

T30<br />

T30<br />

Autom<strong>at</strong>ische<br />

Löschanlage<br />

= F90<br />

= F30<br />

= Stiegenhäuser<br />

= Notwendiger Gang


BA Foyer / Mehrzweck<br />

Speisebereich<br />

BA Tageszentrum<br />

Brandschutzkonzept<br />

Erdgeschoß<br />

BA Verwaltung / Garderobe<br />

BA Lager / Werkst<strong>at</strong>t<br />

BA Küche<br />

T30<br />

T30 T30<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

RD<br />

Gesicherter<br />

Bereich<br />

RD<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

RD<br />

Gesicherter<br />

Bereich<br />

T30<br />

RD<br />

T30<br />

BA Arztbereiche / Therapie<br />

T30<br />

= F90<br />

= F30<br />

= Stiegenhäuser<br />

= Notwendiger Gang


Brandschutzkonzept<br />

Pflegegeschosse<br />

BA<br />

BA<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

RD<br />

Gesicherter<br />

Bereich<br />

RD<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

T30<br />

RDGesicherter<br />

Bereich<br />

RD<br />

T30<br />

T30<br />

BA<br />

T30<br />

T30<br />

BA<br />

T30<br />

T30<br />

= F90<br />

= F30<br />

= Stiegenhäuser<br />

T30<br />

= Notwendiger Gang


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Bericht Bauphysik<br />

1 Thermische Bauphysik / Energiekennzahl<br />

In der Wettbewerbsausschreibung wurde dezidiert verlangt, bei der Planung des Gebäudes auf<br />

eine kompakte Bauweise zu achten. „Kompakte Bauweise“ bedeutet, dass, bezogen auf die<br />

Nutzfläche des Gebäudes, die Wärme verlierende Außenfläche gering ist.<br />

Das bedeutet weiters, dass mithilfe der Gebäudeform der Heizenergiebedarf auch mit „üblichen<br />

Dämmstärken“ und „üblichen Fenster- und Verglasungs-U-Werten“ gering bleibt.<br />

Als Zielwert wurde vorgegeben, die charakteristische Länge l c (Umkehrwert des<br />

Oberflächenvolumsverhältnisses) kleiner als „3“ zu halten. Für das gegenständliche Gebäude<br />

beträgt der Wert l c 3,8 bzw. das Oberflächenvolumsverhältnis 0,26, womit hier der<br />

Wettbewerbsempfehlung mehr als entsprochen wurde.<br />

Zieht man für die Beurteilung des Heizwärmebedarfes schon die neue Gebäuderichtlinie (OiB-<br />

Richtlinie Nr. 6) heran, so ergibt sich folgende Forderung an den Heizwärmebedarf:<br />

• HWB max < 13,7 kWh/(m³a)<br />

Ab dem Jahr 2010 würde die Anforderung für das gleiche Gebäude 10,8 kWh/(m³a) betragen.<br />

Unter Verwendung von Bauteilaufbauten, welche nur den Mindestwerten der neuen OiB-<br />

Richtlinie entsprechen, wird bereits eine Energiekennzahl erreicht, die nur knapp über der<br />

Anforderung für das Jahr 2010 liegt:<br />

• für Außenwände < 0,35<br />

• für Flachdächer und auskragende Decken < 0,2<br />

• für erdberührte Bauteile < 0,4<br />

Für Fenster und Verglasungskonstruktionen wurde in dieser Berechnung lediglich ein U-Wert von<br />

1,3 W/(m²K) berücksichtigt, welcher grundsätzlich mit allen Rahmenkonstruktionen und auch mit<br />

einer Zweifach-Isolierverglasung erreicht werden kann.<br />

Auf Grundlage der guten Gebäudeform lassen sich bei Erhöhung der Dämmstärken n<strong>at</strong>ürlich<br />

noch niedrigere Energiekennzahlen erzielen.<br />

2 Sommertauglichkeit<br />

Bei der gesamten Planung wurde darauf Wert gelegt, die Sommertauglichkeitskriterien der<br />

ÖNORM B 8110/3 bestmöglich zu erfüllen.<br />

Für die P<strong>at</strong>ientenzimmer wird dies auch ohne außen liegenden Sonnenschutz erreicht, weil die<br />

Fenster selbst nicht zu groß dimensioniert sind und sie überdies durch die über den einzelnen<br />

Fenstern liegenden Loggien n<strong>at</strong>ürlich besch<strong>at</strong>tet werden.<br />

Gemäß der ÖNORM B 8110/3 sind diese Räume auf Grund dieser Aspekte und der<br />

Speichermasse der Stahlbetondecke (keine abgehängte Decke) daher auch ohne außen<br />

liegenden Sonnenschutz als sommertauglich einzustufen.<br />

Zur Erhöhung des Komforts wird von der Haustechnikplanung zusätzlich eine Kühlmöglichkeit<br />

mittels Bauteilaktivierung der Stahlbetondecke vorgesehen.<br />

Seite 1 von 2


Wettbewerb Geri<strong>at</strong>riezentrum Baumgarten Wettbewerbsstufe 2 373125<br />

Für andere großflächig verglaste Bereiche wird generell für süd-, ost- und westseitige<br />

Orientierungen ein außen liegender Sonnenschutz vorgesehen, weil dieser nach wie vor die<br />

effizienteste Möglichkeit zur Verhinderung von im Sommer ansteigenden Raumtemper<strong>at</strong>uren<br />

darstellt.<br />

3 Schallschutz der Gebäudehülle<br />

In der Wettbewerbsausschreibung wurde dezidiert darauf hingewiesen, dass für die<br />

P<strong>at</strong>ientenzimmer der Fensterflächenanteil so gewählt werden soll, dass für die Fenster nicht auf<br />

Grund der Anforderungen der Wiener Bauordnung zu hohe Schalldämmwerte vorgeschrieben<br />

werden.<br />

Für die P<strong>at</strong>ientenzimmer liegt der Fensterflächenanteil bei 50 %, sodass die Anforderungen der<br />

Wiener Bauordnung dann erfüllt werden, wenn für die Fenster ein Bauschalldämmmaß von 40<br />

dB erreicht wird (liegt lediglich um 2 dB über der Mindestanforderung der Wiener Bauordnung).<br />

Auf andere schalltechnische Aspekte wird hier nicht weiter eingegangen, weil klar ist, dass die<br />

Anforderungen der Wiener Bauordnung hinsichtlich Schallschutz zwischen Zimmern bzw.<br />

zwischen Gängen und Zimmern einzuhalten sind.<br />

Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass auf Grund der Haustechnikleitungsführungen in allen<br />

Gängen und Allgemeinbereichen abgehängte Decken notwendig sind. Es ist geplant, diese<br />

abgehängten Decken Schall schluckend auszuführen, sodass hier eine Lärmausbreitung über<br />

Gänge und allgemeine Bereiche vermieden und eine angenehme raumakustische Situ<strong>at</strong>ion<br />

vorherrschen wird.<br />

Seite 2 von 2


Energieausweis für Nicht-Wohngebäude<br />

gemäß ÖNORM H5055<br />

und Richtlinie 2002/91/EG<br />

OIB<br />

Österreichisches Institut für Bautechnik<br />

Gebäude<br />

Gebäudeart<br />

Gebäudezone<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

EigentümerIn<br />

Geri<strong>at</strong>riezentrum Wien<br />

Pflegeheim<br />

1140 Wien-Penzing<br />

Erbaut im Jahr 2009<br />

K<strong>at</strong>astralgemeinde Penzing<br />

KG - Nummer 1210<br />

Einlagezahl<br />

Grundstücksnr.<br />

SPEZIFISCHER HEIZWÄRMEBEDARF BEI 3400 HEIZGRADTAGEN (REFERENZKLIMA)<br />

HWB-ref =<br />

84,3 kWh/m²a<br />

ERSTELLT<br />

ErstellerIn<br />

ErstellerIn-Nr.<br />

GWR-Zahl<br />

Geschäftszahl<br />

Organis<strong>at</strong>ion<br />

Ausstellungsd<strong>at</strong>um<br />

Gültigkeitsd<strong>at</strong>um<br />

22.03.2008<br />

22.03.2018<br />

Unterschrift<br />

Dieser Energieausweis entspricht den Vorgaben der Richtlinie 6 "Energieeinsparung und Wärmeschutz" des<br />

Österreichischen Instituts für Bautechnik in Umsetzung der Richtlinie 2002/91/EG über die Gesamtenergieeffizienz<br />

von Gebäuden und des Energieausweis-Vorlage-Gesetzes (EAVG).<br />

EA-01-2007-SW-a<br />

EA-NWG<br />

25.04.2007<br />

GEQ von Zehentmayer Software: www.geq.<strong>at</strong><br />

Version 2008,0117 REPEARL61 - Wien Projektnr. 279 D<strong>at</strong>um 22.03.2008 12:04 Seite 1


Energieausweis für Nicht-Wohngebäude<br />

gemäß ÖNORM H5055<br />

und Richtlinie 2002/91/EG<br />

OIB<br />

Österreichisches Institut für Bautechnik<br />

GEBÄUDEDATEN<br />

KLIMADATEN<br />

Brutto-Grundfläche<br />

26.876 m²<br />

Klimaregion<br />

N<br />

konditioniertes Brutto-Volumen<br />

100.949 m³<br />

Seehöhe<br />

210 m<br />

charakteristische Länge (lc)<br />

3,80 m<br />

Heizgradtage<br />

3235 kd<br />

Kompaktheit (A/V)<br />

0,26 1/m<br />

Heiztage<br />

208 d<br />

mittlerer U-Wert (Um)<br />

0,61 W/m²K<br />

Norm - Außentemper<strong>at</strong>ur<br />

-12 °C<br />

LEK - Wert<br />

32<br />

Soll - Innentemper<strong>at</strong>ur<br />

22 °C<br />

Referenzklima<br />

zonenbezogen<br />

spezifisch<br />

Standortklima<br />

zonenbezogen<br />

spezifisch<br />

Anforderungen<br />

HWB* 1.215.7 kWh/a 12,04 kWh/m³a<br />

13,7 kWh/m³a erfüllt<br />

HWB<br />

WWWB<br />

NERLT-h<br />

2.266.9 kWh/a 22,46 kWh/m³a 2.395.2<br />

k.A.*<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

23,73 kWh/m³a<br />

k.A.* kWh/m²a<br />

KB*<br />

KB<br />

NERLT-k<br />

NERLT-d<br />

NE<br />

HTEB-RH<br />

HTEB-WW<br />

HTEB<br />

KTEB<br />

k.A.*<br />

k.A.*<br />

k.A.*<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

k.A.* kWh/m²a<br />

k.A.* kWh/m²a<br />

k.A.* kWh/m²a<br />

HEB<br />

KEB<br />

k.A.* kWh/a k.A.* kWh/m²a<br />

RLTEB<br />

BelEB<br />

EEB<br />

PEB<br />

CO2<br />

k.A.* kWh/a k.A.* kWh/m²a<br />

* k.A. = keine Angabe, die Teile für die HEB Berechnung wurden nicht ausgeführt<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Endenergiebedarf (EEB):<br />

Energiemenge die dem Energiesystem des Gebäudes für Heizung und<br />

Warmwasserversorgung inklusive notwendiger Energiemengen für die Hilfsbetriebe<br />

bei einer typischen Standardnutzung zugeführt werden muss.<br />

Die Energiekennzahlen dieses Energieausweises dienen ausschließlich der Inform<strong>at</strong>ion. Aufgrund der idealisierten Eingangsparameter können<br />

bei t<strong>at</strong>sächlicher Nutzung erhebliche Abweichungen auftreten. Insbesondere Nutzungseinheiten in besonderer Lage können aus Gründen der<br />

Geometrie und der Lage hinsichtlich ihrer Energiekennzahlen von den hier angegebenen abweichen.<br />

EA-01-2007-SW-a<br />

EA-NWG<br />

25.04.2007<br />

GEQ von Zehentmayer Software: www.geq.<strong>at</strong><br />

Version 2008,0117 REPEARL62NWG - Wien Projektnr. 279 D<strong>at</strong>um 22.03.2008 12:04 Seite 2


D<strong>at</strong>enbl<strong>at</strong>t<br />

Projektbezeichnung: Geri<strong>at</strong>riezentrum Wien<br />

Klimad<strong>at</strong>en<br />

Seehöhe:<br />

Heiztage HT:<br />

Norm-Außentemper<strong>at</strong>ur:<br />

Mittlere Innentemper<strong>at</strong>ur:<br />

Heizgradtage HGT:<br />

Gebäuded<strong>at</strong>en<br />

210<br />

208<br />

-12<br />

22<br />

3.235<br />

m<br />

d<br />

°C<br />

°C<br />

Kd<br />

Beheiztes Brutto-Volumen V B : 100.949 m³<br />

Gebäudehüllfläche A B : 26.579 m²<br />

Brutto-Geschoßfläche BGF B : 26.876 m²<br />

Charakteristische Länge l c : 3,80 m<br />

Strahlungsintensitäten I<br />

Süden:<br />

Osten/Westen:<br />

Norden:<br />

NW/NO:<br />

SW/SO: 315<br />

Horizontal: 368<br />

Globalstrahlung: 1.086<br />

D<strong>at</strong>enbl<strong>at</strong>t<br />

356 kWh/(m²a)<br />

210 kWh/(m²a)<br />

150 kWh/(m²a)<br />

164 kWh/(m²a)<br />

kWh/(m²a)<br />

kWh/(m²a)<br />

kWh/(m²a)<br />

Ergebnisse<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Leitwert LT<br />

Mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient U m<br />

Heizlast Ptot<br />

Transmissionswärmeverluste QT<br />

Lüftungswärmeverluste Q V 0,400<br />

Passive solare Wärmegewinne h x Q S h = 0,9800<br />

Interne Wärmegewinne h x Q i mittelschwere Bauweise<br />

Heizwärmebedarf Q h<br />

Verminderung der Wärmeverluste durch Teilbeheizung<br />

Nachtabsenkung und temporären Wärmeschutz(optional)<br />

Wärmerückgewinnung (optional)<br />

16.219,23<br />

0,61<br />

809.949<br />

1.872.4<br />

877.711<br />

1.080.0<br />

591.449<br />

2.395.243<br />

W/K<br />

W/(m²K)<br />

W<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

11<br />

Aktive solare Gewinne Raumheizung (optional)<br />

kWh/a<br />

12<br />

Heizwärmebedarf unter Berücksichtigung von 9,10,11<br />

kWh/a<br />

Heizungstechnische Anlagen<br />

Warmwassertechnische Anlagen<br />

Anmerkung:<br />

Der Energieausweis dient zur Inform<strong>at</strong>ion über den energietechnischen Stand des Gebäudes. Für die Ausstellung dieses<br />

Energieausweises wurden Angaben des Errichters herangezogen. Der Berechnung liegen durchschnittliche Klimad<strong>at</strong>en,<br />

standardisierte interne Wärmegewinne sowie ein standardisiertes Nutzverhalten zugrunde. Die errechneten Werte können<br />

daher von den t<strong>at</strong>sächlichen Verbrauchswerten abweichen. Bei Mehrfamilienhäusern ergeben sich je nach Lage der Wohnung<br />

im Gebäude unterschiedliche Energiekennzahlen. Für die exakte Auslegung der Heizungsanlage muß eine Berechnung der<br />

Heizlast z.B. nach ÖNORM M 7500 erstellt werden.<br />

GEQ von Zehentmayer Software: www.geq.<strong>at</strong><br />

Version 2008,0117 REPDBL - Wien Projektnr. 279 D<strong>at</strong>um 22.03.2008 12:04 Seite 3


Heizlast - Berechnung<br />

Geri<strong>at</strong>riezentrum Wien<br />

Vereinfachte Berechnung des zeitbezogenen<br />

Wärmeverlustes (Heizlast) von Gebäuden gemäß<br />

Energieausweis<br />

Berechnungsbl<strong>at</strong>t<br />

Bauherr<br />

Planer / Baumeister / Baufirma<br />

Tel.:<br />

Norm-Außentemper<strong>at</strong>ur:<br />

-12 °C<br />

Standort: Wien-Penzing<br />

Berechnungs-Raumtemper<strong>at</strong>ur: 22 °C<br />

Brutto-Rauminhalt der<br />

Temper<strong>at</strong>ur-Differenz: 34 K<br />

beheizten Gebäudeteile:<br />

100.949,3 m³<br />

Bauteile<br />

Fläche<br />

A<br />

[m²]<br />

Wärmed.-<br />

koeffiz.<br />

U<br />

[W/m² K]<br />

Korr.-<br />

faktor<br />

f<br />

[1]<br />

A x U x f<br />

AW01 Außenwand Beton 1.075,30 0,350 1,00 376,355<br />

AW02 Paneel Glasfassade 3.082,00 0,500 1,00 1.541,000<br />

DD01 Boden gegen Luft 2.520,00 0,200 1,00 504,000<br />

FD01 Geschlossene Dachfläche 6.348,00 0,200 1,00 1.269,600<br />

FD02 Gründach über EG 642,00 0,200 1,00 128,400<br />

FE/TÜ Fenster u. Türen 6.916,70 1,300 1,00 8.993,110<br />

EB01 Boden gegen Erde 3.867,00 0,400 0,50 773,400<br />

EW01 Außenwand Beton gegen Erde 1.359,00 0,400 0,60 326,160<br />

ID01 Boden gegen unbeheizt 650,00 0,400 0,80 208,000<br />

IW01 Außenwand Beton gegen Tiefgara 119,00 0,600 0,80 57,120<br />

Summe OBEN-Bauteile 7.004,00<br />

Summe UNTEN-Bauteile 7.037,00<br />

Summe Außenwandflächen 5.516,30<br />

Summe Innenwandflächen 119,00<br />

Fensteranteil in Außenwänden 62,4 % 6.902,70<br />

Fenster in Deckenflächen 14,00<br />

Summe [W/K] 14.17<br />

Wärmebrücken (pauschal) [W/K] 1.281<br />

Transmissions - Leitwert L [W/K] 15.45<br />

Lüftungs - Leitwert L 0,40 facher Luftwechsel/h<br />

[W/K] 7.603<br />

V<br />

Gebäude - Heizlast P [kW] 784,08<br />

tot<br />

Flächenbez. Heizlast P bei einer BGF von 26.876 m² [W/m² BGF] 29<br />

1<br />

T<br />

[W/K]<br />

GEQ von Zehentmayer Software: www.geq.<strong>at</strong><br />

Version 2008,0117 REP036 - Wien Projektnr. 279 D<strong>at</strong>um 25.03.2008 11:14 Seite 1


WB Geri<strong>at</strong>rie Baumgarten<br />

Bericht zur Wohnbauförderung<br />

373125<br />

Als förderbare Flächen gemäß Wohnbauförderungsgesetz wurden angesetzt: 12 Pflegest<strong>at</strong>ion abzüglich Loggien und Treppen (1.-3. OG)<br />

und die für die Aufrechterhaltung des Heimbetriebes notwendigen Versorgungs-, Pflege und Verwaltungsflächen inkl. Nebenräume (im EG).<br />

Abgezogen wurden die Treppen, Mehrzwecksaal, Kompetenzzentrum, Tageszentrum und K<strong>at</strong>astrophenlager.<br />

Pflegegeschosse Nutzfläche Gesamt Verkehrsfläche Gesamt Abzug Treppen Abzug Loggien Fläche gesamt Förderbare Fläche<br />

Westlicher Baukörper 1.139,00 523,00 64,00 179,00 1.662,00 1.419,00<br />

Mittlerer Baukörper 1.121,00 673,00 68,00 180,00 1.794,00 1.546,00<br />

Östlicher Baukörper 2.109,00 786,00 74,00 347,00 2.895,00 2.474,00<br />

gesamt pro Geschoss 5.439,00<br />

Gesamt alle 3 Pflegegeschosse 16.317,00<br />

Erdgeschoß Nutzfläche Gesamt Verkehrsfläche Gesamt Abzug Treppen<br />

Abzug Tageszentrum /<br />

Mehrzwecksaal/<br />

K<strong>at</strong>astrophenlager /<br />

Kompetenzzentrum Fläche gesamt Förderbare Fläche<br />

3.945,00 2.090,00 194,00 1.056,00 6.035,00 4.785,00<br />

gesamt Erdgeschoss 4.785,00<br />

Förderbare Fläche nach WWFSG (EG + Pflege) 21.102,00

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!