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Motivenbericht, © Nickl & Partner Architekten (pdf, 2MB)

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Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Bericht Architektur<br />

WB Baumgarten Phase II 290707


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Städtebauliche Einbindung<br />

Das Entwurfsgebiet liegt am nördlichen Rand eines von Blockrandbebauung geprägten<br />

Wohngebietes in Penzing. Im Norden schließt eine aufgelockerte Struktur freistehender<br />

Mehrfamilienhäuser mit großzügigen Durchgrünungen an.<br />

Unser Entwurf für das neue Geriatrieensemble antwortet auf die vorhandene,<br />

städtebauliche Situation mit einer differenzierten Gebäudestruktur. Diese stärkt<br />

einerseits den Blockrand und den definierten Straßenraum der Umgebung, darüber<br />

hinaus vermittelt sie zur nördlich anschließenden aufgelockerten<br />

Bebauung. Anstelle des Pavillons 3 vervollständigt ein selbstverständlicher Baukörper,<br />

der im Erdgeschoß das Betreute Wohnen beherbergt, das Ensemble.<br />

Der Pavillon 4 wird funktional miteinbezogen, indem er die Verwaltung der Geriatrie im<br />

Erdgeschoss aufnimmt.<br />

Konzept<br />

Unser Entwurf stellt eine Lösung dar, die durch die Strukturierung des Nordgrundstücks<br />

eine kleinteilige und dadurch wohnliche und abwechslungsreiche Bebauung schafft.<br />

Die einzelnen introvertierten „Wohnkörper“ schweben auf einer sich öffnenden<br />

Funktionsplatte.<br />

Eine Vielzahl an Höfen verwandelt das Gebäude in ein differenziertes Raumgefüge, das<br />

Tag und Nacht in zahlreichen Fassetten erscheinen lässt.<br />

Bewohnern, Besuchern und Anwohnern werden zahlreiche Erlebnisse im Innen- und<br />

Außenraum geboten.<br />

Die in die Höfe eindringende Magistrale schafft Raum für Rast und Kommunikation. Das<br />

Zentrum des Körpers befindet sich in dessen Herzstück und vereint dort ein Spiel von<br />

Aufenthaltsmöglichkeiten und Blickbeziehungen zwischen den öffentlichen Bereichen.<br />

An vielen Stellen verschmelzen die Aufenthaltsflächen mit den Hof- und<br />

Terrassenflächen.<br />

Das Wechselspiel aus intimen geschlossenen und offenen Bereichen, soll dem Bewohner<br />

ein Gefühl von Geborgenheit geben, ihn aber auch dazu anregen Kontakte zu knüpfen.<br />

Die kleinen Baukörper schaffen Orientierung und vermitteln ein Sicherheitsgefühl und<br />

schaffen eine wohlige Atmosphäre.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Erdgeschoß<br />

Eine helle und abwechslungsreiche Eingangssituation leitet den Bewohner in den Kern<br />

des Gebäudes, in dem das Café liegt. Die Information liegt zentral zwischen den<br />

einzelnen Bereichen und dient der einfachen Orientierung.<br />

Die Café- Restaurant und Aufenthaltsflächen verschmelzen mit den Innenhöfen.<br />

Das Erdgeschoß ist in öffentliche und interne Bereiche unterteilt.<br />

Die Ver- und Entsorgung und das Personal benutzen den nördlichen Teil des Gebäudes<br />

und schließen an die öffentlichen Bereiche an. Der Wirtschaftshof wird von Westen<br />

über das Erdgeschoß erschlossen. Die Höfe schaffen auch in den Funktionszonen eine<br />

erfreuliche Atmosphäre.<br />

Kompetenzzentrum, Therapie- und Ambulanzbereich teilen sich einen Stützpunkt und<br />

eine Wartezone im Eingangsbereich.<br />

Für Veranstaltungen steht der sich zum Hof und in den Eingangsbereich erweiterbare<br />

Mehrzwecksaal zur Verfügung.<br />

Das Tageszentrum verfügt über einen eigenen Eingang und eine Liegendkranken<br />

Zufahrt, kann aber auch über die Geriatrie erreicht werden. Die Höfe bilden die<br />

Schnittpunkte zwischen den einzelnen Bereichen des Tageszentrums und der Geriatrie.<br />

Betreutes Wohnen<br />

An der Seckendorfstraße liegt das „Betreute Wohnen“ in einem eigenständigen<br />

Baukörper. Von der Struktur gleicht es den Geriatrieeinheiten. Eine gemeinschaftliche<br />

Terrasse lässt Kontakt zum Hof zu.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Regelgeschoß<br />

Auf einem Geschoß sind vier Stationen situiert. Diese sind in drei Wohngruppen<br />

unterteilt.<br />

Die Stützpunkte, Personalräume und die Nebenräume liegen immer zentral und<br />

möglichst nah an der Erschließung. Die kompakten Funktionskerne bilden<br />

Zwischenräume, die zu Aufenthaltsflächen werden. Zwei Erschließungskerne verteilen<br />

Besucher und Bewohner gleichmäßig in alle vier Stationen.<br />

Der private Wohnbereich beschränkt sich auf die Zimmer, vor diesen beginnen<br />

gemeinschaftlich zu nutzende Tagbereiche. Die Kommunikationszone beginnt also vor<br />

dem Zimmer. Nischen in den Zwischenzonen bieten Möglichkeiten zum Verweilen und<br />

sollen den Bewohner an der Gestaltung teilhaben lassen. Die Loggia dient als<br />

Kommunikationsfläche, kann aber auch als intimer Bereich abgetrennt werden.<br />

Die Höfe schaffen zahlreiche interessante Blickbeziehungen, was dem Bewohner helfen<br />

soll sich über den eigenen Wohnbereich hinaus zu orientieren. Der mobil<br />

eingeschränkte Bewohner kann beobachten und durch die offene Gestaltung am<br />

Geschehen teilhaben.<br />

Die Teeküchen mit Essbereich liegen an zentralen für die Schwester einsehbaren Stellen.<br />

Aufenthaltsbereiche ( Demenzstationen= z.B. Nachtcafé ) liegen an der Magistrale und<br />

haben Sichtkontakt in alle Richtungen. Die Flurflächen sind immer auch<br />

Aufenthaltsfläche und bieten zahlreiche Möglichkeiten sich in Schleifen zu bewegen.<br />

Diese Rundgänge laufen im 1.OG, indem die zwei Demenzstationen liegen auch in den<br />

Außenraum. Eine Vielzahl an Dachterrassen schafft Berührungspunkte zu Natur und<br />

Umgebung.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Konzept Landschaftsgestaltung<br />

Der Garten und Freiraum als Ort der Begegnung und Identifikation.<br />

Ausgehend vom Haupthof, als Schmelztiegel unterschiedlichster Nutzungen durch<br />

Geriatrie, Tageszentrum, Kindergarten, Verwaltung und Betreutes Wohnen, entwickeln<br />

wir Nutzungsbereiche auf gleichem (=nahezu ebenen) Niveau. Die Höhen werden von<br />

West nach Ost abgebaut, dass ein Durchqueren des Hofes auch mit dem Rollstuhl gut<br />

möglich ist.<br />

Der teilweise erhaltene Baumbestand aus verschiedenen Ahornarten wird durch neue<br />

Pflanzungen ergänzt. Dadurch entstehen lichte Haine, die zum Verweilen einladen und<br />

wichtige Blickbeziehungen innerhalb des Hofes offen lassen. So wird der<br />

Kinderspielplatz auch für Besucher und Bewohner der Geriatrie erlebbar und die<br />

Orientierung erleichtert. Der größere Therapiegarten, mit seinen unterschiedlichen<br />

Oberflächen, den Hochbeeten und Übungsbereichen wird in den Baumhain West vor<br />

der neuen Geriatrie integriert.<br />

Der Baumlayer bildet die grüne Klammer zwischen dem Altbestand und den Neubauten<br />

des Standorts Baumgarten.<br />

Die Innenhöfe der neuen Geriatrie nehmen das Thema des Ahorns wieder auf und<br />

akzentuieren die Innenhöfe. Der grüne Kapellenhof mit dem Patientencafé wird durch<br />

grünlaubige Ahornbäume und einen dichten Farnteppich geprägt. Die Höfe im<br />

Personalbereich übernehmen durch die Pflanzung von rot- bzw. orangelaubigen<br />

Japanischen Ahornen die Funktion der Orientierung. Wie Pflanzvitrinen. Im weißen Hof<br />

gibt es gartentherapeutische Einrichtungen unter einem weißbunten Eschenahorn und<br />

weißblühenden Stauden.<br />

Die Dachgärten im 1. OG werden im Bereich der Demenzstationen in die<br />

Wegeschleifenführung integriert und mit Sitzplätzen und Bepflanzungen bereichert,<br />

die auch die jahreszeitlichen Unterschiede ins Innere holen sollen.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Fassade<br />

Die Wohnkörper sind von einer schützenden Fassade umgeben. Loggia und<br />

Aufenthaltsbereiche unterteilen die Fassade in unterschiedliche Bereiche, die sich nach<br />

der vorwiegenden Ost-West Ausrichtung der Zimmer richten.<br />

Die Innenhöfe und die Verbindungsstücke sind transparente Kommunikationselemente.<br />

Fundermax Platten mit Holzoptik umhüllen das Gebäude. Das von einer Putzfassade im<br />

Erdgeschoß. Sonnenschutzelemente aus Metallgewebe bringen Bewegung in die<br />

Fassade.<br />

Der Bewohner kann über die 60cm hohen Parapeten vom Bett aus dem Fenster schauen,<br />

die Brüstung der Loggia ist Zusätzlich durch ein Geländer geschützt.<br />

Als Blendschutz dienen innen liegende Schiebegardinen.<br />

Um sowohl die Möglichkeit der Kommunikation als auch der Intimität zu schaffen,<br />

trennen wegklappbare Sichtschutzelemente aus Metallgewebe mit floralem Muster die<br />

einzelnen Loggien ab.<br />

Zimmer<br />

Die privaten Wohnbereiche bieten dem Bewohner Platz für individuelle Gestaltung.<br />

Eine barrierefreie Nasszelle und ein Garderobenbereich liegen am Eingang.<br />

Ferner gibt es einen Schrank und eine Erinnerungswand, die den Raum zum<br />

persönlichen Wohlfühlzimmer machen. Ein Lieblingsstück (z.B. Kommode) kann<br />

mitgebracht werden und vervollständigt die Einrichtung.<br />

Die Loggia kann als privater Außenraum oder als Verbindung zum Nachbarn genutzt<br />

werden. Sie soll zur Grüngestaltung anregen.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Bericht Brandschutztechnik<br />

Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

1 ANLAGENTECHNISCHER BRANDSCHUTZ<br />

1.1 BRANDFRÜHERKENNUNG<br />

Das gesamte Objekt wird mit einer Brandmeldeanlage gem. TRVB S 123 in<br />

Vollschutzausführung ausgestattet und an das öffentliche Brandmeldenetz<br />

angeschlossen.<br />

Zusätzlich werden bei den Notausgängen und in den gesicherten<br />

Fluchtbereichen nicht automatische Brandmelder (Druckknopfmelder) installiert.<br />

Die Alarmierung im Gefahrenfall erfolgt über eine Sirenenalarmierung bzw.<br />

Lichtruf.<br />

1.2 RAUCH- UND WÄRMEABZUGSANLAGEN<br />

Stiegenhäuser / gesicherte Fluchtbereiche:<br />

Die Stiegenhäuser werden mit Rauchabzugsöffnungen im Ausmaß von 5 %<br />

aerodynamischer Öffnungsfläche bezogen auf die Grundrissfläche des jeweiligen<br />

Stiegenhauses, mindestens jedoch 1 m², ausgestattet.<br />

Schleusen Tiefgarage:<br />

Die Schleusen zwischen der Tiefgarage und den Stiegenhäusern bzw.<br />

unterirdische Fluchtgänge (=gesicherte Fluchtbereiche) werden mit<br />

Druckbelüftungsanlagen in Anlehnung an die ÖNORM H 6029 mit einem<br />

mindestens 30 fachen Luftwechsel und einem Überdruck von 35-50 Pa<br />

ausgestattet.<br />

Tiefgarage<br />

Die Tiefgarage wird mit einer mechanischen Brandrauchabsaugung, ausgeführt<br />

nach ÖNORM H 6029, mit einem mindestens 12 fachen stündlichen Luftwechsel<br />

ausgestattet.<br />

1.3 BLITZSCHUTZANLAGE<br />

Das Gebäude wird mit einer Blitzschutzanlage gem. ÖVE E 8049 ausgestattet.<br />

1.4 NOTBELEUCHTUNG<br />

Das Objekt wird mit einer Sicherheitsbeleuchtungsanlage gemäß ÖVE-EN 8002<br />

ausgestattet.<br />

1.5 ERSTE UND ERWEITERE LÖSCHHILFE<br />

Die erforderlichen Gerätschaften der Ersten und Erweiterten Löschhilfe werden<br />

nach der TRVB F 124 bemessen. Für das gegenständliche Objekt ist von einer<br />

normalen Brandgefährdung im Sinne der TRVB F 124 auszugehen.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Es sind TFL (tragbare Feuerlöscher) und Wandhydranten vorgesehen, wobei pro<br />

Rauchabschnitt mindestens ein Wandhydrant vorgesehen wird.<br />

1.6 LÖSCHWASSERVERSORGUNG<br />

Die genaue Leistungsfähigkeit der vor Ort vorhandenen Löschwasserversorgung<br />

wird im Zuge der weiteren Planung einfließen und gegebenenfalls den<br />

entsprechenden Erfordernissen im Einvernehmen mit der örtlichen Feuerwehr<br />

und dem Wasserversorgungsunternehmen angepasst.<br />

1.7 FEUERWEHRZUFAHRT<br />

Die Feuerwehrzufahrt wird im Zuge der weiteren Planung mit den<br />

Einsatzoffizieren der örtlichen Feuerwehr in Bezug auf das einsatztaktische<br />

Konzept abgestimmt und fließt alsdann in die weitere Planung ein.<br />

1.8 LIFTANLAGEN<br />

Das gegenständliche Objekt wird mit einem Sicherheitsaufzug gem. TRVB A 150<br />

ausgestattet. Dem Sicherheitsaufzug wird eine brandbeständige Schleuse mit<br />

Druckbelüftungsanlage vorgeschaltet.<br />

Die Ausführung der Druckbelüftungsanlage erfolgt gem. ÖNORM H 6029 mit<br />

einem mindestens 30 fachen stündlichen Luftwechsel und einem Überdruck von<br />

35 - 50 Pa.<br />

Die Ansteuerung aller Liftanlagen erfolgt gem. TRVB S 151. Jene Liftanlagen,<br />

welche Brandabschnitte durchstoßen, werden mit Türen gem. EN 81 in der<br />

Klassifikation E30 ausgestattet und am obersten Punkt des Liftschachtes<br />

natürlich entraucht.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

2 BAULICHER BRANDSCHUTZ<br />

2.1 BAUTEILE<br />

Für das gegenständliche Objekt ist eine brandbeständige (F90, R90, REI90)<br />

Ausführung der tragenden Bauteile vorgesehen.<br />

2.2 MATERIALIEN<br />

Zusätzlich zu den Anforderungen der ÖNORM B 3806 werden in<br />

Übereinstimmung mit der TRVB N 132 alle Flächendämmstoffe (mit Ausnahme<br />

nicht brennbar umschlossener oder brandbeständig getrennter Dämmstoffe wie<br />

z.B. Perimeterdämmung) nicht brennbar ausgeführt.<br />

• Sämtliche Dämmstoffe Fassade<br />

o A1/A2 (nichtbrennbar A),<br />

• Stiegenhäuser / Schleusen / Tiefgarage / gesicherte Fluchtbereiche<br />

o Fußbodenbeläge: A2 fl (nichtbrennbar A),<br />

o Wand- und Deckenbeläge: A2 – s1, d0 (nichtbrennbar A,<br />

schwachqualmend Q1, nichttropfend Tr1)<br />

• Gänge / Zimmer<br />

o Fußbodenbeläge : B - s1, d0 (schwer brennbar B1,<br />

schwachqualmend Q1)<br />

o Wand- und Deckenbeläge: B - s1, d0 (schwer brennbar B1,<br />

schwachqualmend Q1, nichttropfend Tr1)<br />

Für Gänge: Deckenbeläge: A (nicht brennbar)<br />

• Flachdach:<br />

o Abdichtung: flugfeuerbeständig<br />

o Dämmschicht: A2 und E*)<br />

*) bei Nachweis der Flugfeuerbeständigkeit der Abdichtung sind<br />

auch EPS, XPS und PUR gemäß ÖNORM B 6000 der Klasse E zulässig.<br />

2.3 BRANDABSCHNITTSBILDUNG<br />

Grundsätzlich wird beim gegenständlichen Projekt von einer geschossweisen<br />

Brandabschnittsbildung ausgegangen. Dies bedeutet, dass durch<br />

brandbeständige Parapette bzw. auskragende Bauteile jedes Geschoss als<br />

eigener Brandabschnitt ausgeführt wird. Glasflächen in diesen Bereichen werden<br />

zumindest in der Klassifikation E30 gem. ÖNORM EN 13501-1


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Innerhalb der jeweiligen Geschosse werden Brandabschnitte insofern hergestellt,<br />

dass sich in den Regelgeschossen bzw. im Erdgeschoss Brandabschnitte von einer<br />

Fläche von maximal 1.200 m² (im Sinne der TRVB N 132) ergeben. Die hierzu<br />

notwendigen Bauteile im Brandüberschlagsbereich werden durch E30<br />

Verglasungen hergestellt.<br />

In der Tiefgarage wird die Brandabschnittsfläche mit maximal 2.500 m²<br />

begrenzt.<br />

Des Weiteren werden sämtliche Stiegenhäuser (=gesicherte Fluchtbereiche im<br />

Sinne der Arbeitsstättenverordnung) und die daran anschließenden Fluchtgänge<br />

(Verlängerung des Stiegenhauses bis ins Freie) als eigene Brandabschnitte<br />

ausgebildet.<br />

Als Unterbrandabschnitte im Sinne der TRVB N 132 werden größere Lagerräume<br />

(idR > 10 m²), Haustechnik- und Elektrotechnikräume, Müllräume, Vollküchen,<br />

Ver- und Entsorgungsräume sowie geschossweise nicht getrennte Haus- und<br />

Elektrotechnikschächte ausgebildet.<br />

2.4 RAUCHABSCHNITTSBILDUNG<br />

Sämtliche als Pflegeeinrichtung genutzten Bereiche (Regelgeschosse) werden ca.<br />

alle 20 Meter (in Anlehnung an die Grundrissform) in Rauchabschnitte im Sinne<br />

der TRVB N 132 unterteilt. Für Rauchabschnitte ist kein Brandüberschlagsbauteil<br />

im Fassadenbereich vorgesehen.<br />

Die Anordnung der Rauchabschnitte kann die Bemessungsgrundlage 20 m<br />

überschreiten, wenn die Fluchtwegslänge von den Türen der Patientenzimmer<br />

bis zum nächsten Rauchabschnitt maximal 10 m beträgt.<br />

Des Weiteren werden alle Gangwände in den Patientenbereichen in der<br />

Qualifikation<br />

EI 60 gem. ÖNORM EN 13501-2 mit rauchdichtem Verschluss hergestellt. Türen<br />

zu Patientenzimmern werden in E 30 hergestellt.<br />

Im Erdgeschoss erfolgt eine Rauchabschnittsbildung bei Ganglängen ab 40 m.<br />

2.5 FLUCHTWEGE / EVAKUIERUNG<br />

Das Fluchtwegs- bzw. Evakuierungskonzept basiert auf dem 4-stufigen<br />

Verfahren der TRVB N 132.<br />

Aus diesem Grunde werden für jeden Aufenthaltsraum immer 2 bauliche<br />

Fluchtwege (Verzicht auf den Einsatz von Rettungsmitteln der Feuerwehr)<br />

ausgeführt. Dies stellt sich wie folgt dar:<br />

a) Ab der Zimmertüre in zwei andere Richtungen (Rauchabschnitte), wobei<br />

die Stichganglänge mit max. 10 m festgelegt ist.<br />

b) Ab der Zimmertüre in eine Richtung (Gang) bzw. über die miteinander in<br />

Verbindung stehenden Loggien in einen anderen Rauchabschnitt.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Die maximale Fluchtwegslänge wird mit 40 m bis in einen gesicherten<br />

Fluchtbereich festgelegt und eingehalten.<br />

2.6 ANFORDERUNGEN<br />

Im Sinne der einschlägigen technischen Richtlinien und der<br />

Arbeitsstättenverordnung sind an die Bauteile des gegenständlichen Projekts<br />

folgende Anforderungen hinsichtlich des Brandwiderstandes zu stellen:<br />

Bauteil ÖN B 3800-2 EN ÖN 13501-2<br />

Tragende Bauteile allg. F 90 REI 90 / R 90<br />

Geschoßdecken F 90 REI 90 / R 90<br />

Schächte F 90 EI 90 / REI 90<br />

Türen zwischen<br />

Stiegenhaus und Gang*<br />

R30* E-30C*<br />

Türen in den Unterschossen<br />

(Stiegenhaus und<br />

Schleusen)<br />

T 30*<br />

EI2-30C*<br />

Türen zu Technikräumen T 30 EI2-30C<br />

Brandabschnittsbildende<br />

Bauteile<br />

Brandüberschlagsbereiche<br />

Fassade (Glas / Massiv)<br />

F 90 / K90 / S90 /<br />

T30<br />

Rauchabschnitte F 60 / K 60 / S 60 /<br />

R 30<br />

REI 90 / EI 90 / EI2-<br />

30C<br />

G30 / F90 E 30 / EI 90<br />

REI 60 / EI 60 / E-<br />

30C<br />

Zimmertüren R 30 E 30<br />

Zwischenwände Zimmern F 30 EI 30<br />

Gangwände F 60 EI 60<br />

* Diese Türen werden zusätzlich rauchdicht (s200) ausgeführt.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Bericht Bauphysik<br />

WB Baumgarten Phase II 290707


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Beim geplanten Um- und Neubau des Geriatriezentrums Baumgarten wurde den<br />

engen Vorgaben hinsichtlich der Lage und des Historischen Umfeldes sowie der<br />

Nutzung durch den Entwurf einer Pavillion-ähnlichen Struktur bei insgesamt<br />

doch kompakter Gebäudegeometrie gerade hinsichtlich der energetischen<br />

Situation gut Rechnung getragen.<br />

Hinsichtlich der Energieeinsparung und des Wärmeschutzes sind dabei lt.<br />

Vorgabe des Wiener Krankenanstaltenverbunds die Anforderungen der OIB-<br />

Richtlinie Nr. 6 (Energieeinsparung und Wärmeschutz) einzuhalten. Für den des<br />

Heizwärmebedarf bei Neubau von Nicht-Wohngebäuden (darunter fallen auch<br />

Pflegeheime) ist bei einer Nutzung über das Jahr 2010 hinaus im<br />

gegenständlichen Fall unter Zugrundelegung einer charakteristischen Länge l c =<br />

V B /A B ein Heizwärmebedarf HWB V = 6,5 x (1 + 2,5/l c ) einzuhalten. Es sollte daher<br />

ein jährlicher Heizwärmebedarf HWB V von < 10,5 kWh/m³a eingehalten werden.<br />

Hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes ist gemäß OIB-Richtlinie Nr. 6 ein<br />

zulässiger außeninduzierter Kühlbedarf KB V,NWG,max < 1,0 kWh/m³a einzuhalten.<br />

Hinsichtlich der thermischen Bauphysik für den Winterfall sind die o.a.<br />

Anforderungen bei Ausführung entsprechend hoher Wärmedämmstoffdicken<br />

(im Dachbereich > 20 cm, Außenwände > 18 cm erdberührte Wände und Decken<br />

> 10 cm) zu erreichen. Die Fensterkonstruktionen sind als Sonnenschutz-<br />

Isolierglasfenster geplant und sollten einen Wärmedurchgangskoeffizient < 1,2<br />

(Rahmen und Verglasung) aufweisen. Weiters ist durch Ausbildung der Fassaden<br />

entlang der Patientenzimmer mit den vorgelagerten Loggien, die von der<br />

Gebäudestruktur durch Isokörbe thermisch getrennt bzw. entsprechend mit<br />

Wärmdämmung eingepackt sind, die Forderung nach Wärmebrückenfreiheit<br />

erfüllt. Weiters ist durch die hohen internen Lasten, die erfahrungsgemäß höher<br />

liegen als im OIB-Berechnungsverfahren anzusetzen sind, mit einer weitern<br />

Reduktion der Heizlast und damit der winterlichen Betriebskosten zu rechnen.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Die Ausbildung der Fassade entlang der Patientenzimmer weist aufgrund der<br />

vorgelagerten Loggien günstige Verhältnisse sowohl für den winterlichen als<br />

auch den sommerlichen Wärmeschutz auf. Die Wärmedämmebene liegt in<br />

Ebene der Fenster, die Balkon-Loggienplatten sind thermisch getrennt.<br />

Für den Sommerfall ist durch die auskragenden Platten grundsätzlich schon ein<br />

günstig wirkende Abschattung, auch durch die im Bereich der<br />

Plattenvorderkante situierte Lamellen-Lärchenholz-Fassade, die zwischen den<br />

Fensterelementen und im Parapetbereich vorgesehenen sind, gegeben.<br />

Zusätzlich sind in der Wärmedämmebene die Verglasungen als<br />

Sonnenschutzverglasung mit, im Scheibenzwischenraum integrierten Lamellen<br />

vorgesehen, sodass im Sommer die Einstrahlungsenergie günstigst reduziert wird<br />

und in Verbindung mit den massiven Stahlbetondecken günstige<br />

Speichermassen vorhanden sind und so eine sommerliche Überwärmung<br />

hintangehalten werden kann. Aufgrund der relativen Kleinheit der<br />

Patientenräume sind raumakustische Maßnahmen im Bereich der Decke nicht<br />

erforderlich, sodass die Speichermasse der Decke jedenfalls zur Verfügung steht.<br />

Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass für die geplante<br />

Ausführung grundsätzlich hinsichtlich des winterlichen und sommerlichen<br />

Wärmeschutzes günstige Voraussetzungen geschaffen werden und nach<br />

detaillierter Abstimmung mit der Haustechnik eine Dimensionierung der<br />

Heizung, Belüftung und unter Umständen Kühlung für die Verwaltungsbereiche<br />

möglich ist, die eine günstige Reduktion der Betriebskosten ermöglicht. Durch<br />

die Gebäudelage, das Gebäudevolumen, die wirksame Speichermasse sowie<br />

Möglichkeit der natürlichen Lüftung, speziell Nachtlüftung kann sowohl für den<br />

Winter als auch den Sommerfall eine behagliche Raumsituation geschaffen<br />

werden.


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Bericht Wohnbauförderung<br />

WB Baumgarten Phase II 290707


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

1.1 Das Land Wien fördert nach §1 des Wiener Wohnbauförderungsgesetzes die<br />

Errichtung von Heimen.<br />

Flächen<br />

Ausstattung<br />

Die Flächen siehe Formblatt Raum- und Funktionsprogramm sind gemäß §9 des<br />

Wiener Wohnbauförderungsgesetzes berechnet.<br />

Berechnet wurde die gesamte Bodenfläche abzüglich der Wandstärken und der<br />

im Verlauf der Wände befindlichen Durchbrechungen.<br />

Die Gesamtsumme der Nettoflächen beträgt 17.774,3 m². Die Flächen der<br />

Technikräume und Terrassen sind hierbei herausgenommen.<br />

Die Erläuterung der berechneten Flächen sind auf Seite 2 und 3<br />

nachzuvollziehen.<br />

1.2 Das Geriatriezentrum ist ein Heim mit normalem Ausstattungsstandard siehe<br />

§3. Die Ausstattung ist bei größter Wirtschaftlichkeit des Bauaufwandes unter<br />

Betrachtnahme auf die Betriebs- und Instandhaltungskosten und bei<br />

einwandfreier Auskühlung unter Beachtung der geltenden Rechtsvorschriften,<br />

insbesondere der Bauordnung für Wien, und nach dem jeweiligen Stand der<br />

Technik, insbesondere hinsichtlich des barrierefreien Bauens, des Schall-,<br />

Wärme-, Feuchtigkeits- und Abgasschutzes sowie der Anschlussmöglichkeit an<br />

Fernwärme in hierfür in betracht kommenden Gebieten, den Erfordernissen<br />

der Sicherheit, der Hygiene, des Umweltschutzes und der Energieeinsparung<br />

sowie den Bedürfnissen einer zeitgemäßen Haushalts- bzw. Heimführung.<br />

Flächen<br />

Die Flächen siehe Formblatt Raum- und Funktionsprogramm sind gemäß §9 des<br />

Wiener Wohnbauförderungsgesetzes berechnet.<br />

Berechnet wurde die gesamte Bodenfläche abzüglich der Wandstärken und der<br />

im Verlauf der Wände befindlichen Durchbrechungen.<br />

Die Gesamtsumme der Nettoflächen beträgt 25.122m². Die Flächen der<br />

Treppenhäuser, Technikräume und Terrassen sind nicht berücksichtigt worden.<br />

Förderung<br />

1.3 Die Kosten des Geriatriezentrums betragen 1050m² pro Bett und liegen laut<br />

Auslobung im angemessenen Kostenrahmen, sofern die Finanzierung des<br />

Bauvorhabens gesichert ist §5 des Wiener Wohnbauförderungsgesetzes.<br />

1.4 Der städtebauliche Entwurf des Geriatriezentrums trägt zur städtebaulichen<br />

Strukturverbesserung nach § 34 inklusive geringer Infrastrukturmaßnahmen<br />

und ökologischen Maßnahmen im Sinne des § 37 Z14 im Zusammenhang mit<br />

Blocksanierungen. Die vorhandene Blockbebebauung wird durch die neuen<br />

Nutzungen im Pavillon 4 und durch das neue Geriatriezentrum<br />

wiederhergestellt und aufgewertet.<br />

1.5


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Nettoflächen Erdgeschoß<br />

Nicht berücksichtigte Flächen<br />

Berücksichtigte Flächen


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Nettoflächen Regelgeschoss


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Nettoflächen Untergeschoss


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Bericht HKLS<br />

WB Baumgarten Phase II 290707


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

Technische Beschreibung HKLS Geriatriezentrum Baumgarten,<br />

Hütteldorferstraße 188, 1140 Wien<br />

Allgemein:<br />

Die wesentlichen Kriterien der Auslegung der Heizungs-, Lüftungs- und<br />

Kältetechnischen Einrichtungen ist die Erzielung von behaglichen<br />

Temperaturwerten sowohl im Winter als auch im Sommer.<br />

Gemäß den Vorgaben der „Bau und Ausstattungsbeschreibung für<br />

Pflegeeinrichtungen des KAV“ werden die geforderten Raumspezifischen<br />

Anforderungen der einzelnen Raum und Funktionsbereiche berücksichtigt. Dies<br />

betrifft im Besonderen:<br />

- Einhaltung der vorgegebenen Temperatur, Feuchte und Schallwerte<br />

- Minimierung der eingesetzten Primärenergien<br />

- Erreichung einer wirtschaftlichen und sinnvollen Flexibilität<br />

- Wartungsfreundlichkeit der Anlagen<br />

- Berücksichtigung der Lebenszykluskosten unter Ansatz der<br />

Barwertfaktoren<br />

Heizung:<br />

Die primärseitige Wärmeversorgung des Objektes erfolgt über eine Fernwärme<br />

Umformerstation aus dem Wärmeversorgungsnetz der Fernwärme Wien.<br />

Im Gebäude in der Technikzentrale erfolgt die Aufteilung der Wärme auf die<br />

einzelnen Verbraucherkreise, welche sich im Wesentlichen wie folgt darstellen:<br />

- Statische Heizungsanlagen, je nach Versorgungsbereich


Wettbewerb Geriatriezentrum Baumgarten Phase II 290707<br />

- Wärmeversorgung von Heizregistern von Lüftungstechnischen<br />

Einrichtungen<br />

- Gebrauchswarmwasserbereitung für die Bereiche wie Küche und<br />

Stationsbereiche<br />

Die Raumtemperaturen werden gemäß den Vorgaben der „Generellen Bau- und<br />

Ausstattungsbeschreibung für Pflegeeinrichtungen des KAV“ berücksichtigt.<br />

Die Beheizung der Räume erfolgt im Wesentlichen über statische Heizflächen<br />

wie Heizkörper, in den großflächigeren Bereichen wie Eingangshalle und<br />

Aufenthaltsbereiche werden Fußbodenheizungen vorgesehen.<br />

Zusätzlich zur Wärmeversorgung über das Netz der Fernwärme wird eine<br />

Solaranlage mittels Solarkollektoren welche am Dach des Gebäudes situiert sind<br />

vorgesehen.<br />

Damit soll ein Teil des erforderlichen Gebrauchswarmwasserbedarfes abgedeckt<br />

werden sowie im Sommer soll über Solaranlage in Verbindung mit der<br />

Fernwärmeversorgung auch die Möglichkeit der Solaren Kühlung bewerkstelligt<br />

werden. Zu diesem Zweck werden aus energiewirtschaftlicher Sicht die<br />

Lüftungstechnischen Anlagen für die Bereiche welche entsprechend dem<br />

Raumbuch zu kühlen sind als DEC Anlagen ausgeführt. Beschreibung der DEC<br />

Anlagen siehe Kapitel Lüftung.<br />

Die entsprechenden erforderlichen und geforderten regelungstechnischen<br />

Parameter werden über die MSR/GLT- Anlage umgesetzt.<br />

Lüftung:<br />

Aufteilung der erforderlichen Klima und lüftungstechnischen Anlagen<br />

entsprechend Ihrer Funktionen und Betriebszeiten in folgende wesentliche<br />

Bereiche<br />

- Lüftungsanlage für Arzt- und Ambulanzbereich sowie Therapiezentrum<br />

- Lüftungsanlagen für die Stationsbereiche inkl. Nebenräume<br />

- Lüftungsanlage für den Bereich Leitung und Verwaltung inkl.<br />

Nebenräume<br />

- Lüftungsanlage für den Bereich Speiseversorgung inkl. Nebenräume<br />

- Lüftungsanlagen für den Bereich des Tageszentrum inkl. Nebenräume<br />

- Lüftungsanlagen und Abluftanlagen für Technikräume sowie<br />

innenliegende Räume<br />

- CO- Garagenlüftungsanlage und Brandrauchentlüftung Garage<br />

Für die geforderte Kühlung der Räume im Sommer wird zur Einbringung des<br />

geforderten hygienischen Luftwechsels in die Räume, Lüftungsanlagen<br />

Ausführung als DEC (Desiccant cooling) -Anlagen vorgesehen.<br />

Mit diesen Lüftungsanlagen kann durch die Kombination von<br />

Sorptionsentfeuchtung und Verdunstungskühlung, Luft mit einer bestimmten


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Temperatur und einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt bewerkstelligt werden.<br />

Die kontrollierte Lüftung erfolgt mit DEC - Zentralgeräten, damit höherer<br />

Wärmerückgewinnungsgrade erzielt werden können. Weiterer Vorteil dieser<br />

Geräte ist es, dass mit einer intelligenten Form der Wärme/Kälterückgewinnung<br />

in Verbindung mit adiabater Kühlung (Kühlung mittels Kaltwasserverdunstung)<br />

unter Nutzung der Sonnenenergie bzw. bei zur Verfügung stehen von<br />

Fernwärme im Sommer eine solare Kühlung realisiert werden kann.<br />

Die Lufteinbringung in die Bettenzimmer erfolgt über diffuse Wirbelluftauslässe<br />

oder dergleichen. Die Abluft wird über die Nassgruppe der Bettenzimmer durch<br />

Abluftventile oder dergl. abgesaugt und einer Wärmerückgewinnung zugeführt.<br />

Alle Lüftungsanlagen werden wo technisch und wirtschaftlich vertretbar mit<br />

hochwirksamen Wärmerückgewinnungsanlagen ausgestattet. Die<br />

Lüftungsanlagen werden zur Erzeilung einer wirtschaftlichen Energieeinsparung<br />

und betriebsweise nach Möglichkeit mit Frequenzumformer ausgerüstet.<br />

Zonen unterschiedlicher Betriebszeiten werden über Volumenstromregler<br />

außerhalb der Betriebszeiten weggeschaltet bzw. auf einen erforderlichen<br />

Mindestluftmengenbedarf reduziert.<br />

Die Lüftungstechnischen Anlagen werden wo sinnvoll und erforderlich als 100%<br />

Außenluftanlagen ausgelegt und vorgesehen,<br />

Für die Garage wird eine kombinierte CO-Betriebslüftung und<br />

Brandrauchentlüftungsanlage entsprechend den behördlichen Vorgaben<br />

vorgesehen.<br />

Technikräume / Schleusen etc. werden entsprechend den Raumanforderungen<br />

bzw. den behördlichen Forderungen be- bzw. entlüftet.<br />

Die entsprechenden erforderlichen und geforderten regelungstechnischen<br />

Parameter werden über die MSR/GLT- Anlage umgesetzt.<br />

Kälte:<br />

Zur Erzielung einer größtmöglichen Behaglichkeit in den Bettenzimmern als auch in<br />

den dazugehörigen Therapie, Büro – und Verwaltungsbereichen, werden zur<br />

Raumkühlung im Sommer Kühldecken vorgesehen. Damit kann die Vorgabe der<br />

Einhaltung der geforderten Raumtemperatur jeweils unter der Außentemperatur<br />

unter Beibehaltung einer maximalen Behaglichkeit gewährleistet werden.<br />

Zur Realisierung der erforderlichen Kälteleistung werden unter Berücksichtigung der<br />

Verwendung der Fernwärme im Sommer bzw. durch Verwendung der Solaranlage<br />

die zur Erzeugung der erforderlichen Kälte mittels Absorptions- bzw.<br />

Adsorptionskältemaschinen.<br />

Nach Möglichkeit und Bedarf, wird auch die Ausnützung der Rückkühleinrichtungen<br />

für Free Cooling Betrieb berücksichtigt<br />

Eine Alternative Kälteversorgung über Fernkälte ist im weiteren Projektablauf mit<br />

dem Energielieferanten ist abzuklären (Verbund zur Kälteerzeugung für mehrere<br />

Gebäude im Nahbereich).


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In diesem Zusammenhang können auch Contracting Modelle bzw.<br />

Ausschreibungen untersucht werden,<br />

Sanitär:<br />

Wasserversorgung:<br />

Die Wasserversorgung des Objektes erfolgt aus dem öffentlichen<br />

Wasserversorgungssystem der Stadt Wien.<br />

Sanitärausstattung:<br />

Ausstattung der jeweiligen Sanitärräume entsprechend den Vorgaben des<br />

Einrichtung/ Ausstattungsgegenstände, Feinarmaturen entsprechend den<br />

Vorgaben der Bau und Ausstattungsbeschreibung für Pflegeeinrichtungen des<br />

KAV.<br />

Einsatz von wassersparenden Armaturen vorgesehen.<br />

Gebrauchswarmwasserbereitung:<br />

Die Gebrauchswarmwasserbereitung erfolgt über eine zentrale<br />

Warmwasserbereitung Es werden Gebrauchswarmwasserbereitungsanlagen<br />

getrennt für den Küchenbereich sowie für den Therapie und Stationsbereich<br />

vorgesehen.<br />

Die Aufwärmung des Gebrauchswassers erfolgt mittels Solaranlage bzw. über<br />

Fernwärme. Die erforderlichen Hygienischen Maßnahmen betreffend<br />

Legionellenschaltungen werden berücksichtigt. Zur Aufrechterhaltung der<br />

geforderten Mindest-Temperaturen im Brauchwarmwassersystem wird ein<br />

Zirkulationsleitungssystem vorgesehen.<br />

Erste und erweiterte Löschhilfe:<br />

Es wird eine eigene Hydrantenanlage gem. TRVB als Nasssystem eingeplant. In<br />

Abstimmung mit den zuständigen Behörden werden die Hydrantenkästen mit<br />

integrierten Feuerlöschkästen vorgesehen.<br />

Zur Bereitstellung des geforderten Druckes im System wird eine<br />

Drucksteigerungsanlage in redundanter Ausführung vorgesehen.<br />

Wasseraufbereitungsanlage:<br />

Für die Küche und das Cafe/Bistro wird eine Wasseraufbereitungsanlage<br />

vorgesehen.<br />

Abwasseranlagen:<br />

Die Schmutzwasserentsorgung des Gebäudes wird an das öffentliche<br />

Abwassersystem der Stadt Wien angeschlossen.<br />

Dies gilt ebenso für die Regenentwässerung und die innerhalb des<br />

Planungsbereiches liegenden Oberflächenwässer.<br />

Für die Küche und das Cafe/Bistro wird ein Fettabscheider vorgesehen.


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Isolierung/Brandabschottung:<br />

Entsprechend den Technischen Anforderungen und Vorgaben werden die<br />

erforderlichen Haustechnikinstallationen in entsprechender Ausführung isoliert.<br />

Für die Bereiche der Durchdringungen von Brandabschnitten werden die<br />

erforderlichen Brandschutztechnischen Abschottungen vorgesehen.


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Bericht Tragwerkskonzept<br />

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Erläuterungsbericht zur Tragwerkskonstruktion<br />

1<br />

1 Boden- und Grundwasserverhältnisse<br />

2<br />

Diese sind in der Baugrundprognose für das Projekt „Neubau<br />

Geriatriezentrum Baumgarten“, erstellt von der MA 29 der Stadt<br />

Wien / Brückenbau, Grundbau vom 02. Oktober 2006 als für ein<br />

derartiges Bauwerk günstig beschrieben.<br />

3<br />

Im Wesentlichen sind feste bis sehr feste bunte Tonmergel<br />

vorherrschend, welche ein kostengünstiges System einer<br />

Flachgründung mittels Streifenfundamenten oder durchgehenden<br />

Bodenplatten ermöglichen. Grundwasser wurde nicht<br />

erkundet, jedoch ist gemäß oben angeführter<br />

Baugrundprognose mit Hangsickerwässern in der Humusschicht<br />

und der oberflächennahen Verwitterungszone zu rechnen.<br />

Diesem Umstand wird bei der Wahl des Abdichtungssystems<br />

Rechnung zu tragen sein.<br />

2 Standsicherheit, Gebrauchsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

Aufgrund der Nutzung, die eine größtmögliche Flexibilität<br />

verlangt, und der zu erwartenden hohen Installationsdichte wird<br />

im wesentlichen eine Stahlbeton-Tragwerkskonstruktion mit<br />

Geschossdecken als punkt- bzw. liniengelagerte, unterzugsfreie<br />

Flachdecken empfohlen. Hierdurch wird eine hohe<br />

Gebrauchsfähigkeit infolge Wegfalls der<br />

installationsbehindernden Unterzüge erreicht, gleichzeitig<br />

ergeben sicher dabei Einsparungen bei der Installationsführung<br />

sowie in der Geschoßhöhe.<br />

4<br />

5<br />

Die Standsicherheit wird durch strikte Einhaltung der Bezug<br />

habenden ÖNORMEN bzw. EURO-NORMEN bei der<br />

Dimensionierung des Tragwerks gewährleistet.<br />

3 Planungskonzept der Tragkonstruktion<br />

3.1 Allgemeines<br />

6<br />

7<br />

Für gegenständliches Objekt, welches insgesamt bis zu 5<br />

Geschosse aufweist (1 Untergeschoss, Erdgeschoss, bis zu 3<br />

Obergeschosse) wird ein Stahlbeton-Skelettbau mit vertikaler<br />

Lastabtragung über Stützen und Wandscheiben sowie<br />

horizontaler Lastabtragung über die, durch Stiegenhäuser,


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Aufzugs- und Installationsschächte gebildeten, Kerne als<br />

wirtschaftlichste Lösung empfohlen. Die hierbei erzielten<br />

Speichermassen ermöglichen eine günstige bauphysikalische<br />

Auslegung sowie die Installation einer Betonkernaktivierung.<br />

Die regelmäßigen, im Grundriss schachtbrettartig zueinander<br />

angeordneten Baukörper weisen Abmessungen von rd. 21,50 x<br />

24 bis 48 m auf und sind durch Erschließungsgänge über alle<br />

Geschosse miteinander verbunden.<br />

Zur Vermeidung unzulässiger Zwängungen aus Kriechen,<br />

Schwinden und Temperatur wird die Anordnung von insgesamt<br />

6 Bauwerksfugen empfohlen, welche die Bauteile jeweils im<br />

Bereich des Erschießungsganges voneinander trennen. Die<br />

Baukörpergrößen erlauben die Wahl eines wirtschaftlichen<br />

Stützen- bzw. Scheibenrasters von rd. 7,20 bis 7,50 m in Längsund<br />

Querrichtung. Die Anordnung der Fugen erfolgt derart, dass<br />

nicht unterkellerte von unterkellerten Bereichen getrennt<br />

werden.<br />

3.2 Gründung<br />

Konzept einer 35 cm dicken tragenden Fundamentplatte mit<br />

angevouteten Verstärkungen unter den Einzelstützen und<br />

Wänden (d = 25 – 45 cm; Gesamtdicke der Fundamentplatte im<br />

Bereich der Verstärkungen somit 60 bis 80 cm), ausgeführt als<br />

dichte Stahlbetonwanne nach geltender Richtlinie für Weisse<br />

Wannen infolge des zu erwartenden Andrangs an<br />

Sickerwässern. Alternativ hierzu kann auch eine Ableitung der<br />

Sickerwässer über Drainagen erfolgen.<br />

3.3 Flachdecken<br />

Die Decke über dem Untergeschoss wird als punkt- und<br />

liniengelagerte Stahlbetonplattendecke mit einer Dicke von 35 -<br />

40 cm empfohlen und übernimmt die Lastverteilung des in den<br />

oberirdischen Geschossen vom Untergeschoss in Querrichtung<br />

der Bauteile abweichenden Stützenrasters. Die Plattendicke<br />

resultiert einerseits aus den gegebenen Stützweiten der<br />

Tiefgarage, andererseits aus der Schubbeanspruchung infolge<br />

der divergierenden Stützenstellungen. Aus wirtschaftlichen<br />

Gründen gelangen handelsübliche Dübelleisten zum Einsatz.<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Alle Geschoßdecken wurden mit einer Plattendicke von 30 cm<br />

vordimensioniert und werden ebenfalls unterzugsfrei, d.h.<br />

lediglich punktgelagert auf Stützen bzw. liniengelagert auf<br />

aussteifenden Stahlbetonwänden ausgeführt.<br />

Die freien Ränder werden durch Betonbrüstungen mit 40 – 45<br />

cm zusätzlich ausgesteift, wodurch eine Minimierung der<br />

Durchbiegung zur schadlosen Befestigung der Fassadenelemente<br />

erfolgt.


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3.4 Wände, Stützen<br />

Zur vertikalen Lastabtragung dienen Stahlbeton-Stützen und<br />

Stahlbeton-Wandscheiben. Diese sind in den Obergeschoßen im<br />

Makroraster von rd. 7,20 x 7,20 bis 7,50 m angeordnet.<br />

12<br />

13<br />

Stützenraster in der Tiefgarage: rd. 5,20 – 9,60 – 5,20 m in<br />

Querrichtung und rd. 7,50 m in Längsrichtung (d.h. je eine<br />

Stütze nach jedem 3. Stellplatz). Zur Erhöhung der Gebrauchstauglichkeit<br />

sind die Stützen quer zur Fahrgasse eingerückt und<br />

zur Fahrgasse hin abgerundet. Im Bereich der<br />

Haustechnikzentralen wird ein ähnliches Raster gewählt.<br />

Im Kernbereich sowie an den Außenseiten situierte<br />

Stahlbetonwände übernehmen neben der vertikalen<br />

Lastabtragung auch die Funktion der Horizontalaussteifung<br />

infolge Windlast und Erdbeben.<br />

3.5 Abdichtungskonzept<br />

Als wirtschaftlichste Lösung wurde die Ausführung einer<br />

Weissen Wanne ermittelt, wobei infolge gegebener Funktionen<br />

im Untergeschoss keine Bedenken des Tragwerkplaners gegen<br />

die Restdiffusion und kapillare Wasserwanderung bestehen.<br />

14<br />

15

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