06.01.2014 Aufrufe

Sichere Objekterkennung - HANSER automotive

Sichere Objekterkennung - HANSER automotive

Sichere Objekterkennung - HANSER automotive

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

22lA UTOMOTIVE<br />

10.2007l KOMPONENTEN<br />

© Carl Hanser Verlag, München www.hanser-<strong>automotive</strong>.de Nicht zur Verfügung im Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern<br />

PMD-SENSORIK ALS SCHLÜSSELKOMPONENTE<br />

FÜR DIE VERKEHRSSICHERHEIT<br />

<strong>Sichere</strong> <strong>Objekterkennung</strong><br />

mittels PMD-Sensorik<br />

PMD-Sensoren (Photo-Misch-Detektor) liefern zusätzlich zu konventionellen<br />

Helligkeitsinformationen die Abstandsinformation zum betrachteten Objekt<br />

in jedem Pixel. Dies ermöglicht eine zuverlässige Plausibilisierung von<br />

Objekten und ihrer relativen Bewegungsvektoren. Untersuchungen zeigen,<br />

dass PMD-Sensorik für Fahrzeuganwendungen ein großes Potenzial aufweist.<br />

Robustheit gegenüber wechselnden Lichtverhältnissen sowie<br />

Unempfindlichkeit gegenüber Fremd- und Hintergrundlicht zeichnen diese<br />

Sensorik aus.<br />

Trotz steigender Verkehrsdichte ist die Zahl der<br />

Verkehrsunfälle mit Personenschäden in den letzten<br />

Jahren gesunken. Diese Tendenz ist nicht<br />

zuletzt auf Sicherheitssysteme wie Gurtstraffer und Airbag<br />

zurückzuführen. Um zukünftige Fahrzeuge sowohl<br />

für die Insassen, als auch für andere Verkehrsteilnehmer<br />

noch sicherer zu machen, wird eine dreidimensionale<br />

Umfelderfassung durch das Fahrzeug notwendig. Entsprechende<br />

Sensorik ist in der Lage, gefährliche Situationen<br />

vorausschauend zu erkennen, den Fahrer bestmöglichst<br />

zu unterstützen und im Falle eines nicht mehr<br />

zu vermeidenden Unfalls das Verletzungsrisiko zu minimieren.<br />

Optische 3D-PMD-Verfahren werden seit einigen Jahren in<br />

der Forschung intensiv untersucht. Eine Einführung in die<br />

Massenproduktion in anderen Anwendungsbereichen<br />

wurde bereits erfolgreich umgesetzt. Diese neuen Sensoren<br />

liefern zusätzlich zu konventionellen Helligkeitsinformationen<br />

ein Amplitudenbild der aktiven IR- Beleuchtung<br />

und die Abstandsinformation zum betrachteten Objekt in<br />

jedem Pixel. Dabei ist insbesondere die Unterdrückung von<br />

Fremdlicht (vor allem von Sonnenlicht) ein Alleinstellungs-


KOMPONENTENl AUTOMOTIVE 10.2007l23<br />

© Carl Hanser Verlag, München www.hanser-<strong>automotive</strong>.de Nicht zur Verfügung im Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern<br />

merkmal, welches die PMD-Technologie von anderen<br />

Ansätzen unterscheidet. PMD-Systeme gewinnen die Entfernungswerte<br />

direkt im Pixel, sie benötigen keine hohe<br />

Rechenleistung in der Nachbearbeitung. Das und der<br />

monokulare Aufbau des Systems machen PMD-Systeme<br />

kostengünstiger und kompakter in der Baugröße als herkömmliche<br />

Technologien.Die genannten Parameter ermöglichen<br />

eine zuverlässige Plausibilisierung<br />

von Objekten und ihrer relativen<br />

Bewegungsvektoren.<br />

Kombination<br />

verschiedener Sensoren<br />

Neue Ansätze verfolgen die Kombination<br />

verschiedener Sensoren. Eine mit<br />

Videosensorik kombinierte Systemarchitektur<br />

öffnet insbesondere durch<br />

den erhöhten Informationsgehalt<br />

neue Wege für die Realisierung mehrerer<br />

Applikationen gleichzeitig, z. B.<br />

um Komfort- und Sicherheitsfunktionen<br />

parallel bedienen zu können. Derzeit<br />

werden verschiedene PMD-<br />

Kameraprototypen in Testfahrzeugen<br />

für die folgenden Applikationen untersucht::<br />

K Fußgängerschutz<br />

K Fahrerassistenzsysteme<br />

K PreCrash<br />

K ACC Stop & Go<br />

K Automatische Notbremse<br />

K Gestikbedienung HMI<br />

K FMVSS 208, OOP, Smart Airbag<br />

Bild 2: Schematische Darstellung der verwendeten PMD-Kamera.<br />

Das PMD-Prinzip<br />

Ein PMD-Sensorsystem beruht auf dem Prinzip der Lichtlaufzeitmessung<br />

(Time-of-Flight) und bildet somit ein aktives<br />

System, in dem eine Beleuchtungseinheit die zu vermessende<br />

Szene mit moduliertem Licht ausleuchtet, ähnlich<br />

einem Laserradar. Das ausgesandte Licht wird von<br />

Objekten in der Szene reflektiert und gelangt mit einer laufzeitabhängigen<br />

Phasenverschiebung zurück zu einer Empfangseinheit<br />

mit PMD-Detektoren. Die PMD-Detektoren<br />

werden ebenfalls mit der Frequenz der Beleuchtungseinheit<br />

moduliert und mischen das Modulationssignal mit dem<br />

phasenverschobenen Lichtsignal aus der Szene. Aus der<br />

Bild 1: Funktionsprinzip einer 3D-PMD-Kamera.<br />

© <strong>automotive</strong><br />

infolge der Laufzeit in der Szene aufgetretenen Phasenverschiebung<br />

erhält man pixelweise die Entfernung zu den<br />

Objekten in der Szene (Bild 1).<br />

Auf einem einzigen Halbleiterchip kann eine Vielzahl von<br />

PMD-Detektoren realisiert werden. Eine matrixförmige<br />

Anordnung der Detektoren ergibt dann einen 3D-Bildaufnehmer,<br />

der zeitgleich für sämtliche Bildpunkte die Rohdaten<br />

zur Bestimmung der Entfernungswerte liefert. Zusätzlich<br />

zum Entfernungswert liefert jedes PMD-Pixel auch den<br />

Grauwert im Spektralbereich der PMD-Lichtquelle. Die<br />

PMD-Sensorik stellt damit zwei Bilder der jeweils betrachteten<br />

Szene bereit, deren Informationsgehalt mit hoher<br />

Synergie genutzt werden kann.<br />

© <strong>automotive</strong><br />

Anforderungen an eine<br />

PMD-Sensoreinheit<br />

Während Robustheit, Kompaktheit und ein<br />

günstiger Preis typische Sensor-Anforderungen<br />

sind, kommt im Kfz-Umfeld insbesondere<br />

der Erfassung von dynamischen Szenen eine<br />

große Bedeutung zu, und insbesondere eine<br />

hohe Bildwiederholfrequenz .<br />

Die Kameraeinheit befindet sich typischerweise<br />

in der Versuchsanordnung in einer Position<br />

im Dachknoten hinter dem Innenspiegel.<br />

Zur Ergänzung der dreidimensionalen Szenenerfassung<br />

ist neben der PMD-Kamera auch<br />

eine hochauflösende Monovideokamera montiert.<br />

Beide Sensoren liefern einen kontinuierlichen<br />

Datenstrom an ein Bildverarbeitungs-<br />

Framework auf einem mobilen Rechner. Als<br />

Schnittstelle wird hierbei Ethernet verwendet.


[INVITATION]<br />

© Carl Hanser Verlag, München www.hanser-<strong>automotive</strong>.de Nicht zur Verfügung im Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern<br />

14-15 November 2007, Fellbach near Stuttgart<br />

car2x Communication – opportunities and challenges<br />

Recently, technical advances in communication protocols and systems as well as in locationing technologies show that the dream<br />

of WLAN-based car-to-car and car-to-infrastructure communication can become reality within the next few years. Thus, in the<br />

future, motorists will be able to detect and assess hazards out of their sight. They will be able to make use of traffic information<br />

EINLADUNG<br />

obtained through other vehicles on the road.<br />

Vehicles equipped with WLAN-based radio technology use the car2x Communication system to send and receive information on traffic<br />

situations detected by their onboard sensors to neighboring cars. These early warnings and traffic indicators enable the drivers<br />

of the cars to adjust their driving behavior either for safety or comfort reasons. Get an in-depth knowledge about the state-of-theart<br />

technical solutions, latest developments in Europe and the US and about the change of urban and highway traffic management.<br />

Topics<br />

• Wireless technologies<br />

• Communication protocols<br />

• Security and privacy requirements<br />

• Technical solutions for planning<br />

and experiments<br />

• State of affairs: which application are realised<br />

• Developments in USA, Europe and Japan<br />

Presented by et. al.<br />

Organized by<br />

Fax-Hotline +49 (0)89 / 998 30-157<br />

Exhibition<br />

There will be a supplemental<br />

exhibition. Are you interested?<br />

Please contact us!<br />

Sylvia Hahn,<br />

Phone +49 (0) 89 / 998 30-669<br />

seminare@hanser.de<br />

❑ Please send me more information on car2x Communication on<br />

14-15 November 2007 in Fellbach/Stuttgart.<br />

My Address: ❑ company address ❑ home address<br />

First Name, Name<br />

Company<br />

Advisory Board<br />

• Prof. Dr. Hannes Hartenstein, University Karlsruhe,<br />

Institute of Telematics (Chairman)<br />

• Dr.-Ing. Karl Naab, BMW Group<br />

• Dr.-Ing. Andreas Festag, NEC Deutschland GmbH<br />

• Dr.-Ing. Peter Vortisch, PTV AG<br />

• Christoph Racher, Siemens VDO<br />

Komplettes Programm online:<br />

Automotive AG<br />

www.car-2-x.de<br />

ASFINAG VERKEHRSTELEMATIK GMBH • Audi Electronics Venture GmbH • BMW Group • Delphi Delco Electronics Europa<br />

GmbH • DENSO AUTOMOTIVE Deutschland GmbH • Fraunhofer FOKUS • Ibeo Automobile Sensor GmbH • NEC Deutschland<br />

GmbH • Orange Labs • ProSyst Software GmbH • Siemens AG • Siemens VDO Automotive AG • Technische Universität<br />

München • Vodafone Group R&D Germany<br />

Conference Fee<br />

€ 990,–;<br />

Special rate for subscribers of the<br />

magazine <strong>HANSER</strong> <strong>automotive</strong>:<br />

€ 920,–<br />

(All Prices plus German VAT)<br />

Industry Section<br />

Telephone<br />

Street/ P.O. Box<br />

State / Zip code / City<br />

Fax<br />

Location<br />

Schwabenlandhalle<br />

near Classic Congress Hotel<br />

Tainer Str. 7-9<br />

70734 Fellbach<br />

Department<br />

Function<br />

E-Mail<br />

www.powertrain-materials.com<br />

www.car-2-x.de


KOMPONENTENl AUTOMOTIVE 10.2007l25<br />

© Carl Hanser Verlag, München www.hanser-<strong>automotive</strong>.de Nicht zur Verfügung im Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern<br />

Neben der eigentlichen PMD-Empfangseinheit (bestehend aus Empfangsoptik,<br />

PMD-Chip, Auswerteeinheit und Netzteil) benötigt jedes optische<br />

Time-Of-Flight-Verfahren eine aktive Beleuchtung. Beispielsweise wurde bei<br />

einer Fahrzeugintegration die IR-Lichtquelle im Kühlergrill der Fahrzeugfront<br />

montiert. Angepasste Öffnungswinkel ermöglichen dabei die Erfassung<br />

unterschiedlicher Objekte in verschiedenen Reichweiten. Die Lichtquellen<br />

bestehen aus leistungsstarken LED–Modulen mit aufgesetzten Optiken.<br />

Bild 3: Entfernungsrohdaten einer PMD-Frontkamera (links) in einer virtuellen 3D-<br />

Darstellung. Das konventionelle Videobild (rechts) stellt synchron die betrachtete<br />

Szene dar. Die drei Fußgänger sind in der 3D-Darstellung als umrandete Punktewolke<br />

zu erkennen.<br />

© <strong>automotive</strong><br />

Beispielhafte Fahrszenen<br />

In den folgenden Abbildungen unterschiedlicher Verkehrsszenen sind<br />

exemplarisch die Rohdaten des oben beschriebenen Systems dargestellt.<br />

Man erkennt die Position der detektierten Objekte im 3D-Raum und kann<br />

aus den Änderungen die Bewegungsvektoren im Raum eindeutig extrahieren<br />

(Bild 3).<br />

Die Algorithmik zur <strong>Objekterkennung</strong> unterscheidet im obigen Beispiel lediglich<br />

relevante Objekte (d. h. Objekte mit einer bestimmten Größe, die über<br />

die Anzahl der Pixel auf dem Objekt bestimmt wird) von anderen nicht relevanten<br />

Objekten. In verschiedenen Messreihen wurde auf Basis dieser<br />

Unterscheidung sogar die Fahrzeugsteuerung (d. h. Beschleunigung und Verzögerung)<br />

automatisch geregelt, so dass eine “ACC FSR/Stop-and-Go”-Funktion<br />

erfolgreich demonstriert werden konnte. Darüber hinaus konnte die<br />

Unterscheidung von potentiellen Unfallsituationen auf Basis der PMD-Daten<br />

erfolgreich realisiert werden, so dass auch für Pre-Crash Anwendungen das<br />

hohe Potential der Technologie dargestellt wurde.<br />

Fazit<br />

Die bisher durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass PMD-Sensorik für<br />

Fahrzeuganwendungen ein großes Potenzial aufweist. Robustheit gegenüber<br />

wechselnden Lichtverhältnissen sowie Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Fremd- und Hintergrundlicht zeichnen diese Sensorik aus. Eine sehr gute<br />

Trennung von Objekt und Hintergrund ermöglicht in Verbindung mit 3D-Konturanalysen<br />

eine zuverlässige Detektion von Objekten. Schnelle Bildwiederholraten<br />

eröffnen den Weg für Sicherheitsapplikationen auch bei schnellen<br />

Bewegungsvorgängen. (oe)<br />

Bearbeitet nach Unterlagen der PMDTechnologies GmbH, 57076 Siegen<br />

ODU AUTOMOTIVE<br />

STARTET DURCH<br />

Von Stecksystemen für alternative<br />

Antriebe (Wasserstoff, Hybrid) über<br />

Servosysteme bis hin zu Steckern für<br />

aktive Sicherheitssysteme, überall wo<br />

Zuverlässigkeit und Qualität gefragt<br />

ist, kommen unsere Stecker zum<br />

Einsatz.<br />

Sie suchen Stecker die am Markt<br />

noch nicht verfügbar sind?<br />

Unser Motto lautet:<br />

”Was es noch nicht gibt, können wir<br />

für Sie bauen!”<br />

ODU Automotive GmbH<br />

100% Tochter der ODU/Otto Dunkel<br />

GmbH, d.h. über 50 Jahre Erfahrung,<br />

über 50 Mio. € Umsatz, über 20 Entwicklungsaufträge<br />

im Jahr, Alleinlieferant<br />

bei über 100 Kunden weltweit<br />

zertifiziert nach ISO 9001 und<br />

ISO/TS 16949<br />

8 Entwicklungsaufträge seit Gründung<br />

des Unternehmens im Juni 2004<br />

Pregelstraße 11 · D-84453 Mühldorf/Inn<br />

Telefon +49/86 31/61 56-0<br />

Fax +49/86 31/61 56 49<br />

www.odu-<strong>automotive</strong>.com<br />

<strong>automotive</strong>@odu.de<br />

PMDTechnologies GmbH<br />

@ www.PMDTec.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!