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Datenlogger als Datenspion - HANSER automotive

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© Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG, München, www.hanser-<strong>automotive</strong>.de; Nicht zur Verfügung in Intranet- u.Internet-Angeboten oder elektron. Verteilern<br />

Bild 2: Schnittstellen und Übertragung.<br />

Bild 3: Kommunikation zwischen den Steuergeräten.<br />

MESSEN UND TESTENl AUTOMOTIVE<br />

© <strong>automotive</strong><br />

5-6.2010l41<br />

zur Verfügung zu stellen. Mit Schwerpunkt auf Infotainmentsystemen<br />

besitzt er je nach Variante bis zu zehn<br />

Schnittstellen zu CAN, vier Schnittstellen zu LIN, zwei<br />

Schnittstellen zu FlexRay und eine MOST-Schnittstelle<br />

(25/150). Für die internen Debugdaten der Steuergeräte<br />

sind vier serielle Schnittstellen (Typ RS232/RS422) und bis<br />

zu vier Ethernetschnittstellen vorhanden. Die aufgezeichneten<br />

Interfaces werden im <strong>Datenlogger</strong> gespeichert und<br />

später zu einem Laptop via Ethernet übertragen.<br />

Während die Aufgabe der Aufzeichnung von Daten<br />

zunächst einfach erscheint, erweisen sich die essentiellen<br />

Qualitätsmerkmale <strong>als</strong> anspruchsvoll. Eines dieser Merkmale<br />

ist die Synchronität der Daten, ohne die die Aufzeichnungen<br />

der verschiedenen Busse nicht zeitlich verglichen<br />

werden können. Dazu befindet sich im blue PiraT<br />

eine zentrale Echtzeituhr mit 100 μs Genauigkeit. Die Aufzeichnung<br />

der Busse ist auf diese zentrale Uhr aufsynchronisiert,<br />

so dass alle aufgezeichneten Daten mit synchronen<br />

Zeitstempeln versehen werden.<br />

Eine weitere Notwendigkeit ist eine möglichst geringe<br />

Beeinflussung des Netzwerks der Steuergeräte durch den<br />

<strong>Datenlogger</strong>. Für CAN und die seriellen Schnittstellen ist<br />

dies einfach umzusetzen, da der entsprechende Transceiver<br />

die elektrischen Signale einfach abgreift und nicht maßgeblich<br />

beeinflusst, solange keine Daten gesendet werden.<br />

Auf dem optischen MOST-Bus wickeln die verfügbaren<br />

Controllerbausteine allerdings automatisch ein Busprotokoll<br />

ab, d. h. sie treten <strong>als</strong><br />

Netzwerkknoten auf und<br />

beeinflussen so das Busverhalten.<br />

Es gibt zwar<br />

eine Möglichkeit, den Controller<br />

in eine Art „Lauschmodus“,<br />

auch „Spymodus“<br />

genannt, zu versetzen,<br />

diese Möglichkeit<br />

ist aber nicht dokumentiert.<br />

Daher geht der blue<br />

PiraT einen anderen Weg –<br />

die eingehenden MOST-<br />

Signale werden direkt<br />

abgegriffen und von einer<br />

programmierbaren Logik<br />

auf der Transportschicht<br />

dekodiert. Dadurch stehen<br />

die kompletten MOST-Frames<br />

zur Verfügung, aus<br />

denen alle gewünschten<br />

Daten extrahiert werden<br />

können.<br />

Entwickelt für<br />

den Betrieb im<br />

Fahrzeug<br />

Um einen <strong>Datenlogger</strong> für<br />

Tests im Fahrzeug zu verwenden,<br />

reicht es nicht,<br />

© <strong>automotive</strong><br />

ihn einfach ins Fahrzeug<br />

einzubauen und anzuschließen.<br />

Vielmehr muss schon beim Design eines Loggers<br />

das spätere Umfeld in Betracht gezogen werden.<br />

Daher wurde der blue PiraT speziell mit Blick auf die Anforderungen<br />

in der Automobilindustrie entwickelt. Hierzu zählen<br />

neben dem Temperaturbereich, der aufgrund der<br />

Beschränkungen der Festplatte zwischen -20 °C und +70<br />

°C liegt, die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), die<br />

Vibrationsresistenz und eine stabile Bauweise.<br />

Neben den Umweltbedingungen muss ein <strong>Datenlogger</strong><br />

auch mit einer eingeschränkten Stromversorgung auskommen.<br />

Beim durchgehenden Betrieb an der Autobatterie<br />

würde diese nach wenigen Tagen aufgebraucht sein.<br />

Daher steuert ein automatisches Power Management die<br />

Stromaufnahme des blue PiraT. Sobald über einen konfigurierbaren<br />

Zeitraum keine Daten mehr empfangen werden,<br />

schaltet der <strong>Datenlogger</strong> in den Standby-Zustand um.<br />

In diesem Zustand fällt die Stromaufnahme unter 1 mA, so<br />

dass die Autobatterie auch nach längerer Zeit nicht entleert<br />

wird. Sobald wieder Daten gesendet werden aktiviert das<br />

Gerät den Aufzeichnungsmodus. Dank optimierter Software<br />

ist dieser schon nach weniger <strong>als</strong> 15 ms verfügbar,<br />

wodurch Fehler, die z. B. schon beim Öffnen des Fahrzeugs<br />

mit der Funkfernbedienung passieren, dem blue PiraT nicht<br />

entgehen. Als angenehmen Nebeneffekt muss sich der<br />

Testfahrer nicht um den Betriebszustand des <strong>Datenlogger</strong>s<br />

kümmern, <strong>als</strong>o nicht manuell die Datenaufnahme starten<br />

und stoppen.

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