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14lA UTOMOTIVE 5-6.2006l TITEL © 2006 Carl Hanser Verlag, München www.hanser-automotive.de Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern EINSATZ, ANFORDERUNGEN UND TRENDS Intelligente Sensoren im Automobil Im folgenden Artikel der Firma Infineon Technologies werden neue Sensoren und damit mögliche Applikationen aus dem Bereich Drucksensorik, Reifendruckkontrolle und Energiemanagement vorgestellt. Käufer von modernen Kraftfahrzeugen orientieren sich neben subjektiven Kriterien bei der Auswahl der Fahrzeugmarke auch an geringem Kraftstoffverbrauch, Schadstoffemission, hoher Sicherheit und individuellem Komfort. Durch diese Motivationsfaktoren beim Kraftfahrzeugkauf und durch legislative Vorgaben steigt der Bedarf an intelligenten Sensoren für Kfz-Anwendungen weiter stetig an. Heutige Kraftfahrzeugsysteme erfassen und verarbeiten eine Vielzahl von sensorischen Eingangsgrößen, wie z.B. Druck, Temperatur, Drehzahl, Drehrate, Winkel, Kraft, Beschleunigung, Abstand, Füllstände, Stromlast bzw. Verbrauch und chemische Zusammensetzungen (Luftgüte oder Ölqualität). Ein wesentliches Verbesserungspotential bringen moderne Sensoren mit der Möglichkeit, Sensorelemente und Auswerteelektronik (Temperatur-Kompensation, AD-Wandlung, MCU, usw.) auf einem Chip zu integrieren. Drucksensoren - Technologie und Applikationen Der Einsatzort der Sensoren mit den jeweils vorherrschenden Temperaturen, Drücken und Umgebungsmedien bestimmt die Auswahl der Sensorelement- und Package- Technologien. Bild 1 gibt einen exemplarischen Überblick über die Sensoren im Bereich Motormanagement. Für die Anwendungen im Bereich Drucksensorik kann davon ausgegangen werden, dass für Drücke >10 bar der

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© 2006 Carl Hanser Verlag, München www.hanser-<strong>automotive</strong>.de Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern<br />

EINSATZ, ANFORDERUNGEN UND TRENDS<br />

Intelligente Sensoren im<br />

Automobil<br />

Im folgenden Artikel der Firma Infineon Technologies<br />

werden neue Sensoren und damit mögliche Applikationen<br />

aus dem Bereich Drucksensorik, Reifendruckkontrolle<br />

und Energiemanagement vorgestellt.<br />

Käufer von modernen Kraftfahrzeugen orientieren<br />

sich neben subjektiven Kriterien bei der Auswahl<br />

der Fahrzeugmarke auch an geringem Kraftstoffverbrauch,<br />

Schadstoffemission, hoher Sicherheit<br />

und individuellem Komfort. Durch diese Motivationsfaktoren<br />

beim Kraftfahrzeugkauf und durch legislative Vorgaben<br />

steigt der Bedarf an intelligenten Sensoren für<br />

Kfz-Anwendungen weiter stetig an.<br />

Heutige Kraftfahrzeugsysteme erfassen und verarbeiten<br />

eine Vielzahl von sensorischen Eingangsgrößen, wie z.B.<br />

Druck, Temperatur, Drehzahl, Drehrate, Winkel, Kraft,<br />

Beschleunigung, Abstand, Füllstände, Stromlast bzw. Verbrauch<br />

und chemische Zusammensetzungen (Luftgüte<br />

oder Ölqualität). Ein wesentliches Verbesserungspotential<br />

bringen moderne Sensoren mit der Möglichkeit, Sensorelemente<br />

und Auswerteelektronik (Temperatur-Kompensation,<br />

AD-Wandlung, MCU, usw.) auf einem Chip zu integrieren.<br />

Drucksensoren - Technologie und<br />

Applikationen<br />

Der Einsatzort der Sensoren mit den jeweils vorherrschenden<br />

Temperaturen, Drücken und Umgebungsmedien<br />

bestimmt die Auswahl der Sensorelement- und Package-<br />

Technologien. Bild 1 gibt einen exemplarischen Überblick<br />

über die Sensoren im Bereich Motormanagement.<br />

Für die Anwendungen im Bereich Drucksensorik kann<br />

davon ausgegangen werden, dass für Drücke >10 bar der


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Sensor in einem Fluid betrieben wird oder der Druck über<br />

ein Fluid an den Sensor übertragen bzw. herangeführt wird.<br />

In diesem Fall sind hohe Ansprüche an das Package bzgl.<br />

Medienresistenz gegeben. Für Anwendungen


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Bild 3: Drucksensor zur Seitenaufprallerkennung.<br />

bei ca. drei Millionen Stück weltweit, so erwartet man am<br />

Ende dieses Jahrzehntes einen Anstieg des Bedarfs bis auf<br />

100 Millionen Drucksensoren pro Jahr. Dieses ungewöhnlich<br />

hohe jährliche Wachstum von ca. 85% basiert auf einer<br />

Gesetzgebung, die in den USA verabschiedet wurde.<br />

Hintergrund ist eine Reihe von tödlichen Unfällen in den<br />

USA durch geplatzte Reifen im Sommer 2000. Die Gesetzgebung<br />

sieht vor, dass jedes neu zugelassene Fahrzeug mit<br />

einem Warnsystem für Druckverlust im Reifen ausgestattet<br />

sein muss (NHTSA Final Ruling). Auch in Europa<br />

gewinnt diese Applikation immer mehr an Bedeutung und<br />

die Anwendung hält als Steigerung im Bereich Komfort und<br />

Sicherheit derzeit Einzug in die Kraftfahrzeugmittelklasse.<br />

Neben dem Reifenluftdruck misst der Sensor die Temperatur<br />

des Reifens und die Batteriespannung des Sensormoduls.<br />

Ein Beschleunigungssensor überwacht das System<br />

und meldet eine physikalische Bewegung aus der Ruhephase.<br />

Dies ist wichtig, um das System aus einem stromsparenden<br />

Zustand zu reaktivieren, wenn das Fahrzeug längere<br />

Zeit gestanden ist. Die Anforderungen an die Batterielebensdauer<br />

beträgt für diese Applikation<br />

mehr als zehn Jahre. Die Empfangseinheit<br />

bildet eine zentrale Empfängereinheit, die<br />

neben den TPMS-Signalen auch die Signale<br />

der geläufigen Applikation Remote Keyless<br />

Entry (RKE) empfangen und verarbeiten<br />

kann.<br />

Bild 4 zeigt den Aufbau eines TPMS-Sensors.<br />

Die hier verwendete Sensortechnologie<br />

unterscheidet sich von der Oberflächenmikromechanik<br />

in der Weise, dass die<br />

Herstellungsprozesse nicht nur auf der<br />

Chipoberfläche angewandt werden. Vielmehr<br />

werden Strukturierungsprozesse<br />

ebenso auf der Rückseite angewandt<br />

(Bulkmikromechanik), um die Durchführungen<br />

zu erhalten. Der Vorteil dabei ist,<br />

dass sie besonders robust gegenüber möglichen<br />

aggressiven Medieneinflüssen ist. In<br />

diesem Fall trifft das Medium über das „Pressure<br />

Inlet“ nicht auf die Sensorelektronik, sondern<br />

auf die robuste Siliziummembran.<br />

Lineare Hall-Effekt-Sensoren<br />

Hall-Effekt-Sensoren sind aus dem Bereich der<br />

Automobilsensorik nicht mehr wegzudenken.<br />

Die Haupteinsatzgebiete sind die klassischen<br />

Applikationen wie Drehzahlerfasssung, lineare<br />

Positionsdetektion und Drehwinkelmessung,<br />

wie z.B. bei Gaspedal, Drosselklappenstellung,<br />

Fahrwerksregelung, Sitzpositionierung und<br />

Lenkwinkelerfassung.<br />

Da im modernen Automobil immer mehr Steuergeräte<br />

ihren Dienst tun, wird der Einsatz eines<br />

Energie- bzw. Verbrauchermanagements nötig.<br />

Systeme messen ihren aktuellen Stromverbrauch<br />

und teilen diesen anderen Steuergeräten<br />

mit. Dies führt verstärkt zum Einsatz von linearen<br />

Hall-Sensoren im Bereich der Strommessung,<br />

wo über die gemessene Magnetfeldstärke am stromdurchflossenen<br />

Leiter auf die aktuelle Stromstärke geschlossen<br />

werden kann. Im Vergleich zur herkömmlichen Shunt-<br />

Strommessungen, bietet dieses Messprinzip entscheidende<br />

Vorteile:<br />

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■ sämtliche Signalaufbereitung wird innerhalb des<br />

Sensors erledigt<br />

■ Lastkreis und Signalausgang sind galvanisch getrennt<br />

■ Keine Verlustleistung bzw. Eigenerwärmung<br />

■ Interne Temperaturkompensation<br />

■ Hohe Genauigkeit<br />

■ 100% Schutz bei Überlast<br />

■ AC- und DC-Messung möglich<br />

■ Programmierbar í Verstärkungsfaktor, Messbereich,<br />

Filtereigenschaften<br />

In Bild 5 wird der prinzipielle Aufbau bei der Verwendung<br />

von linearen Hall-Effekt Sensoren bei der Strommessung<br />

verdeutlicht. Zur Erhöhung des Wirkungsgrades bzw. der<br />

Bild 4: Aufbau eines TPMS-Sensorelements.<br />

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Bild 5: Prinzip der Strommessung mit einem linearen<br />

Hall-Sensor.<br />

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Genauigkeit bei der Detektion des magnetischen Feldes,<br />

wird der Einsatz von Kernen, sogenannten Feldkonzentratoren<br />

empfohlen. Diese bündeln die konzentrischen Magnetfeldlinien<br />

und führen sie gezielt auf die empfindlichen<br />

Sensorbereiche, wo sich die Hall-Platten befinden.<br />

Anforderungen und Trends<br />

Anhand von Beispielen aus verschieden Anwendungsbereichen<br />

und unterschiedlicher Marktreife wurde gezeigt,<br />

dass diese Art von Sensoren bereits fest im Automobil etabliert<br />

und für künftige Anwendungen nicht mehr wegzudenken<br />

sind. Zukünftige Trends und Hauptanforderungen<br />

innerhalb der Entwicklung von Sensoren für Automobil-<br />

Applikationen werden vorwiegend im Bereich der Erhöhung<br />

der Zuverlässigkeit und Genauigkeit, sowie Verkleinerung<br />

der Bauweise und letztendlich der Systemkosten liegen.<br />

Alexander Schmidt (Dipl.-Ing., FH) ist Marketing-Manager<br />

für Distributionskunden im<br />

Geschäftsbereich Automobil-, Industrieelektronik<br />

& Multimarket bei Infineon Technologies.<br />

Seine Themenschwerpunkte sind Leistungshalbleiter<br />

und Halbleiter-Sensoren für<br />

Automobilanwendungen<br />

(alexander.schmidt@infineon.com) .<br />

Infineon Technologies<br />

@ www.infineon.com/sensors<br />

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