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27628 Bramstedt - Unter der Staleke

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STALEKE Land und Leute<br />

Faszination Wappenkunde<br />

HAGEN. Was haben <strong>der</strong> Herbstmarktumzug vom 19. September<br />

und die Namensgebung <strong>der</strong> Hagener Grundschule am<br />

30. Oktober gemeinsam?<br />

Nun, an beiden Tagen ist das Wappen des alten Amtes Hagen<br />

in Großformat gezeigt worden – mal als „Kühlerfigur“ des<br />

Motivwagens „<strong>Staleke</strong>“, mal als „Taufgeschenk“ für die Schule.<br />

Marjorie Bullenkamp (r.) und Thea Segelken überreichen <strong>der</strong> Grundschule<br />

an <strong>der</strong> <strong>Staleke</strong> das alte Amtswappen<br />

Angefertigt hat das Wappen Frau Marjorie Bullenkamp,<br />

Hagen. Bis dahin mit Wappen und Siegeln, Schilden und Zierstücken<br />

überhaupt nicht befasst, hat die Mutter von vier Kin<strong>der</strong>n<br />

innerhalb eines Monats Außerordentliches geschaffen:<br />

ein detailgetreues, heraldisch einwandfreies Wappen in maßstabsgerechter<br />

Vergrößerung.<br />

Begonnen hat das alles mit einem „Klar, ich mach das!“ Diese<br />

schnelle Zusage gab sie in einem Gespräch mit Thea und Gerhard<br />

Segelken. Das Hagener Ehepaar ist <strong>der</strong> Heimatzeitung seit<br />

Langem eng verbunden und wollte nun gemeinsam mit einem<br />

Team den dritten Herbstmarktumzug dazu nutzen, die Zeitung<br />

„<strong>Unter</strong> <strong>der</strong> <strong>Staleke</strong>“ originell und beson<strong>der</strong>s publikumswirksam<br />

zu präsentieren. Das war Mitte August.<br />

Und dann hieß es nur noch: arbeiten, arbeiten!<br />

7 Unendliches Googeln in <strong>der</strong> Heraldik nach <strong>der</strong> Symbolhaftigkeit<br />

von Eichbäumen, Kronen, Farben und Metallen<br />

7 Suchen nach vergleichbaren Anschauungsobjekten – u.a.<br />

auf dem weitläufigen Dachboden <strong>der</strong> Burg (Amtswappen)<br />

7 Recherchieren in ergänzen<strong>der</strong> Fachliteratur (Blüten von<br />

Eichbäumen).<br />

Nach <strong>der</strong> Theorie – die Praxis: Wetterbeständiges Material<br />

musste her (hier: eine 9-lagige Siebholzplatte). Danach die<br />

Projektion des Wappens auf das Trägermaterial, Aufzeichnen,<br />

Aussägen, Fräsen, Grundieren und Ausmalen. Und das alles<br />

unter Beachtung <strong>der</strong> strengen heraldischen Regeln – zum Beispiel:<br />

Gold und Silber muss in jedem Wappen vorkommen;<br />

aber diese „Metalle“ dürfen sich nicht berühren!<br />

Kurz: Frau Bullenkamp machte auch die Nacht zum Tag und<br />

hat dabei so manche Widrigkeit gemeistert – zum Beispiel das<br />

Millimeter genaue Aussägen <strong>der</strong> Blattzinken in <strong>der</strong> Krone,<br />

ohne diese voneinan<strong>der</strong> zu trennen. Heute schmückt das aufwändig<br />

gefertigte Wappen den Eingangsbereich <strong>der</strong> „Grundschule<br />

an <strong>der</strong> <strong>Staleke</strong>“.<br />

Nach <strong>der</strong> Erschaffung des Königreichs<br />

Beschreibung und<br />

Bedeutung<br />

Hannover (1814) lebte das alte Amt<br />

Hagen in seiner ursprünglichen Form<br />

so wie<strong>der</strong> auf, wie es seit Ende des<br />

30-jährigen Krieges verfasst war. Etwa um diese Zeit entstand<br />

auch das Wappen des Amtes, das in dieser Form bis 1866 bestanden<br />

hat.<br />

Beschreibung: Der ungeteilte, schwarzgerän<strong>der</strong>te<br />

Schild in Silber zeigt einen beblätterten<br />

Eichbaum mit kräftigem Stamm in Braun, einer<br />

grünen Krone mit acht goldenen Eicheln.<br />

Der aus starkem Wurzelwerk gewachsene Stamm<br />

ist vollständig von einem zweilattigen Zaun eingefasst. Auf<br />

dem Schild eine goldene Krone, die über dem mit Edelsteinen<br />

geschmückten, goldenen Reif fünf (sichtbare) Zinken in Blattform<br />

(weibliche Blüten <strong>der</strong> Steineiche) zeigt.<br />

Bedeutung: Allgemein steht die Eiche in <strong>der</strong> Heraldik für Kraft<br />

und Beständigkeit. Hier ist sie <strong>der</strong> <strong>Staleke</strong> nachempfunden –<br />

also <strong>der</strong> bereits 1248 urkundlich erwähnten Gerichtseiche<br />

(s.S.2). Die ausladende Krone steht für den Schutz des unter<br />

dem Baume gesprochenen Rechtes. Diesen Schutz verstärkt<br />

<strong>der</strong> Zaun – als Symbol für unabhängige Rechtsprechung. Die<br />

in Blüte stehenden Früchte verweisen auf die Fortdauer des<br />

geschützten Rechtes.<br />

Überlieferungen darüber, was die Krone bedeutet, sind nicht<br />

erhalten; Vermutung ist aber, dass sie als offene Reifkrone zu<br />

den königlichen Kronen zählt und das Amt Hagen als Teil des<br />

Königreichs Hannover ausweist. n Hansdieter Kurth<br />

Quellen: „Wappenkunde“, Verf.: Ottfried Neubecker, Battenberg-Verlag,<br />

München. 1979; „Das Bremer Wappen“, Verf.: Fritz Lohmann, Edition<br />

Temmen, Bremen, 2010.<br />

Inh. Maren Hetzer<br />

Än<strong>der</strong>ungsschnei<strong>der</strong>ei<br />

D.Bohnhorst D. Bohnhorst<br />

Waldstraße Waldstraße 12 12<br />

<strong>27628</strong> <strong>27628</strong> Lehnstedt Lehnstedt<br />

Tel.: Telefon 04746-7080 (0 47 46) 70 80<br />

Mobil: Mobil 0173-4 (01 25 73) 55 4 55 25 55 55<br />

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10.00 10.00 - 13.00 bis Uhr 13.00 Uhr<br />

o<strong>der</strong> o<strong>der</strong> täglich täglich nach Tel. nach<br />

Vereinbarung telefonischer Vereinbarung<br />

26 177 <strong>Unter</strong> <strong>der</strong> <strong>Staleke</strong> 1-2010

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