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Seminar: Sozialisation durch Bildung und Beruf WS 07/08<br />
Dozentin: Gabriela Hahn<br />
Jürgen <strong>Habermas</strong>: Kommunikatives Han<strong>de</strong>ln und Ich-I<strong>de</strong>ntität<br />
1 Gesellschaftstheorie....................................................................2<br />
1.1 Einleitung.....................................................................................2<br />
1.1.1 Zentrale Unterscheidung in <strong>Habermas</strong> Gesellschaftstheorie......................3<br />
1.1.2 Vergesellschaftung nach <strong>Habermas</strong>............................................................4<br />
2 Sozialisationstheorie ...................................................................4<br />
2.1 Entwicklung <strong>de</strong>r „Ich-I<strong>de</strong>ntität“ ...................................................4<br />
2.2 Adoleszenz................................................................................10<br />
2.3 Rollentheoretische Einflüsse.....................................................13<br />
3. Moralische Entwicklung und <strong>de</strong>mokratische Erziehung in <strong>de</strong>r<br />
Schule ...................................................................................15<br />
4. Literatur......................................................................................19<br />
Vorgelegt von:<br />
Larissa Braun<br />
Anna Kapelke<br />
Niels Niemeyer<br />
Hannah Uhle<br />
Silja Wichmann<br />
Timm Wohler
Seminar: Sozialisation durch Bildung und Beruf WS 07/08<br />
Dozentin: Gabriela Hahn<br />
1 Gesellschaftstheorie<br />
1.1 Einleitung<br />
• Neubestimmung <strong>de</strong>r normativen Grundlagen einer kritischen Theorie <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft als Potentiale und Hin<strong>de</strong>rnisse individueller und<br />
gesellschaftlicher Emanzipation mit <strong>de</strong>n Mitteln mo<strong>de</strong>rner Philosophie und<br />
Wissenschaften<br />
• Annahme <strong>de</strong>r Allgemeingültigkeit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Freiheit und <strong>de</strong>s daraus<br />
abgeleiteten Interesses an Mündigkeit als Maßstab einer kritischen<br />
Gesellschaftstheorie<br />
• Die „I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Mündigkeit“ hat ihr Fundament im Faktum <strong>de</strong>r Sprache,<br />
wobei Sprache eine beson<strong>de</strong>re gattungsspezifische Ausstattung <strong>de</strong>s<br />
Menschen sei.<br />
• Sprechhandlungen beinhalten bestimmte „Geltungsansprüche“: Ein<br />
Sprecher unterstellt, dass:<br />
- Seine Aussage verständlich ist.<br />
- Die Aussage als „wahrhafter“ Ausdruck seiner Intention anerkannt wird.<br />
- Der Zuhörer <strong>de</strong>r Aussage zustimmt (nach allen Argumenten), sofern es<br />
sich um die objektive Welt han<strong>de</strong>lt.<br />
- Der Zuhörer von <strong>de</strong>r Richtigkeit von normativen Aussagen überzeugt<br />
wer<strong>de</strong>n kann, wenn sich die Aussagen auf die soziale Welt beziehen.<br />
- Auch dort wo Sprache manipulativ eingesetzt wird, wer<strong>de</strong>n die oben<br />
genannten Unterstellungen gewahrt.<br />
Konstitutive Merkmale <strong>de</strong>s Sprechens:<br />
- Verneinung möglich<br />
- I<strong>de</strong>e von Mündigkeit und Verständigung zwischen gleichberechtigten<br />
Beteiligungen möglich<br />
- „Telos <strong>de</strong>r Verständigung“: normatives Fundament von <strong>Habermas</strong><br />
Sozialphilosophie. Es ist die Rechtfertigung für die For<strong>de</strong>rung nach<br />
individueller und gesellschaftlicher Freiheit.<br />
• Sprache hat Rationalitätspotential (kommt allerdings nicht zwangsläufig<br />
zur Entfaltung)<br />
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1.1.1 Zentrale Unterscheidung in <strong>Habermas</strong> Gesellschaftstheorie<br />
„instrumentelle Rationalität“<br />
Die Menschen haben durch wissenschaftlichen Fortschritt die Natur<br />
unterworfen. Die mo<strong>de</strong>rne Wissenschaft und Technik in Form <strong>de</strong>r<br />
instrumentellen Vernunft, wur<strong>de</strong> dabei allerdings zu einem <strong>de</strong>struktiven<br />
Instrument <strong>de</strong>r Herrschaft. Der „instrumentellen Rationalität“ liegt die Form<br />
einer erfolgsorientierten, instrumentellen o<strong>de</strong>r strategischen<br />
Handlungskoordination zugrun<strong>de</strong>. (Han<strong>de</strong>ln primär durch Macht und Geld<br />
koordiniert)<br />
„kommunikative Rationalität“<br />
Die Möglichkeit zu zwangloser und argumentativer Verständigung ist in <strong>de</strong>r<br />
„kommunikativen Rationalität“ <strong>de</strong>r Sprache angelegt. Sie beinhaltet das<br />
Potential <strong>de</strong>r Freiheit und Mündigkeit. Der „kommunikativen Rationalität“ liegt<br />
die Form einer, durch Normen und Werten gesteuerten, auf Verständigung<br />
gerichtete, kommunikative Handlungskoordination zugrun<strong>de</strong>.<br />
• Nach <strong>Habermas</strong> droht die Gefahr, dass instrumentelle Rationalität (Macht<br />
und Geld) immer größere Bereiche sozialen Han<strong>de</strong>lns einnehmen könnte<br />
und zur dominieren<strong>de</strong>n Form <strong>de</strong>r Handlungskoordination wer<strong>de</strong>. Es ist für<br />
ihn aber auch <strong>de</strong>nkbar, dass sich die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gesellschaft dieser<br />
Entwicklung wi<strong>de</strong>rsetzen und soziale Ordnungen entwickeln, die ihrer<br />
kommunikativen Rationalität entsprechen.<br />
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1.1.2 Vergesellschaftung nach <strong>Habermas</strong><br />
Systemintegration<br />
Hierbei fin<strong>de</strong>t die Integration durch Zwänge bzw. Sanktionen <strong>de</strong>s Systems<br />
statt.<br />
Sozialintegration<br />
Sie ist gekennzeichnet durch gemeinsame Wertüberzeugungen und das<br />
Ergebnis von Sozialisationsprozessen, Interaktion und Kommunikation.<br />
Dabei ist sie auf Sprache, Re<strong>de</strong> und Wi<strong>de</strong>rre<strong>de</strong>, d.h. Begründungen<br />
angewiesen.<br />
Formen <strong>de</strong>r Sozialintegration und Sozialisation lassen sich nach ihren<br />
unterschiedlichen Freiheitsgra<strong>de</strong>n qualifizieren.<br />
2 Sozialisationstheorie<br />
2.1 Entwicklung <strong>de</strong>r „Ich-I<strong>de</strong>ntität“<br />
• Die Ausbildung einer starken Ich-I<strong>de</strong>ntität ist eine beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r Ich-<br />
Organisation. Eine „starke Ich-I<strong>de</strong>ntität“ ist gekennzeichnet durch die<br />
Vergesellschaftung einerseits und Individuierung an<strong>de</strong>rerseits, d.h. es<br />
soll <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Normen nicht blind vertraut wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />
eine diskursive Auseinan<strong>de</strong>rsetzung erfolgen. Dabei soll die Fähigkeit<br />
vermittelt wer<strong>de</strong>n nicht nur <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Gesellschaft zu<br />
genügen, son<strong>de</strong>rn die Individuen sollen in die Lage versetzt wer<strong>de</strong>n eine<br />
kritische Distanz zu <strong>de</strong>n ihnen abverlangten Rollen zu entwickeln. Eine<br />
„starke Ich-I<strong>de</strong>ntität“ wird somit als Fähigkeit zur prinzipiengeleiteten<br />
Balance zwischen unterschiedlichen Erwartungen im Rollenhan<strong>de</strong>ln<br />
beschrieben.<br />
• Merkmale <strong>de</strong>r „starken Ich-I<strong>de</strong>ntität“ lassen sich zusammenfassend als<br />
„kommunikative Kompetenz“ beschreiben. Dabei bezeichnen die Begriffe<br />
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kommunikative Kompetenz und Ich-I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>n gleichen<br />
soziopsychischen Sachverhalt. Sie bieten die i<strong>de</strong>alen Voraussetzungen<br />
für „kommunikatives Han<strong>de</strong>ln“. Sozialisation ist daran zu messen, ob sie<br />
Heranwachsen<strong>de</strong> mit kommunikativen Kompetenzen ausstattet.<br />
• Um nachzuweisen, dass es sich hierbei nicht um ein i<strong>de</strong>alisiertes<br />
Konstrukt han<strong>de</strong>lt, weist <strong>Habermas</strong> unter Rückgriff auf Meads<br />
symbolischen Interaktionismus nach, dass kommunikatives Han<strong>de</strong>ln in<br />
alltäglichen Interaktionen immer schon wirksam ist.<br />
• Um die Möglichkeit einer „starken Ich-I<strong>de</strong>ntität“ als<br />
Sozialisationsergebnis zu belegen, greift <strong>Habermas</strong> auf Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
Entwicklungspsychologie zurück. Dabei ist für ihn von großer Be<strong>de</strong>utung,<br />
dass die folgen<strong>de</strong>n Autoren die Endpunkte <strong>de</strong>r Ontogenese hin zur<br />
Individuierung beschreiben, ein Subjekt, das zu kommunikativem<br />
Han<strong>de</strong>ln fähig ist:<br />
Freud und Erikson<br />
beschreiben einen stufenförmigen und krisenhaften Prozess <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung, in <strong>de</strong>r das „Ich“ am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Pubertät eine relative<br />
Balance zwischen Triebansprüchen und gesellschaftlichen Zwang<br />
erreicht. Auch wenn dieses noch fragil und temporär ist.<br />
Piagets<br />
Untersuchungen zur Intelligenzentwicklung führen zu drei<br />
Entwicklungsstufen (prä-operational, konkret Operieren, formale<br />
Operation). Dabei wird die letzte Stufe nicht von allen in vollem Umfang<br />
erreicht<br />
Kohlberg<br />
unterschei<strong>de</strong>t Stufen <strong>de</strong>s moralischen Bewusstseins:<br />
präkonventionelles Niveau (Orientierung an <strong>de</strong>n<br />
Handlungskonsequenzen), konventionelles Niveau (Normsystem <strong>de</strong>r<br />
sozialen Bezugsgruppe), postkonventionelles Niveau (abstrakte<br />
Gesichtspunkte <strong>de</strong>r Gerechtigkeit). Die letzte Stufe wird allerdings nur<br />
von einer gesellschaftlichen Min<strong>de</strong>rheit erreicht.<br />
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<strong>Habermas</strong> nimmt an, dass die ontogenetische Entwicklung hin zu einer „starken<br />
Ich-I<strong>de</strong>ntität“ i<strong>de</strong>alerweise in drei Stufen verläuft. Für je<strong>de</strong> Stufe sind typische<br />
kognitive Entwicklungsstän<strong>de</strong>, bestimmte Formen <strong>de</strong>r Interaktion, spezifische<br />
Handlungsmotivationen, charakteristische Wahrnehmungen von und mit<br />
Normkonflikten kennzeichnend. Dieser Bildungsprozess wird durch<br />
zunehmen<strong>de</strong> Selbständigkeit (Autonomie) gekennzeichnet.<br />
<strong>Habermas</strong> verfolgt das Ziel eine erklärungskräftige Entwicklungstheorie in<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Ich–I<strong>de</strong>ntität zu erstellen, dazu verknüpft er das moralische<br />
Bewusstsein mit allgemeinen Qualifikationen <strong>de</strong>s Rollenhan<strong>de</strong>lns.<br />
Drei Abschnitte dienen ihm als Ablauf:<br />
- Strukturen kommunikativen Han<strong>de</strong>ls setzt er für die Wahrnehmung<br />
moralischer Konflikte voraus, diese ordnet er <strong>de</strong>n kognitiven Fähigkeiten<br />
zu.<br />
- Diese Folgen allgemeiner Qualifikation <strong>de</strong>s Rollenhan<strong>de</strong>lns ordnet er <strong>de</strong>n<br />
entwicklungslogischen Gesichtspunkten zu.<br />
- Aus <strong>de</strong>n Stufen <strong>de</strong>r interaktiven Kompetenz wird die Stufe <strong>de</strong>s<br />
moralischen Bewusstseins abgeleitet.<br />
<strong>Habermas</strong> <strong>de</strong>finiert die Grundbegriffe <strong>de</strong>s kommunikativen Han<strong>de</strong>lns wie folgt:<br />
Präoperationales Denken, II. Konkret-operationales Denken, III. Formalals<br />
Wahrnehmung von konkreten Verhaltenserwartungen und<br />
<strong>de</strong>mentsprechend intentionale Handlungen; generalisierte<br />
Verhaltenserwartungen, die wechselseitig miteinan<strong>de</strong>r verknüpft sind,<br />
also soziale Rollen und Normen, die Handlungen regeln; und<br />
Prinzipien, die <strong>de</strong>r Rechfertigung bzw. Erzeugung von Normen dienen<br />
können; o<strong>de</strong>r mit Normen verknüpft sind.<br />
Akteure, die miteinan<strong>de</strong>r kommunizieren.<br />
Orientierungen, soweit sie als Handlungsmotive wirksam sind.<br />
• <strong>Habermas</strong> orientiert sich an <strong>de</strong>n drei kognitiven Stufen nach Piaget (I.<br />
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operationales Denken), diesen ordnet er bestimmte Merkmale<br />
(Verhaltensweisen) aus <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Bereichen zu:<br />
Interaktion (unvollständige, vollständige Interaktion, kommunikatives<br />
Han<strong>de</strong>ln und Denken)<br />
Handlungsebenen (konkrete Handlungen, Normsysteme, Prinzipien)<br />
Handlungsmotivationen (generalisieren<strong>de</strong> Lust/Unlust, kulturell<br />
interpretierte Bedürfnisse, konkurrieren<strong>de</strong> Bedürfnisinterpretation)<br />
Akteure (natürliche I<strong>de</strong>ntität, Rolleni<strong>de</strong>ntität, Ich-I<strong>de</strong>ntität)<br />
Die Ich-I<strong>de</strong>ntität entwickelt sich aus <strong>de</strong>r natürlichen I<strong>de</strong>ntität, in <strong>de</strong>r das Kind<br />
aus <strong>de</strong>r Perspektive von Strafe und Gehorsam han<strong>de</strong>lt und gelernt hat, sich von<br />
<strong>de</strong>r Umgebung zu unterschei<strong>de</strong>n. Der natürlichen I<strong>de</strong>ntität folgt die<br />
Rolleni<strong>de</strong>ntität. Die I<strong>de</strong>ntität wird von <strong>de</strong>r körperlichen Erscheinung <strong>de</strong>r Akteure<br />
abgelöst, Akteure wer<strong>de</strong>n als rollenabhängige Bezugspersonen und als<br />
anonyme Rollenträger aufgefasst. Das Kind eignet sich symbolische<br />
Allgemeinheiten seiner Familienumgebung und die Handlungsnormen von<br />
Gruppen an. Die Rolleni<strong>de</strong>ntität wird durch die Ich-I<strong>de</strong>ntität abgelöst, in dieser<br />
Stufe können Personen ihre I<strong>de</strong>ntität unabhängig von Rollen und<br />
Normsystemen behaupten. Die Akteure begegnen sich als Individuen. Der<br />
Reifungs- und Lernprozess bewirkt die Sprach- und Handlungsfähigkeit eines<br />
erwachsenen Subjekts.<br />
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Allgemeine Strukturen <strong>de</strong>s kommunikativen Han<strong>de</strong>lns<br />
Qualifikationen <strong>de</strong>s Rollenhan<strong>de</strong>lns<br />
Kognitive<br />
Vorraussetzungen<br />
Niveau <strong>de</strong>r<br />
Interaktion<br />
Handlungs-ebenen<br />
Handlungsmotivationen<br />
Wahrnehmung von<br />
Akteure Normen Motiven Akteuren<br />
I<br />
Präoperationales<br />
Denken<br />
Unvollständige<br />
Interaktion<br />
Konkrete<br />
Handlungen und<br />
Handlungsfolgen<br />
Generalisierte<br />
Lust / Unlust<br />
Natürliche<br />
I<strong>de</strong>ntität<br />
Verhaltenserwartungen<br />
verstehen und<br />
befolgen<br />
Handlungsintentionen<br />
(Wünsche)<br />
äußern und<br />
erfüllen<br />
Konkrete<br />
Handlungen<br />
und Akteure<br />
wahrnehmen<br />
II<br />
Konkretoperationales<br />
Denken<br />
Vollständige<br />
Interaktion<br />
Rollen,<br />
Normensysteme<br />
Kulturell<br />
interpretierte<br />
Bedürfnisse<br />
Rollen-<br />
I<strong>de</strong>ntität<br />
Reflexive<br />
Verhaltenserwartungen<br />
(Normen)<br />
verstehen und<br />
befolgen<br />
Zwischen Sollen<br />
und Wollen<br />
(Pflicht /<br />
Neigung)<br />
unterschei<strong>de</strong>n<br />
Zwischen<br />
Handlungen /<br />
Norm und<br />
individuellen<br />
Subjekten /<br />
Rollenträgern<br />
unterschei<strong>de</strong>n<br />
III<br />
Formaloperationales<br />
Denken<br />
Kommunikatives<br />
Han<strong>de</strong>ln und<br />
Diskurs<br />
Prinzipien<br />
Konkurrieren<strong>de</strong><br />
Bedürfnisinterpretationen<br />
Ich-<br />
I<strong>de</strong>ntität<br />
Reflexive<br />
Normen<br />
(Prinzipien)<br />
verstehen und<br />
anwen<strong>de</strong>n<br />
Zwischen<br />
Heteronomie<br />
und Autonomie<br />
unterschei<strong>de</strong>n<br />
Zwischen<br />
partikularen /<br />
allgemeinen<br />
Normen und<br />
Individualität /<br />
Ich überhaupt<br />
unterschei<strong>de</strong>n
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2.2 Adoleszenz<br />
• „Kommunikative Kompetenz“ bezieht sich allerdings nicht nur auf<br />
Rollenkommunikation, son<strong>de</strong>rn schließt die Fähigkeit ein, an „Diskursen“<br />
teilnehmen zu können. „Diskurse“ be<strong>de</strong>utet eine metakommunikative<br />
Form <strong>de</strong>r Verständigung. „Diskurse“ zeichnen sich dadurch aus, dass<br />
alltäglich-normale Kommunikation in Frage gestellt wird. Dabei gehören<br />
zu einem „Diskurs“ die Komponenten Gleichberechtigung und<br />
Herrschaftsfreiheit. Ein „Diskurs“ stellt die höchsten Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
<strong>de</strong>n Sprecher. „Kommunikative Kompetenz“ ist dann die Fähigkeit zum<br />
flexiblen und prinzipiengeleiteten Rollenhan<strong>de</strong>ln und die Fähigkeit in<br />
Diskursen in kompetenter Weise über Geltungsansprüche zu<br />
verhan<strong>de</strong>ln.<br />
• Für einen „herrschaftsfreien Diskurs“ ist eine i<strong>de</strong>ale Sprechsituation<br />
notwendig, d.h. <strong>de</strong>r einzige bestehen<strong>de</strong> Zwang darf <strong>de</strong>r „zwanglose<br />
Zwang <strong>de</strong>s besseren Argumentes“ sein. Von einem „herrschaftsfreien<br />
Diskurs“ her, lassen sich Normen wie Gerechtigkeit, Gleichheit und<br />
Freiheit begrün<strong>de</strong>n. Weil Verständigung in je<strong>de</strong>r Gesellschaft erfor<strong>de</strong>rlich<br />
ist, können diese Normen dann universelle Gültigkeit beanspruchen.<br />
• Unter gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen ist das<br />
Sozialisationsergebnis <strong>de</strong>r „kommunikativen Kompetenz“ jedoch nicht<br />
<strong>de</strong>r Regelfall.<br />
• <strong>Habermas</strong> sah jugendliche Protestformen nicht als Problem, son<strong>de</strong>rn als<br />
emanzipatives Potential.<br />
- Annahme: Zwischen typischen Verläufen <strong>de</strong>r Adoleszenz und <strong>de</strong>n<br />
Formen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität besteht ein Zusammenhang, aus <strong>de</strong>m weiterhin die<br />
Entstehung einer politischen Orientierung entstehen kann.
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Systematische Analyse <strong>de</strong>r Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus wer<strong>de</strong>n<br />
mit <strong>de</strong>n ontogenetischen Stufen zur Entwicklung <strong>de</strong>r kommunikativen<br />
Kompetenz in Beziehung gesetzt.<br />
- Legitimationsprobleme führen zu heftigeren Verläufen <strong>de</strong>r<br />
Adoleszenzkrise<br />
- Überwindung einer konventionellen Rolleni<strong>de</strong>ntität<br />
- neue I<strong>de</strong>ntitätsform : systemkritisches Potential<br />
• Adoleszenzkrise<br />
Heraustritt aus <strong>de</strong>m Familienverband, Vorbereitung auf Rollen im gesellschaftlichen<br />
Gesamtsystem<br />
- Egozentrische Selbstreflexion: „Wer bin ich? Wer wer<strong>de</strong> ich sein?“<br />
- Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit gesellschaftlichen Deutungsmustern, kulturellen<br />
Überlieferungen, sozialen Standards<br />
- Bemühung um eigenständige Position in Bezug auf Religion, Fragen<br />
bezüglich <strong>de</strong>s Gesellschaftssystems,<br />
- Hinterfragen politischer Ordnung, wie z.B. Leistungsprinzip, Konkurrenz,<br />
und Wachstum<br />
- „Führen sie wirklich zu sozialen, humanen Fortschritt?“<br />
Adoleszenzkrise ist nach <strong>Habermas</strong> eine i<strong>de</strong>ntitätsbe<strong>de</strong>utsame Reifungskrise.<br />
- Aneignung <strong>de</strong>r eigenen I<strong>de</strong>ntität durch Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n<br />
überlieferten Traditionen<br />
• Verlauf und Ergebnis <strong>de</strong>r Adoleszenzkrise<br />
- Unauffälliger o<strong>de</strong>r dramatischer Verlauf ( individuell)<br />
- Unterscheidung zwischen Lösungskrise<br />
- Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit erwachsenen Autoritäten in <strong>de</strong>r Frühadoleszenz<br />
und <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n I<strong>de</strong>ntitätskrise<br />
- Fragen nach Selbstkonzept und Lebenssinn<br />
• Heftige Adoleszenzkrise:<br />
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Stark konflikthafte Ablösung von Eltern, kritische Überprüfung <strong>de</strong>r Werte,<br />
Fragen nach <strong>de</strong>m Sinn <strong>de</strong>s Lebens und <strong>de</strong>s eigenen Tuns, phasenweise<br />
radikale Positionierungen.<br />
• Schwache Adoleszenzkrise:<br />
Fehlen <strong>de</strong>r o. a. Anzeichen<br />
Der Verlauf <strong>de</strong>r Adoleszenzkrise ist ausschlaggebend für die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
jeweiligen Persönlichkeitsstruktur.<br />
Ausgangspunkt ist <strong>de</strong>r Eintritt in die Jugendphase, die Rolleni<strong>de</strong>ntität zerbricht.<br />
• Drei i<strong>de</strong>altypische I<strong>de</strong>ntitätsformationen:<br />
1. Retreatistisch orientiertes Subjekt<br />
Misslingen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsbildung<br />
– keine zwanglose Integration in die Gesellschaft,<br />
– keine Balancierung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Lebensbereiche<br />
– keine einheitsstiften<strong>de</strong> Lebensgeschichte<br />
Folge: Diffuse, gespaltene labile I<strong>de</strong>ntitäten<br />
2. Bürgerliche Modalpersönlichkeit<br />
Berufsbezogene Rolleni<strong>de</strong>ntität<br />
- Moralische Urteile wer<strong>de</strong>n weiterhin auf konventionellem Niveau gefällt<br />
- Stabilisierung und Rekonstruktion <strong>de</strong>r zerbrochenen I<strong>de</strong>ntität auf<br />
gleichem strukturellen Niveau durch berufsbezogene Rolleni<strong>de</strong>ntität<br />
3. Gesellschaftskritisches Subjekt<br />
Flexible und prinzipiengeleitete Ich-I<strong>de</strong>ntität<br />
- Moralische Urteile wer<strong>de</strong>n auf postkonventionellem Niveau gefällt<br />
- Überwin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s strukturellen Niveaus<br />
• These nach <strong>Habermas</strong>:<br />
Je heftiger die Adoleszenzkrise durchlebt wird, <strong>de</strong>sto wahrscheinlicher ist die<br />
Entwicklung einer reflexiven Ich-I<strong>de</strong>ntität<br />
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• Begründung:<br />
Durch Hinterfragen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Werte und Normen,<br />
Infragestellen <strong>de</strong>r Autoritäten,<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit o. a. Thematiken<br />
Erfolgt eine eigene Erkenntnis über Relevanz und Konsensfähigkeit dieser.<br />
• Zentrale Theorieaussage:<br />
In <strong>de</strong>r Adoleszenzkrise entschei<strong>de</strong>t sich, ob eine be<strong>de</strong>utsame Umstrukturierung<br />
<strong>de</strong>s Persönlichkeitssystems erfolgt.<br />
- Rolleni<strong>de</strong>ntität / Konventionelle Moralstufe<br />
o<strong>de</strong>r<br />
- Ich-I<strong>de</strong>ntität / Postkonventionelle Moralstufe<br />
2.3 Rollentheoretische Einflüsse<br />
Um eine starke Ich-I<strong>de</strong>ntität zu erreichen, muss das konventionelle<br />
Rollenverhalten überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
• Die grundsätzliche Kritik an Parsons Rollentheorie richtet sich auf die<br />
Ausblendung <strong>de</strong>r Freiheitsgra<strong>de</strong> und <strong>de</strong>n partiell repressiven Charakter in<br />
seinem Rollenbild.<br />
• Die Formulierung <strong>de</strong>s üblichen Rollenkonzeptes lässt nach <strong>Habermas</strong> drei<br />
Dimensionen unberücksichtigt:<br />
1. Das Integrationstheorem besagt, das eine Kongruenz zwischen<br />
Wertorientierungen und Bedürfnisdispositionen besteht. Dies wür<strong>de</strong><br />
be<strong>de</strong>uten, dass das eingespielte Rollenhan<strong>de</strong>ln zwischen zwei Personen<br />
für bei<strong>de</strong> gleich befriedigend sei. Die „Reziprozität <strong>de</strong>r Befriedigung“ wird<br />
von <strong>Habermas</strong> angezweifelt. Alltägliche Beobachtungen machen<br />
<strong>de</strong>utlich, dass die gegenseitige Bedürfnisbefriedigung eher die<br />
Ausnahme ist. Rollensysteme sind eher durch Herrschaft und<br />
Abhängigkeit gekennzeichnet. Jedoch besteht auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>s<br />
intentionalen Han<strong>de</strong>lns ein gesicherter Gegensatz <strong>de</strong>r Erwartungen und<br />
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Dozentin: Gabriela Hahn<br />
<strong>de</strong>s zu erwarten<strong>de</strong>n Verhaltens. Aus diesem Grund stellt <strong>Habermas</strong> <strong>de</strong>m<br />
Integrationstheorem das Repressionstheorem gegenüber. Demnach ist<br />
vollständige Komplementarität <strong>de</strong>r Erwartungen nur unter Zwang auf<br />
Basis einer fehlen<strong>de</strong>n<br />
Reziprozität (wie im Integrationstheorem beschrieben) möglich.<br />
Das Integrationstheorem schließt aus, dass wir eine stabil eingespielte<br />
Interaktion nach Gra<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Repressivität bewerten.<br />
2. Nach <strong>de</strong>m I<strong>de</strong>ntitätstheorem besteht in stabil eingespielten<br />
Interaktionen eine Übereinstimmung zwischen <strong>de</strong>r Rollen<strong>de</strong>finition und<br />
<strong>de</strong>r Rolleninterpretation auf bei<strong>de</strong>n Seiten. <strong>Habermas</strong> zeigt auf, dass<br />
Rollenhan<strong>de</strong>ln immer wie<strong>de</strong>r vom Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n interpretiert wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Dabei hängt die Ausgestaltungsmöglichkeit von <strong>de</strong>r Enge <strong>de</strong>s<br />
Interpretationsspielraums ab. Aus diesem Grun<strong>de</strong> stellt <strong>Habermas</strong> <strong>de</strong>n<br />
I<strong>de</strong>ntitätstheorem das Diskrepanztheorem gegenüber, nach welchem<br />
eine vollständige Definition <strong>de</strong>r Rolle, die eine <strong>de</strong>ckungsgleiche<br />
Interpretation aller Beteiligten initiiert nur in verdinglichten,<br />
Selbstpräsentation ausschließen<strong>de</strong>n Beziehungen zu realisieren ist.<br />
Das I<strong>de</strong>ntitätstheorem schließt eine Differenzierung nach Gra<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Rigidität<br />
<strong>de</strong>r Rollen<strong>de</strong>finition und <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Interpretationsspielraums aus.<br />
3. Nach <strong>de</strong>m Konformitätstheorem beruht eine stabil eingespielte<br />
Interaktion auf <strong>de</strong>r Kongruenz zwischen gelten<strong>de</strong>n Normen und<br />
wirksamen Verhaltenskontrollen. Die institutionalisierte Wertorientierung<br />
(Rolle) und <strong>de</strong>r internalisierte Wert (Motiv) entsprechen sich hierbei in<br />
<strong>de</strong>r Weise, dass gelten<strong>de</strong> Normen auch faktisch erfüllt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />
wür<strong>de</strong> be<strong>de</strong>uten, dass Man aus beobachtbaren rollenkonformen<br />
Verhalten unmittelbar auf Verinnerlichung entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Rollenerwartungen als Motiv <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns schließen dürfe.<br />
Nach <strong>Habermas</strong> hat rollenkonformes Verhalten unterschiedliche<br />
Ursachen, z.B. Furcht vor Sanktionen, Einsicht, unreflektierte<br />
Verinnerlichung, usw., weshalb er <strong>de</strong>m Konformitätstheorem <strong>de</strong>n Begriff<br />
<strong>de</strong>r Rollendistanz gegenüber stellt. Dieser beinhaltet, dass es vom Grad<br />
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Dozentin: Gabriela Hahn<br />
und von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Internalisierung abhängt, wie sich das han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong><br />
Subjekt selbst zu seinen Rollen verhält. Autonomes Rollenspiel setzt<br />
<strong>de</strong>mnach die internalisierte Rolle, sowie eine nachträgliche Distanzierung<br />
(im reflexiven Sinne) voraus.<br />
Das Konformitätstheorem schließt eine Unterscheidung nach Gra<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Autonomie <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns aus.<br />
• <strong>Habermas</strong> sieht in <strong>de</strong>n Theoremen von Parson eher <strong>de</strong>n Ausnahmefall<br />
<strong>de</strong>s Rollenhan<strong>de</strong>lns, nicht aber die Regel.<br />
3. Moralische Entwicklung und <strong>de</strong>mokratische Erziehung in<br />
<strong>de</strong>r Schule<br />
• <strong>Habermas</strong> hat sich nicht systematisch zum Erziehungsauftrag <strong>de</strong>r Schule<br />
geäußert. Baumgart (2004, S.165) meint jedoch aus <strong>Habermas</strong><br />
Theorienentwurf einige Schlüsse für die Funktionen, Probleme und<br />
Aufgaben in <strong>de</strong>r Schule ziehen zu können:<br />
Schule ist auf <strong>de</strong>r Folie habermascher Überlegungen einerseits durch<br />
Zweckrationalität (z.B. Selektion) gekennzeichnet. Gleichzeitig ist<br />
Schule nach <strong>Habermas</strong> aber ein Ort kommunikativen Han<strong>de</strong>lns, in <strong>de</strong>r<br />
die Ausbildung von „Ich-I<strong>de</strong>ntität“ geför<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r blockiert wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Demnach wäre eine Schule zu bevorzugen, die<br />
prinzipiengeleitetes Denken för<strong>de</strong>rt und verständigungsorientiertes<br />
Han<strong>de</strong>ln möglich macht.<br />
• Da <strong>Habermas</strong> sich mit <strong>de</strong>r schulpraktischen Umsetzung seiner Intentionen<br />
nicht beschäftigt hat, greift Baumgart auf Überlegungen Kohlberges zur<br />
„Just Community-School“ zurück, die eine Moralerziehung nicht nur in <strong>de</strong>r<br />
Bearbeitung moralischer Dilemmata vollzieht, son<strong>de</strong>rn durch echte<br />
Partizipation zur Übungsstätte für kommunikatives Han<strong>de</strong>ln wird.<br />
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Seminar: Sozialisation durch Bildung und Beruf WS 07/08<br />
Dozentin: Gabriela Hahn<br />
Die Stufen <strong>de</strong>r Moralentwicklung<br />
Prä-Konventionelle Ebene<br />
Stufe 1Orientierung an Bestrafung und Gehorsam<br />
-Vermeidung von Strafe (Schülersicht)<br />
- Bestrafung <strong>de</strong>r Bösen (Lehrersicht)Stufe 2Instrumentellrelativistische<br />
Orientierung<br />
- eigene Bedürfnisse (z.T. auch die <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren) wer<strong>de</strong>n befriedigt<br />
- Austausch von Gefälligkeiten und Vorteilen<br />
Konventionelle Ebene<br />
Stufe 3Orientierung an Personengebun<strong>de</strong>ner Zustimmung<br />
- hohes Maß an Konformität gegenüber stereotypen Vorstel<br />
lungen mehrheitlich für richtig befun<strong>de</strong>nen Verhaltens<br />
- alle Menschen wer<strong>de</strong>n (orientiert an konventionellen Regeln)<br />
so behan<strong>de</strong>lt, wie sie es wünschenStufe 4Orientierung an<br />
Recht und Ordnung<br />
- Autorität, festgelegte Regeln und Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r<br />
sozialen Ordnung bil<strong>de</strong>n Orientierungsrahmen<br />
- alle Menschen wer<strong>de</strong>n (orientiert an konventionellen Regeln)<br />
so behan<strong>de</strong>lt, wie sie es wünschen<br />
Post-Konventionelle, autonome o<strong>de</strong>r Prinzipiengeleitete Ebene<br />
Stufe 5Legalistische- o<strong>de</strong>r Sozialvertrags-Orientierung<br />
- Richtigkeit einer Handlung bemisst sich nach individuellen<br />
Rechten und Standards die (nach kritischer Prüfung) gesamtgesellschaftlich<br />
getragen wer<strong>de</strong>n<br />
- Es wird erkannt, dass Regeln und Gesetze sich aus <strong>de</strong>r<br />
Gerechtigkeit ergeben Stufe 6Orientierung an<br />
allgemeingültigen ethischen Prinzipien<br />
- Universelle Prinzipien <strong>de</strong>r Gerechtigkeit, Gegenseitigkeit,<br />
Gleichheit <strong>de</strong>r Menschenrechte und <strong>de</strong>s Respekts vor <strong>de</strong>r<br />
Wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Menschen als individuelle Person<br />
Erziehung - Prinzipien, durch Demokratie die je<strong>de</strong>s Mitglied in <strong>de</strong>r Gesellschaft wählen wür<strong>de</strong>, (…)<br />
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Seminar: Sozialisation durch Bildung und Beruf WS 07/08<br />
Dozentin: Gabriela Hahn<br />
• Entwicklung Ziel <strong>de</strong>r Erziehung - Demokratie das Mittel<br />
• Kritik; Jungen Menschen wer<strong>de</strong>n kaum/ keine Möglichkeiten zu aktiver<br />
Demokratie gegeben, we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Familie, noch in Kirchen, o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
Medien<br />
• Einziger Ort: Schule<br />
Beispiel: Demokratische Schulen, in <strong>de</strong>nen Kohlberg gearbeitet hat.<br />
Ansatz: „Ansatz <strong>de</strong>r gerechten Gemeinschaft“<br />
Beispiel für Demokratischen Umgang in „Kohlbergs Schule: Chance für<br />
Schülerin, die aus Schulgemeinschaft ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n soll,<br />
aufgrund <strong>de</strong>mokratischer Prozesse bleiben darf und sich dadurch in die<br />
nächste Stufe <strong>de</strong>r Moralentwicklung begibt.<br />
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Seminar: Sozialisation durch Bildung und Beruf WS 07/08<br />
Dozentin: Gabriela Hahn<br />
Sozialisationstheorie<br />
„starke Ich-<br />
I<strong>de</strong>ntität“<br />
Sprache<br />
=<br />
Kohlbergs<br />
Moralstufen<br />
Kritische<br />
Rollentheorie<br />
instrumentelle<br />
Rationalität<br />
kommunikative<br />
Rationalität<br />
A<br />
d<br />
o<br />
l<br />
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n<br />
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k<br />
r<br />
i<br />
s<br />
e<br />
+<br />
Piagets<br />
Entwicklungsstufen<br />
Rollendistanz<br />
Repressionstheorem<br />
Diskrepanztheorem<br />
Systemintegration<br />
herrschaftsfreier<br />
Diskurs<br />
Sozialintegration<br />
kommunikatives Han<strong>de</strong>ln
© Larissa Braun, Anna Kapelke, Niels Niemeyer, Hannah Uhle, Silja W<br />
Seminar: Sozialisation durch Bildung und Beruf WS 07/08<br />
Dozentin: Gabriela Hahn<br />
4. Literatur<br />
Baumgart, F.<br />
(Hrsg.):<br />
Tillmann, K.-J.:<br />
Theorien <strong>de</strong>r Sozialisation. Erläuterungen, Texte,<br />
Arbeitsaufgaben. 3. Auflage. Bad Heilbrunn/Obb. 2004.<br />
S.151-196.<br />
Sozialisationstheorien. 14. Auflage. Reinbek bei Hamburg.<br />
2006. S. 222-257.