Trollt Euch vom Sofa - Hanfjournal
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cannabisprävention sieht<br />
in meiner Schule so aus:<br />
Eine Lehrerin wird damit<br />
beauftragt, sich um Suchtprävention<br />
zu kümmern. Diese<br />
Lehrerin erzählt dann den<br />
Schülerinnen und Schülern,<br />
warum Drogen schlecht sind.<br />
Es gibt auch eine Gruppe von<br />
Schülerinnen und Schülern,<br />
die sich in Zusammenarbeit<br />
mit der Präventionslehrerin<br />
mit dem Thema Suchtprävention<br />
beschäftigt. In dieser<br />
Konstellation wird viel über<br />
Nikotinmissbrauch und über<br />
mehr oder weniger wirksame<br />
Programme zu seiner Vermeidung<br />
gesprochen. Alkohol ist<br />
im Prinzip die einzige Droge,<br />
mit der ein Konsum akzeptierender<br />
Ansatz umgesetzt wird.<br />
Cannabis wird größtenteils<br />
mit den anderen synthetischen<br />
wie natürlichen, illegalen Drogen<br />
in einen Topf geworfen,<br />
als Ziel wird eine totale Abstinenz<br />
definiert.<br />
werbung<br />
#156 . März . 2013 hanfjournal.de<br />
Gras und Schule<br />
Prävention in der Schule aus der Sicht eines Schülers<br />
Die Beratungslehrerin hat<br />
in der Schülerschaft in meinen<br />
Augen ein Authentizitätsproblem,<br />
da sie vorgibt noch nie<br />
in ihrem Leben geraucht, geschweige<br />
denn gekifft zu haben.<br />
Mit Cannabiskultur, zum<br />
Beispiel mit anderen in Frage<br />
kommenden Applikationsformen<br />
außer dem Joint, kennt<br />
sie sich schlicht nicht aus. Die<br />
fehlende Erfahrung sowie<br />
das mangelnde Wissen dieser<br />
Lehrerin werden natürlich<br />
insbesondere von gelegentlich<br />
kiffenden Schülerinnen und<br />
Schülern bemerkt. Gerade solche,<br />
die rauchen, kiffen oder<br />
wenigstens einzelne Konsumerlebnisse<br />
hatten, werden<br />
die Lehrerin deswegen nicht<br />
mehr ernst nehmen.<br />
Wenn Schülerinnen<br />
und Schüler mit Konsumerfahrungen<br />
plötzlich das Gefühl<br />
bekommen, sie hätten<br />
einen Erfahrungs- und<br />
Wissensvorsprung<br />
vor den Präventionslehrerinnen<br />
und -lehrern,<br />
wird es kritisch<br />
Von Lennart Armbrust<br />
In meinen Augen besteht<br />
hierin, neben der Illegalität,<br />
das gravierendste Problem,<br />
das effektiver und wirksamer<br />
Präventionsarbeit im Wege<br />
steht. Dies ist gerade dann der<br />
Fall, wenn Präventionslehrerinnen<br />
und -lehrer Dinge über<br />
Drogen erzählen, die aus Sicht<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
mit Konsumerfahrungen<br />
nicht realistisch sind und ihrer<br />
Wahrnehmung der Droge absolut<br />
nicht entsprechen. Auch<br />
Schülerinnen und Schüler, die<br />
vielleicht bis dato keine Erfahrungen<br />
mit Konsum haben,<br />
sehr wohl aber von ihren kiffenden<br />
Mitschülerinnen und<br />
Mitschülern regelmäßig andere<br />
Dinge zu hören bekommen<br />
als von betreffenden Lehrerinnen<br />
und Lehrern, fragen<br />
sich, wem sie mehr Glauben<br />
schenken sollen. Es ist meines<br />
Erachtens also überhaupt nicht<br />
zielführend, über drogeninduzierte<br />
Psychosen, physische<br />
und psychische Abhängigkeit,<br />
Abnahme der Leistungsfähigkeit<br />
und Intelligenz, Beeinträchtigung<br />
des Kurzgedächtnis<br />
etc. zu referieren, wenn<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
zu Recht der Meinung sind,<br />
Suchtpräventionslehrerinnen<br />
und -lehrer hätten keinen blassen<br />
Schimmer, worüber sie<br />
sprechen.<br />
Meiner Meinung nach wäre<br />
viel gewonnen, wenn sie tatsächlich<br />
im Umgang mit Substanzen<br />
erfahren wären. Wenigstens<br />
aber sollten sie diese<br />
Erfahrung zumindest dadurch<br />
vermitteln, den Schülerinnen<br />
und Schülern nicht mit dem<br />
erhobenen Zeigefinger gegenüberzutreten,<br />
sondern aufgeklärte,<br />
ehrliche und vor allem<br />
konsumakzeptierte Suchtprävention<br />
zu betreiben. Dann<br />
wären auch die erreicht, die<br />
schon Konsumerfahrungen<br />
haben. Denn wenn die Gruppe<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
mit Konsumerfahrungen<br />
plötzlich das Gefühl bekommen,<br />
sie hätten einen Erfahrungs-<br />
und Wissensvorsprung<br />
vor den Präventionslehrerinnen<br />
und -lehrern, wird es<br />
kritisch. Diese Schülerinnen<br />
und Schüler glauben der betreffenden<br />
Lehrerin oder dem<br />
betreffenden Lehrer gar nichts<br />
mehr. Kommen sie zudem aus<br />
einem Elternhaus, in dem dieses<br />
Thema nicht vernünftig behandelt<br />
wird, haben sie keine<br />
Chance mehr, dass ihnen ein<br />
sinnvoller wie vernünftiger,<br />
selbstbewusster Umgang mit<br />
Cannabis oder illegalisierten<br />
Drogen an sich vermittelt<br />
wird.<br />
Der Autor dieses Artikels ist Schüler der 12.<br />
Klasse eines Gymnasiums und beschreibt<br />
hier seine persönlichen Erfahrungen mit Drogenprävention<br />
an seiner Schule<br />
Hundefutter für Haschisch gehalten<br />
Münchener Polizei auf Abwegen<br />
Nachdem ein Polizist eine<br />
wehrlose, auf einer Pritsche fixierte<br />
Frau einem Bericht von<br />
stern.tv zufolge das Nasenbein<br />
und die Augenhöhle mit zwei<br />
Fausthieben gebrochen habe,<br />
war der betreffende Beamte in<br />
einer ziemlich misslichen Lage:<br />
Seine Behauptung, Teresa Z.<br />
habe vorher versucht, ihm einen<br />
Kopfstoß zu verpassen,<br />
scheint ob der Fixierung der<br />
Frau kaum haltbar.<br />
Aber hatte die Frau nicht gesagt,<br />
sie habe am Abend zuvor<br />
mit Freunden Gras geraucht?<br />
Diese Aussage reichte den<br />
Beamten, die Wohnung von<br />
werbung<br />
Wir wissen‘s einfach besser...<br />
NEWS 23<br />
Teresa Z. am vergangenen<br />
Freitag zu durchsuchen, der<br />
Geprügelten eine Haarprobe<br />
zu entnehmen, um schlussendlich<br />
ein Stück Hundefutter<br />
zu beschlagnahmen, das sie<br />
für Haschisch gehalten hatten.<br />
Der Anwalt von Frau Z. hat<br />
gegenüber Stern.tv davon gesprochen,<br />
dass die Beamten lediglich<br />
einen Vorwand gesucht<br />
hätten, um seine Mandantin in<br />
ein schlechteres Licht zu rücken<br />
und so den Vorwurf der<br />
Körperverletzung im Amt zu<br />
relativieren versuchten.<br />
Auf hanfjournal.de am 25.02.13<br />
www.hanfjournal.de