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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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350 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

Absatzkrisen neue Produkte entwickeln, den Betriebsablauf rationalisieren usf. (Funktionsflexibilität).<br />

Ein flexibles Arbeitszeitsystem erlaubt nicht nur eine genaue Anpassung<br />

<strong>an</strong> kurzfristige Produktionsschw<strong>an</strong>kungen, sondern lässt auch für strategisch wichtige<br />

Arbeitnehmer bei Bedarf längere Arbeitszeiten zu (Zeitflexibilität). Schließlich gehen<br />

vom Lohnsystem eines Unternehmens mehr oder weniger starke Motivationswirkungen<br />

aus, die im Konjunkturzyklus eines Unternehmens zudem mehr oder weniger stabil sein<br />

können (Lohn<strong>an</strong>reizflexibilität). Die Flexibilitätsausstattungen eines Unternehmens beeinflussen<br />

vermutlich deutlich, wie Arbeitgeber auf wechselnde Absatzmarktbedingungen<br />

reagieren; funktionsflexible Unternehmen, d.h. solche mit gutausgebildeten Arbeitnehmern<br />

verfolgen erwartbar eine <strong>an</strong>dere konjunkturelle Beschäftigungspolitik als Unternehmen<br />

mit geringqualifizierten Mitarbeitern. Der Grundged<strong>an</strong>ke des Risikom<strong>an</strong>agements<br />

durch Flexibilität wird entfaltet <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines formalen unternehmenstheoretischen<br />

Ansatzes, der von der Portfoliotheorie des Unternehmens (GREENWALD/ STIGLITZ<br />

1989, 1995) inspiriert ist.<br />

Ergebnisse: Das Modell sagt theoretisch u.a. voraus, dass große, bisl<strong>an</strong>g erfolgreiche<br />

Unternehmen c.p. eine geringere Beschäftigungsvariation aufweisen als kleine Unternehmen.<br />

Arbeitgeber, die auf eine im Durchschnitt hohe Qualifikation bzw. Funktionsflexibilität<br />

der Belegschaft zurückgreifen können, verfolgen c.p. eine vergleichsweise<br />

geringe Beschäftigungsvariation. Sie verzichten in der Unternehmensrezession auf<br />

einen radikalen Personalabbau. Dies ist jedoch nicht, wie in der Arbeitsnachfragetheorie,<br />

als Hortung von Arbeitskräften zu verstehen; vielmehr werden gutausbildetete Arbeitnehmer<br />

weiterbeschäftigt, weil sie durch Innovation die Unternehmenskrise überwinden<br />

helfen können. Auf eine Zunahme der Risiken am Absatzmarkt reagieren Unternehmen<br />

dem Modell zufolge ebenso, wie sie auf eine Rezession <strong>an</strong>tworten: u.a. mit<br />

Personalabbau und Arbeitszeitverkürzung. Die theoretischen Hypothesen, die aus dem<br />

Modell abzuleiten sind, sind mit realem Anpassungsverhalten der Unternehmen gut vereinbar.<br />

M<strong>an</strong>che der in dieser Arbeit untersuchten Faktoren hat die in der Forschung dominierende<br />

Arbeitsnachfragetheorie bisl<strong>an</strong>g gar nicht als Determin<strong>an</strong>te von Personal<strong>an</strong>passungen<br />

berücksichtigt, etwa die Risikoeinstellung des Arbeitgebers, die Rentabilität<br />

<strong>an</strong> den Fin<strong>an</strong>zmärkten sowie die Zeitflexibilität eines Unternehmens.<br />

Heiko Weckmüller<br />

Führungskräftebeschaffung – Eine informationsökonomische<br />

Analyse alternativer Rekrutierungswege mit Hilfe produktionstheoretischer<br />

Überlegungen *<br />

Betreuer: Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner, Universität Köln<br />

*<br />

erschienen als B<strong>an</strong>d 3 der Beiträge zur Personal- und Org<strong>an</strong>isationsökonomik, herausgegeben<br />

von Uschi Backes-Gellner und Matthias Kräkel. , ISBN 3-87988-409-<br />

9, <strong>Rainer</strong> <strong>Hampp</strong> <strong>Verlag</strong>, München und Mering 1999, 213 S., DM 44.40.

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