Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 323<br />
kunden- und mitarbeiterorientierten Unternehmenspolitik verschreiben und bestrebt<br />
sind, mit den Konfliktpotentialen zwischen Marketing und Personalm<strong>an</strong>agement konstruktiv<br />
umzugehen.<br />
Uta Wilkens<br />
Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement in der europäischen Automobilindustrie.<br />
Ein cross-nationaler Vergleich *<br />
Betreuer: Prof. Dr. Peter Pawlowsky, Techn. Universität Chemnitz<br />
Die Arbeit <strong>an</strong>alysiert den Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
und Praktiken des Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement am Beispiel der europäischen<br />
Automobilindustrie. Ihr Ziel ist es, die Entscheidungsfindung zum internationalen<br />
Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement durch theoretische Fundierung und empirische Prüfung<br />
dieses Zusammenh<strong>an</strong>ges zu unterstützen.<br />
Die Frage nach dem Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
und Praktiken des Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement wird konzeptionell <strong>an</strong> die<br />
Konvergenz/Divergenz-Forschung <strong>an</strong>gelehnt, die sich seit jeher im Sp<strong>an</strong>nungsfeld zwischen<br />
der ökonomischen Überlegenheit universeller und gesellschaftlich eingebetteter<br />
Praktiken sowie den sich daraus ergebenden Entwicklungsverläufen bewegt. Dabei<br />
werden Konvergenz und Divergenz nicht als zwei sich ausschließende Entwicklungsrichtungen,<br />
sondern als parallele, in der Regel zeitlich befristete Phänomene verst<strong>an</strong>den.<br />
Bisherige Forschungsarbeiten zum Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement und zur Automobilindustrie<br />
werden dahingehend <strong>an</strong>alysiert und gewürdigt, welche konkreten Anhaltspunkte<br />
sie zur Konvergenz/Divergenz-Diskussion liefern können. Im Ergebnis<br />
zeigt sich, dass Annahmen zur gesellschaftlichen Einbettung des HRM zwar überwiegen,<br />
insgesamt jedoch keine konsistenten Aussagen zum interessierenden Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
aus Konzeptionen des HRM und empirischen Untersuchungen ableitbar sind.<br />
Auch die Analyse bisheriger Forschungsarbeiten zur Automobilindustrie zeigt, dass es<br />
weder klare empirische Anhaltspunkte für nationale Divergenzen noch für eine international<br />
Konvergenz des HRM in der Automobilindustrie gibt. Interess<strong>an</strong>terweise beziehen<br />
sich aus neueren US-amrik<strong>an</strong>ischen Untersuchungen hervorgehende ‚best practice‘-<br />
Aussagen auf das HRM und stehen damit im Widerspruch zur überwiegenden Meinung<br />
in der HRM-Literatur.<br />
Angesichts der ben<strong>an</strong>nten Widersprüche werden Anhaltspunkte über Ähnlichkeiten<br />
und Unterschiede des HRM in der europäischen Automobilindustrie und die dafür in<br />
Betracht kommenden Ursachen empirisch im Rahmen einer Fallstudien<strong>an</strong>alyse von 15<br />
St<strong>an</strong>dorten der Automobilindustrie gewonnen. Diese folgt der Methode des crossnationalen<br />
Vergleichs und setzt als Erhebungsinstrumente teilstrukturierte Interviews<br />
mit Personalleitern, Montageleitern und Arbeitnehmervertretern sowie st<strong>an</strong>dardisierte<br />
*<br />
veröffentlicht im L<strong>an</strong>g-<strong>Verlag</strong>, Fr<strong>an</strong>kfurt, 1998, Reihe Europäische Hochschulschriften.