Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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346 Personalforschung an Hochschulen (ZfP 4/99) wird in dieser Arbeit so aufgefasst, dass diese in unsicheren Situationen an die sich ändernde Umwelt angepasst werden. Der Verfasser argumentiert in Anlehnung an Williamson (1981), dass die Transaktionscharakteristika in Anwendung auf Beschäftigungsverhältnisse und die Kontrollmechanismen von Bedeutung sind, um die Kosten zu minimieren. Die Humankapitalspezifität wird im Zusammenhang mit der Problematik der Personalfreisetzung als eine zentrale Variable herausgearbeitet. Unternehmen können ihre Investitionen in die Fertigkeiten eines einzelnen Arbeitnehmers nur dann zurückerhalten, wenn der Arbeitnehmer im Unternehmen verbleibt. Um kostenminimierende Personalfreisetzungsstrategien für unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse zu entwickeln, werden diese zunächst nach den Charakteristika der Beschäftigungstransaktion als auch der Zuweisung passender Kontrollstrukturen segmentiert. Die weiteren Überlegungen folgen den von Williamson vorgeschlagenen Kontrollmechanismen: Spot Market, Primitive Team, und Relational Team. Im nächsten Schritt finden die zuvor angestellten Überlegungen Eingang in die Entwicklung von Personalfreisetzungsstrategien. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Personalfreisetzungsstrategie für welches Personalsegement kostengünstig ist. Es werden folgende Strategien abgeleitet: Wenn klare Kriterien der Leistungsbewertung, geringes Interesse der Vertragsparteien an Stellenstabilität, niedriges Gehaltsniveau und niedrige Anpassungskosten vorliegen, dominieren die Produktionskosten die Beschäftigungsentscheidungen bzw. treten die Transaktionskosten als Entscheidungskriterium in den Hintergrund. Wenn hohe Betriebsspezifität der Stellenfertigkeiten und –kenntnisse vorliegen, dominieren bei der Feisetzungsstrategieentscheidung die Transaktionskosten (Anwerbungs-, Auswahl-, Trainings-, Anpassungskosten etc.), wobei das Ausmaß der Teamarbeit Gewichtungsfaktor ist. Dieser Aspekt führt zu der dritten Strategie. Niedrige Spezifität und Teamarbeit induzieren eine Mischstrategie, wobei der Teamarbeitsgrad die dominante Variable ist. Im nächsten Schritt erfolgt die Zusammenführung zu einem „strategischen Untersuchungsmodell der Personalfreisetzung“. Dabei wird zunächst das Beschäftigungsverhältnis anhand der Transaktionscharakteristika und der Kontrollmechanismen des Transaktionskostenansatzes eingeordnet, um im Anschluss daran die Transaktionskosten anhand der durchschnittlichen Ersatzkosten je nach Beschäftigungsverhältnis zu operationalisieren. Die Strategien werden in die Postion des Moderators ins Untersuchungsmodell eingeführt und im Hinblick auf die mit ihr verbundenen Produktions- und Transaktionskosten je Beschäftigungsverhältnis operationalisiert. Nach Entwicklung des „strategischen Untersuchungsmodells der Personalfreisetzung„ werden die zentralen Thesen des Modells anhand empirischer Daten reflektiert. Es folgen die Darstellung und Interpretation der Ergebnisse sowie Schlussfolgerungen. Dabei werden zunächst die Erfassungsprobleme der verschiedenen Variablen, insbesondere auch der Produktions- und Transaktionskosten diskutiert. Die Güteproblematik der Messung wird dargelegt und der Verfasser kommt dann zu einer Klassifizierung der Beschäftigungsverhältnisse, die auf den Gehaltsgruppen in der Metallindustrie, den diesen Gehaltsgruppen zugeordneten Beschreibungen und Entgelten sowie den Ergebnissen ei-
Personalforschung an Hochschulen (ZfP 4/99) 347 ner Expertenbefragung beruhen. Mit Hilfe dieser Expertenbefragung werden auch solche Variablen wie Betriebsspezifität oder Unsicherheit der Leistungsmessung erfasst und den verschiedenen Kategorien des Gehaltsrahmenabkommens der Eisen-, Metall-, Elektro- und Zentralheizungsindustrie Nordrhein-Westfalens zugeordnet. Im Rahmen der Darstellung und der Interpretation der empirischen Untersuchung wird belegt, dass die empirischen Befunde nicht mit den theoretischen Befunden disharmonieren. Die Arbeit schließt mit einer Reihe von Vorschlägen für die weitere Forschung sowie Gestaltungsvorschlägen, die aus gewonnen Erkenntnissen abgeleitet werden ab. Petra Seisl Der Abbau personeller Überkapazitäten. Unternehmerische Handlungsspielräume – Folgewirkungen – Implikationen für ein Trennungsmanagement * Betreuer: Prof. Dr. Rainer Marr, Universität der Bundeswehr, München Die Überlegungen von Frau Seisl sind einer sehr aktuellen Fragestellung gewidmet, die sich derzeit nicht nur aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht stellt: Welche Alternativen bestehen zu der in der Wirtschaftspraxis geübten Vorgehensweise des Personalabbaus im Rahmen des Prozesses der Wiedergewinnung internationaler Wettbewerbsfähigkeit? Leider hat die Betriebswirtschaftslehre die Analyse des betrieblichen Entscheidungsproblems ‚Personalfreistellung‘ sowie die Entwicklung aussagekräftiger Erklärungsmodelle und vor allem Gestaltungsalternativen bislang sehr vernachlässigt und kann damit der Wirtschaftspraxis keine nennenswerte Hilfestellung bieten. Hier setzt die Veröffentlichung von Frau Seisl an, in deren Mittelpunkt die Entwicklung eines Trennungsmodells steht, mit dessen Hilfe es möglich erscheint, einzelbetriebliche Personalabbauprozesse sowohl ökonomisch wie auch sozial effizienter, aber auch gesellschaftlich effektiver zu gestalten. Es könnte durchaus sein - wie sie es als einleitend provokative These formuliert -, dass die fehlende Beschäftigung mit dem Aufgabenkomplex der Personalreduktion innerhalb der betriebswirtschaftlichen Forschung dazu führt, bzw. damit in Zusammenhang steht, dass die – somit nur unzureichend fundierte – Maßnahmenempfehlungen zum Abbau von Überkapazitäten scheitern (müssen). Diese Lücke wird durch das vorliegende Buch an vielen Stellen geschlossen und soll Nachahmer finden, die sich mit dem Problemfeld Personalabbau (wissenschaftlich) beschäftigen. * erschienen in Mensch und Arbeit im technisch-organisatorischen Wandel, hrsg. v. Marr/Reichwald. Erich Schmidt Verlag Berlin, 1998. ISBN 3 503 05007 8.
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346 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />
wird in dieser Arbeit so aufgefasst, dass diese in unsicheren Situationen <strong>an</strong> die sich ändernde<br />
Umwelt <strong>an</strong>gepasst werden. Der Verfasser argumentiert in Anlehnung <strong>an</strong> Williamson<br />
(1981), dass die Tr<strong>an</strong>saktionscharakteristika in Anwendung auf Beschäftigungsverhältnisse<br />
und die Kontrollmech<strong>an</strong>ismen von Bedeutung sind, um die Kosten zu minimieren.<br />
Die Hum<strong>an</strong>kapitalspezifität wird im Zusammenh<strong>an</strong>g mit der Problematik der<br />
Personalfreisetzung als eine zentrale Variable herausgearbeitet. Unternehmen können<br />
ihre Investitionen in die Fertigkeiten eines einzelnen Arbeitnehmers nur d<strong>an</strong>n zurückerhalten,<br />
wenn der Arbeitnehmer im Unternehmen verbleibt.<br />
Um kostenminimierende Personalfreisetzungsstrategien für unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse<br />
zu entwickeln, werden diese zunächst nach den Charakteristika<br />
der Beschäftigungstr<strong>an</strong>saktion als auch der Zuweisung passender Kontrollstrukturen<br />
segmentiert. Die weiteren Überlegungen folgen den von Williamson vorgeschlagenen<br />
Kontrollmech<strong>an</strong>ismen: Spot Market, Primitive Team, und Relational Team.<br />
Im nächsten Schritt finden die zuvor <strong>an</strong>gestellten Überlegungen Eing<strong>an</strong>g in die<br />
Entwicklung von Personalfreisetzungsstrategien. Dabei wird der Frage nachgeg<strong>an</strong>gen,<br />
welche Personalfreisetzungsstrategie für welches Personalsegement kostengünstig ist.<br />
Es werden folgende Strategien abgeleitet:<br />
Wenn klare Kriterien der Leistungsbewertung, geringes Interesse der Vertragsparteien<br />
<strong>an</strong> Stellenstabilität, niedriges Gehaltsniveau und niedrige Anpassungskosten<br />
vorliegen, dominieren die Produktionskosten die Beschäftigungsentscheidungen<br />
bzw. treten die Tr<strong>an</strong>saktionskosten als Entscheidungskriterium in den Hintergrund.<br />
Wenn hohe Betriebsspezifität der Stellenfertigkeiten und –kenntnisse vorliegen,<br />
dominieren bei der Feisetzungsstrategieentscheidung die Tr<strong>an</strong>saktionskosten (Anwerbungs-,<br />
Auswahl-, Trainings-, Anpassungskosten etc.), wobei das Ausmaß der<br />
Teamarbeit Gewichtungsfaktor ist. Dieser Aspekt führt zu der dritten Strategie.<br />
<br />
Niedrige Spezifität und Teamarbeit induzieren eine Mischstrategie, wobei der<br />
Teamarbeitsgrad die domin<strong>an</strong>te Variable ist.<br />
Im nächsten Schritt erfolgt die Zusammenführung zu einem „strategischen Untersuchungsmodell<br />
der Personalfreisetzung“. Dabei wird zunächst das Beschäftigungsverhältnis<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Tr<strong>an</strong>saktionscharakteristika und der Kontrollmech<strong>an</strong>ismen des<br />
Tr<strong>an</strong>saktionskosten<strong>an</strong>satzes eingeordnet, um im Anschluss dar<strong>an</strong> die Tr<strong>an</strong>saktionskosten<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der durchschnittlichen Ersatzkosten je nach Beschäftigungsverhältnis zu<br />
operationalisieren. Die Strategien werden in die Postion des Moderators ins Untersuchungsmodell<br />
eingeführt und im Hinblick auf die mit ihr verbundenen Produktions- und<br />
Tr<strong>an</strong>saktionskosten je Beschäftigungsverhältnis operationalisiert.<br />
Nach Entwicklung des „strategischen Untersuchungsmodells der Personalfreisetzung„<br />
werden die zentralen Thesen des Modells <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d empirischer Daten reflektiert.<br />
Es folgen die Darstellung und Interpretation der Ergebnisse sowie Schlussfolgerungen.<br />
Dabei werden zunächst die Erfassungsprobleme der verschiedenen Variablen, insbesondere<br />
auch der Produktions- und Tr<strong>an</strong>saktionskosten diskutiert. Die Güteproblematik der<br />
Messung wird dargelegt und der Verfasser kommt d<strong>an</strong>n zu einer Klassifizierung der Beschäftigungsverhältnisse,<br />
die auf den Gehaltsgruppen in der Metallindustrie, den diesen<br />
Gehaltsgruppen zugeordneten Beschreibungen und Entgelten sowie den Ergebnissen ei-