Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 341<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
aber ihre Machtposition gerade durch die Verringerung der Stammbelegschaft beeinträchtigt<br />
wird.<br />
Beim Vorliegen einer „Konsenskultur“ in den Beziehungen zwischen M<strong>an</strong>agement<br />
und Betriebsrat beeinflusst die betriebliche Informationspolitik den Implementierungserfolg,<br />
wogegen bei einem geringen Einfluss des Betriebsrats eine Informationszurückhaltung<br />
des M<strong>an</strong>agements eine rasche Implementierung des werkvertraglichen<br />
Fremdpersonaleinsatzes sichert.<br />
Als notwendige Bedingung für den Implementierungserfolg ist aus Arbeitnehmersicht<br />
insbesondere der Verzicht des M<strong>an</strong>agements auf betriebsbedingte Personalabbaumaßnahmen<br />
zu nennen. Weitere Akzept<strong>an</strong>zbedingungen der Belegschaftsseite<br />
üben nur bei einer starken Machtposition des Betriebsrats eine Wirkung auf das<br />
Konfliktverhalten des M<strong>an</strong>agements aus.<br />
Die dominierende Konflikth<strong>an</strong>dhabungsform der kooperativen Problemlösung ist<br />
im wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das M<strong>an</strong>agement intendiert, trotz eines<br />
Machtvorsprungs gegenüber dem Betriebsrat mögliche dysfunktionale Auswirkungen<br />
auf die Beziehung zur Arbeitnehmerseite zu verhindern.<br />
Die Analyse unterstützender Koordinationsmaßnahmen verdeutlicht, dass strukturorg<strong>an</strong>isatorische<br />
Vorkehrungen zu einer verbesserten intra- und interorg<strong>an</strong>isatorischen<br />
Abstimmung systemkonformen H<strong>an</strong>delns beitragen, währenddessen ablauforg<strong>an</strong>isatorische<br />
Maßnahmen auf die Harmonisierung zwischenbetrieblicher Arbeitsprozesse<br />
abzielen.<br />
Die veränderten personalwirtschaftlichen Entscheidungen lassen sich nach der Intensität<br />
der intervenierenden prozessbezogenen Kontextvariablen (Konflikt- und<br />
Akzept<strong>an</strong>zverhalten sowie unterstützende Koordinationsmaßnahmen) differenzieren.<br />
Demzufolge ist in den personalwirtschaftlichen Entscheidungsfeldern des Personaleinsatzes<br />
und der Personalentwicklung ein umf<strong>an</strong>greiches Implementierungsm<strong>an</strong>agement<br />
erforderlich, insbesondere in Betrieben mit einem aktiven Rollenverständnis<br />
des Betriebsrates. Erschwerend für den Implementierungsprozess stellten<br />
sich als Resultate der empirischen Erhebungen die dysfunktionalen Auswirkungen<br />
einer unausgewogenen Altersstruktur, die Qualitätsmängel des Fremdpersonals sowie<br />
die verminderte Effizienz bisheriger Personalentwicklungsmaßnahmen nach<br />
einer zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung heraus.<br />
Rekurrierend auf die empirische Untersuchung ist festzuhalten, dass über die wirtschaftlichen<br />
Vorteile einer externalisierten Personalbeschaffung und der Externalisierung<br />
von Personaleinsatzrisiken sowie über das geringere Beschäftigungsrisiko<br />
für die Belegschaft des Werkbestellers im Falle eines Fremdpersonalabbaus keine<br />
fundamentalen Interessengegensätze zwischen M<strong>an</strong>agement und Betriebsrat vorherrschten.<br />
Insofern war der Implementierungsprozess ohne nennenswerte Konflikte<br />
bzw. Akzept<strong>an</strong>zbarrieren geprägt.<br />
Weiterführende Fragen<br />
Unter der Prämisse einer breiteren, sozialen Akzept<strong>an</strong>z des werkvertraglichen<br />
Fremdpersonaleinsatzes wäre eine weiterführende qu<strong>an</strong>titative Untersuchung größeren