Rezensionen - Rainer Hampp Verlag
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114 <strong>Rezensionen</strong><br />
cenbasierten Sicht, die den Faktor Personal zugleich als Individuum und Teil eines sozialen<br />
Beziehungsgeflechts sieht.<br />
Der Aufbau des Lehrbuchs erfolgt in zwei Teilen. Eine kurze Einführung beschreibt<br />
die Sichtweise des Autors zu Notwendigkeit und Nutzen wissenschaftlicher Forschung. In<br />
den Grundlagenkapiteln 2 und 3 wird die Funktionsanalyse als Bezugsrahmen für die Ausführungen<br />
in Kapitel 4 bis 6 hergeleitet und ein Bewertungsansatz für personalwirtschaftliche<br />
Instrumente vorgestellt. Im Vergleich zu anderen Lehrbüchern nehmen die theoretischen<br />
Grundlagen und Begriffserläuterungen in dieser Arbeit einen relativ breiten Raum ein<br />
und unterstützen somit im anschließenden Untersuchungsteil ein tieferes Verständnis personalwirtschaftlichen<br />
Handelns. Der Auswertungsteil (Kapitel 4 bis 6) füllt das vorgestellte<br />
Untersuchungsraster mit ausgewählten Inhalten. Je Funktionsbereich werden zunächst überblicksartig<br />
verschiedene Gestaltungsansätze (Theorie, Politik, Instrumente und Maßnahmen)<br />
vorgestellt. Anschließend wird je eine Theorie und eine personalpolitische Strategie<br />
genauer analysiert und jeweils ein Instrument vertieft dargestellt und bewertet. Im Folgenden<br />
soll die Umsetzung der inhaltlichen sowie strukturellen Zielsetzungen des Autors kritisch<br />
beurteilt werden.<br />
Kapitel 4 (Selektion) beschäftigt sich mit dem Thema Personalauswahl. Gemäß dem<br />
Analyseraster des Buches, widmet sich der Autor zunächst einem Überblick über Theorie,<br />
Politik sowie Instrumenten und Maßnahmen. Anschließend stellt er auf theoretischer Ebene<br />
die Personalauswahl als Entscheidungsprozess dar. Kritisch beurteilt werden dabei die Person<br />
des Beobachters, Interaktionsbeziehungen zwischen Bewerber und Beobachter, sowie<br />
organisatorische Rahmenbedingungen. Aus politischer Sicht lassen sich bei der Personalauswahl<br />
verschiedene Strategiemuster beobachten, die auf unterschiedliche Ausprägungen<br />
von ‘Unternehmensmacht’ und ‘Organisationsintelligenz’ zurückzuführen sind. Im Abschnitt<br />
Instrumente und Maßnahmen der Selektion konzentriert sich Martin im Wesentlichen<br />
auf Instrumente der Informationsbeschaffung. Der Beschreibung von Anforderungsund<br />
Gütekriterien für Instrumente folgt schließlich eine kritische Darstellung dreier Personalauswahlverfahren.<br />
Kapitel 4 schließt mit einer vertieften Analyse des Einstellungsinterviews,<br />
gemäß dem zu Beginn vorgestellten Bewertungsansatz. Allgemein bietet das Kapitel<br />
dem Leser einen breiten Überblick über verschiedene Gestaltungsansätze der Personalauswahl,<br />
der durch Beispiele anschaulich illustriert wird. Die Argumentation ist klar und wird<br />
sporadisch durch den Verweis auf themennahe Studien und Untersuchungen betont. Durch<br />
die Angabe begleitender Literaturhinweise könnte die Transparenz der Arbeit noch zusätzlich<br />
verbessert werden (s. S. 179, 180, etc.). Deutlich erkennbar ist ferner das Bestreben des<br />
Autors, die Überblicksdarstellungen durch möglichst differenzierte Inhalte zu bereichern<br />
(z.B. ältere und neuere Theorien) und relevante Schwerpunktthemen herauszugreifen. Die<br />
Begründung für seine Auswahlentscheidung ist jedoch teilweise unscharf und dem Verständnis<br />
des Lesers selbst überlassen (z.B. Einstellungsinterview).<br />
Kapitel 5 (Aufgabengestaltung) beschäftigt sich analog zu Kapitel 4 zunächst mit der<br />
Darstellung allgemeiner Aspekte und einem Überblick über verschiedene Ansätze der Arbeitsgestaltung<br />
in den Bereichen Theorie, Politik sowie Instrumente und Maßnahmen. Insbesondere<br />
im Bereich Politik und Gestaltung gelingt es dem Autor, eine Verbindung herzustellen<br />
zwischen traditionellen und modernen Ansätzen der Arbeitsgestaltung. Dadurch ist<br />
es möglich, die Gestaltungsdimensionen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten<br />
(Taylorismus, Human-Ressource- Gedanke, etc.). Auf theoretischer Ebene widmet sich<br />
Martin dem Problem der Motivation. Dabei stellt er die besondere Bedeutung intrinsischer