Rezensionen - Rainer Hampp Verlag
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110 <strong>Rezensionen</strong><br />
Hedlund, G. (1986): The hypermodern MNC – A Heterarchy. In: Human Resource Management 25<br />
(1), 9-35.<br />
Köln, 24.1.2002 Jürgen Beyer *<br />
Cox Jr., Taylor: Creating the Multicultural Organization.<br />
A Strategy for Capturing the Power of Diversity<br />
Jossey-Bass, San Francisco 2001. 151 S. + Anhang, U.S. $24.95<br />
Wer sich mit dem Thema Diversity Management (DiM) beschäftigt, stößt immer wieder<br />
auf den Autor Taylor Cox Jr. von der University of Michigan. Der Professor und erfolgreiche<br />
Management-Trainer hat 1993 mit dem Buch Cultural Diversity in Organizations ein<br />
Standardwerk zum Thema vorgelegt. Vier Jahre später publizierte er gemeinsam mit Ruby<br />
Beale unter dem Titel Developing Competency to Manage Diversity ein darauf aufbauendes<br />
Lehrbuch mit Fallstudien. Seine neueste Publikation Creating the Multicultural Organization<br />
(2001) ist als Ratgeber für Change Manager konzipiert. Sie stellt DiM-interessierte Leser<br />
vor die Frage, ob sich die Anschaffung aufgrund neuer Forschungsergebnisse lohnt, oder ob<br />
lediglich bekannte Aspekte in neuem Gewand präsentiert werden.<br />
Das aktuelle Buch ist als Band der University of Michigan Business School Management<br />
Series erschienen, die es sich laut Vorwort zur Aufgabe gemacht hat, Führungskräften<br />
einen handlungsorientierten, schnell zu lesenden Themenüberblick zu geben. Taylor Cox Jr.<br />
stellt sich in sieben Abschnitten auf 151 Seiten u.a. mit Hilfe von Kapitelzusammenfassungen,<br />
weiterführenden Fragestellungen und einem umfangreichen Stichwortverzeichnis dieser<br />
Herausforderung. Das erste Kapitel ist den Grundlagen des DiM (Einflussfaktoren, Definitionen,<br />
Probleme und Chancen) gewidmet. Zentrale Argumente für eine Beschäftigung<br />
mit dem Thema werden kurz vorgestellt und mögliche Gründe des Scheiterns von DiM in<br />
Organisationen skizziert.<br />
Im zweiten Kapitel wird ein Modell kulturellen Wandels eingeführt, das Taylor Cox Jr.<br />
bereits Anfang der 90er Jahre entwickelt und vorgestellt hat. Es unterscheidet fünf Phasen<br />
eines in sich geschlossenen, kontinuierlichen Veränderungsprozesses (von Leadership bis<br />
Follow-up). Jeder dieser Phasen wird anschließend ein ganzes Buchkapitel gewidmet, das<br />
sich insbesondere aus Erfahrungen speist, die der Autor bei dem weltweit operierenden A-<br />
luminiumhersteller ALCOA gesammelt hat. Dieses Beispiel eines schwierigen DiM-Falles<br />
zieht sich wie ein roter Faden durch alle weiteren Ausführungen. Taylor Cox Jr. verwendet<br />
häufig die Original-ALCOA-Daten als Basis für seine Gestaltungsempfehlungen.<br />
Der Diversity-Veränderungsprozess beginnt in Kapitel 3 mit den strategischen Entscheidungen<br />
der obersten Führungskräfte. Die Managementphilosophie des Autors sieht im<br />
Falle des DiM ein Top-Down-Vorgehen mit einer Vielzahl von Multiplikatoren vor, die ihre<br />
Verantwortung für das Projekt nicht delegieren dürfen. Er geht ausführlich auf die Entwicklung<br />
einer spezifischen Vision, auf deren strukturelle Absicherung und strategische Integration<br />
ein. Als besonders wichtig für den Erfolg der Veränderungsmaßnahme wird die Vorbildwirkung<br />
von Einzelpersonen aus dem Top-Management herausgestellt. In Kapitel 4 hebt<br />
Taylor Cox Jr. die Bedeutung von geeigneten DiM-Messverfahren zur Abbildung des IST-<br />
*<br />
Dr. Jürgen Beyer, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln.