Stefan Winter - Rainer Hampp Verlag

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06.01.2014 Aufrufe

Winter: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 247 Stefan Winter * Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft ** Im Rahmen der Personalrekrutierung werden formelle und informelle Rekrutierungswege unterschieden. Die bisherige empirische Forschung legt die Vermutung nahe, daß Mitarbeiter, die über informelle Wege gewonnen werden, hinsichtlich einiger Eigenschaften „besser“ sind, als Mitarbeiter, die über formelle Wege gewonnen werden. Hierauf aufbauend wird ein Anreizmechanismus vorgeschlagen, der die bereits beschäftigten Mitarbeiter dazu motivieren soll, neue Mitarbeiter auf informellen Wegen anzuwerben. In einem Modell wird gezeigt, daß hierdurch das Matching von neuen Mitarbeitern und den Anforderungen im Unternehmen verbessert werden kann. Recruitment can take both informal and formal forms. Empirical research suggests that employees found via informal sources may have more desirable characteristics compared to those found by formal sources. Based on this finding, an incentive mechanism is proposed which rewards employees for recruiting new staff through informal channels. A model is developed which indicates that matching of new employees to company requirements can be improved in this way. This is due to the fact that employees act as mediators of relevant and otherwise inaccessible information between their firm and the potential job applicant. ______________________________________________________________________ * Dr. Stefan Winter, Jg. 1964, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Management, Spandauer Str. 1, 10178 Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Anreizmechanismen, Personalökonomie. ** Anmerkung der Redaktion: Wegen der vielen Formeln mußte der Text „lockerer“ gesetzt werden als üblich. Artikel eingegangen:20.9.96 / revidierte Fassung eingegangen und akzeptiert: 8.3.97.

<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 247<br />

<strong>Stefan</strong> <strong>Winter</strong> *<br />

Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und<br />

Vetternwirtschaft **<br />

Im Rahmen der Personalrekrutierung werden formelle und informelle Rekrutierungswege<br />

unterschieden. Die bisherige empirische Forschung legt die Vermutung nahe,<br />

daß Mitarbeiter, die über informelle Wege gewonnen werden, hinsichtlich einiger<br />

Eigenschaften „besser“ sind, als Mitarbeiter, die über formelle Wege gewonnen werden.<br />

Hierauf aufbauend wird ein Anreizmechanismus vorgeschlagen, der die bereits beschäftigten<br />

Mitarbeiter dazu motivieren soll, neue Mitarbeiter auf informellen Wegen<br />

anzuwerben. In einem Modell wird gezeigt, daß hierdurch das Matching von neuen<br />

Mitarbeitern und den Anforderungen im Unternehmen verbessert werden kann.<br />

Recruitment can take both informal and formal forms. Empirical research suggests<br />

that employees found via informal sources may have more desirable characteristics<br />

compared to those found by formal sources. Based on this finding, an incentive mechanism<br />

is proposed which rewards employees for recruiting new staff through informal<br />

channels. A model is developed which indicates that matching of new employees to<br />

company requirements can be improved in this way. This is due to the fact that employees<br />

act as mediators of relevant and otherwise inaccessible information between their<br />

firm and the potential job applicant.<br />

______________________________________________________________________<br />

* Dr. <strong>Stefan</strong> <strong>Winter</strong>, Jg. 1964, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Management,<br />

Spandauer Str. 1, 10178 Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Anreizmechanismen, Personalökonomie.<br />

** Anmerkung der Redaktion: Wegen der vielen Formeln mußte der Text „lockerer“ gesetzt<br />

werden als üblich.<br />

Artikel eingegangen:20.9.96 / revidierte Fassung eingegangen und akzeptiert: 8.3.97.


248 <strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97)<br />

1. Einleitung<br />

Bei der Personalbeschaffung können formelle und informelle Beschaffungswege<br />

unterschieden werden. Zu den formellen Wegen zählen die Beschaffung über Arbeitsvermittler<br />

und Anzeigen während zu den informellen Wegen besonders die Beschaffung<br />

neuer Arbeitskräfte über die bereits im Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter<br />

zählt. Aus Sicht der Arbeitsuchenden lassen sich analog formelle und informelle Suchwege<br />

unterscheiden. Informelle Suche ist dann die Suche eines neuen Arbeitsplatzes<br />

über Bekannte und Verwandte.<br />

Empirische Untersuchungen kommen zu einem differenzierten Bild der Bedeutung<br />

informeller Such- und Beschaffungswege. Bei einer Unternehmensbefragung der IHK<br />

Koblenz ergab sich, daß besonders in mittelständischen Unternehmen die Personalsuche<br />

über persönliche Kontakte besonders bedeutsam ist (IHK Koblenz 1987, S. 3). Außer<br />

bei Führungskräften zeigte sich dies auf allen hierarchischen Ebenen. Zu anderen Ergebnissen<br />

kamen Deeke und Fischer (1986, S. 24), in deren Untersuchung lediglich jeder<br />

vierte befragte Betrieb angab, Personal über Betriebsangehörige zu suchen. Neben<br />

der Untersuchung des Verbreitungsgrades informeller Such und Beschaffungswege befaßten<br />

sich auch eine Reihe von Studien mit den Erfolgswirkungen unterschiedlicher<br />

Wege. Für die Niederlande kommen Lindeboom/van Ours/Renes (1994, S. 45) zu dem<br />

Schluß, daß informelle Suchwege für fast alle Jobkategorien am schnellsten zu einem<br />

neuen Arbeitsplatz führen. Auch aus Sicht der Unternehmen zeigten sich relativ gute<br />

Erfolgsaussichten, neue Mitarbeiter über informelle Wege zu rekrutieren. Eingehend<br />

untersucht und weitgehend bestätigt ist die durchschnittlich längere Verweildauer neu<br />

eingestellter Mitarbeiter im Unternehmen, wenn diese über informelle Wege in das Unternehmen<br />

gelangten (so z.B. Moser 1995; vgl. hierzu auch die Übersicht bei Saks<br />

1994). Kaum untersucht ist hingegen der Einfluß des Such-/Rekrutierungsweges auf<br />

den ferneren beruflichen Erfolg (Moser 1992, S. 32). Keinen diesbezüglichen Zusammenhang<br />

fanden bspw. die Studien von Breaugh (1981) und Kirnan/Farley/Geisinger<br />

(1989), während Caldwell/Spivey (1983) eher Hinweise auf schlechtere Leistungen von<br />

informell rekrutierten Mitarbeitern feststellten. In einer Metaanalyse untersuchen Wanous<br />

et al. (1992) die Auswirkungen von realistischen Erwartungen auf Einstellungen<br />

und Verhalten neuer Mitarbeiter. Unter anderem wird der Frage nachgegangen, wie sich<br />

realistische Erwartungen auf die berufliche Leistung auswirken. Es zeigt sich, daß realistischere<br />

Erwartungen (gegenüber unrealistischeren) mit einer geringfügigen Erhöhung<br />

der Leistung einhergehen. Da informelle Rekrutierungswege realistischere Erwartungen<br />

fördern, ließe sich hieraus auch ein positiver Effekt informeller Rekrutierungswege<br />

auf die Leistung folgern. Allerdings muß berücksichtigt werden, daß der in der<br />

Metaanalyse gefundene Effekt relativ klein ausfiel und sich zudem die Ergebnisse der<br />

in der Analyse berücksichtigten Studien signifikant voneinander unterschieden (Wa-


<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 249<br />

nous et al. 1992, S. 291). Insgesamt zeigt sich somit ein differenziertes Bild der Auswirkungen<br />

unterschiedlicher Such-/Beschaffungswege in der empirischen Forschung.<br />

In diesem Beitrag soll analysiert werden, welche Vor- und Nachteile informelle<br />

gegenüber formellen Such- und Beschaffungswegen haben (können). Aus Sicht personalsuchender<br />

Unternehmen werden folgende Vorteile einer Personalbeschaffung über<br />

bereits beschäftigte Mitarbeiter angeführt.<br />

1. Positive Persönlichkeitseigenschaften der neuen Mitarbeiter, die diese in einem<br />

standardisierten Bewerbungsverfahren nicht signalisieren können, den alten Mitarbeitern<br />

jedoch bekannt sind, können für die Einstellungsentscheidung genutzt werden.<br />

2. Die neuen Mitarbeiter sind von den alten Mitarbeitern bereits genau über das Arbeitsumfeld<br />

informiert, in welches sie eintreten. Dies kann die Selbstselektion der<br />

neuen Mitarbeiter verbessern (Taylor/Schmidt 1983).<br />

3. Durch die genaueren Informationen über das zukünftige Arbeitsumfeld bilden sich<br />

realistischere Erwartungen bei den neuen Mitarbeitern, die verhindern, daß es nach<br />

Eintritt in das Unternehmen zu Frustrationen aufgrund unerfüllter Erwartungen<br />

kommt (Taylor 1994).<br />

4. Durch die Einstellungsentscheidung aufgrund persönlicher Kontakte entsteht bei<br />

den neuen Mitarbeitern ein Loyalitätsgefühl, das dazu führen kann, daß diese gute<br />

Leistungen erbringen, um Ihren Referenzgeber nicht bloßzustellen (Deeke/Fischer<br />

1986, S. 2).<br />

5. Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern kann das Unternehmen die Anwerbungsund<br />

Suchkosten reduzieren (Deeke/Fischer 1986, S. 60).<br />

Die Punkte 3 und 5 sollen hier zunächst nicht in der Modellierung berücksichtigt<br />

werden. Jedoch muß bei der Nutzung informeller Beschaffungswege auch mit Nachteilen<br />

gerechnet werden. Zum einen ist das potentielle Bewerberpotential sehr begrenzt.<br />

Dies dürfte die Beschaffung von Mitarbeitern mit seltenen Qualifikationen erschweren.<br />

Ein wesentlicher Nachteil der Einstellung aufgrund einer Empfehlung ist ferner darin zu<br />

vermuten, daß die alten Mitarbeiter bestrebt sein könnten, „Problemfälle“ aus Ihrem<br />

Bekanntenkreis im Unternehmen unterzubringen, indem sie das Unternehmen bezüglich<br />

derer Charakteristika belügen. Es droht die Gefahr eines Systems der Vetternwirtschaft.<br />

So wird die Brauchbarkeit von Referenzen zur Bewerberauswahl allgemein immer wieder<br />

in Frage gestellt. Dies gilt in besonderem Maße für schriftliche Referenzen (Weuster/Braig-Buttgereit<br />

1995, S. 407). Diese besitzen kaum Vorhersagevalidität bzgl. der<br />

später tatsächlich erbrachten Leistung. Als Grund hierfür wird die mangelnde Differenzierung<br />

der Referenzschreiben gesehen, da allen Kandidaten vornehmlich positive Eigenschaften<br />

zugesprochen werden (Paunonen/Jackson/Oberman 1987, S. 97). Werden


250 <strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97)<br />

Referenzen für Freunde bzw. Verwandte ausgestellt, so dürfte dieses Problem sogar<br />

verstärkt auftreten.<br />

Im folgenden Beitrag sollen die möglichen Vor- und Nachteile informeller Wege<br />

genauer analysiert werden. Hierzu wird die Entscheidungssituation aus Sicht aller Beteiligten<br />

untersucht. Zunächst wird im Abschnitt 2.1 die Entscheidungssituation des Unternehmens<br />

betrachtet. Es handelt sich hierbei um ein Auswahlproblem, bei dem das<br />

Unternehmen entscheiden muß, ob es einen unbekannten Bewerber einstellt, oder lieber<br />

einen Bewerber, der von einem alten Mitarbeiter - im folgenden als Referenzgeber bezeichnet<br />

- empfohlen wird. In Abschnitt 2.2 wird die Situation des Referenzgebers beschrieben.<br />

Dieser muß entscheiden, ob er eine Empfehlung aussprechen soll oder nicht.<br />

Hierbei wird unterstellt, daß der Referenzgeber aus einer Einstellung aufgrund seiner<br />

Empfehlung einen immateriellen Vorteil zieht, der darin besteht, einem Bekannten eine<br />

Beschäftigungsmöglichkeit beschafft zu haben, wofür dieser dem Referenzgeber Dankbarkeit<br />

schuldet. In Abschnitt 2.3. schließlich wird die Entscheidungssituation des Bewerbers<br />

analysiert. Dieser steht vor der Frage, ob er sich bei einem zufällig ausgewählten<br />

Unternehmen bewerben soll, oder ob er lieber aufgrund einer Empfehlung versucht,<br />

in ein Unternehmen einzutreten.<br />

2. Das Modell<br />

Im folgenden Modell werden einige zentrale Annahmen getroffen:<br />

1. Jeder Bewerber besitzt zwei Eigenschaften, von denen eine -hier als Persönlichkeitseigenschaft<br />

interpretiert- dem Unternehmen nicht direkt signalisierbar ist.<br />

2. Das Unternehmen besitzt eine Eigenschaft - hier als Unternehmenskultur interpretiert<br />

- die einem Bewerber nicht direkt signalisiert werden kann.<br />

3. Die Produktivität eines Bewerbers hängt von einem guten Matching zwischen Persönlichkeitseigenschaft<br />

und Unternehmenskultur ab.<br />

4. Der Referenzgeber kennt sowohl die Persönlichkeitseigenschaft „seines“ Bewerbers<br />

als auch die Unternehmenskultur „seines“ Unternehmens und kann diese jeweils<br />

exakt übermitteln.<br />

5. Unternehmen, Bewerber und Referenzgeber sind risikoneutral.<br />

2.1 Die Entscheidungssituation des Unternehmens<br />

Das Unternehmen bezahlt einem neu in das Unternehmen eintretenden Mitarbeiter<br />

einen Anteil 0<br />

s 1<br />

von dessen Output. Das Unternehmen steht damit vor der Aufgabe,<br />

den produktivsten von zwei Bewerbern auszuwählen. Bewerber A wird durch den<br />

Referenzgeber empfohlen, während Bewerber B ein aus einer Population potentieller<br />

Bewerber zufällig ausgewählter Bewerber ist.<br />

Der Bewerber B sei durch den Eigenschaftsvektor b ( b , b )<br />

T<br />

1 2<br />

charakterisiert.<br />

Die Eigenschaft b 1<br />

sei eindeutig signalisierbar. Hierfür soll im folgenden von techni-


<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 251<br />

scher Fähigkeit gesprochen werden, die durch Zeugnisse nachgewiesen werden kann.<br />

Die Eigenschaft b 2<br />

sei nicht signalisierbar. Diese soll im folgenden als Persönlichkeitseigenschaft<br />

bezeichnet werden. Für beide Eigenschaften gelte b1, b2 01<br />

, . Der von<br />

dem Bewerber erstellte „Output“ x b<br />

sei gegeben durch<br />

2<br />

xb ygb1( 1 g)( b2<br />

c) (1)<br />

Hierbei bezeichnet c den Wert der Unternehmenskultur des betrachteten Unternehmens<br />

mit c 01<br />

, . Die Konstante y ist eine Normierungskonstante, die lediglich<br />

sicherstellen soll, daß der Output nicht automatisch kleiner oder gleich Null wird, wenn<br />

g oder b 1<br />

den Wert Null annehmen. Allerdings seien alle Werte y 0 für die weitere<br />

Analyse zugelassen. Die Differenz zwischen der Persönlichkeitseigenschaft b 2<br />

und der<br />

Unternehmenskultur c ist ein Maß für den (Miß-)Match zwischen Unternehmenskultur<br />

und Persönlichkeit. Je größer die Differenz ausfällt, desto schlechter paßt der Bewerber<br />

in das Unternehmen und desto geringer fällt demnach auch sein Output aus. Die Gewichtungsfaktoren<br />

g bzw. ( 1 g ) sind Maße für die Wichtigkeit der beiden Eigenschaften.<br />

Es gelte 0<br />

g 1. Im Grenzfall g 1 hat lediglich die technische Fähigkeit<br />

Auswirkungen auf die Produktivität des Bewerbers. Im entgegengesetzten Fall g 0<br />

spielen die technischen Fähigkeiten keine Rolle für die Produktivität. In diesem Fall<br />

hängt die Produktivität lediglich von einem guten Match zwischen Unternehmenskultur<br />

und Persönlichkeitseigenschaft ab. Dies könnte auf Unternehmen zutreffen, deren Organisation<br />

einen hohen Grad von Kooperation verlangt oder bei denen die Arbeitsteilung<br />

weniger fortgeschritten ist. In diesem Fall sind die Aufgabenfelder unstrukturierter,<br />

weshalb notwendige technische Fähigkeiten auch weniger genau ermittelt werden<br />

können. Damit gewinnen Persönlichkeitseigenschaften wie Flexibilität und Lernwilligkeit<br />

deutlich an Bedeutung. Dies dürfte bspw. gerade auf kleine und mittelständische<br />

Unternehmen zutreffen. Ist ein Höchstmaß an Kooperation notwendig, so ist ein hohes<br />

Maß an Übereinstimmung von Persönlichkeitseigenschaften aller Mitarbeiter von Vorteil,<br />

da hierdurch Konflikte minimiert und die Zusammenarbeit verbessert werden (Paunonen/Jackson/Oberman<br />

1987, S. 112). In der Tat scheinen sich Unternehmen bezüglich<br />

der Wichtigkeit eines Matchings zwischen Persönlichkeit und Kultur zu unterscheiden.<br />

Manche Unternehmen geben sich große Mühe, Mitarbeiter mit gutem Fit zu<br />

finden, während andere hierauf verzichten und lediglich die technischen Fähigkeiten<br />

betonen (Lazear 1995, S. 35). In einer Studie in England zeigte sich, daß 79% der befragten<br />

Unternehmen angaben, daß ein guter Fit zwischen Persönlichkeit und sozialem<br />

Umfeld für EDV-Fachpersonal wichtig sei (o.V. 1994, S. 39). Daneben ist auch vorstellbar,<br />

daß die Gewichtungsfunktion nicht nur unternehmensabhängig, sondern auch<br />

jobabhängig ist. Für Fließbandarbeit dürften eher technische Fähigkeiten wichtig sein,<br />

während für Jobs mit hohem Maß an sozialer Interaktion -z.B. in Personalabteilungenpersönliche<br />

Eigenschaften von großer Bedeutung sein dürften.


252 <strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97)<br />

Um zu einer weiteren Vereinfachung zu kommen, sei im folgenden angenommen,<br />

daß die Unternehmenskultur durch den Wert c 0 beschrieben sei. Der Wert der Persönlichkeitseigenschaft<br />

b 2<br />

gibt damit unmittelbar den Mißmatch zwischen dieser Eigenschaft<br />

und der Kultur wieder. Gleichung (1) kann damit umformuliert werden zu<br />

2<br />

xb ygb1( 1<br />

g) b2<br />

(2)<br />

Es sei weiter angenommen, daß der Bewerber aus einer Population stammt, bei der<br />

die Dichte für b 2<br />

durch f ( b<br />

2<br />

) gegeben sei. Es bezeichne ferner b 2 2<br />

den Erwartungswert<br />

von b 2 2<br />

, d.h. b<br />

2 1<br />

b<br />

2<br />

2<br />

<br />

0 2 f ( b<br />

2<br />

) db . Das erwartete Produkt des Bewerbers bei Einstellung<br />

ist demnach gegeben<br />

2<br />

durch:<br />

2<br />

E( x ) ygb ( 1 g)<br />

b<br />

(3)<br />

b<br />

1 2<br />

Hieraus lassen sich mehrere Schlüsse ziehen. Mit steigendem g gewinnt die technische<br />

Fähigkeit b 1<br />

gegenüber der Persönlichkeitseigenschaft b 2<br />

an Bedeutung. Im bereits<br />

angesprochenen Grenzfall g 1 ist die Eigenschaft b 2<br />

irrelevant. Gemäß (3) ergibt<br />

sich hieraus ein erwarteter Output von<br />

E( xb<br />

) yb<br />

1<br />

(4)<br />

In diesem Fall wird das Unternehmen den Bewerber mit der höchsten technischen<br />

Fähigkeit b 1<br />

einstellen. Informationen über b 2<br />

sind in diesem Fall für das Unternehmen<br />

wertlos. Unterstellt man hingegen g 1 und betrachtet den Erwartungswert b 2 2<br />

, so<br />

zeigt sich, daß mit steigendem b 2 2<br />

der erwartete Output eines Bewerbers fällt. Hieraus<br />

ergibt sich, daß das Unternehmen mit zunehmendem b 2 2<br />

ein steigendes Interesse daran<br />

hat, die tatsächliche Persönlichkeitseigenschaft eines Bewerbers zu ermitteln um einen<br />

Bewerber mit b 2<br />

0 einstellen zu können.<br />

Es sei nun angenommen, daß der zweite, dem Referenzgeber bekannte Bewerber A<br />

analog durch seinen Eigenschaftsvektor a ( a , a )<br />

T<br />

1 2<br />

definiert sei. Es gelte wiederum<br />

a1, a2 01<br />

, . Die technische Fähigkeit a 1<br />

ist durch das Unternehmen wieder zweifelsfrei<br />

feststellbar. Die Persönlichkeitseigenschaft a 2<br />

sei dem Referenzgeber bekannt,<br />

nicht jedoch dem Unternehmen. Der Output des Bewerbers A sei analog gegeben durch<br />

2<br />

xa yga1( 1<br />

g) a2<br />

(5)<br />

Meldet der Referenzgeber dem Unternehmen nun die Persönlichkeitseigenschaft<br />

des Bewerbers A mit a 2<br />

0 , so wird das Unternehmen diesen Bewerber dem Bewerber<br />

B vorziehen, wenn E( x ) E( x ) gilt:<br />

a<br />

b<br />

2<br />

y ga ygb ( 1<br />

g) b<br />

(6)<br />

1 1 2<br />

Umformuliert ergibt sich die äquivalente Bedingung


<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 253<br />

2<br />

b2<br />

( 1<br />

g)<br />

b1 a1<br />

(7)<br />

g<br />

Hieraus ist ersichtlich, daß, wenn lediglich die technischen Fähigkeiten produktive<br />

Wirkungen haben, also g 1, das Unternehmen in jedem Fall den Bewerber mit den<br />

besseren technischen Fähigkeiten einstellen wird. Umgekehrt zeigt sich jedoch, daß mit<br />

sinkendem Einfluß der technischen Fähigkeit der Bewerber A zunehmend bessere Einstellungschancen<br />

erhält. Für g 1 zeigt sich, daß es einen Tradeoff zwischen den Eigenschaften<br />

gibt, der dazu führt, daß Bewerber A auch dann noch eingestellt wird,<br />

wenn seine technischen Fähigkeiten hinter denen des Bewerbers B zurückbleiben, solange<br />

Ungleichung (7) erfüllt ist. Dieses Resultat hat eine wichtige organisatorische<br />

Konsequenz. Es zeigt sich nämlich, daß es für ein Unternehmen rational sein kann, unter<br />

mehreren Bewerbern denjenigen auszuwählen, der durch einen bereits im Unternehmen<br />

beschäftigten Referenzgeber empfohlen wird, selbst wenn dieser Bewerber<br />

schlechtere Zeugnisse vorzuweisen hat. Allerdings hängt dieses Ergebnis zentral von<br />

der Annahme ab, daß der empfohlene Bewerber A tatsächlich die Eigenschaften hat, die<br />

der Referenzgeber angibt. Diese Annahme soll im nächsten Abschnitt kritisch analysiert<br />

werden.<br />

2.2 Die Entscheidungssituation des Referenzgebers<br />

In der bisherigen Analyse wurden Anreize des Referenzgebers ignoriert. Ohne derartige<br />

Anreize ist der Referenzgeber indifferent gegenüber dem Wahrheitsgehalt seiner<br />

Meldung. In dieser Situation ließe sich die wahrheitsgemäße Meldung noch dadurch<br />

rechtfertigen, daß der Referenzgeber eben auch keinen Anreiz hat, seinen „Arbeitgeber“<br />

zu belügen. In der Realität ist aber anzunehmen, daß der Referenzgeber durchaus Anreize<br />

haben kann, falsche Informationen weiterzuleiten. Diese Anreize können in den<br />

immateriellen Vorteilen bestehen, die der Referenzgeber aus einer Einstellung eines<br />

Verwandten oder Bekannten zieht (Vetternwirtschaft). Gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit<br />

kann angenommen werden, daß die Vermittlung einer Arbeitsmöglichkeit den<br />

Bewerber zu Dankbarkeit und Loyalität gegenüber dem Referenzgeber verpflichtet. Bezeichne<br />

d den „Dankbarkeitsgewinn“, den der Referenzgeber aus einer Einstellung<br />

zieht, so ist unmittelbar klar, daß er in jedem Fall bestrebt ist, seinen Schützling in das<br />

Unternehmen zu bringen. Es ist im folgenden also zu fragen, welche Mechanismen diesem<br />

Opportunismus des Referenzgebers entgegenwirken könnten. Zunächst böte es sich<br />

an, die Vergütung des Referenzgebers von der Produktivität des Bewerbers abhängig zu<br />

machen. Dies könnte in der Form geschehen, daß er einen Anteil am Produktivitätsgewinn<br />

erhält, der durch die Einstellung aufgrund seiner Empfehlung entsteht. Bezeichne<br />

s R<br />

diesen Anteil, so würde sein Entlohnungsvertrag eine Komponente der Form<br />

sR( xa E( xb))<br />

, 0 s R<br />

1 enthalten. Ist der Produktivitätsgewinn positiv, d.h. der<br />

vom empfohlenen Bewerber tatsächlich erzeugte Output höher als der erwartete Output


254 <strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97)<br />

des anderen Bewerbers, so erhält der Referenzgeber also eine positive Bonuszahlung.<br />

Bleibt die Produktivität des empfohlenen Bewerbers jedoch hinter dem Erwartungswert<br />

des alternativen Bewerbers zurück, so wäre eine Vertragsstrafe an das Unternehmen zu<br />

zahlen. Eine Empfehlung erfolgt nur dann, wenn d sR( xa E( xb)) 0 gilt. Es ist<br />

unmittelbar klar, daß nur noch solche „schlechten“ Bewerber empfohlen werden, für die<br />

die Vertragsstrafe unter dem Dankbarkeitsgewinn liegt. Etwas weiter gefaßt kann dieses<br />

Resultat so interpretiert werden, daß es organisatorisch sinnvoll erscheint, die Vergütung<br />

(oder andere Vorteile des Unternehmens an den Referenzgeber) an den Erfolg des<br />

Eingestellten im Unternehmen zu koppeln.<br />

Die Analyse der Anreizsituation des Referenzgebers in dieser Situation zeigt seinen<br />

verminderten Opportunismusanreiz. Allerdings kann dieses Verfahren versagen,<br />

wenn der Dankbarkeitsgewinn sehr hoch ist. Dies kann z.B. dann der Fall sein, wenn<br />

Eltern versuchen, ihre arbeitslosen Kinder im Unternehmen unterzubringen. Hier kann<br />

d zwar nicht unbedingt als Dankbarkeitsgewinn interpretiert werden, jedoch dürften<br />

die meisten Eltern sehr viel Wert darauf legen, ihren Kindern Arbeitslosigkeit zu ersparen.<br />

Sie werden daher auch hohe Vertragsstrafen in Kauf nehmen, um dadurch ihren<br />

Kindern eine Arbeitsmöglichkeit zu verschaffen. Hieraus kann umgekehrt auch gefolgert<br />

werden, daß Unternehmen verschiedene Bonusvereinbarungen für empfohlene<br />

Bewerber anbieten könnten. Für Bewerber, bei denen vermutet werden muß, daß der<br />

Dankbarkeitsgewinn sehr hoch ist, wären Bonuszahlungen zu vereinbaren, die Erfolg<br />

geringer belohnen und Mißerfolg stärker bestrafen.<br />

Das vorgeschlagene Verfahren versagt, wenn Vertragsstrafen nicht vereinbart werden<br />

können, was für die Praxis anzunehmen ist. In diesem Fall bleibt dem Unternehmen<br />

zunächst nur, sich auf den Einsatz von Bonuszahlungen zu konzentrieren. Bonuszahlungen<br />

bei Erfolg haben immer noch den positiven Effekt, daß der Referenzgeber bei<br />

gleichen Dankbarkeitsgewinnen den besten der ihm bekannten Bewerber empfehlen<br />

wird. Bleiben jedoch alle Bewerber unter dem für eine Bonuszahlung notwendigen Produktivitätsniveau,<br />

wird der Referenzgeber dennoch eine Empfehlung aussprechen, um<br />

so wenigstens in den Genuß des Dankbarkeitsgewinnes zu kommen. Es ist daher zu<br />

überlegen, wie Anreize erzeugt werden können, unproduktive Empfehlungen dennoch<br />

zu unterbinden. Eine Möglichkeit bestünde darin, dem Referenzgeber eine Prämie zu<br />

bezahlen, wenn er auf sein Vorschlagsrecht verzichtet. Somit entginge ihm zwar der<br />

Dankbarkeitsgewinn, jedoch wird auch der Anreiz reduziert, in jedem Fall eine Einstellung<br />

durchzusetzen. Empfehlungen wären auf den Fall beschränkt, daß die Summe aus<br />

Dankbarkeitsgewinn und Erfolgsanteil sR( xa E( xb))<br />

höher ist als die Prämie bei<br />

Vorschlagsverzicht.<br />

Unterstellt man nun ein Unternehmen, in welchem mehrere Referenzgeber versuchen,<br />

ihre Bewerber auf nur eine einzige freie Stelle zu bringen, dann kann jedem Referenzgeber<br />

nur ein anteiliges Vorschlagsrecht eingeräumt werden. In diesem Fall kann


<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 255<br />

aber der Wettbewerb der Referenzgeber untereinander genutzt werden, indem ein unternehmensinterner<br />

Markt für anteilige Vorschlagsrechte eingerichtet wird. Derjenige<br />

Referenzgeber, der aus einer Einstellung den höchsten Nutzenzuwachs durch Dankbarkeitsgewinn<br />

und Erfolgsanteil erzielt, wird auch das höchste Gebot für die von ihm<br />

noch benötigten Vorschlagsrechtsanteile bezahlen. Unterstellt man zusätzlich, daß alle<br />

Referenzgeber den gleichen Dankbarkeitsgewinn aus einer Einstellung realisieren, dann<br />

ergibt sich automatisch, daß der produktivste aller Bewerber ausgewählt wird, da dieser<br />

den höchsten Erfolgsanteil für seinen Referenzgeber erwirtschaftet und folglich auch<br />

dessen Referenzgeber den höchsten Preis für das Vorschlagsrecht bezahlen kann. Dieses<br />

Resultat liegt dann auch ganz im Unternehmensinteresse.<br />

Insgesamt zeigt die Analyse der Anreizsituation des Referenzgebers, daß dieser<br />

ohne besondere organisatorische Vorkehrungen durchaus geneigt sein kann, Bewerber<br />

zu empfehlen, die aus Unternehmenssicht unerwünscht sind. Um diesem Opportunismus<br />

entgegenzutreten bieten sich zwei Verfahren an: Eine an den Erfolg des Bewerbers<br />

gekoppelte Vergütung des Referenzgebers oder ein Handel mit dem Vorschlagsrecht.<br />

Dabei kann der Handel zwischen Unternehmen und Referenzgeber stattfinden oder bei<br />

Vorhandensein mehrerer Referenzgeber mit mehreren Bewerbern auf nur eine Stelle<br />

auch der Handel zwischen den Referenzgebern.<br />

2.3 Die Entscheidungssituation des Bewerbers<br />

Im folgenden soll die Situation eines Bewerbers analysiert werden, der sich von<br />

einem Referenzgeber empfehlen lassen kann, aber nicht muß. Seine Vergütung beträgt<br />

sx a<br />

. Sein Ziel bestehe in der Nutzenmaximierung. Dabei hänge der Nutzen additiv separierbar<br />

von der Vergütung und dem Dankbarkeitsverlust ab. Der Dankbarkeitsverlust<br />

entsteht dem Bewerber hierbei nur dann, wenn er sich von einem Referenzgeber empfehlen<br />

läßt und diesem daher Dankbarkeit schuldet. Sein Nutzen N a<br />

sei gegeben durch:<br />

2<br />

Na yga1( 1 g)( a2<br />

c) d max (8)<br />

Der Wert c der Unternehmenskultur ist dem Bewerber nicht bekannt, wenn er in<br />

ein zufällig gewähltes Unternehmen eintritt. Tritt er hingegen in ein Unternehmen mittels<br />

eines Referenzgebers ein, dann kann er sich den Wert der Unternehmenskultur von<br />

diesem mitteilen lassen. Zur notatiellen Vereinfachung sei angenommen, daß der Bewerber<br />

die Persönlichkeitseigenschaft a 2<br />

0 besitze. Der Index z bezeichne im folgenden<br />

die Situation eines zufällig gewählten Unternehmens. Tritt der Bewerber in ein<br />

zufällig gewähltes Unternehmen ein, so sei die Wahrscheinlichkeit dafür, daß das Unternehmen<br />

die Kultur c z<br />

besitzt, mit h( c z<br />

) bezeichnet.<br />

2 1 2<br />

Es sei ferner cz czh( cz) dc<br />

0<br />

z. Damit beträgt der erwartete Nutzen einer Einstellung<br />

in einem zufällig ausgewählten Unternehmen:


256 <strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97)<br />

<br />

2<br />

E( Naz<br />

,<br />

) s yga1<br />

( 1 g)<br />

cz<br />

(9)<br />

Da die Bewerbung zufällig erfolgt, also kein Referenzgeber eingeschaltet wird,<br />

entfällt mithin auch der Dankbarkeitsverlust. Läßt sich der Bewerber jedoch von einem<br />

Referenzgeber empfehlen, und meldet der Referenzgeber den Wert der Unternehmenskultur<br />

c R<br />

0, so resultiert ein erwarteter Nutzen von:<br />

E( NaR<br />

,<br />

( cR0))<br />

s yga1 d<br />

(10)<br />

Dies ist der Fall der für den Bewerber günstigsten Unternehmenskultur, da deren<br />

Wert mit seiner Persönlichkeitseigenschaft genau übereinstimmt und der Produktivitätsverlust<br />

aufgrund des Mißmatches Null beträgt. Der Index R bezeichnet die Situation<br />

bei Bewerbung mittels Referenzgeber. Tritt der Bewerber aufgrund einer Empfehlung<br />

hingegen in ein Unternehmen mit der Kultur c R<br />

ein, so ergibt sich hieraus ein<br />

erwarteter Nutzen von:<br />

<br />

2<br />

E( NaR<br />

,<br />

( c )) s yga1<br />

( 1 g)<br />

d<br />

(11)<br />

Der Vergleich der erwarteten Nutzen in den verschiedenen Situationen liefert einige<br />

auch intuitiv logische Resultate. Wann immer lediglich die technischen Fähigkeit<br />

produktiv ist, d.h. g 1, wird sich der Bewerber zufällig bewerben, da sein erwartetes<br />

Einkommen dort genauso hoch ist wie aufgrund empfohlener Bewerbung, er jedoch den<br />

Dankbarkeitsverlust vermeidet. Ferner zeigt sich, daß der Bewerber niemals eine Empfehlung<br />

in ein Unternehmen mit Kultur c R<br />

1 anstreben wird. Denn wie unschwer zu<br />

erkennen ist, gilt E( NaR ,<br />

( cR1 )) E( Naz<br />

,<br />

), d.h., der erwartete Nutzen bei sicherem<br />

maximalem Mißmatch und sicherem Dankbarkeitsverlust ist geringer als bei lediglich<br />

wahrscheinlichem maximalen Mißmatch ohne Dankbarkeitsverlust. Dieses zeigt<br />

eine weitere Begrenzung des Opportunismus des Referenzgebers: Dieser ist zwar bestrebt,<br />

sich durch eine Einstellungsempfehlung auch mittels Lüge gegenüber dem Unternehmen<br />

den Dankbarkeitsgewinn zu sichern, jedoch ist der Bewerber hieran nicht interessiert,<br />

da sein erwarteter Nutzen geringer wäre als bei einer zufälligen Bewerbung.<br />

Es dürfte dem Referenzgeber auch nichts nützen, den Bewerber bezüglich des Wertes<br />

der Unternehmenskultur anzulügen. Denn der dadurch induzierte Mißmatch würde später<br />

evident und der Bewerber würde dem Referenzgeber den Dankbarkeitsgewinn sofort<br />

wieder entziehen.<br />

Während der Vergleich E( NaR ,<br />

( cR<br />

1 )) E( Naz<br />

,<br />

) eindeutig ausfällt, ist der<br />

Vergleich zwischen E( NaR<br />

,<br />

( cR 0 )) und E( N az ,<br />

) nicht eindeutig. Der Bewerber<br />

wird eine Bewerbung aufgrund der Empfehlung vorziehen, wenn<br />

E( N ( c 0 )) E( N ) gilt, also:<br />

aR , R az ,<br />

d s( 1<br />

g)<br />

c z<br />

2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(12)


<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 257<br />

Der Dankbarkeitsverlust durch die Empfehlung darf den anteiligen erwarteten Produktivitätsverlust<br />

bei zufälliger Bewerbung nicht überschreiten. In jedem Fall zeigt<br />

sich, daß ein Matching zwischen Unternehmenskultur und Persönlichkeitseigenschaften<br />

durch das Empfehlungssystem verbessert wird.<br />

3. Modellerweiterungen<br />

Im folgenden Abschnitt sollen einige ausgewählte Erweiterungen des in Abschnitt<br />

2 entwickelten Grundmodells diskutiert werden. Zunächst wird dabei auf mögliche soziale<br />

Interaktion zwischen Bewerber und Referenzgeber eingegangen. Danach wird die<br />

Annahme der Risikoneutralität des Bewerbers aufgegeben. Schließlich wird die Produktivität<br />

des Bewerbers stochastisch modelliert.<br />

3.1 Arbeitsleistung und sozialer Druck<br />

In der bisherigen Modellierung hing die Produktivität lediglich von den Eigenschaften<br />

des Bewerbers ab. In der folgenden Betrachtung soll zusätzlich die Arbeitsleistung<br />

e berücksichtigt werden. Der Output des Bewerbers sei jetzt gegeben durch:<br />

2<br />

xa yga1( 1 g)( a2<br />

c) f ( e) (13)<br />

Hierbei gelte ƒ|' > 0 und ƒ|' < 0. Die Erbringung der Leistung verursache dem<br />

Bewerber persönliche Kosten in Höhe von C( e) mit C ' 0 und C '' 0, d.h., das<br />

Arbeitsleid und das Grenzleid der Arbeit steigen mit zunehmender Leistung. Sein Nutzen<br />

ist damit gegeben durch<br />

<br />

2<br />

Naz<br />

,<br />

s yga1( 1 g)( a2<br />

c) f ( e) C( e)<br />

(14)<br />

Die optimale Wahl des Leistungsniveaus des Bewerbers ergibt sich bei Einstellung<br />

in einem zufällig gewählten Unternehmen durch die Bedingung:<br />

sf<br />

' C '<br />

(15)<br />

Die hierdurch bestimmte Optimalleistung in dem zufällig gewählten Unternehmen<br />

sei mit e z * bezeichnet. Tritt der Bewerber aufgrund einer Empfehlung in ein Unternehmen<br />

ein, so ist sein Nutzen gegeben durch:<br />

<br />

2<br />

NaR<br />

,<br />

s yga1( 1 g)( a2<br />

c) f () e C() e d()<br />

e (16)<br />

Hierbei ist jetzt angenommen, daß auch der Dankbarkeitsverlust von der erbrachten<br />

Leistung abhängt. Es gelte d' 0 . Der Dankbarkeitsverlust des Bewerbers gegenüber<br />

dem Referenzgeber fällt also mit steigender Leistung. Diese Annahme ist dann gerechtfertigt,<br />

wenn der Referenzgeber gemäß s R<br />

am Output des Bewerbers beteiligt wird. Durch<br />

eine Leistungssteigerung erhöht der Bewerber nun seinen Output und damit auch die Beteiligung<br />

seines Referenzgebers. Hierdurch reduziert der Bewerber die Dankbarkeit, die er


258 <strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97)<br />

dem Referenzgeber schuldet. Je höher der Bewerber nun seine Leistung wählt, desto geringer<br />

ist der soziale Druck, dem der Bewerber durch die Dankbarkeit ausgesetzt ist.<br />

Durch die Steigerung des Outputs zahlt er seinem Referenzgeber die Dankbarkeit zurück.<br />

Es ist aufgrund der Annahmen bzgl. f , C und d klar, daß die Optimalleistung, die hier<br />

durch die Bedingung<br />

sf ' C ' d '<br />

(17)<br />

gekennzeichnet ist, höher ist als e z * . Der Bewerber wird also in einem zufällig gewählten<br />

Unternehmen eine geringere Leistung erbringen als in einem Unternehmen, in welches er<br />

aufgrund einer Empfehlung eingetreten ist. Unter den hier getroffenen Annahmen ergibt<br />

sich damit ein positiver Produktivitätseffekt von Einstellungen aufgrund von Empfehlungen.<br />

Damit ist der dritte in der Einleitung angesprochene Vorteil aufgezeigt. Diese Modellierung<br />

läßt sich als ein Spezialfall des Modells von Kandel und Lazear (1992) auffassen.<br />

Dort wird allgemein davon ausgegangen, daß ein Arbeiter sozialem Druck ausgesetzt sein<br />

kann. Er kann diesen Druck jedoch durch Leistungssteigerungen reduzieren. Da die Ausübung<br />

von sozialem Druck den Personen, die diesen Druck ausüben, Kosten verursacht,<br />

müssen diese einen Anreiz zur Ausübung des Druckes haben. Ein möglicher Anreiz besteht<br />

dann, wenn die Mitglieder eines Arbeitsteams am gemeinsamen Arbeitsergebnis beteiligt<br />

werden. In diesem Fall können sie durch die Ausübung von sozialem Druck die<br />

Leistung der Teammitglieder erhöhen, was allen in Form höherer Ergebnisbeteiligungen<br />

aufgrund höherer Leistungen zugute kommt. Im hier diskutierten Modell wird der Referenzgeber<br />

am Output des Bewerbers beteiligt, was sich analog der Beteiligung am Arbeitsergebnis<br />

in Teams interpretieren läßt. Der Referenzgeber hat mithin einen Anreiz, sozialen<br />

Druck auf den Bewerber auszuüben. Dieser kann den Druck durch Leistungssteigerung<br />

reduzieren. Es resultiert ein höheres Arbeitsergebnis als ohne sozialen Druck.<br />

3.2 Risikoaversion des Bewerbers<br />

Bei Risikoneutralität ergab sich, daß der Bewerber eine Einstellung aufgrund einer<br />

Empfehlung vorzieht, wenn gemäß Gleichung (12) die Bedingung d s( 1<br />

g)<br />

c 2 z<br />

erfüllt<br />

ist. Bei Risikoaversion gilt E( N ( sx )) N ( E( sx )). Sei nun<br />

az , a az , a<br />

E( N ( sx )) N ( E( sx )) (18)<br />

az , a az , a<br />

mit 0. In diesem Fall zieht der Bewerber eine Einstellung aufgrund einer Empfehlung<br />

vor, wenn<br />

2<br />

d s( 1g)<br />

c z<br />

(19)<br />

gilt. Gegenüber dem Fall mit Risikoneutralität zieht der Bewerber hier auch noch bei<br />

höherem Dankbarkeitsverlust eine Einstellung aufgrund einer Empfehlung vor. Dies erklärt<br />

sich daraus, daß der Bewerber bei Risikoaversion bestrebt ist, sein Einkommensrisiko<br />

bei zufälliger Bewerbung zu vermeiden. Der Parameter mißt die Risikoprämie,


<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 259<br />

die der Bewerber bei zufälliger Bewerbung verlangt, um die Unsicherheit seines Einkommens<br />

zu akzeptieren.<br />

3.3 Stochastische Einflüsse auf die Produktivität<br />

Bisher wurde angenommen, daß die Produktivität des Bewerbers deterministisch von<br />

dessen Eigenschaften, seiner Leistung und der Unternehmenskultur abhing. Dieser Determinismus<br />

führt dazu, daß dem Bewerber bei Eintritt in ein Unternehmen nach Realisation<br />

seines Outputs dessen Unternehmenskultur mit Sicherheit bekannt wird. Umgekehrt kann<br />

auch das Unternehmen nach Realisation des Outputs zweifelsfrei die Persönlichkeitseigenschaft<br />

feststellen. Gibt man die Annahme deterministischer Zusammenhänge auf, so<br />

sind diese Rückschlüsse nicht mehr möglich, wobei angenommen wird, daß der Wert des<br />

stochastischen Einflusses (Umweltzustand) von niemandem direkt beobachtet werden<br />

kann. Der Output des Bewerbers bei stochastischem Einfluß u sei gegeben durch:<br />

xau<br />

,<br />

xa u<br />

(20)<br />

Hierbei gelte die bisherige Definition von x a<br />

auch weiterhin. Diese Situation soll<br />

hier nicht vollständig expliziert werden. Allerdings ergeben sich gegenüber dem bisherigen<br />

Modell einige wesentliche Änderungen, die hier zumindest angesprochen werden<br />

sollen. Zunächst ist klar, daß keine Regelungen möglich sind, die an den Output des<br />

Bewerbers gebunden sind und damit automatisch das richtige Verhalten belohnen. Erhält<br />

der Referenzgeber die Erfolgsbeteiligung sp( xa E( xb))<br />

, so kann es sein, daß er<br />

für eine aus Unternehmenssicht richtige Empfehlung bestraft wird und für eine falsche<br />

belohnt. Bei Risikoaversion des Referenzgebers dürfte sich daraus tendenziell eine<br />

verminderte Neigung zum Aussprechen von Empfehlungen ergeben. Hierunter leidet<br />

die Matchingeffizienz des Empfehlungssystems. Alternativ besteht die Möglichkeit, daß<br />

der Referenzgeber den Bewerber anlügt. Dieser kann dem Referenzgeber die Dankbarkeit<br />

bei geringem Output nicht einfach entziehen, da er nicht feststellen kann, ob der<br />

Referenzgeber bezüglich der Unternehmenskultur gelogen hat, oder ob eine ungünstige<br />

Umweltsituation eingetreten ist. Da der Bewerber dieses antizipieren kann, wird er den<br />

Informationen des Referenzgebers damit weniger Glauben schenken, was wiederum die<br />

Matchingeffizienz reduzieren kann.<br />

4. Fazit<br />

Einstellungsentscheidungen von Unternehmen können verbessert werden, wenn<br />

Informationen der bereits beschäftigten Mitarbeiter über Bewerber genutzt werden.<br />

Hierdurch können Eigenschaften der Bewerber berücksichtigt werden, die aufgrund<br />

mangelnder Signalisierbarkeit sonst nicht in die Entscheidung einbezogen werden<br />

könnten. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren ist allerdings zu beachten, daß die bereits<br />

beschäftigten Mitarbeiter bestrebt sein könnten, mittels absichtlicher Falschinformation


260 <strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97)<br />

des Unternehmens Freunde oder Bekannte zu fördern. Um dies zu verhindern, erscheint<br />

es sinnvoll, die Belohnung der bereits beschäftigten Mitarbeiter von dem Erfolg ihres<br />

Einstellungsvorschlages abhängig zu machen. Vereinzelte Beispiele aus der Unternehmenspraxis<br />

verdeutlichen dieses Vorgehen. Bei Wendy, Alexander's Department Stores<br />

und Apple Bank wurden mit Erfolg Programme eingesetzt, die Mitarbeiter für deren<br />

Referenzen belohnen. Allen Fällen gemein ist die Aufspaltung der Belohnung in einen<br />

Teilbetrag, der bei Einstellung des neuen Mitarbeiters fällig wird und einen weiteren<br />

Teilbetrag, der gezahlt wird, wenn der neue Mitarbeiter ein gewisse Zeit für das Unternehmen<br />

gearbeitet hat (Amante 1989, S. 33 f.). Der Teilbetrag, der erst nach einiger<br />

Zeit gezahlt wird, kann hier als Anreiz verstanden werden, nur fähige Personen als neue<br />

Mitarbeiter zu empfehlen. Denn unfähige Personen würden die zur Prämienzahlung<br />

notwendige Zeit im Unternehmen nicht überstehen.<br />

Diese Ideen lassen sich auf eine Reihe von Personalentscheidungen verallgemeinern.<br />

Nicht nur Einstellungsentscheidungen sondern bspw. auch Beförderungsentscheidungen<br />

könnten danach bewertet und belohnt werden, wie sich die jeweilige Entscheidung<br />

auf die Produktivität der Betroffenen auswirkt. So wäre denkbar, daß ein Vorgesetzter,<br />

der eine Beförderungsentscheidung trifft, nach dem Erfolg des Beförderten in<br />

der neuen Position vergütet wird (Prendergast/Topel 1993, S. 360). Hierdurch würde<br />

Vetternwirtschaft begrenzt, da die Förderung von Versagern mit entsprechendem Lohnverzicht<br />

durch den Vorgesetzten bezahlt werden müßte.<br />

Problematisch wird das hier vorgeschlagene Verfahren allerdings dann, wenn keine<br />

brauchbaren Erfolgsindikatoren für die von einer Beförderungs- oder Einstellungsentscheidung<br />

Betroffenen festgestellt werden können. In diesem Fall kann die Belohnung<br />

des Personalverantwortlichen nicht an den direkten Erfolg seiner Entscheidung<br />

geknüpft werden. Geht man allerdings davon aus, daß die weitere Karriere eines Beförderten<br />

oder Eingestellten von dessen Leistung abhängt, dann wäre denkbar, die Belohnung<br />

des Personalverantwortlichen an die Gesamtlohnsumme des Beförderten zu knüpfen.<br />

Denn nur wer lange im Unternehmen bleibt und zudem häufig befördert wird, erzielt<br />

eine hohe Gesamtlohnsumme. Da dies annahmegemäß auch die leistungsfähigsten<br />

Personen sind, wird auch die richtige Entscheidung belohnt. Wird der Beförderte allerdings<br />

später entlassen oder nicht weiter befördert, fällt die Belohnung des Personalverantwortlichen<br />

auch entsprechend gering aus.<br />

Die empirische Forschung läßt derzeit noch keinen gesicherten Schluß darüber zu,<br />

ob und unter welchen Bedingungen informelle Rekrutierungswege den beruflichen Erfolg<br />

beeinflussen. Wenn ein solcher Einfluß existiert, dürfte er jedoch nicht sehr stark<br />

ausgeprägt sein. Inwieweit sich ein positiver Effekt ergeben könnte, wenn der Referenzgeber<br />

tatsächlich am Erfolg des empfohlenen Bewerbers beteiligt wird, kann derzeit<br />

nicht beurteilt werden. Erst hierdurch würde sozialer Druck wirksam, der zu einer<br />

höheren Arbeitsleitung führen würde, wie in 3.1. beschrieben. Da Erfolgsbeteiligungen


<strong>Winter</strong>: Personalbeschaffung durch Mitarbeiter, Selbstselektion und Vetternwirtschaft (ZfP 3/97) 261<br />

von Referenzgebern jedoch eher unüblich sein dürften, kann aus der bisher mangelnden<br />

Bestätigung eines positiven Einflusses informeller Rekrutierung auf die Produktivität<br />

kein Rückschluß auf die Qualität des Modells gezogen werden. Lediglich der angesprochene<br />

Artikel von Amante (1989) mit anekdotenhaften Beispielen stützt die Ergebnisse<br />

des Modells direkt.<br />

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