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Ewald Scherm Aufgaben des Personalmanagements im Rahmen ...

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298 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

<strong>Ewald</strong> <strong>Scherm</strong> *<br />

<strong>Aufgaben</strong> <strong>des</strong> <strong>Personalmanagements</strong> <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> der Internationalisierung<br />

der Unternehmungstätigkeit **<br />

Die Internationalisierung der (deutschen) Unternehmungen hat inzwischen einen<br />

erheblichen Umfang erreicht. Den damit verbundenen personalwirtschaftlichen Problemen<br />

wird aber zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Das vorrangige Interesse gilt<br />

<strong>im</strong>mer noch dem Auslandseinsatz von (Stammhaus-)Mitarbeitern. Dieser Problemkreis<br />

wird vor dem Hintergrund der Internationalisierungsstrategien betrachtet, die auf das<br />

E.P.R.G.-Schema Perlmutters zurückgehen und den relevanten Kontext sehr stark verkürzen.<br />

Hier soll <strong>des</strong>halb deutlich gemacht werden, daß die Berücksichtigung der Umwelt<br />

für personalwirtschaftliche Entscheidungen eine besondere Bedeutung hat und<br />

sich die unternehmungsinternen <strong>Rahmen</strong>bedingungen differenzierter darstellen, als die<br />

strategieorientierte Sichtweise auf den ersten Blick vermuten läßt. Außerdem wird aufgezeigt,<br />

daß von einer Internationalisierung nicht nur einige wenige Führungskräfte,<br />

sondern große Teile <strong>des</strong> Personals betroffen sind und <strong>des</strong>halb nahezu die gesamte<br />

Bandbreite personalwirtschaftlicher <strong>Aufgaben</strong> in integrativer, aber auch situativ differenzierter<br />

Form gelöst werden muß.<br />

The internationalisation of (German) companies is considerably advanced but the<br />

resulting HRM problems have received little attention. The main focus is still on the expatriate<br />

assignment. This problem is largely discussed in terms of internationalisation<br />

strategies derived from Perlmutter`s E.P.R.G.-scheme and critical aspects are overlooked.<br />

The a<strong>im</strong> of this paper is to demonstrate that the environment has a significant<br />

<strong>im</strong>pact on HRM decisions. In addition, it is pointed out that internal factors must be<br />

emphasised to a greater extent than is suggested from a strategic view. Moreover, it<br />

will be shown that internationalisation does not only concern a few top-managers, but<br />

rather affects the majority of employees. Therefore, the whole range of HRM tasks<br />

needs to be solved through an integrated and situationally differentiated approach.<br />

______________________________________________________________________<br />

* Univ.-Prof. Dr. <strong>Ewald</strong> <strong>Scherm</strong>, Jg. 1960, FernUniversität-GHS in Hagen, Lehrgebiet Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Organisation und Planung, Postfach 940, 58084 Hagen.<br />

** Artikel eingegangen: 4.1.96 / revidierte Fassung eingegangen und akzeptiert: 15.1.97.


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 299<br />

1. Ausgangssituation<br />

Schon lange stellt für deutsche Unternehmungen die grenzüberschreitende Unternehmungstätigkeit<br />

keine Besonderheit mehr dar; unabhängig von der Größe sind heute<br />

viele von ihnen auf internationalen Märkten engagiert. Trotzdem bleiben gerade in den<br />

ersten Phasen einer Internationalisierung personalwirtschaftliche Aspekte unberücksichtigt,<br />

so daß daraus resultierende Restriktionen häufig zu spät erkannt werden. Auch<br />

auf wissenschaftlicher Seite betrachtete man das komplexe Problemfeld <strong>des</strong> internationalen<br />

<strong>Personalmanagements</strong> bislang überwiegend in verkürzter Form. Als zentrale<br />

<strong>Rahmen</strong>bedingung wird <strong>im</strong>mer noch die – ethno-, poly-, regio- oder geozentrische – Internationalisierungsstrategie<br />

angesehen, und <strong>im</strong> Mittelpunkt <strong>des</strong> Interesses steht in den<br />

meisten Fällen der Auslandseinsatz von Führungskräften.<br />

Im folgenden soll aufgezeigt werden, daß die <strong>im</strong> Zuge der Internationalisierung –<br />

erheblich – veränderten <strong>Rahmen</strong>bedingungen geänderte Anforderungen an die Mitarbeiter<br />

und das Personalmanagement zur Folge haben. Anschließend wird unter Berücksichtigung<br />

<strong>des</strong> komplexen Kontextes auf die Gestaltungsmöglichkeiten in den relevanten<br />

personalwirtschaftlichen <strong>Aufgaben</strong>feldern eingegangen.<br />

2. <strong>Rahmen</strong>bedingungen internationaler Unternehmungstätigkeit<br />

2.1 Interessengruppen und sonstige unternehmungsexterne <strong>Rahmen</strong>bedingungen<br />

Aus der Geschäftstätigkeit in mehreren Ländern folgt zwangsläufig eine Vielzahl<br />

verschiedener lan<strong>des</strong>- und/oder kulturspezifischer <strong>Rahmen</strong>bedingungen. In der Literatur<br />

werden dazu zwei Standpunkte vertreten (vgl. Keller 1989, 237-238): Die „Universalisten“<br />

betrachten Managementprinzipien und -techniken als unabhängig von den kulturellen<br />

Bedingungen (kulturinvariant) und <strong>im</strong>mer und überall in gleicher Weise einsetzbar<br />

(„culture-free“-These). Dem entgegen stehen die sogenannten „Kulturalisten“,<br />

die Management als Funktion der kulturellen <strong>Rahmen</strong>bedingungen und Managementprinzipien<br />

bzw. -techniken somit als kulturgebunden und nicht ohne weiteres in unterschiedliche<br />

Kulturkreise zu übertragbar sehen („culture-bound“-These).<br />

Auch wenn der empirische Nachweis, daß die adäquate Berücksichtigung kultureller<br />

oder sonstiger situativer Faktoren internationale Unternehmungen effektiver werden läßt,<br />

(bisher) fehlt, erscheint diese Annahme zumin<strong>des</strong>t plausibel. So existieren z.B. innerhalb<br />

und außerhalb der Unternehmung Einzelpersonen oder Gruppen, die ihre eigenen Ziele<br />

durchsetzen wollen und können; gegebenenfalls werden dazu Koalitionen gebildet, Verhandlungen<br />

geführt oder Machtpotentiale eingesetzt. Diese Stakeholder haben Ansprüche<br />

an oder Eingriffsmöglichkeiten in die Unternehmung, die gesetzlicher, faktischer oder vertraglich<br />

vereinbarter Art sind (vgl. Mitroff 1983, 4). Zu ihrer Identifikation eignet sich ein<br />

dem Environmental Scanning ähnliches Stakeholder Scanning, das die einzelnen Interessengruppen<br />

(z.B. Regierung, Kommunen, Gewerkschaften, Verbände, „Öffentlichkeit“)<br />

hinsichtlich ihrer Ziele, der potentiellen Macht und <strong>des</strong> Risikos, das sie bei der Durchsetzung<br />

ihrer Ziele eingehen, erfaßt (vgl. Scholz 1987, 26 – 29).


300 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

Unmittelbar einsichtig ist ferner die erforderliche Berücksichtigung der gesetzlichen<br />

<strong>Rahmen</strong>bedingungen, deren Nichtbeachtung Sanktionen nach sich zieht. Aber<br />

auch die Kultur liefert „'cognitive maps' that help us make sense out of our world and<br />

provide guidance to us concerning what is proper and unproper behavior“ (Steers 1989,<br />

24) und beeinflußt damit sowohl die Entstehung, Identifikation und Definition von Problemen<br />

als auch den Einsatz der Problemlösungsmethoden und die Entscheidung. Da<br />

Kultur nicht zuletzt in dem zum Ausdruck kommt, das vom Menschen in irgendeiner<br />

Form gestaltet oder verändert wurde (vgl. Dülfer 1992, 1883-1884), ist für ihre Erfassung<br />

die Analyse der gesamten Umwelt einer Unternehmung erforderlich. Man kann<br />

sich dazu an dem Schichtenmodell Dülfers (1981) orientieren, das neben den natürlichen<br />

Gegebenheiten vier Kulturschichten unterscheidet, die sich sowohl gegenseitig als<br />

auch die Unternehmung und die Stakeholder sowie deren Beziehungen beeinflussen.<br />

2.2 Unternehmungsinterne <strong>Rahmen</strong>bedingungen<br />

Zentrale <strong>Aufgaben</strong> einer internationalen Unternehmung sind es, entsprechend <strong>des</strong><br />

– je Produkt und/oder Markt – unterschiedlichen Entwicklungsstands <strong>des</strong> Auslandsgeschäfts<br />

und unter Berücksichtigung unternehmungsexterner und -interner Einflußfaktoren<br />

bewußt die Wettbewerbsorientierung, die Form der Marktbearbeitung sowie darüber<br />

hinaus die Struktur und das Koordinationskonzept, aber auch – in Grenzen – die<br />

Unternehmungskultur zu gestalten. Die alternativen strategischen Orientierungen lassen<br />

sich dabei durch zwei D<strong>im</strong>ensionen systematisieren. Eine D<strong>im</strong>ension bilden die Vorteile<br />

der Globalisierung bzw. Integration der internationalen Geschäftstätigkeit durch<br />

Standardisierung der Konzepte und Zentralisation der Entscheidungskompetenzen, um<br />

weltweite Skalenerträge, Synergie- und Lerneffekte zu erzielen (vgl. z.B. Cichon 1988,<br />

47-57). Da es aber auch divergierende <strong>Rahmen</strong>bedingungen wie z.B. die ökonomische<br />

Entwicklung, natürliche oder kulturelle Einflüsse und institutionelle Barrieren gibt, die<br />

eine Anpassung an die nationalen Besonderheiten bedingen, wird die Notwendigkeit,<br />

als zweite D<strong>im</strong>ension die Lokalisierungsvorteile durch Verzicht auf Standardisierung<br />

und Dezentralisierung der Entscheidungskompetenzen in die Überlegungen einzubeziehen,<br />

unmittelbar deutlich (vgl. Cichon 1988, 57-61).<br />

Unterscheidet man die beiden D<strong>im</strong>ensionen jeweils in eine niedrige und eine hohe<br />

Ausprägung, kommt man zu vier idealtypischen Strategien, die sich auf das E.P.(R.)G.-<br />

Konzept Perlmutters (1969) zurückführen lassen (vgl. auch Wind/Douglas/Perlmutter<br />

1973). Im <strong>Rahmen</strong> einer ethnozentrischen Orientierung wird versucht, bewährte Konzepte<br />

und Strukturen aus dem Stammland auf andere Länder zu übertragen, die Nutzung<br />

von Globalisierungs- oder Lokalisierungsvorteilen ist gering. Polyzentrisch orientierte<br />

Unternehmungen verzichten bewußt auf Globalisierungsvorteile, um sich lokale<br />

Akzeptanz und hohe Flexibilität zu sichern. Dagegen werden globale Strategien (geozentrische<br />

Orientierung) gewählt, wenn die Globalisierungsvorteile die Nachteile einer<br />

fehlenden Berücksichtigung nationaler Besonderheiten übersteigen. Ein fließender<br />

Übergang besteht zu regiozentrischen Unternehmungen, die versuchen, Vorteile weltweiter<br />

Integration mit denen nationaler Anpassung zu verknüpfen; Anpassungen erfol-


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 301<br />

gen häufig in den marktnahen Bereichen, während marktferne Bereiche soweit wie<br />

möglich integriert werden.<br />

Diese Internationalisierungsstrategien bilden den <strong>Rahmen</strong> für Markteintrittsstrategien,<br />

die festlegen, in welcher Form eine Unternehmung auf ausländischen Märkten aktiv<br />

wird. Ihre Bandbreite reicht von reinem Export oder Kooperationen hinsichtlich einzelner<br />

Funktionen über internationale Joint Ventures bis hin zu Tochtergesellschaften –<br />

mit oder ohne Produktion – <strong>im</strong> Ausland (vgl. Scholl 1989, 993-995). Zwischen den beiden<br />

Strategieebenen besteht ein tendenzieller Zusammenhang; so sind in der Praxis alle<br />

begrenzten ausländischen Aktivitäten eher in Verbindung mit einer ethnozentrischen<br />

Orientierung zu finden, während eine weitgehende Anpassung an lokale Gegebenheiten<br />

auch selbständigere Einheiten in Form von Joint Ventures oder Tochtergesellschaften<br />

erfordert.<br />

Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß die Geschäftstätigkeit einer internationalen<br />

Unternehmung nicht einer einzelnen Internationalisierungsstrategie folgen kann,<br />

sondern zwangsläufig ein ganzes Spektrum verschiedener Strategien verfolgt werden<br />

muß. Erforderlich sind sowohl lan<strong>des</strong>spezifisch differenzierte, den jeweiligen <strong>Rahmen</strong>bedingungen<br />

angepaßte Strategien der Unternehmungsbereiche (Geschäftsfelder) als<br />

auch unterschiedliche Globalisierungs- bzw. Lokalisierungsgrade für die verschiedenen<br />

Funktionsbereiche.<br />

Darüber hinaus läßt sich der unternehmungsinterne Kontext nicht auf die Internationalisierungsstrategie<br />

reduzieren. Von zentraler Bedeutung sind auch die Organisationsstruktur<br />

und die Koordination der ausländischen Unternehmungseinheiten. Einerseits<br />

muß für die Umsetzung der jeweiligen Internationalisierungsstrategie ein geeigneter<br />

Kompromiß zwischen Standardisierung bzw. Zentralisation der Entscheidungskompetenzen<br />

und Flexibilisierung bzw. Entscheidungsautonomie der Auslandsgesellschaft<br />

gefunden werden, andererseits müssen die Strukturen und Koordinationsmechanismen<br />

der einzelnen – divergierenden – Auslandsbeziehungen miteinander kompatibel sein.<br />

Grundsätzlich gelten in internationalen Unternehmungen die gleichen Strukturierungsprinzipien<br />

wie in nationalen Unternehmungen. Die Organisation wird durch die<br />

Spezialisierung nach Verrichtungen funktional oder durch Spezialisierung nach Objekten<br />

(z.B. Produkt, Region) divisional ausgestaltet. Ergänzend kann unterschieden werden<br />

in differenzierte und integrierte Strukturen je nachdem, ob eine organisatorische<br />

Trennung zwischen Inlands- und Auslandsaktivitäten besteht oder nicht. Können zu<br />

Beginn der Internationalisierung die Auslandsaktivitäten noch in einer nach Regionen<br />

oder Produkten gegliederten „International Division“ zusammengefaßt werden, erfordert<br />

der mit den Auslandsaktivitäten wachsende Koordinationsbedarf jedoch integrierte,<br />

ggf. auch mehrd<strong>im</strong>ensionale Strukturen (vgl. Pausenberger 1992, 1056-1059).<br />

Aus der Internationalisierungsstrategie, der regionalen Verteilung der Wertschöpfungsaktivitäten<br />

und der organisatorischen <strong>Rahmen</strong>struktur resultieren Interdependenzen<br />

und damit ein Koordinationsbedarf, der durch die Festlegung der Entscheidungskompetenzen<br />

und den Einsatz technokratischer und personenorientierter Koordinationsinstrumente<br />

zu decken ist (vgl. Macharzina 1993, 78). Als technokratische Instrumente<br />

kann man die Standardisierung <strong>des</strong> Handelns in Form von Programmen, Plänen, Be-


302 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

richtssystemen und Prozessen bezeichnen, die durch ihren Detaillierungsgrad den Entscheidungsspielraum<br />

best<strong>im</strong>men. Personenorientierte Koordination erfolgt durch persönliche<br />

Weisung, Selbstabst<strong>im</strong>mung oder Sozialisation (Unternehmungskultur) und<br />

führt in internationalen Unternehmungen zu Auslandsentsendungen, grenzüberschreitenden<br />

Besuchsverkehr, internationale Gremien und intensive Informations- und Kommunikationsbeziehungen.<br />

Neben strategischen und strukturellen müssen bei personalwirtschaftlichen Entscheidungen<br />

auch (unternehmungs-)kulturelle Aspekte beachtet werden. In der Literatur<br />

werden analog den Internationalisierungsstrategien unternehmungskulturelle Grundtypen<br />

gebildet (vgl. Reineke 1989, 41-50). Betrachtet man aber die Beziehungen zwischen<br />

Unternehmungs- und Nationalkultur sowie die begrenzt und nur langfristig wirksamen<br />

Möglichkeiten zur Veränderung der Unternehmungskultur, scheint es realistischer<br />

zu sein, unabhängig von der verfolgten Unternehmungsstrategie von einem „synergetischen“<br />

Typ mit jeweils unterschiedlichen, aber mit der Stammhauskultur kompatiblen<br />

Ausprägungen auszugehen, als in ethno-, poly- oder geozentrische Unternehmungskulturen<br />

zu unterscheiden. Da eine Beeinflussung der Auslandsgesellschaften untereinander<br />

und durch das Stammhaus sowie eine Rückkopplung der „ausländischen“<br />

Werte und Grundannahmen an das Stammhaus unvermeidlich sind, werden überall kulturelle<br />

Anpassungsprozesse ausgelöst; reine Stammhaus- oder Gastlandskulturen sind<br />

über längere Zeit hinweg nur in einem dezentralen Modell mit völlig isolierten Unternehmungseinheiten<br />

zu erhalten.<br />

Die unternehmungsinternen – strategischen, organisatorischen und kulturellen –<br />

<strong>Rahmen</strong>bedingungen lassen sich grob in ein zentrales und ein dezentrales Modell sowie<br />

ein zwischen diesen Polen liegen<strong>des</strong> integriertes, gleichzeitig aber – entsprechend der<br />

jeweiligen Auslandsaktivität – situativ angepaßtes Modell differenzieren, die <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong><br />

der personalwirtschaftlichen Gestaltungsentscheidungen zur Orientierung dienen.<br />

Sie verhindern die extreme Verkürzung der Situation auf die Internationalsierungsstrategien<br />

und verweisen darauf, daß den Entscheidungen <strong>im</strong> Einzelfall neben einer Umweltanalyse<br />

auch die Erfassung der konkreten internen <strong>Rahmen</strong>bedingungen vorausgehen<br />

muß.<br />

3. Konsequenzen der Internationalisierung für die Mitarbeiter<br />

Die grobe Skizze der durch die Internationalisierung veränderten <strong>Rahmen</strong>bedingungen<br />

macht deutlich, daß es in einer Unternehmung kaum Mitarbeiter gibt, die nicht<br />

von der Internationalisierung betroffen sind. Im wesentlichen lassen sich drei Gruppen<br />

unterscheiden: (1) grenzüberschreitend eingesetzte Mitarbeiter, (2) Mitarbeiter an den<br />

Schnittstellen zwischen Unternehmungseinheiten verschiedener Länder und (3) vorwiegend<br />

national tätige Mitarbeiter.<br />

Nicht nur die Zahl der grenzüberschreitend eingesetzten Mitarbeiter, auch die Zusammensetzung<br />

dieser Gruppe hängt wesentlich von dem verfolgten Internationalisierungsmodell<br />

ab. Während hohe Entscheidungsautonomie und lokale Anpassung der Auslandsgesellschaften<br />

Auslandseinsätze nur in Ausnahmefällen erforderlich machen, ziehen<br />

zentral geführte Auslandsgesellschaften die Entsendung von Führungskräften aus dem


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 303<br />

Stammhaus nach sich. Zwischen diesen beiden Extrema liegende integrative und situativ<br />

angepaßte Modelle erweitern dagegen den Kreis und führen zu Auslandseinsätzen von<br />

Mitarbeitern aus verschiedenen Unternehmungseinheiten und Hierarchieebenen mit unterschiedlichen<br />

Zielen von der Besetzung von Führungspositionen und der Wahrnehmung<br />

von Koordinations- und Kontrollaufgaben über den Know-how-Transfer und das Training<br />

lokaler Mitarbeiter bis hin zur Personalentwicklung durch den Auslandseinsatz (vgl. Abb.<br />

1).<br />

Abb. 1: Entsendungsziele und Internationalisierungsmodelle<br />

Besetzung von<br />

Führungspositionen<br />

Training lokaler<br />

Mitarbeiter<br />

Transfer von Know-how<br />

Koordination<br />

und Kontrolle<br />

der Auslandsgesellschaften<br />

aufgabenbezogenes<br />

Fachwissen<br />

Managementqualifikationen<br />

Mitarbeiter- und<br />

Führungskräfteentwicklung<br />

zentrales Modell<br />

dezentrales Modell<br />

integrativ-situatives Modell<br />

Die Anforderungen an die entsandten Mitarbeiter (Expatriates) sind erheblich und<br />

vom jeweiligen Entsendungsziel abhängig. Beispiele solcher Anforderungen hat Groenewald<br />

zusammengestellt (vgl. 1990, 7-10; auch Bournois/Chauchat 1990, 8-9):<br />

Umfassende Kenntnis der Stammhausbedingungen und pädagogische Fähigkeiten<br />

für einen angemessenen Know-how-Transfer<br />

Generalistenqualifikation bzw. Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

Improvisationsvermögen und Fähigkeiten zur Lösung schlecht strukturierter Probleme<br />

soziale und fremdsprachliche Fähigkeiten<br />

<br />

<br />

Lernfähigkeit für die notwendige Anpassung an neue <strong>Aufgaben</strong><br />

Konfliktbereitschaft, physische und psychische Belastbarkeit sowie regionale Mobilität.<br />

Neben diesem vergleichsweise kleinen Kreis der Expatriates gibt es eine weitaus<br />

größere Gruppe von Führungskräften und Spezialisten an den Schnittstellen zwischen<br />

den verschiedenen Unternehmungseinheiten, die ebenfalls veränderten Anforderungen<br />

gegenüberstehen. Es muß dort zum einen mit Auslandsgesellschaften kommuniziert und<br />

gegebenenfalls (vorübergehend) in international zusammengesetzten Gruppen gearbeitet<br />

werden, zum anderen erhöhen die größere Zahl und Heterogenität der Einflußfaktoren<br />

die Ungewißheit bezüglich ihrer Wirkungen und die größere Zahl von Alternativen,<br />

die in Betracht gezogen werden müssen, die Anforderungen an die generellen Managementqualifikationen.<br />

Im Vergleich zu den Expatriates ist hier jedoch eine stärkere<br />

funktionale Spezialisierung möglich, und für die grenzüberschreitende Kommunikation<br />

reicht <strong>im</strong> wesentlichen die Kenntnis der jeweiligen Lan<strong>des</strong>- oder Unternehmungssprache.


304 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

Die Anforderungen <strong>im</strong> konkreten Fall hängen von dem jeweiligen Internationalisierungsmodell<br />

ab, da sich Unterschiede daraus ergeben, ob <strong>im</strong> Ausland nur mit einem<br />

Stammhausdelegierten kommuniziert wird oder ob zwischen den verschiedenen Auslandsgesellschaften<br />

oder zwischen Auslandsgesellschaft und Unternehmungszentrale<br />

aufgrund dezentralisierter Entscheidungskompetenzen zusammengearbeitet werden<br />

muß. In der völlig dezentralisierten internationalen Unternehmung wird der Kreis dieser<br />

Führungskräfte min<strong>im</strong>al und beschränkt sich mehr oder weniger auf die Mitglieder der<br />

internationalen Koordinationsgremien sowie den dafür erforderlichen Führungskräftenachwuchs.<br />

Mit der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmungseinheiten gewinnen<br />

die Schnittstellen zunehmende Bedeutung für den Erfolg der Unternehmung, und die<br />

Mitarbeiter stellen ein Potential für zukünftige Auslandsmanager dar.<br />

Die geringsten Auswirkungen zeigt die Internationalisierung auf der Ebene <strong>des</strong><br />

ausführenden Personals in allen Funktionsbereichen. Zum einen ändern sich die fachlichen<br />

Anforderungen lediglich, wenn in einer Unternehmungseinheit aufgrund der<br />

grenzüberschreitenden Unternehmungstätigkeit Nachholbedarf in technologischer Hinsicht<br />

besteht, zum anderen sind grundlegende interkulturelle Fähigkeiten erst dann erforderlich,<br />

aber auch unumgänglich, wenn der zeitweilige Austausch von Mitarbeitern<br />

zum Know-how-Transfer notwendig ist.<br />

Auch wenn die Humanressourcen nicht den alleinigen Erfolgsfaktor darstellen,<br />

hängt der Erfolg einer internationalen Unternehmung doch zu einem erheblichen Grad<br />

davon ab, daß die Mitarbeiter in ausreichender Zahl und zum richtigen Zeitpunkt die<br />

erhöhten Anforderungen erfüllen. Es ist <strong>des</strong>halb unumgänglich, sich näher mit der Internationalisierung<br />

<strong>des</strong> <strong>Personalmanagements</strong> auseinanderzusetzen.<br />

4. Zentrale <strong>Aufgaben</strong> eines internationalen <strong>Personalmanagements</strong><br />

4.1 Vorbemerkung<br />

Aufgrund der skizzierten veränderten <strong>Rahmen</strong>bedingungen kann der Gegenstand<br />

<strong>des</strong> internationalen <strong>Personalmanagements</strong> nicht ein einfaches Übertragen nationaler<br />

Praktiken in ausländische Unternehmungen sein. Es ist aber ebenso Torrington und<br />

Holden (1992, 26) zuzust<strong>im</strong>men, wenn sie schreiben, „international HRM is not a process<br />

of all managers learning the cultures of every country in which they have to deal and<br />

suitably modifying their behaviour when dealing with those nationals.“ Dies ist einerseits<br />

„s<strong>im</strong>ply too difficult“ (Torrington/Holden 1992, 26), andererseits eine extrem vereinfachte<br />

Sichtweise <strong>des</strong> Problemkomplexes. Auch wenn diese Cross-Cultural-<br />

Fähigkeiten lehr- und lernbar wären, würde ein kleiner, elitärer Zirkel von „Euromanager“<br />

oder „One-World-Manager“ noch keine erfolgreiche international tätige Unternehmung<br />

ausmachen.<br />

<strong>Aufgaben</strong>, die <strong>im</strong> Zuge der Internationalisierung eine besondere Bedeutung erlangen,<br />

sind die Personalauswahl, der an veränderten Anforderungsprofilen orientierte –<br />

nationale und grenzüberschreitende – Personaleinsatz, die Beseitigung von Qualifikationsdefiziten<br />

sowie die Beurteilung und Vergütung und nicht zuletzt die Gestaltung der<br />

von Land zu Land divergierenden Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen.


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 305<br />

4.2 Personalauswahl in internationalen Unternehmungen<br />

Bei der Personalauswahl in internationalen Unternehmungen muß neben veränderten<br />

Anforderungsprofilen auch beachtet werden, daß der grenzüberschreitende Einsatz<br />

von Mitarbeitern einheitliche Kriterien und Verfahrensrichtlinien erfordert, wenn unabhängig<br />

vom Auswahlort Vergleichbarkeit gewährleistet sein soll.<br />

Es gibt in der Literatur insbesondere in Zusammenhang mit Auslandseinsätzen<br />

verschiedene Kataloge mit erforderlichen Qualifikationsmerkmalen, die bei näherer Betrachtung<br />

nicht wesentlich differieren. Mendenhall und Oddou (1985, 40-43) unterscheiden<br />

als Ergebnis ihrer Literaturauswertung drei Kategorien notwendiger „Individual<br />

Skills“ für den Auslandseinsatz: die Person <strong>des</strong> Entsandten selbst („Self-Oriented<br />

D<strong>im</strong>ension“), sein Verhältnis zu anderen („Others-Oriented D<strong>im</strong>ension“) sowie die<br />

Wahrnehmung und Interpretation kulturspezifischer Ereignisse („Perceptual D<strong>im</strong>ension“).<br />

Die zusätzliche „Cultural-Toughness D<strong>im</strong>ension“ weist darauf hin, daß die geforderte<br />

Anpassungsfähigkeit in fremden Ländern stark von der dortigen Kultur bzw. der<br />

Kulturdistanz zum Herkunftsland (Fremdheit) abhängt (vgl. Mendenhall/Oddou 1985,<br />

43). Die konkrete Bedeutung der verschiedenen Qualifikationskategorien <strong>im</strong> Einzelfall<br />

ist bis heute nicht geklärt. Untersuchungen legen aber insbesondere für den Auslandseinsatz<br />

den Schluß nahe, daß eine situativ differenzierte Auswahl der Kandidaten<br />

unter Berücksichtigung der Anpassungsfähigkeit und der familiären Situation eine wesentliche<br />

Erfolgsvoraussetzung darstellt (vgl. z.B. Tung 1984, 136-137; Hamill 1989,<br />

24). Die kulturelle Anpassungsfähigkeit erlaubt eine schnellere Überwindung <strong>des</strong> Kulturschocks,<br />

der auftritt, wenn der Mitarbeiter <strong>im</strong> Ausland gezwungen ist, seine Verhaltens-<br />

und Lebensweise zu verändern. Die Bedeutung <strong>des</strong> familiären Hintergrunds lassen<br />

Umfragen erkennen, in denen als Abbruchursachen eines Auslandseinsatzes häufig<br />

Schwierigkeiten der Familien bei der Anpassung an die fremde Kultur angegeben werden<br />

(vgl. z.B. Tung 1981, 76 und 1984, 130-131; Wirth 1992, 161-162).<br />

Das erforderliche Qualifikationsprofil der Mitarbeiter an den Schnittstellen liegt<br />

dagegen sowohl hinsichtlich der Zahl der Anforderungsmerkmale als auch der Höhe ihrer<br />

jeweiligen Ausprägungen zwischen den Profilen der <strong>im</strong> Ausland eingesetzten Kollegen<br />

und vergleichbarer Positionen in national tätigen Unternehmungen. Zum einen<br />

bestehen stärkere Spezialisierungsmöglichkeiten und geringere Anforderungen an<br />

kulturbezogene Fähigkeiten als <strong>im</strong> Ausland, zum anderen erhöht sich die Komplexität<br />

der (Management-)Aufgabe <strong>im</strong> Vergleich zu national tätigen Unternehmungen.<br />

Die Best<strong>im</strong>mung der Merkmale und ihrer erforderlichen Ausprägungen sowie die<br />

jeweilige Gewichtung hängen ebenso wie die Größe dieser beiden Mitarbeiterkategorien<br />

von dem Internationalisierungsmodell und auch den Umweltbedingungen <strong>im</strong><br />

konkreten Einzelfall ab. Grundsätzlich ist für die Personalauswahl in diesen<br />

Unternehmungen eine mehrstufige Vorgehensweise sinnvoll, die das bekannte<br />

Auswahlinstrumentarium zum Einsatz bringt und der Bedeutung der<br />

Auswahlentscheidung Rechnung trägt (vgl. Abb. 2). Hervorgehoben werden soll an<br />

dieser Stelle lediglich, daß bei einem internationalen Einsatz vor allem der Einbezug<br />

<strong>des</strong> Partners und <strong>des</strong> zukünftigen (ausländischen) Vorgesetzten, ggf. auch ehemaliger<br />

Expatriates, selbstverständlich sein sollten. Stehen am Ende eines solchen<br />

Auswahlprozesses keine geeigneten Mitarbeiter zur Verfügung, muß geprüft werden,


306 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

fügung, muß geprüft werden, ob die Gewichtung der Anforderungsmerkmale verändert<br />

werden kann und/oder Kompensationsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Merkmalen<br />

bestehen. Ist dies nicht möglich, muß das Internationalisierungsmodell modifiziert<br />

(d.h. beispielsweise Verzicht auf ein zentrales Modell mit Stammhausdelegationen)<br />

bzw. <strong>im</strong> Grenzfall ein Auslandsengagement aufgegeben werden (z.B. Entsendungen<br />

nicht möglich und erhebliche Qualifikationsdefizite <strong>im</strong> Gastland).<br />

Abb. 2: Mehrstufige Personalauswahl<br />

<br />

unternehmungsexterne Beschaffung<br />

Vorauswahl anhand der Bewerbungsunterlagen<br />

unternehmungsinterne Beschaffung<br />

Vorauswahl aufgrund der Leistungsund<br />

Potentialbeurteilungsergebnisse<br />

<br />

Auswahlgespräch(e)<br />

•<br />

•<br />

nationaler Einsatz<br />

Information <strong>des</strong> Mitarbeiters<br />

Qualifikationsermittlung<br />

internationaler Einsatz<br />

• Information <strong>des</strong> Bewerbers<br />

• Qualifikationsermittlung<br />

• Ermittlung der Motivstruktur und<br />

persönlicher <strong>Rahmen</strong>bedingungen<br />

<br />

<br />

Einsatz weiterer Auswahlverfahren:<br />

Tests, Assessment Center, Interviews,<br />

arbeitsmedizinische Untersuchung<br />

Gespräch mit dem (Ehe-)Partner<br />

Ermittlung der<br />

• Auslandsmotivation<br />

• Unterstützung <strong>des</strong> Expatriate<br />

<br />

nationaler Einsatz<br />

vorwiegend, aber nicht ausschließlich<br />

fachliche Qualifikation<br />

<br />

internationaler Einsatz<br />

fachliche, persönliche, kulturbezogene<br />

Eignung,<br />

auch: Gespräch mit zukünftigen<br />

Vorgesetzten<br />

<br />

Besichtigung <strong>des</strong> Einsatzortes<br />

(Look-and-See-Trip)<br />

rationale Auswahlentscheidung<br />

Ein weiteres Problem stellt die Vereinheitlichung der Auswahl dar, die entsprechend<br />

dem verfolgten Internationalisierungsmodell mehr oder weniger weitreichend<br />

sein muß. Sie kann von einigen groben Richtlinien (dezentrales Modell) bis hin zu einheitlichen<br />

Anforderungs-/Qualifikationsprofilen – mit situativer Gewichtung – oder einem<br />

unternehmungsweit einheitlichen Auswahlprozeß reichen. Je größer die Bedeutung<br />

<strong>des</strong> grenzüberschreitenden Personaleinsatzes ist (vor allem in einem integrativsituativen<br />

Modell), <strong>des</strong>to einheitlicher muß auch die Anforderungs- und Qualifikationsanalyse<br />

erfolgen, um über nationale Grenzen hinweg vergleichbare Informationen für<br />

diese Personalentscheidungen zur Verfügung zu haben. Dabei ergeben sich Überschneidungen<br />

mit der Best<strong>im</strong>mung <strong>des</strong> Personalentwicklungsbedarfs und der Leistungsbeurteilung,<br />

die berücksichtigt werden müssen.


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 307<br />

4.3 Personalentwicklung in internationalen Unternehmungen<br />

Als Schwerpunkt der Personalentwicklung in internationalen Unternehmungen<br />

wird <strong>im</strong>mer noch das Training von Mitarbeitern für den Auslandseinsatz gesehen. Neben<br />

der Auslandsvorbereitung ist es aber auch notwendig, z.B. in multinationalen<br />

Teams Verständigungsprobleme und Unterschiede in der Arbeitseinstellung, <strong>im</strong> Zeitverständnis<br />

oder Lebensrhythmus sowie <strong>im</strong> Führungsverhalten, die die Zusammenarbeit<br />

behindern, durch Personalentwicklungsmaßnahmen abzubauen. Ebenso bedingt die Tätigkeit<br />

an den Schnittstellen den Aufbau der dafür notwendigen Qualifikation auch in<br />

den verschiedenen Auslandsgesellschaften. Da Unternehmungen in verschiedenen Ländern<br />

mit unterschiedlichen Bildungssystemen, -inhalten und -niveaus konfrontiert sind,<br />

haben Mitarbeiter, die die gleichen <strong>Aufgaben</strong> erfüllen, einen sehr unterschiedlichen<br />

Entwicklungsbedarf; außerdem sind divergierende Lernstile zu berücksichtigen.<br />

„Knowledge about the way people from different countries go about learning and mastering<br />

the work tasks they are confronted with could be of considerable value to those<br />

responsible for <strong>des</strong>igning, presenting and evaluating management development and<br />

training activities for an international clientele“ (Hayes/Allinson 1988, 75).<br />

Zentrale Bedeutung in internationalen Unternehmungen hat das interkulturelle Training.<br />

Damit sollen diejenigen Qualifikationen geschaffen werden, die neben den fachlichen<br />

Voraussetzungen notwendig sind, um <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> eines Auslandseinsatzes oder in<br />

Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturen die vorgegebenen <strong>Aufgaben</strong> erfüllen<br />

zu können. Bergmann (1993, 197) betont zudem, daß es nur ein Min<strong>im</strong>alziel sein<br />

kann, einen Manager in die Lage zu versetzen, <strong>im</strong> Ausland genauso erfolgreich zu sein,<br />

wie in seinem He<strong>im</strong>atland. Er sollte vielmehr befähigt sein, die Vorteile einer kulturellen<br />

Synergie aufgrund der Kombination verschiedener Sicht- und Vorgehensweisen in Form<br />

von Problemlösungen und Innovationen zu nutzen, die sonst nicht denkbar wären.<br />

Die Bandbreite der bekannten Trainings- oder Orientierungsprogramme ist erheblich<br />

und läßt sich nach Inhalt und Methode grundsätzlich in vier Kategorien unterscheiden<br />

(Gudykunst/Hammer 1983, 126):<br />

Erfahrungsbezogen-kulturübergreifende Techniken, zu denen man aus dem<br />

deutschsprachigen Bereich das Handlungstraining von Löber (1984, 83-87) und<br />

das interkulturelle Handlungstraining von Thomas (1989) rechnet.<br />

Erfahrungsbezogen-kulturspezifische Techniken (z.B. Sensitivity Training), bei<br />

denen sich ethnisch gemischte Gruppen mit Gefühlen und Vorurteilen der jeweils<br />

anderen auseinandersetzen müssen.<br />

Didaktisch-kulturübergreifende Techniken, wie z.B. Kurse zur interkulturellen<br />

<br />

Kommunikation, Kulturanthropologie und kulturvergleichenden Psychologie.<br />

Didaktisch-kulturspezifische Techniken, wie z.B. Sprachtraining und Maßnahmen<br />

zur Information über wesentliche Umweltbedingungen <strong>des</strong> jeweiligen Lan<strong>des</strong> sowie<br />

der Kultur-Ass<strong>im</strong>ilator (vgl. Gudykunst/Hammer 1983, 138-139; Weber 1991,<br />

35-37).<br />

Ähnlich wie in den USA gehört der Einsatz von Maßnahmen, die über lan<strong>des</strong>kundliche<br />

Informationen und Sprachtraining hinausgehen, auch in Deutschland zu den Sonderfällen,<br />

wobei sich ein Zusammenhang mit der kulturellen Distanz zwischen He<strong>im</strong>at-


308 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

und Gastland feststellen läßt (vgl. Bittner/Reisch 1991, 45-49; Wirth 1992, 179). Dem<br />

Problem, daß aufgrund der fehlenden Zeit solche Training nicht durchgeführt werden<br />

können, kann nur durch eine Laufbahn- und Personalentwicklungsplanung sowie ein<br />

systematisches Trainingskonzept begegnet werden. Ein mittelfristiger Planungshorizont<br />

(drei bis fünf Jahre) erlaubt die Identifikation der von dem internationalen Engagement<br />

betroffenen Mitarbeiter sowie die Festlegung der individuellen Einsatzzeitpunkte (auch<br />

<strong>im</strong> Ausland) und damit die Terminierung der notwendigen Entwicklungsmaßnahmen.<br />

Durch ein hierarchisches Trainingskonzept, das sich aus verschiedenen, aufeinander<br />

aufbauenden Trainingseinheiten zusammensetzt, wird zum einen bereits bei Mitarbeitern,<br />

die (noch) nicht als Expatriates eingesetzt werden, aber Auslandskontakte unterschiedlicher<br />

Art haben, interkulturelle Kompetenz geschaffen, zum anderen verbessert<br />

sich damit die Möglichkeit schneller Auslandseinsätze, da der Kreis potentiell entsendbarer<br />

Kandidaten größer wird – ein Aspekt, der vor allem dann zentrale Bedeutung erlangt,<br />

wenn Entsendungen nicht nur langfristig angelegt und auf eine kleine Gruppe<br />

von Managern beschränkt sind.<br />

Dazu können vier Stufen <strong>des</strong> interkulturellen Trainings unterschieden werden, die<br />

eine Erfolgskontrolle nach jeder Stufe ermöglichen und dadurch das Risiko einer Fehlentscheidung<br />

bei Auslandsentsendungen reduzieren (vgl. <strong>Scherm</strong> 1995, 247-251):<br />

1. Stufe: Schaffung grundlegender Sprach- und Lan<strong>des</strong>kenntnisse für die von der Internationalisierung<br />

betroffenen Mitarbeitergruppen.<br />

2. Stufe: Ausbau der verbalen und nonverbalen Kommunikationsfähigkeiten für Mitarbeiter<br />

an den Schnittstellen.<br />

3. Stufe: Schaffung grundlegender interkultureller Kompetenz vor allem durch didaktische<br />

Techniken (z.B. Kultur-Ass<strong>im</strong>ilator, Fallstudien) für Mitarbeiter mit hoher<br />

Motivation bei wenig Vorbereitungszeit, kurzfristigen Auslandseinsätzen,<br />

Mitarbeit in multikulturellen Teams und als Voraussetzung für einen Auslandseinsatz<br />

<strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> eines Nachwuchsprogramms.<br />

4. Stufe: Erwerb vertiefter interkultureller Kompetenz und Sprachintensivtraining<br />

durch erfahrungsbezogene Maßnahmen für Mitarbeiter mit längerfristigen<br />

Einsätzen in Ländern mit erheblicher Kulturdistanz.<br />

Auf der vierten Stufe geht es vor allem darum, ausreichend Handlungssicherheit zu<br />

vermitteln und bei dem Mitarbeiter die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die<br />

Reibungsverluste in der Anfangsphase eines Auslandseinsatzes gering gehalten werden<br />

und der Kulturschock schnell überwunden wird. Wenn der (Ehe-)Partner den Mitarbeiter<br />

ins Ausland begleitet, liegt es nahe, diesen in die Trainingsmaßnahmen einzubeziehen.<br />

Hier wird deutlich, daß die Ermittlung <strong>des</strong> Entwicklungsbedarfs und der<br />

-adressaten sowie die Kontrolle <strong>des</strong> Entwicklungserfolgs in inhaltlicher und methodischer<br />

Hinsicht Hand in Hand mit der Gestaltung der Personalauswahl gehen muß und<br />

eine Abst<strong>im</strong>mung mit der Planung der Auslandsentsendung zu erfolgen hat.<br />

4.4 Grenzüberschreitender Personaleinsatz<br />

Der grenzüberschreitende Einsatz von Mitarbeitern hat abhängig vom verfolgten<br />

Internationalisierungsmodell in den Unternehmungen unterschiedliche Bedeutung so-


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 309<br />

wohl hinsichtlich der Zahl der Entsandten als auch hinsichtlich der Entsendungsdauer<br />

und der <strong>Aufgaben</strong>, die diese <strong>im</strong> Gastland wahrnehmen. Außerdem muß man sich von<br />

der Vorstellung lösen, daß Auslandseinsatz <strong>im</strong>mer Stammhausdelegation und/oder Entsendung<br />

von Führungskräften bedeutet; zunehmend gewinnen Entsendungen aus Drittländern,<br />

von Fach- und Führungsnachwuchskräften mit unterschiedlichen Zielsetzungen<br />

an Bedeutung. Der Auslandseinsatz <strong>im</strong> engeren Sinn – unabhängig von Entsendungsziel<br />

und -adressat – ist durch drei Stadien der Anpassung <strong>des</strong> Mitarbeiters (und<br />

seiner Familie) an die physischen und psychischen Belastungen gekennzeichnet:<br />

Die Erwartungsphase reicht bis ca. drei Monate nach der Ankunft <strong>im</strong> Gastland;<br />

man genießt noch eine Quasi-Urlaubsatmosphäre und sieht der kommenden Zeit opt<strong>im</strong>istisch<br />

entgegen (vgl. Löber 1984, 99).<br />

Danach treten die ersten Schwierigkeiten auf, und die Phase <strong>des</strong> Kulturschocks<br />

beginnt. Auf diesen sind drei Reaktionen möglich: (1) Rückzug in die Familie und keine<br />

Kontakte außerhalb <strong>des</strong> Arbeitsplatzes (innere Emigration), (2) Flucht in eine Gruppe<br />

Gleichgesinnter (internationaler/deutscher Club), die die eigenen schlechten Erfahrungen<br />

bestätigen (äußere Emigration) oder (3) gesteigerte Kritik an den gesamten <strong>Rahmen</strong>bedingungen<br />

<strong>des</strong> neuen beruflichen Einsatzes (Aggression). Nach sechs bis neun<br />

Monaten kommt es zur Identifikationskrise (vgl. Löber 1984, 101-102), in der eine Relativierung<br />

der eigenen Wertvorstellungen und damit eine Verunsicherung und Bedrohung<br />

der eigenen Identität erfolgt.<br />

In der anschließenden Anpassungsphase wäre wünschenswert, daß es zu einer Akzeptanz<br />

der fremden Kultur ohne ein Leugnen der eigenen kulturellen Identität kommt.<br />

Häufig wird aber entweder die eigene Kultur mehr gepflegt, als dies zu Hause der Fall<br />

wäre, oder die fremde Kultur überbetont, indem Sitten, Normen und Werthaltungen <strong>des</strong><br />

He<strong>im</strong>atlan<strong>des</strong> abgewertet werden („going native“). Unabhängig davon, welche der beiden<br />

Wendungen der Anpassungsprozeß n<strong>im</strong>mt, ist die Effizienz <strong>des</strong> Auslandseinsatzes<br />

gefährdet.<br />

Das Kulturschockmodell zeigt – auch wenn es nur ein Phänomen beschreibt, ohne<br />

die Ursachen zu identifizieren – mögliche Ansatzpunkte für Gegenmaßnahmen in Form<br />

einer Betreuung <strong>des</strong> Entsandten auf. Sie muß hinsichtlich Art und Umfang differenziert<br />

werden nach der Unterschiedlichkeit zwischen Herkunfts- und Gastland, Entsendungsziel<br />

und -dauer sowie Position und Funktion <strong>des</strong> Mitarbeiters, die abhängig vom jeweiligen<br />

Internationalisierungsmodell sehr unterschiedlich sein können, und nicht zuletzt<br />

nach dem Familienstand. In fachlicher Hinsicht stellt die Betreuung eine Aufgabe der<br />

Fachabteilungen in der Unternehmungszentrale dar, die über das Know-how und über<br />

finanzielle, personelle und materielle Ressourcen verfügen, die der Expatriate unabhängig<br />

von seiner Herkunft (Stamm- oder Drittland) bei seiner Tätigkeit benötigt (vgl.<br />

Roessel 1988, 102). Zur personalwirtschaftlichen Betreuung gehört vor allem die Laufbahnplanung<br />

durch die Personalabteilung der entsendenden Gesellschaft, wobei auch in<br />

dezentralen Modellen die Unternehmungszentrale miteinbezogen werden kann. Die<br />

Betreuungsaufgaben <strong>im</strong> persönlichen Bereich können von Paten sowohl <strong>im</strong> He<strong>im</strong>at- als<br />

auch Gastland übernommen werden. Ersterer ist der wichtigste Kommunikationspartner<br />

in allen he<strong>im</strong>atbezogenen Problemen und informiert über Entwicklungen in der Unter-


310 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

nehmung. Außerdem stellt er gewissermaßen die Gewähr für die vereinbarten Rückkehrmodalitäten<br />

dar („Godfather Approach“ – vgl. Noer 1974, 47-50). Der Pate <strong>im</strong><br />

Gastland soll dagegen die Integration <strong>im</strong> Ausland fördern.<br />

Nach einem Auslandseinsatz muß der Mitarbeiter in He<strong>im</strong>atunternehmung und<br />

-land reintegriert werden. Die betriebliche Wiedereingliederung umfaßt die Suche nach<br />

einer geeigneten Position, die Festlegung angemessener Anstellungsbedingungen und<br />

die innerbetriebliche Sozialisation (vgl. Gaugler 1989, 1939). Mit zunehmender Entsendungsdauer<br />

tritt dabei das Problem auf, daß der Mitarbeiter <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>des</strong> Auslandseinsatzes<br />

einerseits Qualifikationen erwirbt, die in dieser Form nicht mehr benötigt<br />

werden, andererseits aber notwendige Qualifikationen fehlen. Außerdem entfallen mit<br />

der Rückkehr häufig Privilegien, und es kommt zu dem vielzitierten „big fish in a little<br />

pond syndrome“ (z.B. Noer 1974, 46). Einen Kontra-Kulturschock kann die Wiedereingliederung<br />

<strong>im</strong> privaten Bereich auslösen, da zu dem Problem der Anpassung an eine<br />

inzwischen ungewohnte Umwelt und Kultur häufig Prestige- und Statusverlust kommen.<br />

Im Zentrum einer erfolgreichen Wiedereingliederung steht die Laufbahnplanung,<br />

die auf der Prognose der Qualifikationsentwicklung <strong>des</strong> entsandten Mitarbeiters aufbaut.<br />

Dazu zwingen sowohl Reentry-Garantien, die Sicherheits- und Karrierebedürfnisse<br />

befriedigen, die Entsendungsbereitschaft der Mitarbeiter erhöhen und überzogene<br />

Erwartungen <strong>des</strong> Rückkehrers verhindern (vgl. Fritz 1982, 213-223), als auch die Kosten<br />

einer Entsendung, die deutlich geringer sind, wenn der Auslandseinsatz eine Karrierevoraussetzung<br />

darstellt. Gerade in diesem Fall muß aber die <strong>im</strong> Ausland erworbene<br />

Qualifikation <strong>des</strong> Mitarbeiters adäquat genutzt werden. Für die Nutzung der Auslandserfahrung<br />

gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die von Workshops über grundlegende<br />

interkulturelle Trainingsmaßnahmen für die „Dahe<strong>im</strong>gebliebenen“ bis hin zu Einsatzmöglichkeiten<br />

als „Experten“ <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> anderer Entsendungen reichen. Daß die Praxis<br />

hier einen erheblichen Nachholbedarf hat, belegen empirische Untersuchungen. So<br />

werten nur 30% der von Wirth (1992, 207) befragten deutschen Unternehmungen die<br />

Erfahrungen der Rückkehrer – eher oberflächlich – aus, und eine Befragung von 20<br />

ehemaligen US-Expatriates zeigt, daß deren Erfahrungen und Qualifikation weder geachtet<br />

noch genutzt werden (vgl. Moran 1988). Die Unternehmungen sind somit nicht<br />

in der Lage, die Erfahrungen der Mitarbeiter zu verwerten und als Organisation zu lernen,<br />

so daß jeder Mitarbeiter (Auslands-)Erfahrungen nur auf dem Wege individueller<br />

„trial-and-error“-Prozesse sammeln kann.<br />

Die Hilfen der Unternehmung bei der privaten Wiedereingliederung können nur<br />

verwaltungstechnischer und finanzieller Natur sein, sind aber nicht minder wichtig. Dazu<br />

gehören organisatorische Hilfen wie zu Beginn <strong>des</strong> Auslandseinsatzes, die Wiedereingliederung<br />

der Kinder in das Schulsystem (inkl. Nachhilfeunterricht) und ggf. die<br />

Übernahme der Kosten für die Einschaltung eines Personalberaters für den (Ehe-)Partner.<br />

4.5 Leistungsbeurteilung und Anreizsystem in internationalen Unternehmungen<br />

Die Leistungsbeurteilung in internationalen Unternehmungen entwickelt sich dann<br />

zu einem zentralen Problem, wenn ein weitgehend zentrales bzw. dezentrales Internati-


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 311<br />

onalisierungsmodell aufgegeben wird und der Umfang <strong>des</strong> grenzüberschreitenden Personaleinsatzes<br />

zun<strong>im</strong>mt. Ein integrativ-situatives Internationalisierungsmodell mit Entsendungen<br />

aus verschiedenen Unternehmungseinheiten und unterschiedlichen Hierarchieebenen<br />

erfordert darüber hinaus die Vergleichbarkeit der Beurteilung. Jedoch unterscheiden<br />

sich in verschiedenen Ländern die <strong>Rahmen</strong>bedingungen und Umwelteinflüsse<br />

der individuellen Leistungserbringung erheblich; eine schematische Übertragung<br />

national erprobter Systeme auf andere Länder ist nicht sinnvoll. Der unterschiedliche<br />

kulturelle Hintergrund kommt vor allem zum Tragen, wenn ein Expatriate durch einen<br />

Vorgesetzten <strong>im</strong> Ausland beurteilt werden soll. In diesem Fall können die Einstellung<br />

zur Leistung und deren Wahrnehmung sowie die Rollenerwartung erheblich divergieren<br />

(vgl. Oddou/Mendenhall 1991, 365-366). Aber auch eine Beurteilung durch die He<strong>im</strong>atunternehmung<br />

bringt in diesen Fällen Schwierigkeiten mit sich, da die lokalen<br />

<strong>Rahmen</strong>bedingungen in der Regel nicht vollständig bekannt sind oder aufgrund fehlender<br />

Lan<strong>des</strong>kenntnisse falsch eingeschätzt werden.<br />

In einer internationalen Unternehmung besteht daher kaum Aussicht, eine völlig<br />

valide Leistungsbeurteilung der entsandten Mitarbeiter zu erreichen. Sie <strong>des</strong>halb abzuschaffen,<br />

würde aber das Problem, daß die Ergebnisse als Grundlage für die Entlohnung,<br />

aber auch die Laufbahn- und Entwicklungsplanung benötigt werden, nicht lösen.<br />

Verschiedene Beurteiler, von den Unternehmungseinheiten gemeinsam entwickelte Kriterien<br />

und Sollausprägungen sowie eine explizite Berücksichtigung der Situation können<br />

zusammen mit einem umfassenden Beurteilertraining die Aussagefähigkeit der Ergebnisse<br />

zumin<strong>des</strong>t erhöhen (vgl. auch <strong>Scherm</strong> 1995, 266-277). Die Lösung, daß Leistungsbeurteilungssysteme<br />

„have a built-in, numerical difficulty factor that is multiplied<br />

t<strong>im</strong>es the quantity obtained by the normal evaluation process (for example, somewhat<br />

more difficult = 1.2; more difficult = 1.4; much more difficult = 1.6)“ (Oddou/<br />

Mendenhall 1991, 371), um situative Unterschiede zwischen den Auslandsgesellschaften<br />

zu berücksichtigen, täuscht eine gefährliche, nicht erreichbare Pseudo-Genauigkeit vor.<br />

Da mit der Leistungsbeurteilung bereits eine zentrale Voraussetzung für ein – gerechtes<br />

– Anreizsystem nicht ohne weiteres geschaffen werden kann, wirft seine Gestaltung<br />

erhebliche Probleme auf. Diese verstärken sich noch, wenn für gleiche Anforderungen<br />

und/oder gleiche Leistungen sowie ggf. gleiche soziale Merkmale Anreize auf –<br />

relativ – gleichem Niveau gewährt werden sollen. Außerdem können Anreize nur dann<br />

wirksam werden, wenn sie von den Mitarbeitern wahrgenommen werden und verhaltensrelevante<br />

Bedürfnisse ansprechen, d.h., es muß die individuelle Bedürfnisstruktur<br />

ermittelt werden, die angesichts der Heterogenität der Mitarbeiter unterschiedlicher nationaler<br />

Herkunft eine erhebliche Bandbreite aufweist. Das Anreizsystem einer internationalen<br />

Unternehmung kann somit nur begrenzt einfach und transparent sein, da den<br />

spezifischen Eigenheiten je<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> und jeder Mitarbeitergruppe Rechnung getragen<br />

werden muß (vgl. <strong>Scherm</strong> 1995, 286-293).<br />

Einer vergleichbaren Einstufung von Stellen und Mitarbeiterleistungen sind in internationalen<br />

Unternehmungen enge Grenzen gesetzt. Zusammen mit den soziokulturell<br />

geprägten Präferenzen für einzelne Anreizarten rücken sie das Ziel eines unternehmungsweit<br />

einheitlichen Entlohnungs- und Anreizsystems in weite Ferne. Sinnvoll sind


312 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

daher lediglich grundlegende unternehmungsweite Richtlinien, die die zu berücksichtigenden<br />

Stellenanforderungen sowie wesentliche Grundzüge <strong>des</strong> Anreizsystems verdeutlichen.<br />

Zumin<strong>des</strong>t für Stellen, die für einen grenzüberschreitenden Personaleinsatz in<br />

Betracht kommen oder deren Inhaber sich aufgrund internationaler Kontakte vergleichen<br />

(können), muß versucht werden, eine relativ gleiche Einstufung in der Vergütungsstruktur<br />

der verschiedenen Auslandsgesellschaften zu erreichen; absolute Gehaltsdifferenzen<br />

bleiben davon unberührt.<br />

Ein spezielles Problem in internationalen Unternehmungen liegt in der Entlohnung<br />

grenzüberschreitend eingesetzter Mitarbeiter. Stellt man die verschiedenen Modelle gegenüber,<br />

die sich je nach Internationalisierungsmodell entweder am Entsendungs- oder<br />

He<strong>im</strong>atland orientieren, wird deutlich, daß die Vorteile <strong>des</strong> einen mehr oder weniger die<br />

Nachteile <strong>des</strong> anderen bilden und umgekehrt (vgl. dazu Hörner 1991, 9-12). Um dem<br />

Mitarbeiter aber in jedem Fall einen vergleichbaren Lebensstandard zu sichern, werden<br />

mit Hilfe einer Nettovergleichsrechnung („Balance Sheet Approach“) Divergenzen zwischen<br />

Einsatz- und Entsendungsland ausgeglichen, und es bestehen letztlich keine materiellen<br />

Unterschiede mehr zwischen den Entlohnungsmodellen. Diese Vergütungspraxis<br />

macht deutlich, daß die konkurrierenden Ziele der Entlohnung nicht gleichzeitig erreicht<br />

werden können, und trägt der Erkenntnis Rechnung, daß die Auslandsmotivation<br />

der Mitarbeiter – nicht zuletzt finanziell – gefördert und die Vergleichbarkeit der Gehälter<br />

zumin<strong>des</strong>t innerhalb der Gruppe der Entsandten gewährleistet werden muß. Wenn<br />

erhöhte Auslandszulagen vermieden werden sollen und das Prinzip „no gain, no loss“ gelten<br />

soll, müssen die Risiken eines Auslandseinsatzes für den Mitarbeiter, die insbesondere<br />

in der Wiedereingliederung in die entsendende Unternehmungseinheit liegen, beträchtlich<br />

gemindert und – eng damit verbunden – die Entsendung als Karriereschritt definiert werden;<br />

bei<strong>des</strong> erfordert eine systematische Auswahl der Kandidaten, Planung und Vorbereitung<br />

<strong>des</strong> Einsatzes und nicht zuletzt die Nutzung der gewonnenen Erfahrung.<br />

4.6 Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen in internationalen Unternehmungen<br />

Die Mitbest<strong>im</strong>mung in Unternehmungen ist eingebunden in kulturelle, rechtliche<br />

und soziale (Umwelt-)Bedingungen und n<strong>im</strong>mt <strong>des</strong>halb national unterschiedliche Ausprägungen<br />

an. Daraus resultieren eine Vervielfachung der Mitbest<strong>im</strong>mungs-“umwelten“<br />

und die Gefahr von Fehlentscheidungen durch eine falsche Einschätzung der Situation<br />

und Wahl der Mittel (Macharzina/Engelhard 1984, 306-307). Für die Unternehmungsseite<br />

kann mit der Internationalisierung die Zahl der Handlungsalternativen zunehmen<br />

und die Autonomie größer werden, während die Arbeitnehmerseite in der Regel an Einfluß<br />

verliert, da dem gewachsenen unternehmungspolitischen Handlungsspielraum<br />

kaum internationale Gesetzesregelungen oder Gewerkschaftsaktivitäten entgegenstehen<br />

(vgl. Macharzina/Engelhard 1984, 307). Das führt auch zu unterschiedlichen Zielsetzungen<br />

der beiden Parteien bei der Gestaltung der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen.<br />

Eine zielorientierte Gestaltung der Beziehungen, die über die reine Berücksichtigung<br />

gesetzlich, vertraglich oder faktisch vorliegender Veinbarungen oder Restriktio-


<strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97) 313<br />

nen hinausgeht, ist vor allem <strong>des</strong>halb sinnvoll, weil die Arbeitsbeziehungen nicht überall<br />

in dem Umfang wie in Deutschland hinsichtlich der Qualität der Mitbest<strong>im</strong>mung und<br />

der Konfliktlösungsmechanismen gesetzlich geregelt sind. Aufgrund der fehlenden Gegenmacht<br />

in den internationalen Unternehmungen liegt auf den ersten Blick eine Art<br />

Vermeidungsstrategie nahe. Da der Eintritt in die Unternehmung, der Verbleib in dieser<br />

sowie die Erbringung produktiver Beiträge aber nicht zuletzt davon abhängt, inwieweit<br />

die Ziele <strong>des</strong> Mitarbeiters – auch hinsichtlich der Mitbest<strong>im</strong>mung – erreicht werden,<br />

kann es durchaus sinnvoll sein, Mitbest<strong>im</strong>mungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer zu<br />

schaffen. Scholz unterscheidet für die nationale Unternehmung drei Basisstrategien<br />

(vgl. 1987, 142-144). Während die Strategie der Mitbest<strong>im</strong>mungsverwaltung Mitbest<strong>im</strong>mung<br />

als exogene, nicht beeinflußbare Variable ansieht, versucht man <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong><br />

eines Mitbest<strong>im</strong>mungsmanagements die Aktivitäten der Mitbest<strong>im</strong>mungsorgane zu lenken<br />

und so ihren Einfluß zu reduzieren. Bei einem Mitwirkungsmanagement geht es<br />

dagegen darum, gefährliche Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und eine Interessenintegration<br />

zu fördern.<br />

Die Mitbest<strong>im</strong>mungsverwaltung ist in keinem Fall sachgerecht, da diese Strategie<br />

verkennt, daß Teilaspekte der Arbeitsbeziehungen – in Grenzen – <strong>im</strong>mer gestaltbar und<br />

nicht exogen vorgegeben sind. Sie stellt nur eine scheinbar effektive Alternative dar, da<br />

damit auch „ungünstige“ Bedingungen als gegeben hingenommen werden, die möglicherweise<br />

verändert werden könnten (vgl. <strong>Scherm</strong> 1995, 330). Die übrigen Gestaltungsalternativen<br />

können a priori als grundsätzlich gleich gut geeignet angesehen werden.<br />

Da aber alle kooperativen Formen der Zusammenarbeit an eine Reihe von Voraussetzungen<br />

hinsichtlich der Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft der beteiligten Parteien,<br />

<strong>des</strong> Internationalisierungsmodells und der kulturellen sowie rechtlich bzw. faktisch<br />

vorliegenden Regelungen der Arbeitsbeziehungen gebunden sind, ist eine Kooperationsstrategie<br />

in einer internationalen Unternehmung nicht grundsätzlich überlegen.<br />

Sie birgt jedoch Vorteile hinsichtlich der Akzeptanz von Entscheidungen und kann<br />

auch ihre Qualität erhöhen, wenn durch den Einbezug der Kenntnisse der Mitarbeiter<br />

eine breitere Informationsbasis erreicht wird. Damit ist jedoch nicht ausgeschlossen,<br />

daß es Fälle gibt, in denen die Industrial Relations den personalwirtschaftlichen Handlungsspielraum<br />

einengen und daher eine Vermeidungsstrategie für einzelne Entscheidungsebenen<br />

oder Länder durchaus sachgerecht sein kann.<br />

5. Schlußfolgerungen<br />

Dieser knappe Überblick sollte zeigen, daß der Auslandseinsatz von Führungskräften<br />

nur eine Aufgabe und die Internationalisierungsstrategie nur einen Einflußfaktor <strong>des</strong><br />

<strong>Personalmanagements</strong> in internationalen Unternehmungen darstellen. Von der Internationalisierung<br />

ist vielmehr das gesamte Spektrum der <strong>Aufgaben</strong> betroffen, das man aus<br />

der national tätigen Unternehmung kennt, und der unternehmungsinterne Kontext gestaltet<br />

sich wesentlich komplexer, als es die bisherige Reduktion auf die Internationalisierungsstrategie<br />

vermuten läßt; von vergleichbarer Bedeutung sind die Organisationsstruktur<br />

und die Unternehmungskultur. Die hier vorgenommene Reduktion auf drei Internationalisierungsmodelle<br />

kann nur die beträchtliche Bandbreite möglicher Bedin-


314 <strong>Scherm</strong>: Personalmanagement bei Internationalisierung der Unternehmungstätigkeit (ZfP 3/97)<br />

gungskonfigurationen aufzeigen. Das bewußt unbest<strong>im</strong>mt gehaltene mittlere, als integrativ<br />

und gleichzeitig situativ angepaßt bezeichnete Modell soll insbesondere darauf<br />

hinweisen, daß personalwirtschaftliche Entscheidungen <strong>im</strong> konkreten Einzelfall sowohl<br />

die Analyse der externen <strong>Rahmen</strong>bedingungen (relevanten Interessengruppen und Umwelteinflüsse)<br />

als auch der komplexen unternehmungsinternen <strong>Rahmen</strong>bedingungen erfordern.<br />

Außerdem dürfen sie nicht in isolierter Form getroffen, sondern müssen untereinander<br />

(Intra-Personalmanagement-Fit) und aufgrund ihrer Interdependenzen mit anderen<br />

Funktionsbereichen mit diesen abgest<strong>im</strong>mt werden.<br />

Es sollte auch deutlich geworden sein, daß sich das Personalmanagement als „Wissensmanagement<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne“ (Albrecht 1993, 95) mit dem Lernen in Organisationen<br />

auseinandersetzen und notwendige Voraussetzungen dafür schaffen muß, da der<br />

Mensch in der Unternehmung sowohl Träger als auch Nutzer <strong>des</strong> Wissens ist (vgl. auch<br />

Albrecht 1993, 216). Das gilt nicht nur für das Lernen <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>des</strong> <strong>Personalmanagements</strong>,<br />

sondern in allen unternehmerischen Fragestellungen. Welcher Unterschied<br />

dabei <strong>im</strong> Vergleich zu nationalen Unternehmungen besteht und welche Chancen sich<br />

daraus ergeben, macht folgende Aussage Hartwichs (1993, 470) deutlich: „Multikulturelle<br />

Organisationen haben den Vorteil, daß vielfältige Wege, an eine Aufgabe heranzugehen,<br />

zum Tragen kommen können und eine Auswahl und Kombinierung der effizienten<br />

Wege möglich ist.“ Da aber die verschiedenen Wege den jeweiligen Entscheidungsträgern<br />

nicht <strong>im</strong>mer bekannt sind bzw. sein können, stellen sich ohne eine systematische<br />

Verbesserung <strong>des</strong> Informationsstands in den meisten Entscheidungssituationen<br />

die Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten gar nicht.<br />

Deshalb muß bei jedem Mitarbeiter die Einsicht gefördert werden, daß auch <strong>im</strong><br />

Ausland bzw. in Auslandsgesellschaften gelernt werden kann und muß, d.h., die Lernbereitschaft<br />

darf nicht durch einen individuellen Ethnozentrismus (kulturelle Überlegenheit<br />

oder Überheblichkeit) beschränkt sein. Um dann aber vom individuellen Lernen<br />

zu einem organisatorischen Lernen, d.h. einer kollektiven Übertragung <strong>des</strong> veränderten<br />

individuellen Wissens, zu kommen, müssen zusätzlich <strong>Rahmen</strong>bedingungen geschaffen<br />

werden, die den Lernprozeß – z.B. durch eine „Lernkultur“ – fördern.<br />

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