Oswald Neuberger - Rainer Hampp Verlag
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Personalwesen-Lehre ist die wissenschaftliche Reflexion der<br />
Personalpraxis und die systematische und kritische Weitergabe von<br />
Anschauungen, Verfahren und Erfahrungen zu diesem Erkenntnisbereich.<br />
Die folgende Auseinandersetzung mit Grundsatzfragen der Personalpraxis<br />
ist orientiert an drei verschiedenen theoretischen Zugängen, mit denen<br />
sich die - oft unausgesprochenen - Vorannahmen ordnen lassen, die der<br />
Diskussion von Fachthemen bei Theoretikern und Praktiker zugrundeliegen.<br />
Zur Kritik und Entwicklung der Personalpraxis ist es wichtig, Positionen<br />
zu finden, von denen aus Unterscheidungen getroffen werden. Kritik ist<br />
Differenzierung und setzt Grenz-Ziehung voraus. Je nach gewähltem<br />
Standpunkt ändert sich der Blickwinkel und jeweils andere Probleme und<br />
Lösungen werden sichtbar. Grundannahme der folgenden Überlegungen ist,<br />
daß die Gegenüberstellung der drei unversöhnlichen Ansätze - die in Tabelle<br />
1 zusammengefaßt sind - eine immanente Kritik erlaubt, weil die<br />
jeweils anderen Sichtweisen mit besonderer Deutlichkeit die Leistungen,<br />
Defizite und Einseitigkeiten des dritten Ansatzes freilegen.<br />
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, habe ich drei Paradigmen unterschieden:<br />
die Paradigmen der Objektivität, Intersubjektivität und Subjektivität.<br />
Ich werde darauf im folgenden kommentierend eingehen, ohne im einzelnen<br />
alle Überlegungen, die in der Tabelle 1 ausgeführt sind, zu wiederholen.