Oswald Neuberger - Rainer Hampp Verlag
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Menschenverachtung, sie werden vielmehr dazu gezwungen, weil sie immer<br />
dem Alternativenkalkül unterworfen sind, dessen allgemeine Regel ist:<br />
"Gibt es eine günstigere Kombination von Produktionfaktoren, in der der<br />
Mensch eine geringere Rolle spielt, dann wähle sie - bevor der Konkurrent<br />
es tut und du aus dem Markt ausscheidest".<br />
In Tabelle 2. ist am Beispiel der Beurteilung skizziert, welche<br />
Verfahrensmöglichkeiten mit den drei beschriebenen Paradigmen vereinbar<br />
sind und wie jeder dieser drei verschiedenen Vorschläge aus der Sicht der<br />
konkurrierenden Ansätze kritisiert werden kann.<br />
Dieses Beispiel soll illustrieren, was grundsätzlich gilt:<br />
- Zu jedem Ansatz der Personalpraxis gibt es Alternativen: Man kann<br />
es (auch) anders machen (wenn man den Standpunkt wechselt)! Dieser<br />
Perspektivenwechsel muß trainiert werden, weil ansonsten die Beharrung<br />
auf dem Vertrauten Innovation verhindert.<br />
- Die vergleichende Betrachtung legt Stärken und Schwächen offen und<br />
sensibilisiert für eine differenzierende Bewertung, der auch Ansatzpunkte<br />
für konkrete Verbesserungen zu entnehmen sind.<br />
- Wenn Alternativen als "nicht realisierbar" erscheinen, dann wird<br />
deutlich, daß (oder gar: welche) Kräfte und Interessen den Status Quo<br />
stabilisieren.<br />
Die Verwobenheit und das Gegeneinander-Ausspielen der drei Perspektiven<br />
Objektivität, Intersubjektivität und Subjektivität läßt sich an einer<br />
Kontroverse veranschaulichen, die im Heft 1 (1990) der Zeitschrift<br />
"Personalführung" dokumentiert ist: Dort habe ich bei der Beschreibung<br />
des Personalwesens einseitig systemtheoretisch argumentiert; Rieckmann<br />
betont in seiner Replik ebenso einseitig den subjektiven Standpunkt der<br />
"Persönlichkeit"; Wächter regt