06.01.2014 Aufrufe

Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Gemünden</strong>, <strong>Högl</strong>: <strong>Teamarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen Projekten (ZfP 3/98) 283<br />

Bedarf an Integration von der Art der Aufgabe ab. Da <strong>in</strong>novative Aufgaben durch überdurchschnittlich<br />

hohe Komplexität, Unsicherheit und Konfliktgehalt gekennzeichnet<br />

s<strong>in</strong>d, ist es notwendig, daß verschiedene Bereiche (Subsysteme) der Organisation besonders<br />

eng kooperieren und sich fortwährend gegenseitig abstimmen (vgl. <strong>Gemünden</strong><br />

1983, S. 53; Hauschildt 1991, S. 6). Ziel des organisatorischen Gestaltens für <strong>in</strong>novative<br />

Aufgaben muß es se<strong>in</strong>, die für die Zusammenarbeit notwendigen Informationskanäle<br />

zwischen den Bereichen des Unternehmens zu schaffen. Aus dieser Perspektive stellen<br />

<strong>in</strong>novative Aufgaben höchste Anforderungen an die Informationsverarbeitungskapazität<br />

der Organisation (vgl. Nadler/Tushman 1988, S. 474). Um diesen Bedarf an Integration,<br />

respektive Informationsverarbeitung, zu decken, stehen e<strong>in</strong>e Reihe von organisatorischen<br />

Gestaltungsformen (Integrationsmechanismen wie z. B. Pläne und Hierarchie,<br />

Stäbe, etc.) zur Verfügung. Bereichsübergreifende Teams stellen hierbei die organischste<br />

und direkteste Form der Zusammenarbeit verschiedener Organisationsbereiche bzw.<br />

Expertisen dar (vgl. Daft 1992, S. 186; Burns/Stalker 1971, S. 96 ff.; Meadows 1980, S.<br />

376 ff.; Keller 1994, S. 167-169 für e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme der empirischen Literatur<br />

zu diesem Thema). Insgesamt läßt sich somit sagen, daß mit <strong>in</strong>novativen, d.h. komplexen<br />

und unsicheren Aufgaben auch direkte und organische Zusammenarbeit e<strong>in</strong>hergehen<br />

muß. Innovative Projekte begründen e<strong>in</strong>en Bedarf an <strong>Teamarbeit</strong>.<br />

2.3 Innovationsteams als organisationale Kle<strong>in</strong>gruppen<br />

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Teams, welche im Rahmen von Projekten Planungs-<br />

und Entwicklungsaufgaben wahrnehmen (Innovationsteams). Diese Fokussierung<br />

auf e<strong>in</strong>e bestimmte Art von Team (bzw. Teamaufgabe) entspricht der häufig geäußerten<br />

Forderung nach konkreteren und weniger umfassenden Forschungsansätzen (vgl.<br />

Goodman 1986, S. 161; Goodman et al. 1987, S. 128; McGrath 1986, S. 363; West<br />

1996, S. 555; Sundstrom et al. 1990, S. 125). Versuche, generalisierbare Modelle über<br />

unterschiedliche Arbeitsgruppen und Teams <strong>in</strong> verschiedensten Branchen und Funktionen<br />

h<strong>in</strong>weg zu entwickeln, bezeichnet West (1996, S. 556) als „naively optimistic“.<br />

Mank<strong>in</strong> et al. (1996) erkennen den Bedarf nach Differenzierung verschiedener<br />

Teams und bieten e<strong>in</strong>e Unterteilung <strong>in</strong> fünf Bereiche an: (1) Work Teams, (2) Project<br />

and Development Teams, (3) Parallel Teams, (4) Management Teams, (5) ad hoc Networks<br />

(vgl. Mank<strong>in</strong> et al. 1996, S. 24 ff.). Dabei beschreiben diese fünf Typen e<strong>in</strong> Kont<strong>in</strong>uum<br />

von formalen, kont<strong>in</strong>uierlich arbeitenden Teams mit gleichbleibender Mitgliedschaft<br />

(Work Teams) bis h<strong>in</strong> zu relativ losen und <strong>in</strong>formellen Kollektiven (ad hoc Networks),<br />

bei denen Mitgliedschaft und Zeitdauer fließender und unschärfer werden.<br />

Aufbauend auf den Ansätzen von Mank<strong>in</strong> et al. (1996) zeigt die nachfolgende Abbildung<br />

die E<strong>in</strong>ordnung der <strong>in</strong> diesem Beitrag betrachteten Innovationsteams <strong>in</strong> den<br />

größeren Bereich der Kle<strong>in</strong>gruppen. Dabei werden organisationale Teams nach den Inhalten<br />

ihrer Aufgaben (operativ/dispositiv) <strong>in</strong> drei Bereiche aufgeteilt (vgl. McGrath<br />

1984, S. 53 ff. bezüglich Klassifizierung von Gruppenaufgaben). Der Bereich Arbeitsteams<br />

bezieht sich unabhängig vom Autonomiegrad, auf Teams mit überwiegend ausführender<br />

Tätigkeit. In diese Kategorie seien sogenannte self-manag<strong>in</strong>g oder selfdesign<strong>in</strong>g<br />

work teams (vgl. Hackman 1987, S. 333-334) explizit e<strong>in</strong>bezogen. Unter der<br />

Bezeichnung Entscheidungsteams f<strong>in</strong>den sich Gruppen, deren Aufgaben vornehmlich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!