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Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

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282 <strong>Gemünden</strong>, <strong>Högl</strong>: <strong>Teamarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen Projekten (ZfP 3/98)<br />

arbeiter ihren Individualaufgaben nachgehen und dazu nicht mit ihren Kollegen <strong>in</strong>teragieren<br />

müssen. Alle<strong>in</strong> die Tatsache, daß die Abteilung als Aggregat von e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeitern<br />

e<strong>in</strong> Abteilungsziel zu erreichen hat, konstituiert noch ke<strong>in</strong> Team im S<strong>in</strong>ne dieses<br />

Beitrages. „Call<strong>in</strong>g a group of people a team does not necessarily make them one“<br />

(Mank<strong>in</strong> et al. 1996, S. 23).<br />

Nach Guzzo (1996) ist jedes Team e<strong>in</strong>e Gruppe, aber nicht jede Gruppe e<strong>in</strong> Team<br />

(vgl. Guzzo 1996, S. 9). Dabei ist der Übergang von Gruppe zu Team sehr graduell. Zur<br />

Unterscheidung stützen sich viele Autoren auf Merkmale wie Kohäsion, Interdependenz,<br />

Aufgabenorganisation, Interaktion, Partizipation, Normen und Verantwortung<br />

(vgl. Katzenbach/Smith 1993, S. 113; Guzzo 1996, S. 8; Wiendieck 1992, S. 2376;<br />

Greenberg/Baron 1995, S. 318; Antoni et al. 1996, S. 490). Auch Salas et al. (1992)<br />

wehren sich gegen e<strong>in</strong>e diskrete Unterscheidung zwischen Gruppe und Team und argumentieren<br />

ihrerseits für e<strong>in</strong> Gruppe-Team-Kont<strong>in</strong>uum. „At one extreme of the cont<strong>in</strong>uum<br />

fall highly structured, <strong>in</strong>terdependent teams, and at the other extreme fall teams<br />

whose members <strong>in</strong>teract m<strong>in</strong>imally and perform <strong>in</strong>dividual tasks <strong>in</strong> a group context“<br />

(Salas et al. 1992, S. 4). Da zwischen den Extremen dieses Kont<strong>in</strong>uums beide Begriffe,<br />

Gruppe und Team, zulässig s<strong>in</strong>d, seien diese <strong>in</strong> Folge grundsätzliche synonym verwendet.<br />

2.2 Teams als Integrationsmechanismus bei <strong>in</strong>novativen Aufgaben<br />

In Anlehnung an Wiendieck (1992) können grundsätzlich zwei verschiedene Motive<br />

zur Bildung von Teams <strong>in</strong> Organisationen führen (vgl. auch Mohrman et al. 1995, S.<br />

6 ff. für e<strong>in</strong>en Überblick über verschiedene Beweggründe von Unternehmen für den<br />

E<strong>in</strong>satz von Teams). Zum e<strong>in</strong>en werden Rout<strong>in</strong>eaufgaben (z. B. Produktion, Kundenservice),<br />

die bisher hierarchisch organisiert waren, sogenannten Self-manag<strong>in</strong>g Teams<br />

übertragen. Ausgangspunkt s<strong>in</strong>d hierbei Überlegungen zum Job-Design (vgl. Oldham<br />

1996). Ziel ist es, den Autonomiegrad von Mitarbeitern durch kollektive Verantwortung<br />

im Team zu erhöhen, und somit Motivation, Zufriedenheit und schließlich Mitarbeiterproduktivität<br />

zu verbessern, und zugleich Kosten durch den Wegfall von Hierarchiestufen<br />

(z. B. Gruppenleiter) zu sparen (vgl. Oldham 1996, S. 49; Wall et al. 1986, S. 280;<br />

Scholz 1994). Die zweite Betrachtungsweise führt zur Bildung von Teams aus den<br />

Merkmalen und Anforderungen der Aufgabe heraus. Anders als beim Job-Design ist die<br />

Aufgabe nicht Werkzeug, sondern Ursprung des organisatorischen Gestaltens. Innovative<br />

Aufgaben, welche die Verarbeitung extremer Komplexität und Unsicherheit erfordern,<br />

bed<strong>in</strong>gen die möglichst direkte Zusammenarbeit von verschiedenen Individuen<br />

(vgl. Hauschildt 1991, S. 6). Für solche Problemstellungen ist es günstig, diese, mit verschiedenen<br />

Expertisen ausgestatteten Mitarbeiter, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Team zusammenzufassen,<br />

damit sie <strong>in</strong> direkter Zusammenarbeit an der Lösung des geme<strong>in</strong>samen Problems arbeiten<br />

können (vgl. Domsch/Gerpott 1995, S. 375). Nachfolgend sei diese, für Teams mit<br />

<strong>in</strong>novativen Aufgaben e<strong>in</strong>schlägigere Betrachtungsweise detaillierter erläutert.<br />

Integration ist die Qualität der Zusammenarbeit verschiedener Bereiche e<strong>in</strong>er Organisation<br />

(vgl. Daft 1992, S. 82). Diese Zusammenarbeit von spezialisierten (Teil-)Bereichen<br />

der Organisation (wie z. B. F&E, Produktion, Market<strong>in</strong>g) ist notwendig, um<br />

letztendlich e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>schaftliche Leistung des Unternehmens (z. B. e<strong>in</strong> Auto) zu erstellen<br />

(vgl. <strong>Gemünden</strong> et al. 1993, S. 2 ff.). Nach Nadler/Tushman (1988) hängt der

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