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Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

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<strong>Gemünden</strong>, <strong>Högl</strong>: <strong>Teamarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen Projekten (ZfP 3/98) 281<br />

2. Innovationsteams <strong>in</strong> Organisationen<br />

2.1 Teams: E<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition<br />

Der Begriff Team hat sich <strong>in</strong> der Organisationslehre, aber vor allem auch <strong>in</strong> der<br />

Praxis, stark gegenüber dem Begriff Arbeitsgruppe durchgesetzt. Häufig liegt dieser<br />

Unterscheidung die Überzeugung zugrunde, daß Teams mehr s<strong>in</strong>d als Arbeitsgruppen<br />

(vgl. Guzzo 1996, S. 7). Zahlreiche Autoren sehen <strong>in</strong> Teams e<strong>in</strong>e besondere Form der<br />

Arbeitsgruppe, die sich <strong>in</strong>sbesondere durch ihre Arbeitsweise, die <strong>Teamarbeit</strong>, von anderen<br />

Arbeitsgruppen unterscheidet (vgl. Born/Eisel<strong>in</strong> 1996, S. 12 ff.; Salas et al. 1992,<br />

S. 5; Greenberg/Baron 1995, S. 318; Wiendieck 1992, S. 2376; Forster 1978, S. 12 ff).<br />

E<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe sei <strong>in</strong> Anlehnung an Alderfer (1987), Hackman (1987), Wiendieck<br />

(1992), Staehle (1994) sowie Guzzo/Shea (1992) wie folgt def<strong>in</strong>iert:<br />

E<strong>in</strong>e soziale E<strong>in</strong>heit von drei oder mehr Personen, 1<br />

deren Mitglieder von außen als solche erkannt werden und sich selbst als Mitglieder<br />

wahrnehmen (geme<strong>in</strong>same Identität),<br />

<br />

<br />

die, e<strong>in</strong>gegliedert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Organisation,<br />

durch unmittelbare Zusammenarbeit geme<strong>in</strong>same Aufgaben erledigen.<br />

Der letzte Aspekt dieser Def<strong>in</strong>ition bezieht sich auf den Arbeitsstil von Teams, die<br />

<strong>Teamarbeit</strong>. E<strong>in</strong> Team (als soziale E<strong>in</strong>heit) bearbeitet e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Aufgabe, <strong>in</strong>dem<br />

E<strong>in</strong>zelpersonen kooperativ <strong>in</strong>teragieren, d.h. zusammenarbeiten (vgl. Wiendieck 1992,<br />

S. 2376). <strong>Teamarbeit</strong> bezieht sich, unabhängig von der Güte der <strong>in</strong>haltlichen Aufgabenlösung,<br />

auf die Qualität der Interaktion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Team und ist dabei als Modus zu verstehen,<br />

mit dem versucht wird, dem durch die Art der Aufgabe begründeten Kooperationsbedarf<br />

zu begegnen (vgl. Brannick et al. 1995, S. 641). Die Mitglieder e<strong>in</strong>es Teams<br />

s<strong>in</strong>d demnach für die Aufgabenbearbeitung (Zielerreichung) aufe<strong>in</strong>ander angewiesen; es<br />

bestehen aufgabenbed<strong>in</strong>gte wechselseitige Abhängigkeiten (Interdependenzen) zwischen<br />

den Teammitgliedern (vgl. Guzzo/Shea 1992, S. 272; Ilgen et al. 1995, S. 115;<br />

Hackman 1987, S. 322; Forster 1978, S. 17; Mank<strong>in</strong> et al. 1996, S. 24).<br />

Diese Def<strong>in</strong>ition des Begriffs Arbeitsgruppe ist immer noch sehr umfassend. Sie<br />

umschließt Arbeitsgruppen <strong>in</strong> der Produktion genauso wie Planungskomitees und sog.<br />

Top-Management-Teams (vgl. Guzzo 1996, S. 8; Cannon-Bowers et al. 1992, S. 356).<br />

Dennoch werden durch die obige Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>e Reihe von Kollektiven, die man geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />

als Gruppen bezeichnen könnte, ausgeschlossen. Zum e<strong>in</strong>en werden soziale<br />

Gruppen wie bspw. private Skatrunden nicht e<strong>in</strong>bezogen, da diese über ke<strong>in</strong>en organisationalen<br />

Kontext sowie ke<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>schaftliche Aufgabe verfügen. Zum anderen s<strong>in</strong>d<br />

aber auch re<strong>in</strong> koagierende Gruppen ausgegrenzt, da e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ation der E<strong>in</strong>zelleistungen<br />

der Mitglieder nicht erforderlich ist (vgl. Wiendieck 1992, S. 2379; Hackman<br />

1987, S. 322). Z.B. ist e<strong>in</strong>e Produktionsabteilung mit 20 Mitarbeitern, welche alle (parallel)<br />

Hemden nähen, deshalb ke<strong>in</strong> Team im S<strong>in</strong>ne der obigen Def<strong>in</strong>ition, da diese Mit-<br />

1<br />

Dyaden werden mit dieser Def<strong>in</strong>ition nicht als Team betrachtet, weil wesentliche Gruppenprozesse<br />

wie das Koalitionen bilden sowie komplexere Status- und Kommunikationsstrukturen<br />

nicht möglich s<strong>in</strong>d. Vgl. Guzzo/Shea 1992, S. 272-273; Staehle 1994, S. 248-249; Ilgen<br />

et al. 1995, S. 115.

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