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Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

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<strong>Gemünden</strong>, <strong>Högl</strong>: <strong>Teamarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen Projekten (ZfP 3/98) 279<br />

In e<strong>in</strong>er Studie aus jüngster Zeit befragten Gupta/Wilemon (1996) 120 F&E-<br />

Direktoren nach den wesentlichen Entwicklungen und Veränderungen im F&E-<br />

Management. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (73%) gab an, daß sich das<br />

F&E-Management <strong>in</strong> ihren Unternehmen <strong>in</strong> den letzten 5 bis 7 Jahren wesentlich verändert<br />

habe. Zentraler Bestandteil dieser Veränderungen ist die bereichsübergreifende<br />

<strong>Teamarbeit</strong>. So fassen Gupta/Wilemon (1996) wie folgt zusammen: „As our results <strong>in</strong>dicate,<br />

there has been a significant <strong>in</strong>crease <strong>in</strong> emphasis on cross-functional Teamwork<br />

and focus<strong>in</strong>g R&D on achiev<strong>in</strong>g bus<strong>in</strong>ess results“ (Gupta/Wilemon 1996, S. 508).<br />

Auch jüngere Studien anderer Autoren bestätigen die Bedeutung der <strong>Teamarbeit</strong><br />

für den Innovationserfolg. So kommen Hise et al. (1990) nach e<strong>in</strong>er Analyse der Innovationsprozesse<br />

<strong>in</strong> 252 großen Produktionsunternehmen (USA) zu folgendem Schluß:<br />

„… collaborative efforts between market<strong>in</strong>g and R&D dur<strong>in</strong>g the actual design<strong>in</strong>g of<br />

new products appear to be a key factor <strong>in</strong> expla<strong>in</strong><strong>in</strong>g the success levels of new products<br />

... “ (Hise et al. 1990, S. 142).<br />

Diese Erkenntnis wird unterstützt von den Ergebnissen e<strong>in</strong>er Benchmark<strong>in</strong>g-<br />

Studie, die Cooper/Kle<strong>in</strong>schmidt (1995) mit 135 Unternehmen aus Europa und Nordamerika<br />

durchführten. Die Ergebnisse zeigen e<strong>in</strong>en signifikanten Zusammenhang zwischen<br />

dem Innovationserfolg der Unternehmen (Innovationserfolg wurde dabei<br />

unterteilt <strong>in</strong> technischen Erfolg und Gew<strong>in</strong>nauswirkung) und dem E<strong>in</strong>satz von bereichsübergreifenden<br />

Innovationsteams. Neben anderen E<strong>in</strong>flußgrößen auf den Innovationserfolg,<br />

wie z. B. Marktorientierung, wurde <strong>in</strong> dieser Studie lediglich das Vorhandense<strong>in</strong><br />

bereichsübergreifender Teams erfragt, so daß detailliertere Aussagen über die Wirkungsweise<br />

dieses Erfolgsfaktors nicht möglich s<strong>in</strong>d. Jedoch spricht für die Robustheit<br />

des gezeigten E<strong>in</strong>flusses, daß selbst diese relativ grobe Messung des Erfolgsfaktors bereichsübergreifende<br />

Teams <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluß auf den Innovationserfolg resultiert.<br />

Eisenhardt/Tabrizi (1995) untersuchten 72 Neuproduktprojekte <strong>in</strong> der Computerbranche<br />

(Daten aus Asien, USA und Europa). Ihre Analysen belegen den positiven Effekt<br />

bereichsübergreifender <strong>Teamarbeit</strong> auf die Dauer des Innovationsprozesses (Timeto-Market).<br />

Diese Erfolgsdimension ist gerade <strong>in</strong> so kurzlebigen Umwelten wie der globalen<br />

Computer<strong>in</strong>dustrie von besonderer Bedeutung (vgl. Eisenhardt/Trabrizi 1995;<br />

<strong>Gemünden</strong> 1993). Ähnlich wie bei Cooper/Kle<strong>in</strong>schmidt (1995) wurde <strong>in</strong> dieser Untersuchung<br />

nach der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung verschiedener Funktionsbereiche wie z. B. Market<strong>in</strong>g,<br />

Rechnungswesen und F<strong>in</strong>anzen <strong>in</strong> den Innovationsprozeß gefragt, was e<strong>in</strong>e tiefergehende<br />

Interpretation der Ergebnisse h<strong>in</strong>sichtlich der Wirkungsweise bereichsübergreifender<br />

<strong>Teamarbeit</strong> nicht zuläßt.<br />

Loch et al. (1996) untersuchten 95 Unternehmen der Elektronikbranche h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Innovationsprozesse, der Innovationsleistung und des Unternehmenserfolges.<br />

Die Untersuchung zeigt zwei wesentliche Befunde. Zum e<strong>in</strong>en verdeutlicht sie den<br />

nachhaltigen E<strong>in</strong>fluß der Innovationsleistung auf den Unternehmenserfolg (dieser Effekt<br />

ist wohl durch die generelle Kurzlebigkeit der untersuchten Branche noch betont).<br />

Zum anderen bestätigt sie die signifikante Bedeutung der bereichsübergreifenden Integration<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er teambasierten Entwicklungsorganisation auf die Innovationsleistung<br />

der Unternehmen.

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