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Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

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<strong>Gemünden</strong>, <strong>Högl</strong>: <strong>Teamarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen Projekten (ZfP 3/98) 295<br />

(Cronbachs Alpha zwischen .62 und .86). Zudem belegt e<strong>in</strong>e konfirmatorische Faktorenanalyse<br />

im wesentlichen die vorgenommene Zuordnung der e<strong>in</strong>zelnen Konstrukte zu<br />

den drei Kategorien Context, Process und Outcomes (für e<strong>in</strong>e ausführliche Darstellung<br />

des Meß<strong>in</strong>struments vgl. Denison et al. 1996, S. 1011-1017).<br />

Die Untersuchungen von Denison et al. (1996) testet zwar ke<strong>in</strong>e Zusammenhänge<br />

zwischen Inputs, Prozeß und Outputs, generieren jedoch durch <strong>in</strong>duktives Vorgehen e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Merkmalen der Arbeit von bereichsübergreifenden Teams und gruppieren<br />

diese nach Kontext (Inputs), Prozeß und Outputs. Für die zentrale Fragestellung dieses<br />

Beitrages s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere die Befunde zum Teamprozeß von Bedeutung. Die Analysen<br />

von Denison et al. (1996) zeigen, daß e<strong>in</strong>e Reihe von Konstrukten notwendig s<strong>in</strong>d,<br />

um die Güte des Teamprozesses ganzheitlich zu beschreiben.<br />

3.7 Zusammenfassende Würdigung und Fazit<br />

Die nachfolgende Darstellung bietet e<strong>in</strong>en Überblick über die im Rahmen dieser<br />

Bestandsaufnahme diskutierten empirischen Untersuchungen. Hieraus wird deutlich,<br />

daß sich nur wenige, fast ausschließlich US-amerikanische Studien, mit der Zusammenarbeit<br />

<strong>in</strong> Projektteams befassen (vgl. Antoni et al. 1996, S. 496-497 sowie Cohen/Bailey<br />

1997, S. 264, die <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>en deutlichen Bedarf an empirischer Forschung zum<br />

Themengebiet der <strong>Teamarbeit</strong> erkennen).<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Teamprozesses ergeben die betrachteten empirischen Untersuchungen<br />

zwei wesentliche Erkenntnisse. Zum e<strong>in</strong>en zeigt <strong>in</strong>sbesondere die Forschung<br />

von Ancona Gladste<strong>in</strong> und Caldwell, daß neben der <strong>Teamarbeit</strong>, also der team<strong>in</strong>ternen<br />

Zusammenarbeit, auch die Außenbeziehungen von Teams e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>flußfaktor des Projekterfolgs<br />

darstellen. Zum anderen verdeutlichen die Untersuchungen die Mehrdimensionalität<br />

der <strong>Teamarbeit</strong> als e<strong>in</strong> Maß der Zusammenarbeit <strong>in</strong> Teams. So zeigen die Ergebnisse<br />

von Denison et al. (1996) sowie der Bezugsrahmen von Campion et al. (1993)<br />

e<strong>in</strong>e Mehrzahl von Konstrukten, mit Hilfe derer die Güte des Teamprozesses beurteilt<br />

wird. Zudem weisen die Ansätze von Seers et al. (1995) zur Ausgewogenheit der Mitgliederbeiträge<br />

(TMX Quality) darauf h<strong>in</strong>, daß noch weitere Elemente zur Beurteilung<br />

der <strong>Teamarbeit</strong> herangezogen werden können. Die e<strong>in</strong>zelnen Operationalisierungen des<br />

Teamprozesses <strong>in</strong> den verschiedenen Studien bilden zwar wertvolle Ansätze zur Konzeptionalisierung<br />

der <strong>Teamarbeit</strong> als Interaktionsmaß, jedoch sche<strong>in</strong>t es notwendig, diese<br />

und andere Ansätze (wie z. B. Teamkohäsion, Teamengagement) zu e<strong>in</strong>em umfassenden<br />

Begriff der <strong>Teamarbeit</strong> als Qualität der Zusammenarbeit zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die Inputgrößen zeigt sich, daß lediglich drei Studien (Gladste<strong>in</strong><br />

1984; P<strong>in</strong>to et al. 1993; Seers et al. 1995) mögliche E<strong>in</strong>flußfaktoren auf verschiedene<br />

Maße des Teamprozesses untersuchen. Dabei werden nur sehr wenige der <strong>in</strong> ganzheitlichen<br />

Modellen der Teameffektivität postulierten E<strong>in</strong>flußfaktoren betrachtet (vgl. Gladste<strong>in</strong><br />

1984; Hackmann 1987; Tannenbaum et al. 1992 für umfassende Erklärungsmodelle<br />

der Teameffektivität). So bleiben <strong>in</strong>sbesondere Teammerkmale wie z. B. Wissen und<br />

Fähigkeiten, Teamgröße oder Heterogenität der Teammitglieder als E<strong>in</strong>flußfaktoren der<br />

<strong>Teamarbeit</strong> unberücksichtigt. Hier gilt es, weitere E<strong>in</strong>flußfaktoren der <strong>Teamarbeit</strong> zu<br />

identifizieren und empirisch zu testen.

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