06.01.2014 Aufrufe

Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

Hans Georg Gemünden, Martin Högl Teamarbeit in innovativen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gemünden</strong>, <strong>Högl</strong>: <strong>Teamarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen Projekten (ZfP 3/98) 293<br />

relativ wenig <strong>in</strong>novativen Aufgaben betraut waren (adm<strong>in</strong>istrative Tätigkeiten), bei denen<br />

der Bedarf an <strong>Teamarbeit</strong> ger<strong>in</strong>ger se<strong>in</strong> dürfte als beispielsweise bei Neuproduktteams<br />

mit e<strong>in</strong>em unsicheren und komplexen Tätigkeitsspektrum.<br />

3.5 Brodbeck (1994a)<br />

Brodbeck (1994a) untersuchte 21 Software-Entwicklungsprojekte <strong>in</strong> Deutschland<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Wirkung von team<strong>in</strong>terner Kommunikation (Kommunikationsdichte<br />

und zeitlicher Aufwand für Kommunikation) auf die Teamleistung. Se<strong>in</strong>e Befunde<br />

belegen den positiven E<strong>in</strong>fluß der <strong>in</strong>formellen Kommunikation im Team auf den Innovationserfolg.<br />

Dabei wurden folgende Erfolgsdimensionen betrachtet: Term<strong>in</strong>-/Kostene<strong>in</strong>haltung,<br />

genereller Projekterfolg, Änderbarkeit des entwickelten Softwareproduktes,<br />

Effizienz der Zusammenarbeit im Projektteam. Dieser Befund bestätigt die Vermutung,<br />

daß auch im Bereich der Softwareentwicklung (analog zur Hardwareentwicklung) Intensität,<br />

Häufigkeit und Formalisierungsgrad des Informationsaustausches im Team positiven<br />

E<strong>in</strong>fluß auf den Erfolg solcher Projekte zeigen.<br />

Brodbeck widerlegt somit die Ansicht von Sommerville (1982), der team<strong>in</strong>terne<br />

Kommunikation <strong>in</strong> der Softwareentwicklung gar als unproduktive Zeit bezeichnet (vgl.<br />

Sommerville 1982, S. 243). H<strong>in</strong>gegen bestätigen die Befunde Brodbecks (1994a) die<br />

Ausführungen von Hauptman (1986; 1990), der aus organisationstheoretischer Sicht<br />

Hard- und Softwareentwicklung nicht grundsätzlich trennt, sondern den Kommunikationsbedarf<br />

der jeweiligen Aufgabe an ihrem Unsicherheitsgrad festmacht (vgl. Hauptman<br />

1986, S. 129-130; Hauptman 1990, S. 52-53). Software-Entwicklungsprojekte,<br />

welche als <strong>in</strong>novative Aufgaben allgeme<strong>in</strong> durch hohe Komplexität und Unsicherheit<br />

gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, weisen e<strong>in</strong> überdurchschnittliches Niveau an Aufgaben<strong>in</strong>terdependenz<br />

und damit Kommunikationsanforderung auf (vgl. Brodbeck 1994b, S. 19-22).<br />

Mit se<strong>in</strong>en empirischen Befunden zur Kommunikation <strong>in</strong> Software-Entwicklungsprojekten<br />

dokumentiert Brodbeck (1994a) den Stellenwert team<strong>in</strong>terner Kommunikation<br />

als Bestandteil produktiver <strong>Teamarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen Projekten.<br />

3.6 Denison/Hart/Kahn (1996)<br />

Die Untersuchung von Denison et al. (1996) fußt auf dem Ergebnis ihrer Literaturbestandsaufnahme,<br />

wonach nur wenig empirische Forschung sich explizit mit der Arbeit<br />

von bereichsübergreifenden Teams (Cross-functional Teams) beschäftigt. „Empirical<br />

research on cross-functional teams, however, has lagged well beh<strong>in</strong>d their rate of adoption.<br />

Exist<strong>in</strong>g research on teams and their organizational contexts provides a useful<br />

po<strong>in</strong>t of departure but has left many important questions unanswered“ (Denison et al.<br />

1996, S. 1006). Von dieser Situation ausgehend ist es das Ziel von Denison et al.<br />

(1996), mittels e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>duktiven Forschungsansatzes e<strong>in</strong>en empirischen Bezugsrahmen<br />

und e<strong>in</strong> getestetes Erhebungs<strong>in</strong>strument für zukünftige Studien über bereichsübergreifende<br />

Teams bereitzustellen.<br />

Dieser Zielsetzung entsprechend konzipieren diese Autoren e<strong>in</strong>e zweistufige Untersuchung.<br />

Dabei wurden zunächst offene Interviews mit 50 Mitgliedern von bereichsübergreifenden<br />

Teams (Plann<strong>in</strong>g Teams, Quality Teams, Process Improvement Teams,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!