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Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

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32 Fischer: <strong>Zur</strong> <strong>Erfassbarkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> <strong>im</strong> <strong>internen</strong> Rechnungswesen (ZfP 1/99)<br />

der Personalgewinnung, -auswahl und -einarbeitung je nach Qualifikationsniveau auf<br />

50-200% eines Jahresgehaltes beziffert (Rehn 1993, 77), wobei mit höherem Qualifizierungsniveau<br />

der Prozentsatz steigt. Nach einer vom Institut der Deutschen Wirtschaft<br />

(IW) auf Basis repräsentativer Datenerhebungen für das Jahr 1992 durchgeführten<br />

Hochrechnung betrugen die Ausgaben für betriebliche Weiterbildung in der Bundesrepublik<br />

Deutschland 36,5 Mrd. DM (o.V. 1994). Das IW und das Bundesinstitut für berufliche<br />

Bildung (BIBB) schätzen die Gesamtausgaben der deutschen Unternehmen für<br />

berufliche Bildung auf weit über 80 Mrd. DM, wobei die Ausgaben für betriebliche<br />

Weiterbildung erheblich schneller zunehmen als die Ausgaben für betriebliche Erstausbildung<br />

(o.V. 1995). Nach einer Arbeitsmarkt-Projektion, die 1995 vom renommierten<br />

Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) sowie der Prognos AG Basel vorgestellt<br />

wurde, wird höheren Qualifikationen der Arbeitnehmer zukünftig ein stetig<br />

wachsender beruflicher Stellenwert zukommen. So wird bis zum Jahr 2010 ein steigender<br />

Bedarf an Arbeitskräften mit hoher Qualifikation bei gleichzeitiger Halbierung des<br />

Anteils <strong>von</strong> Arbeitsplätzen für Ungelernte prognostiziert. Beides spricht für die relative<br />

Zunahme <strong>von</strong> Bedeutung und Anteil der <strong>Personalinvestitionen</strong> an den betrieblichen<br />

Ausgaben insgesamt. Obwohl dem betrieblichen Gesundheitsschutz ebenfalls eine große<br />

ökonomische Bedeutung zukommt, sind repräsentative Informationen über die Ausgaben,<br />

die Unternehmen zur langfristigen Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit<br />

ihrer Arbeitnehmer vornehmen, praktisch nur für den Bereich des betrieblichen Arbeitsschutzes<br />

verfügbar. Schätzungen beziffern die Kosten der deutschen Wirtschaft allein<br />

für Mutterschaft, Kuren und Entgeltfortzahlung bei Krankheit bereits auf 56 Mrd. DM<br />

(Lemmer 1996). Die durchschnittlichen betrieblichen Kosten für Arbeitsschutz werden<br />

auf 2,4% der Lohnsumme geschätzt (Kuhn 1995, 91; Thieloff 1993, 281).<br />

2. Charakterisierung <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong><br />

2.1 Begriffliche Grundlagen<br />

Mit „Personal“ wird sowohl der Produktionsfaktor ‚personale Arbeit’ als auch die<br />

Gesamtheit der einer Organisation arbeitsvertraglich verpflichteten Personen bezeichnet.<br />

Unter „Personalausstattung“ wird demgemäß die Gesamtheit der personalen Leistungspotentiale<br />

nach Art, Menge und Güte verstanden, die für betriebliche Personaleinsatzentscheidungen<br />

(bei gegebener physiologischer und willentlicher Leistungsbereitschaft<br />

der Arbeitnehmer) tatsächlich zur Verfügung stehen.<br />

Eine „Investition“ wird hier sowohl als eine Tätigkeit wie auch als das Ergebnis<br />

dieser Tätigkeit verstanden. Im ersten Sinne ist sie eine faktorbezogene Kapitalbindungshandlung,<br />

deren Zweck darin besteht, Leistungspotentiale eines Unternehmens zu<br />

erhalten oder zu erwerben, die in zukünftigen Perioden zur Erfolgserzielung beitragen<br />

sollen. Im zweiten Sinne stellt sie das auf einen Potentialträger, d.h. ein Vermögensgut<br />

oder eine Gruppe an Vermögensgütern, bezogene Ergebnis der Kapitalbindungshandlung<br />

dar. Je nachdem, ob der Investitionsbegriff als Handlung („Investierung“) oder als<br />

Handlungsergebnis (geschaffener Investitionstatbestand) verstanden wird, kann „Personalinvestition“<br />

zweierlei bedeuten:

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