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Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

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44 Fischer: <strong>Zur</strong> <strong>Erfassbarkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> <strong>im</strong> <strong>internen</strong> Rechnungswesen (ZfP 1/99)<br />

beruhende Finanzierungsentscheidungen, welche vor allem die Zuweisung <strong>von</strong> Investitionsbudgets<br />

(für Sach- und <strong>Personalinvestitionen</strong>) auf die einzelnen Bereiche<br />

umfassen, können somit durch realistischere Entscheidungsprämissen fundiert<br />

werden. Hierbei stellen die fortgeschriebenen und evtl. modifizierten Rentabilitätsgrößen<br />

aus den zurückliegenden Perioden einen wesentlichen Ausgangspunkt<br />

für Rentabilitätsplanungen dar (Lewis/Lehmann 1992, 1-3), wobei die Vergangenheitswerte<br />

vor allem unter lerntheoretischen Aspekten zur Fundierung <strong>von</strong> Hypothesen<br />

über Erfolgsursachen genutzt werden können (Coenenberg/Frese 1970,<br />

1031-1033).<br />

(3) Durch Beseitigung <strong>von</strong> allein rechnungssystembedingt unterschiedlichen Erfolgswirkungen<br />

der Beschaffung oder Entwicklung bzw. Herstellung aller Arten <strong>von</strong><br />

Potentialfaktoren werden rentabilitätsunabhängige Gesichtspunkte bei der Kalkulation<br />

<strong>von</strong> Investitionsentscheidungen verringert (was voraussetzt, dass die Entscheidungsverantwortlichen<br />

sich ein subjektiv fundiertes Urteil über die Vorteilhaftigkeit<br />

<strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> bilden). Die Bilanzierung <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong><br />

führt dadurch zu einer effizienteren Kapitalallokation <strong>im</strong> Vergleich zu einer<br />

Situation, in der <strong>Personalinvestitionen</strong> nicht aktiviert, sondern periodengleich<br />

abgeschrieben werden, denn wenn man eine rein funktionale Gleichwertigkeit <strong>von</strong><br />

Sach- und Humanpotential unterstellt (wie dies hier geschieht), ist deren Gleichbehandlung<br />

in Bezug auf ihre Erfassung und Verrechnung <strong>im</strong> betrieblichen Rechnungswesen<br />

geboten. Die damit einhergehende relative Effizienzsteigerung resultiert<br />

daher, dass üblicherweise eine quasi-objektive Zeitpräferenzfunktion des Unternehmens<br />

besteht, und zwar in dem Sinne, dass zeitnahe Handlungskonsequenzen<br />

bei einer Bewertung stärker gewichtet werden als zeitferne Handlungskonsequenzen<br />

(z.B. Wunderer/Schlagenhaufer 1993, 281). Demgemäß würde <strong>im</strong> Falle<br />

des Vorliegens <strong>von</strong> zwei sich in Bezug auf Zeitpunkt, Höhe und Risiko ihrer Einnahmen-<br />

und Ausgabenwirkungen (subjektiv) vollständig identisch bewerteten<br />

Handlungsalternativen, <strong>von</strong> denen die eine als „Personalinvestition“ und die andere<br />

als „Sachinvestition“ zu bezeichnen wäre, die letztere ausschließlich aufgrund<br />

abrechnungstechnischer Bedingungen bevorzugt werden.<br />

Aus Sicht der Unternehmensleitung sind <strong>Personalinvestitionen</strong>, die zu steuerrechtlich<br />

abzugsfähigen Betriebsausgaben führen, sogar erfolgs- und funktionsäquivalenten<br />

Sachinvestitionen bei gleich hohen Anschaffungsausgaben vorzuziehen. Im Falle<br />

eines Gewinnausweises des Unternehmens verringern sie die Steuerzahlungen für<br />

die Bezugsperiode (diese werden auf spätere Perioden verschoben), was dem Unternehmen<br />

einen Liquiditätsvorteil und damit Zinsausgabenersparnisse verschafft.<br />

(4) Die hinsichtlich der Alternative ‚Sach- versus Personalinvestition’ bestehende spezifische<br />

Gefahr, dass die verantwortlichen Führungskräfte ihre Investitionsentscheidungen<br />

an ihren individuellen, allein auf eigennützigen Überlegungen beruhenden<br />

Zeitpräferenzen ausrichten, wird beseitigt. Denn die negativen Erfolgswirkungen<br />

<strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> (in Form <strong>von</strong> Abschreibungen) werden auf diejenigen<br />

Perioden verteilt, in denen durch Nutzung des entsprechenden Humanpotentials<br />

auch positive Erfolgswirkungen zu erwarten sind. Eine mögliche Verzerrung<br />

der Entscheidungsgrundlagen, die zu einer Unterlassung rentabler Personal-

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