06.01.2014 Aufrufe

Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

42 Fischer: <strong>Zur</strong> <strong>Erfassbarkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> <strong>im</strong> <strong>internen</strong> Rechnungswesen (ZfP 1/99)<br />

standteil <strong>von</strong> Lenkungsaufgaben der Unternehmensleitung in den Vordergrund stellt, (c)<br />

eine objektivierte und nachprüfbare Gestaltung der Mess- und Bewertungsergebnisse<br />

verlangt, (d) ein möglichst operationales Instrumentarium an konkreten Mess- und Bewertungsvorschriften<br />

bereitstellt, (e) Aktiv- und Passivpositionen des Humanpotentials<br />

berücksichtigt, und nicht zuletzt (f) die Angabe konkreter Messzwecke und des möglichen<br />

Informationsverwendungsnutzens voraussetzt.<br />

Auch wenn aufgrund des beschränkten Raumes die Ausführungen zu den genannten<br />

Punkten (a) bis (f) hier nicht <strong>im</strong>mer befriedigen (siehe ausführlich Fischer 1997), so<br />

besteht doch ein erheblicher Unterschied zu den <strong>im</strong> Rahmen des Human-Resource-<br />

Accounting entwickelten input-orientierten Ansätzen, die als konzeptionelle Vorschläge<br />

zur bilanziellen Erfassung <strong>von</strong> Humanvermögen auf Basis <strong>von</strong> Anschaffungs- oder<br />

Wiederbeschaffungskosten zu verstehen sind. Dies sei an zwei Beispielen verdeutlicht,<br />

die schon nicht mehr auf die ursprüngliche – kaum erreichbare – Zielsetzung des Human-Resource-Accounting,<br />

Ertragswerte für Entscheidungsprobleme des Managements<br />

zu ermitteln, abzielen. 8 Conrads (1976, 123-155) macht Vorschläge zur Abbildung <strong>von</strong><br />

<strong>Personalinvestitionen</strong> <strong>im</strong> Rechnungswesen zwecks Informationsbereitstellung für unternehmensexterne<br />

Adressaten. Sein Konzept wird hier teilweise aufgegriffen, vor allem<br />

aber werden die notwendigen objektspezifischen Ansatz- und Bewertungsvorschriften<br />

in Bezug auf Humanvermögen bzw. <strong>Personalinvestitionen</strong> ausgeführt – was bei Conrads<br />

völlig fehlt. Auch Aschoff (1978, 173-177) schlägt eine Erfassung <strong>von</strong> Humanvermögen<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer dynamischen Bilanzierungskonzeption auf der Basis <strong>von</strong> Anschaffungskosten<br />

vor (womit er aber offensichtlich nur pagatorischen, d.h. ausschließlich<br />

auf tatsächliche Zahlungen abestellenden, Aufwand bzw. Ausgaben meint), ohne<br />

die Ansatz- und Bewertungsvorschriften zu spezifizieren. D.h., die Überprüfung der Objektivität<br />

und Zuverlässigkeit des Bilanzierungsverfahrens sowie der Aussagefähigkeit<br />

der auszuweisenden Wertansätze oder ggf. auch eine Abschätzung der Wirtschaftlichkeit<br />

des Vorgehens sind auf Basis der gemachten Vorschläge <strong>von</strong> vornherein unmöglich<br />

(was gleichermaßen auf Conrads zutrifft). Beide Autoren sprechen zudem nur allgemein<br />

über die Aktivierung <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong>, nicht dagegen über die Passivierung<br />

<strong>von</strong> dementsprechenden Verbindlichkeiten (insbesondere Rückstellungen, die aus der<br />

Vornahme <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> resultieren).<br />

3.3 Bilanzielle Erfassung <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong><br />

Aufgrund der zeitlichen Unbegrenztheit <strong>von</strong> Kausalprozessen, die mit unüberschaubar<br />

vielen Veränderungen der Welt einhergehen, treten sach- und zeitbezogene<br />

<strong>Zur</strong>echnungsprobleme auf. <strong>Zur</strong> Lösung des zeitlichen <strong>Zur</strong>echnungsproblems, das aus<br />

8<br />

Gleiches gilt für Woodruff (1982), der die Einführung einer rein input-orientierten Humanvermögensrechnung<br />

bei der Barry Corporation beschreibt, welche als erstes Unternehmen<br />

ein System der Bilanzierung <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> auf Basis <strong>von</strong> Anschaffungskosten,<br />

das auf einem Konzept <strong>von</strong> Brummet/Pyle/Flamholtz (1968; 1969) beruhte, praktisch erprobt<br />

hat. Inwieweit die firmenspezifischen Regelungen aber Ansatzpunkte für verallgemeinerbare,<br />

objektivierbare und nachprüfbare Bilanzierungsvorschriften bieten, bleibt leider <strong>im</strong><br />

Unklaren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!